MarieSoledad

      MarieSoledad

      Ich schreibe das gleich am beginn hin: sollte in einem gedicht irgendetwas behandelt werden, das näher mit suizid zu tun hat werde ich vorher warnen. ich hoffe das ist ok so und verstößt damit nicht gegen die regeln. (nicht das diese thema bei mir die norm ist)

      lg marisol



      14. August 2004, Sonntag


      Fragt nicht

      Ich gehe.
      Schritt für Schritt
      nach vorne.
      Aber ich komme nicht voran.
      Ich sehe nicht wohin
      in der Dunkelheit.
      Licht, wo bist du?
      Weit entfernt,
      oder vielleicht doch ganz nah?
      ist es hell
      ist Hoffnung.
      Doch davor
      ist ein Abgrund.
      Zu tief
      zu breit
      dunkler als die Schwärze rund um mich.
      Ich gehe.
      Doch ich finde den Pfad nicht mehr.
      In der Dunkelheit sind Dornen.
      Sie reißen mir die Haut auf.
      Ich gehe weiter.
      Es werden Narben bleiben.
      Es bleiben immer Narben.
      Aber für die anderen
      sehen sie aus
      wie Messerschnitte.
      Immer wieder
      bleibe ich stehen
      oder falle.
      So viele Steine!
      Rund um mich ist Stille.
      Sie verschluckt meine Geräusche.
      Hoffnung, wo bist du?
      Der Abgrund kommt näher.
      Auch das Licht.
      Ich muss über den Abgrund
      unbedingt!
      Glaube ich.
      Sagen die anderen.
      Aber
      muss ich das wirklich?
      Hier ist es so schön ruhig
      einsam.
      Im Licht wären so viele Leute.
      Ich könnte auch hier bleiben.
      Es wäre so einfach!
      Manchmal
      oft
      möchte ich einfach loslaufen
      so wie früher.
      Die Dornen halten mich fest.
      Ich möchte schreien.
      Ich traue mich nicht
      warum?
      Ich habe Angst.
      Etwas könnte nach außen dringen
      zu den anderen.
      Die Wand ist so dünn!
      Eine einzige Erschütterung
      ein Schrei
      könnte sie zum Einsturz bringen.
      Aber ich muss die Dunkelheit einsperren
      tief in mir.
      Sonst könnten die anderen es hören
      merken
      dass mein Lächeln falsch ist
      fühlen
      wie einsam ich bin
      hören
      wie ich kämpfe.
      Immer
      wenn ich nahe am schreien bin
      kommen die Tränen.
      Waschen die Wut weg.
      Lassen nur den Schmerz.
      Aber ich darf nicht weinen!
      Ich drehe mich um
      gehe weg
      lasse das Licht hinter mir.
      Sie haben doch schon so viele Sorgen
      jeder seine eigene Schlucht.
      Ich muss zumindest so tun
      als ob ich stark wäre!
      Sie fragen
      ob es mir nicht gut geht
      ob ich krank bin
      ob mir etwas weh tut
      ob ich spinne
      ob ich schauspielere
      und sehen nicht
      dass ich mich elend fühle
      vor Erschöpfung
      dass mein Herz krank ist
      vor Einsamkeit
      dass die Narben weh tun
      vom Kampf mit den Dornen
      dass ich verrückt werde
      in einer verrückten Welt
      dass ich immer schauspielere
      weil die Wände so dünn sind.
      Ich lächle.
      Ich sage nein.
      Es geht mir ja gut
      wirklich!
      Ich pubertiere!
      Stimmungsschwankungen sind normal!
      Nicht besorgniserregend.
      Ich bin glücklich!
      Glaubt es mir doch!
      Es ist besser für euch.
      Einfacher.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      30. August 2005, Dienstag


      Warum?

      Warum sollte ich ehrlich sein,
      wenn ich mich doch selbst belügen muss?

      Warum baue ich eine Mauer um meine Seele,
      wenn ich doch schon so tief verwundet bin?

