Guten Morgen!
Alos, ich mache momentan ein Praktikum in einem Altenheim, drei Wochen lang. Keine lange Zeit mag man meinen, aber mir kommt es trotzdem unendlich lang vor. So ist es wohl immer: wenn man darauf wartet, dass etwas vorbei geht, dauert es umso länger.
Gestern Abend hab ich den folgenden Blogeintrag geschrieben. Was ich mir erhoffe ist, dass mir jemand einen Rat geben kann, wie ich mich verhalten soll. Wäre unglaublich nett. muss um halb zehn wieder da hin.
*
*
Dort ist alles so kalt. Bedrückend und kalt. Jeden Tag dasselbe Programm, jede Woche wieder von vorn. Die selben Fragen jeden Tag. Jeden Tag weniger Selbständigkeit.
Man merkt es nicht sofort, nicht am ersten Tag, aber dann wird es deutlich. Wenn sich das erste Mal alles wiederholt, von kleinen Variationen in der Beschäftigung abgesehen. Kein Wunder, dass die Menschen dort gleichgültig werden mit der Zeit, nicht mehr reagieren, weil es ja doch keinen Unterschied macht, was sie für eine Meinung haben, was sie wollen oder nicht wollen.
Wie kann man solchen Leuten gegenüber fröhlich sein, wenn sie völlig verwirrt immer wieder nach den selben Dingen fragen? Wenn sie nicht einmal alleine trinken oder schlucken können? Wenn sie Stereotypen entwickeln. Und wie soll man darauf reagieren? Einfach ignorieren? Nicken und die Fragen ein ums andere Mal wieder beantworten?
In den letzten Monaten habe ich mir abgewöhnt eine Maske zu tragen gegenüber anderen. Ich habe gemerkt, dass meine Freunde es akzeptieren, wenn ich mal nicht gut drauf bin. Sie selber sind es ja auch nicht immer. Auch wenn sie sich kurzzeitig Sorgen machen, ist es in Ordnung, sobald ich ihnen sage, dass ich einfach nur nicht so gut drauf bin. Aber kann ich mir das im Praktikum leisten? Schon wieder habe ich angefangen zu lachen, wenn alle anderen lachen, zu tun was alle von mir erwarten. Aber es fällt mir mittlerweile unglaublich schwer, es macht müde, wenn man diese Farce sieben Stunden am Tag aufrecht erhalten muss, wenn nicht sogar länger, denn sobald ich nach Hause komme, wartet meine Mutter und sie möchte ich nicht auch noch mit meinen Sorgen und Ängsten belasten. Besonders weil sie sie nicht versteht und nicht damit umgehen kann.
Diese Maske also nur noch Zuhaus tragen? Denn es macht keinen Unterschied wie meine Praktikumsbetreuer mich bewerten, ob sie froh sind, wenn sie mich wieder los sind. Nur diese drei Wochen überstehen, das ist alles.
Der einzige dort, vor dem ich ehrlich lachen kann ist einer der Küchengehilfen. Ich habe das Gefühl er ist geistig leicht zurückgeblieben, aber er ist unglaublich nett und witzig. Es war entspannend am Mittag mit ihm zu reden, wenn es auch nur für ein paar Minuten war. Es ging um nichts ernstes. Etwas völlig unwichtiges, ich weiß nicht einmal mehr wirklich was es war. Nur, dass wir beide gelacht haben.
Aber der Zivi weiß nichts zu sagen, der eine Betreuer scheint irgendwie zu erwarten, dass ich alles sofort und komplett kann und richig mache und die Betreuerin ist sehr nett und bemüht, aber natürlich sehr beschäftigt mit allem. Es ist ermüdent, meine Aufgaben die einer Putzfrau oder ähnlichem, kaum die Möglichkeit ein normales Gespräch zu führen. Trotzdem wird erwartet, dass ich mit den Leuten spreche. Über was, wenn sie kaum mehr als einen Satz sagen, wenn überhaupt? Ich kenne diese Leute nicht, sie sind Fremde, man kann sich nicht über Musik oder Filme oder Bücher unterhalten, weil die Geschmäcker da völlig verschieden sind. Überhaupt fällt es mir schwer mit völlig Fremden ein Gespräch zu entwickeln, wenn es keine Gemeinsamkeiten gibt.
Ich fühle mich wie in völliger Fremde. Wenn ich am Abend zurückkomme, meine Musik anmache, wenn wie jetzt gerade beispielsweise "hide's" Stimme aus den Boxen schallt, ich wieder mit Freunden sprechen kann, ist das wie in einer ganz anderen Welt. Das ist meine Welt. Hier finde ich mich zurecht. Hier ist es nicht kalt.
*
*
So, wenn ihr noch da seid, erstmal danke fürs lesen
Bin mir nicht sicher, ob das hier ein Trigger sein könnte, aber wenn ja, dann bitte verschieben, sorry.
