Wie soll ich mich verhalten?

      Wie soll ich mich verhalten?

      Ich hab vor kurzen einen Kerl kennen gelernt und rel. schnell herausgefunden, dass er sich selber schmerzen zufügt, und das schon seit 4 Jahren.
      Da ich unter dem Helfersyndom "leide" kann ich da nicht einfach zusehen. Ich weiß aber nicht, wie ich ihm helfen kann.
      Ich kenn mitlerweile schon seine ganze Geschichte und höre ihm immer zu wenn er mich braucht.
      Seine Eltern haben sich scheiden lassen, danach fing bei ihm alles an. Beide Eltern machen ihm vorwürfe, warum er mit dem anderen noch was zu tun hat. Später hat ihn seine Freundin verarscht. Seit dem kann er n keine Beziehung mehr rein. Er glaubt ganz fest daran, dass seine Eltern wieder zusammen kommen...... Er gibt sich an allem die Schuld: an der Scheidung,..., einfach an alles. wenn mir aus Versehen ein Glas runterfallen würde, er gäbe sich dafür die Schuld....
      Er hat schon 2 Therapien hinter sich die wirklich 0 bei ihm gebracht haben (weil er abblockt). Seine Eltern kümmern sich nicht um ihn und er ist der Meinung, er könnte sich da selber rausholen.
      Wie er aber drauf ist, weiß ich nicht ob er das alleine schaft. er hat auch schon einen suizidversuch hinter sich. Ich will aber nicht weiterhin zusehen, wie dreckig es ihm geht.
      Könnt ihr mir tipps geben, wie ich ihn evt. helfen, oder zu einer therapie überzeugen kann?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Shatiel“ ()

      es ist schon mal schön das du ihm zuhörst, denn oft ist es wichtig das man weiß das man jemand sein herz ausschütten kann. ich weiß auch das es schwer ist jemand leiden zu sehen. aber nach meiner erfahrung ist es schwer jemand in diesem moment zu helfen, weil sie sich dann verschließen und meinen das es so schon ok ist und sie das auch allein schaffen. das schlimmst finde ich, das sie manchmal der meinung sind das es ok ist sich schlecht zu fühlen, natürlich ist das ok und auch normal, aber man sollte das alles nicht in sich hinein fressen und dann sich damit überlasten. denn das ist ein teufels kreis aus dem man nur schlecht wieder raus kommt.
      wenn du wirklich die absicht hast jemand zu ändern, dann ist das die falsche einstellung, denn nicht du darfst die absicht haben sondern er muss sie selber haben. was du machen kannst ist es ihm hilfreich zur seite zu stehen. denn ich weiß das veränderungen viel kraft kosten und das es schön ist wenn freunde da sind und einem helfen. aber was ich sagen möchte ist du kannst dich nicht mit macht da einmischen.

      gruß

      alex
      Hallo Du,
      Wenn ich das so lese, blinken bei mir sämtliche Alarmsignale auf. Bitte nicht mißverstehen- aber seine Eltern haben wahrscheinlich in dem Punkt Recht, daß er- und zwar nur er- sich da rausholen kann. Ich schließe mich meinem Vorredner an, es ist sehr schön und auch wichtig, wenn man von einem Freund Unterstützung bekommt. Aber paß dabei bitte auf Dich auf. Du wirst, so traurig es ist, seine Probleme nicht lösen können, das liegt in seiner Hand. Du schreibst, er ist an 2 Therapien gescheitert- auch Du wirst ihn nicht "umpolen"können. Du kannst versuchen, ihm Impulse in die richtige Richtung zu geben, ihm die Hand reichen, aber seine Probleme wirst Du nicht lösen.
      Wenn es schlimm kommt, bist Du nach einiger Zeit ausgebrannt und frustriert, wenn Du Dich zu sehr reinhängst. Daher solltest Du ihm klar machen, daß auch DU Grenzen hast!
      Bei mir wars umgekehrt- Meine Freundin hat mit aller Kraft versucht mir zu helfen und ist gescheitert, unsere Freundschaft hatte von da an einen Knacks, der nie mehr zu kitten war. Erst, als bei MIR der Groschen gefallen war, ging es aufwärts.
      Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „StillAlive“ ()

      Hi,

      also wenn er da wirklich raus kommen will und mit dem SVV aufhören will, wird das ein ganzes Stück arebit, besonders nach 4 Jahren.
      Ich weiß nun nicht ob und wieviel er schon versucht hat aus dem Kreis raus zu kommen, aber vllt helfen ihm ja Skills
      Du kannst Dir nicht immer
      aussuchen,
      was Dir im Leben passiert, aber Du
      kannst Dir aussuchen, wie Du damit
      umgehst.



      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „crysoul“ ()

      Ich finde es einerseits auch gut, das du ihm zuhörst und du ihm helfen willst. Sei für ihn da und höre ihm weiter zu. Das hilft ihm sicher.

      Aber ich finde auch, das nur er sich für eine therapie entscheiden kann. setzte ihn da nicht unter druck oder so. Es bringt nur was wenn er selbst das will. Wenn er das nur macht, weil das andere wollen bringt das überhaupt nichts.
      Bei mir hat es sehr lange gedauert. Ich habe erst nach ca. 12 Jahren SVV eine Therapie angefangen.

      Das klingt jetzt sicher schlimm, aber man muß das selbst wollen und leider muß bei vielen der Leidensdruck sehr groß sein, das sie sich überwinden und eine Therapie anfangen.
      Also das soll jetzt nicht falsch rüber kommen. Ich finde es sehr gut wenn jemand Therapie macht, aber ich weiß selbst wie es ist, wenn einen andere dazu drängen, man aber selbst nicht will.
      Danke, dass ihr mir geschrieben habt.
      Mehr oder weniger hatten alle die gleiche Meinung was es angeht, "wie" ich ihm helfen kann/soll.
      Ich werde mich wohl wirklich damit abfinden müssen, dass ich ihn nicht davon abbringen kann. Aber ich werde für ihn da sein, wenn er mich braucht. Und evt. zu einer erfolgreichen Therapie zu überreden. Ich lass mir dabei lieber noch zeit
      Genau das ist das beste was du machen kannst.
      Sei für ihn da, hilf ihm wenn er die hilfe braucht und haben möchte. Zwäng dich ihm nicht auf, denn er muss von ganz alleine den starken willen haben das SVV zu lassen.
      Du kannst Dir nicht immer
      aussuchen,
      was Dir im Leben passiert, aber Du
      kannst Dir aussuchen, wie Du damit
      umgehst.