      Warum breche ich bei jedem schritt zusammen,
      wenn ich doch stark sein will?

      Warum hört niemand mein Rufen,
      wenn ich doch aus vollem Hals schreie?

      Warum sind meine Schwingen gebrochen,
      wenn ich doch fliegen will?

      Warum muss ich tapfer sein,
      wenn ich doch weinen will?

      Warum ist da diese Leere,
      wenn ich doch tief sein will?

      Warum ist da diese Einsamkeit,
      wenn ich doch Geborgenheit suche?

      Warum muss ich vermitteln,
      wenn ich doch selber nicht mehr weiter weiß?

      Warum ist da dieser ständige Streit,
      wenn ich doch frieden will?

      Warum kämpfen sie ständig um mich,
      wenn sie mich dabei vergessen?

      Warum ist da dieser ständige Kampf um meine Liebe,
      wenn ich doch selbst geliebt werden will?

      Warum muss ich immer trösten und beschwichtigen,
      wenn ich doch selber getröstet werden will?

      Warum muss ich immer heile Welt spielen,
      wenn meine Welt in Scherben liegt?

      Warum verletze ich mich selbst,
      wenn es mir doch weh tut?

      Warum muss ich diesen Krieg führen,
      wenn ich doch LEBEN will?

      Sag mir, warum?

      Warum?
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      31. Oktober 2005, Montag


      Schweig

      Es ist meine Schuld!
      Sie haben gesagt
      Ich soll ihm erzählen,
      wie es mir geht,
      wie weh es mir tut,
      ganz vorsichtig.

      Sie haben gesagt,
      ich soll einfach tun
      was ich will
      und nicht
      immer an die anderen denken.

      Ich habe das zu hören bekommen,
      was ich tun wollte
      aber mich nicht traute:
      Kümmer dich NICHT um sie.

      Ich hab es getan

      Ich hab mit ihm geredet
      und ignoriert,
      wie es ihm dabei geht.
      Ich habe getan was ich wollte
      und ignoriert,
      ob es ihn verletzt.

      Und dann ist gekommen,
      was doch klar war,
      was der Grund für mein Schweigen war,
      was ich so sehr gefürchtet hatte

      Ich hab ihn verletzt
      und er hat wiederum mich verletzt.
      Ganz ohne Geschrei,
      ganz leise
      mit trauriger Stimme
      unter Tränen

      Und ich habe wieder den Beweis erhalten,
      dass jede Verletzung seinerseits
      tausendfach wieder auf mich zurückfällt.
      Ich gebe den anderen keine Schuld.
      Schuld bin ich selber
      weil ich ja genau das tun wollte,
      wieder besseres Wissen

      Aber ich habe gelernt.

      Sie haben erklärt,
      ich müsse an mein eigenes Wohl denken.
      Sie verstehen nicht,
      dass sich das gegenseitig ausschließt.
      Ich werde wieder schweigen
      Um mich selbst nicht zu verletzen.

      Ich wünsche
      Sie könnten erkennen,
      dass das in meinem Interesse ist
      und nicht nur
      dass es den anderen hilft.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      15. Januar 2006, Sonntag


      Angst

      Angst
      Kalte, schwarze Angst.
      Um andere und um mich
      die nach mir greift.
      Ich fühle sie schon lange nicht mehr
      Ich bin abgestumpft, habe resigniert.
      Vollkommen.
      Bedingungslose Kapitulation.
      Nach Außen hin bin ich normal,
      ein nettes Mädchen,
      die, die alles am besten verkraftet hat.
      Sie akzeptieren diese Maske klaglos.
      Wir reden über Noten und Jungs
      und Nichtigkeiten
      und lachen
      über Dummheiten.
      Wir reden über Probleme,
      aber ich lasse es sie nicht wissen.
      Sie können mir nicht helfen.
      Es würde nur ihre Last noch vergrößern.
      Ich werde immer mehr in die Gruppe aufgenommen
      und dabei immer einsamer
      und leerer,
      weil ich weiß
      dass ich es wieder verlieren werde.