Vielen Dank.
lg
no_way_out
Alos, ich mache momentan ein Praktikum in einem Altenheim, drei Wochen lang. Keine lange Zeit mag man meinen, aber mir kommt es trotzdem unendlich lang vor. So ist es wohl immer: wenn man darauf wartet, dass etwas vorbei geht, dauert es umso länger.
Gestern Abend hab ich den folgenden Blogeintrag geschrieben. Was ich mir erhoffe ist, dass mir jemand einen Rat geben kann, wie ich mich verhalten soll. Wäre unglaublich nett. muss um halb zehn wieder da hin.
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Dort ist alles so kalt. Bedrückend und kalt. Jeden Tag dasselbe Programm, jede Woche wieder von vorn. Die selben Fragen jeden Tag. Jeden Tag weniger Selbständigkeit.
Man merkt es nicht sofort, nicht am ersten Tag, aber dann wird es deutlich. Wenn sich das erste Mal alles wiederholt, von kleinen Variationen in der Beschäftigung abgesehen. Kein Wunder, dass die Menschen dort gleichgültig werden mit der Zeit, nicht mehr reagieren, weil es ja doch keinen Unterschied macht, was sie für eine Meinung haben, was sie wollen oder nicht wollen.
Wie kann man solchen Leuten gegenüber fröhlich sein, wenn sie völlig verwirrt immer wieder nach den selben Dingen fragen? Wenn sie nicht einmal alleine trinken oder schlucken können? Wenn sie Stereotypen entwickeln. Und wie soll man darauf reagieren? Einfach ignorieren? Nicken und die Fragen ein ums andere Mal wieder beantworten?
In den letzten Monaten habe ich mir abgewöhnt eine Maske zu tragen gegenüber anderen. Ich habe gemerkt, dass meine Freunde es akzeptieren, wenn ich mal nicht gut drauf bin. Sie selber sind es ja auch nicht immer. Auch wenn sie sich kurzzeitig Sorgen machen, ist es in Ordnung, sobald ich ihnen sage, dass ich einfach nur nicht so gut drauf bin. Aber kann ich mir das im Praktikum leisten? Schon wieder habe ich angefangen zu lachen, wenn alle anderen lachen, zu tun was alle von mir erwarten. Aber es fällt mir mittlerweile unglaublich schwer, es macht müde, wenn man diese Farce sieben Stunden am Tag aufrecht erhalten muss, wenn nicht sogar länger, denn sobald ich nach Hause komme, wartet meine Mutter und sie möchte ich nicht auch noch mit meinen Sorgen und Ängsten belasten. Besonders weil sie sie nicht versteht und nicht damit umgehen kann.
Diese Maske also nur noch Zuhaus tragen? Denn es macht keinen Unterschied wie meine Praktikumsbetreuer mich bewerten, ob sie froh sind, wenn sie mich wieder los sind. Nur diese drei Wochen überstehen, das ist alles.
Der einzige dort, vor dem ich ehrlich lachen kann ist einer der Küchengehilfen. Ich habe das Gefühl er ist geistig leicht zurückgeblieben, aber er ist unglaublich nett und witzig. Es war entspannend am Mittag mit ihm zu reden, wenn es auch nur für ein paar Minuten war. Es ging um nichts ernstes. Etwas völlig unwichtiges, ich weiß nicht einmal mehr wirklich was es war. Nur, dass wir beide gelacht haben.
Aber der Zivi weiß nichts zu sagen, der eine Betreuer scheint irgendwie zu erwarten, dass ich alles sofort und komplett kann und richig mache und die Betreuerin ist sehr nett und bemüht, aber natürlich sehr beschäftigt mit allem. Es ist ermüdent, meine Aufgaben die einer Putzfrau oder ähnlichem, kaum die Möglichkeit ein normales Gespräch zu führen. Trotzdem wird erwartet, dass ich mit den Leuten spreche. Über was, wenn sie kaum mehr als einen Satz sagen, wenn überhaupt? Ich kenne diese Leute nicht, sie sind Fremde, man kann sich nicht über Musik oder Filme oder Bücher unterhalten, weil die Geschmäcker da völlig verschieden sind. Überhaupt fällt es mir schwer mit völlig Fremden ein Gespräch zu entwickeln, wenn es keine Gemeinsamkeiten gibt.
Ich fühle mich wie in völliger Fremde. Wenn ich am Abend zurückkomme, meine Musik anmache, wenn wie jetzt gerade beispielsweise "hide's" Stimme aus den Boxen schallt, ich wieder mit Freunden sprechen kann, ist das wie in einer ganz anderen Welt. Das ist meine Welt. Hier finde ich mich zurecht. Hier ist es nicht kalt.
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So, wenn ihr noch da seid, erstmal danke fürs lesen
Bin mir nicht sicher, ob das hier ein Trigger sein könnte, aber wenn ja, dann bitte verschieben, sorry.
Vielen Dank.
lg
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