Hallo zusammen.
Ich wende mich an euch weil ich nicht so recht weis was ich tun soll. Eine Freundin von mir hat mir gestanden, dass sie sich selbst verletzt. Ich habe das schon einmal vor 2 Jahren bei ihr gesehen, allerdings haben wir kurz danach den Kontakt zu einander verloren und desswegen habe ich mich damals nicht weiter damit beschäftigt. Jedenfalls haben wir seit kurzem wieder Kontakt und nun hat sie mir das erzählt.

Sie wollte mir die Gründe dafür nicht verraten weil es ihr zu peinlich ist und ich es ja sowieso nicht verstehen würde. Naja, ich bin schonmal froh, dass sie mir das mit dem ritzen wenigstens erzählt hat. Sie sagte auch sie sei desswegen schonmal in Therapie gewesen aber offenbar hat die nicht funktioniert oder sie hat einen Rückfall, keine Ahnung, auf jeden Fall ritzt sie sich jetzt und ich steh da und hab kein Plan was ich tun kann.

Ich habe ihr geraten sich erneut in Therapie zu begeben oder mal mit ihrer besten Freundin zu reden, der könne sie ja mehr anvertrauen als einem männlichen Freund aber Pustekuchen: mit ihrer besten Freundin zu reden ist ihr auch zu peinlich und das Vertrauen in Psychologen hat sie nach der ersten gescheiterten Therapie offenbar verloren (Sie: "die können mir eh nicht helfen und verstehen auch garnicht warum ich ritze ").

Naja jetzt steh ich halt ein bisschen angeschmiert da und weis nicht so recht was ich tun soll. Alles gute Zureden hat erstmal nix genutzt und ich will sie auch nicht weiter drängen weil sie sich sonst eventuell unter Druck gesetzt fühlt und das bringt ja eher Nachteile. Ich hab ihr erstmal meine Hilfe angeboten und gesagt sie könne sich jederzeit bei mir melden wenn sie jemanden zum reden oder sonst irgendwas braucht. Leider befriedigt mich das noch nicht, ich würde gerne mehr für sie tun.

Hat jemand vielleicht Tipps was ich noch tun könnte? Das geht mir ganz schön an die Substanz einfach nur da zu stehen und nix für sie tun zu können. Bin für jeden rat sehr dankbar.

Gruß vom holzwurm

Mehr als für sie da zu sein kannst du nicht.

Und da sie mit DIR spricht ist das doch schonmal ein Schritt in die Richtige Richtung, mehr kannst du nicht tun und es muss ihr klar sein das es zwar gut ist wenn man sich einem Freund anvertraut, die Probleme bez. die Ursachen in diesem Fall aber nicht verschwinden und darum Professionelle Hilfe erforderlich ist.

Kein Therapeut und keine Therapie ist wie die andere, und wie überall in der Welt gibt es auch dort Vollidioten erster Güte.

Ansonsten:

Manche Menschen müssen erstmal richtig auf die Schnauze fliegen bis sie den Arsch hochkriegen, du kannst nur hoffen das sie das mal fix einsieht denn der Schaden wird dadurch noch größer.

Die wenigsten kommen leider über die Sanfte Tour zu dieser Erkentniss, bei den meißten muss es immer erst nen großen Knall geben.

Und sorry aber SO Arm dran kann sie nicht sein, denn WENN man richtig verzweifelt ist, dann klammert man sich an JEDEN Strohalm und sei er auch noch so klein/brüchig.

Du kannst nur hoffen das sie früh genug die Erkentniss kriegt, mehr als für sie da zu sein kannst du nicht, und richtig helfen kannst du ihr auch nicht.

Ich habs mir fast schon gedacht aber diese Hilflosigkeit ist total besch***! Na dann werde ich einfach nur weiter für sie da sein und hoffen, dass sie sich nochmal überlegt professionelle Hilfe zu suchen. Ich werde sie unterstützen wo immer ich kann.