      Was soll die Zukunft bringen?
      Ich weiß es nicht,
      es ist mir auch egal.
      Wofür bemühe ich mich?
      Für Ziele die ich nie erreichen werde?
      Warum sollte ich das tun?
      Ich habe mich selbst doch schon so lange aufgegeben.
      Ich habe keine Kraft mehr.
      Nicht mal mehr für Zorn
      oder Angst.
      Ich schwebe im Nichts.
      Noch könnte ich entscheiden
      zwischen dem Aufgeben
      und dem Weitermachen.
      Aber warum soll ich mich anstrengen
      und als tote Hülle weitermachen?
      Ich verliere mich in melancholischen Gedanken
      in schönen Erinnerungen
      an Zeiten
      die besser waren
      und für immer verloren sind.
      Schlaflose Nächte voller Tränen
      Folgen auf leere Tage voller Oberflächlichkeiten.
      Warum wollen mich alle zwingen,
      weiterzumachen?
      Könnt ihr nicht sehen,
      nicht akzeptieren,
      dass ich aufgegeben habe?
      Lasst mich doch in Frieden!
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      16. März 2006, Mittwoch


      Schmerz

      Ich war lange ruhig…….fast auf den Tag genau zwei Monate……ich habe einfach nur gelebt und vergessen, dass mich das Leid einholen wir, aber……es schien wirklich so, als ob es sich geändert hätte.
      Ich habe es genossen, doch es ist vorbei. Im Innersten wusste ich, dass dieser Tag kommen würde.

      Freunde sind Schwachpunkte!
      Nicht, weil sie einen verraten können,
      sondern
      weil sie einen verletzen können.

      Manchmal hasst man den,
      den man am meisten liebt,
      weil er der einzige ist,
      der einem wirklich wehtun kann!

      Sie sagen es nicht,
      aber ich weiß es.
      Ich nerve sie.
      Sie wollen mich los sein.
      Ich passe nicht in ihre heile Welt der glücklichen Leute.
      Überleben ist nicht gleich leben…….
      das können sie nicht sehen.

      Einsamkeit ist des Menschen höchstes Gut!

      Sie verletzen mich, bei jeder Bewegung immer ein bisschen mehr, bis ich nicht mehr kann.
      Jede kleine Rücksichtslosigkeit tut weh
      so weh…..
      Sie sehen die Tränen nicht, die ich nicht weine, wahrscheinlich niemals werde, weil ich nicht weinen kann.
      Ich breche grundlos in Tränen aus – für sie.
      Wenn ich gehen soll,
      müssen sie es nur sagen,
      dann gehe ich.
      FÜR IMMER

      SO VIELE TRÄNEN
      Ungeweint für immer…..
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      17. März 2006, Donnerstag


      Einsamkeit

      Sie nennen mich eine Besserwisserin
      und stoßen mich fort.
      Sie nennen mich aufdringlich
      und ignorieren mich.
      Nur weil ich antworte
      wenn jemand eine Frage
      in den Raum stellt.
      Nur weil ich ausbessere
      wenn ich einen Fehler sehe.
      Nur weil ich eine eigene Meinung habe.

      Sie sehen nicht dahinter.
      Die Angst, nur eine Kopie zu werden.
      Die Angst, über zu bleiben.
      Ich will nicht angeben
      nur helfen.
      Es gibt so wenig Menschen
      die meine Hilfe annehmen,
      dass es für mich etwas……
      Besonderes geworden ist.

      Aber sie sehen nur
      Ein Mädchen, das sich ausschließt,
      das spricht, ohne gefragt zu werden,
      das hilft, obwohl es unerwünscht ist.
      Ich versuche ja, es zu ändern!
      Wirklich!
      Aber es klappt nicht.
      Wenn jemand fragt, antworte ich.
      Immer.

      Ich wünsche mir doch nur ein bisschen Nähe, ein freundliches Wort!
      Es ist so dunkel und leer um mich!
      Mein Weinen verhallt in der Einsamkeit.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      2. Mai 2006, Dienstag


      Was?

