Vermeidungsfrage

      Original von Kontrajunkie
      (...) es würde mich freuen, wenn du, ChatNoir, vielleicht erläutern könntest, ob du solche Beiträge wie meinen erwartet hast oder was genau du noch/nicht erfahren möchtest.


      ich hatte genau solche Beiträge gemeint, wie du ihn geschrieben hast (und auch einige andere hier). Vielleicht sollte ich mich einfach mal dafür bedanken. Sie sind bei mir angekommen und ich habe mcih sehr darüber gefreut :).

      Würde mich auch sehr freuen, wenn noch mehr Erfahrungen zusammen kommen. Und wenn tatsächlich so viel Diskussionsbedarf besteht, so ermutige ich den/diejenigen, einen Thread dafür zu eröffnen. Es kann nur interessant werden :).
      Grüße

      c.n.
      + ich kann andere immer wieder dazu bringen, mir zu sagen, was ich ihnen bedeute
      + ich bekomme medizinische Hilfe/Zuwendung --> Ich bin wer und es (anscheinend) wert, dass man sich um mich kümmert
      + ich finde in der Krankheit etwas, woran ich mich festhalten kann, es ist MEIN Ritual, in das mir keiner reinreden kann
      »Lange saßen sie dort und hatten es schwer.
      Doch sie hatten es gemeinsam schwer und das war ein Trost.
      Leicht war es trotzdem nicht.«
      aus Ronja Räubertochter
      Astrid Lindgren
      hi...
      ich habe mir diese frage gestellt als ich die therapie begann...
      ich hatte da immer angst ohne meine krankheit ein nichts in meinen eigenen augen zu sein...
      weil ich nur noch für das r*tz*n gelebt habe...
      meine einzigen gedanken waren zu der zeit...
      wann...wo...womit...das nächste mal...
      mehr war da nicht...
      ich habe mich selbst nur noch auf "das mädchen das sich r*tzt" reduziert...
      wahrscheinlich weil ich noch gößere angst davor hatte mich dem richtigen leben zu stellen...dass mich ja zu diesem mädchen gemacht hat...
      ich dachte immer...wenn ich mich v*rl*tz*...können die anderen mir nicht mehr wehtun...
      das r*tz*n war immer etwas...dem ich vertrauen konnte...
      das r*tz*n ignorierte mich nicht...es ging nicht einfach weg...es tröstete mich...es blieb immer an meiner seite...wie ein guter freund...
      ich wollte auch nicht aufhören zu r*tz*n...bis zu dem tag an dem sich das r*tz*n gegen mich richtete...
      mir wehtat...
      da habe ich angefangen es nicht mehr als meine "freund" zu betrachten...und bin sozusagen aufgewacht...

      grüsse
      *broken*
      "They who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night."

      Edgar Allen Poe
      Eine psychische Krankheit bringt keine "Vorteile". Ich finde diese Formulierung unglücklich. Aber ich denke, dass Symtome entstehen, weil sie einem - kurzsichtig gedacht - irgendetwas bringen. Wer an seiner Krankheit fest.hält, hat sicherlich einen unterbewussten Grund dazu - meistens ist es Angst.

      Ich sollte zu Beginn meines ersten Klinikaufenthalts aufschreiben, warum ich mich nicht mehr verletzten sollte. Ich habe Stunden vor einem leeren Blatt gesessen, weil ich eigentlich nicht so recht wusste, wozu ich das lassen sollte. Klar, es war irgendwie krank und keine richtige Lösung - aber irgendwie waren das merkwürdige Gründe für meine Liste.

      Dann habe ich etwas getan, was auf den ersten Blick eher destruktiv erscheint: Ich habe aufgeschrieben, WARUM ich mich verletze. Was ich meine, warum mir das hilft - Entspannung, sich spüren etc. Und erst, als ich Begriff und schwarz auf weiß 20 (!) Punkte hatte, wozu das meiner Meinung nach "gut sein soll", konnte ich die Punkte umwandeln.

      So habe ich langsam begriffen, wie paradox und voller Selbst.lüge folgender Punkt ist: "Um die Kontrolle zu haben". Wie weit fern ist man von Selbst.kontrolle in dieser Phase...

      Anders gesagt: Jede Sucht ist eine Sehnsucht.
      Finde heraus, warum du an etwas offensichtlich schlechtem festhälst, damit du danach lernen kannst es loszulassen.

      Lange nicht geschrieben, aber dazu wollte ich doch etwas gesagt haben :)
      Was immer du tun kannst, oder wovon du träumst - fang damit an!
      'was wäre wenn ich morgen plötzlich gesund wäre'

      Ich würde nicht stundenlang traurig auf meinem Bett sitzen und den Fernseher anstarren in der Hoffnung mein Gehirn am denken hindern zu können, Meinr Wohnug würde nicht aussehen wie ein Schlachtfeld, eventuell hätte ich ein besseres Verhätnis zum essen und überhaup..

      Aber ich hätte auch keine Entschuldigung mehr dafür ständig hinter meinen Erwartungen zurück zu bleiben.
      Dies über alles: Dir selber sei treu (W. Shakespeare)

      Jede Sekunde bedeutet eine neue Chance sein Leben zu ändern (Vanilla Sky)
      Schneeflocke schrieb u.a.:
      "Dann habe ich etwas getan, was auf den ersten Blick eher destruktiv erscheint: Ich habe aufgeschrieben, WARUM ich mich v*rl*tze. Was ich meine, warum mir das hilft - Entspannung, sich spüren etc. Und erst, als ich Begriff und schwarz auf weiß 20 (!) Punkte hatte, wozu das meiner Meinung nach "gut sein soll", konnte ich die Punkte umwandeln. "

      Ich bin begeistert über diesen Bericht.

      Danke !