      Was geschieht
      wenn alle Tränen vergossen sind
      alle Schreie verhallt?
      Wenn die Wut immer schneller weicht
      und nur Trauer bleibt?
      Weißt du
      wie weh Misstrauen tut
      von jenen,
      denen du vertraut hast?
      Wie es sich anfühlt,
      wenn man keine Luft mehr bekommt
      vor Verzweiflung?
      Wie es ist
      Wenn der Brustkorb eingeschnürt wird,
      das Herz wie ein kleiner Vogel zerdrückt, noch nicht einmal flügge,
      der Hals verschlossen
      als wäre er zugestopft?
      Wie es ist
      wenn man nicht mehr weinen kann?
      Tränen stehen ständig in den Augen.
      Schluchzer warten ständig im Hals.
      Aber sie kommen nicht hervor.
      Wagen sie es nicht
      oder
      haben sie es verlernt
      in einer zeit
      in der Weinen
      alle Dämme zerstört hätte?
      Ich bin kaum noch zornig
      nur noch verletzt.
      Warum muss man mir misstrauen?
      Was habe ich verbrochen?
      Stecke ich so tief drinnen,
      habe ich mich so sehr verstrickt,
      dass ich nicht mehr entkommen kann?
      Habe ich zu lange gewartet?
      Ich flackere
      wie ein kleines Lagerfeuer
      das im nächsten Windstoß
      verlöschen wird.
      Die Frage ist:
      wird er kommen
      oder
      werde ich ausbrennen
      oder
      wird jemand Holz nachlegen
      oder
      wird mein Kampfgeist wieder erwachen
      und wie eine Feuersbrunst
      in Hass aufgehen?
      Was wäre das Schlechteste?
      Für mich und die anderen………..?

      Schmerzen
      Schmerzen
      Schmerzen
      Schmerzen
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      29. Juni 2006, Donnerstag


      Ende

      Jetzt habe ich es endlich geschafft!

      Ich habe es ihm gesagt.

      Und ich habe meinen Vater verloren.

      War es das wert?

      Noch ein Teil meines Herzens verloren.

      Wie viele Lücken erträgt die Seele, ehe sie zerstört ist?

      Wie einsam kann ein Mensch werden?

      Natürlich wie immer.
      Es hat mir nichts ausgemacht,
      was er gesagt hat.
      Glauben die anderen.
      Natürlich nicht.
      Mir doch nicht!
      Ich bin doch ein starkes Mädchen!
      Wie lange muss ich das noch sein?
      Wann bin ich endlich frei?
      Wann werde ich es mir selbst erlauben?

      Wie bitter kann das Leben werden?

      Jedes Mal wenn du denkst, jetzt hast du die letzte Person verloren, die ein Stück deines Herzens besitzt, findet sich noch jemand, der dich verletzt!
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      VORSICHT! in diesem gedicht wird ganz leicht auf suizid angespielt.


      Das Leben ist hart!

      „Lachen verboten!
      Freude hält von der Arbeit ab!
      Freunde brauchen kostbare Zeit!
      Sparen wir uns all diese……Überflüssigkeiten!“,
      sagt der Vater.


      „Aber ich will doch nur leben!
      Wofür arbeiten, wenn doch nur mehr Arbeit folgt?
      Warum nicht einfach mal nur ausspannen?
      Du schnürst mir die Luft ab mit deinen…….Wünschen!“,
      ruft die Tochter.


      In der Hand hält der Vater
      Das Zeugnis mit den ungenügenden Noten
      Und die Liste mit Pflichten.
      Er rollte die Blätter zusammen
      Und schlägt sie ihr auf den Kopf.


      Schwer wie das Leid der ganzen Welt traf es sie.
      Sie fiel.
      Die Last der Erwartungen hielt sie am Boden
      Und ließ sie nicht mehr aufstehen
      Bis sie aufgab.


      Ein Schlag
      Ihr Leben war verplant.
      Das Mädchen schrie zornig.
      „Sie wird sich schon wieder fangen“, sagte er gelassen.
      Sie fing sich.
      Eine Narbe auf ihrem Arm aber blieb, ungesehen.


      Ein Schlag
      Ihre Freiheiten nahm man ihr.
      Das Mädchen flehte entsetzt.
      „Sie wird sich schon wieder fangen“, sagte er gelassen.
      Sie fing sich.
      Eine Narbe auf ihrem Arm aber blieb, ungesehen.


      Ein Schlag
      Die Hoffnung verbot man ihr
      Das Mädchen weinte verzweifelt.
      „Sie wird sich schon wieder fangen“, sagte er gelassen.
      Sie fing sich.
      Eine Narbe auf ihrem Arm aber blieb, ungesehen.


      Ein Schlag
      Ihre Träume zerschlug man grob.
      Das Mädchen seufzte resigniert.
      „Sie wird sich schon wieder fangen“, sagte er gelassen.
      Sie fing sich.
      Eine Narbe auf ihrem Arm aber blieb, ungesehen.


      Ein Schlag
      Den Sinn des Lebens vernichtete man ihr.
      Das Mädchen schwieg.
      „Sie wird sich schon wieder fangen“, sagte er gelassen.
      Sie fing sich.
      Eine Narbe auf ihrem Arm aber blieb, ungesehen.


      Ein letzter Schlag
      Das Leben verbot man ihr.
      Sie schloss die Augen, dankbar, dass es vorbei war.
      „Was hat sie denn?“, fragte er milde erstaunt.
      „Die anderen machen das doch auch!“


      Sie trugen das Mädchen zu Grabe mit Rosen und Tränen
      und einem weißen Kleid.
      „Ja“, sagten die Leute schulterzuckend.
      „Sie war halt zu schwach. Das Leben ist hart!“
      Und dann gingen sie.
      Die langen Ärmel verdeckten
      die Narben auf ihren Armen, ungezählt.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      28. September 2006, Donnerstag


      Einsam im Paradis

      Ich lebe in einer „heilen“ Welt.
      Glückliche Familie
      Lässige Schule
      Nette Klassenkameraden
      Kontakt zu früheren Freunden
      Genug Taschengeld
      Tolerante Mutter
      Endlich eigener Stil
      Warum bin ich nicht glücklich?
      Ich habe doch alles.
      Warum ist meine Welt so leer?
      Wenn ich nach innen blicke
      ist da nichts.
      Früher war es unglückliches Schwarz
      heute ist es lebloses Grau.

      Meine Freizeit verbringe ich mit lesen.
      Jetzt ist der Computer kaputt.
      Ich höre Musik
      und schaue in die Luft.
      Da ist keine Langeweile
      nur Depression.
      Ich flüchte aus meiner Welt.
      Wenn das nicht mehr geht
      wird mir bewusst
      wie erbärmlich ich bin.

      Ich liebe meine Mutter – klar.
      Aber sie ist anders.
      Nicht so draufgängerisch.
      Ich liebe meine Schwester.
      Aber sie braucht mich nicht.
      Sie lebt in vielen Welten
      und ist damit zufrieden.
      Ich bin nur ein Anhängsel.
      Sonst ist da niemand.
      Die Leute finden mich nett – zuerst.
      Dann werde ich anstrengend
      Und schließlich nervig.

      Mein Leben ist so leer.
      Niemand in meinem Herzen.
      Ich hänge es an vergangene Träume,
      die nicht verletzen können,
      klammere mich an längst vergangene Liebe.

      Und dabei fühle ich mich unwürdig,
      Lächerlich,
      Dumm,
      zu Recht einsam.
      Was habe ich nur an mir,
      dass mich niemand interessant genug
      für einen zweiten Blich findet?
      Schrecke ich sie ab?
      Sehen sie jemanden
      der alleine sein will?
      Ich war es
      und wollte es sein.
      Viel zu lange.

      Ich will lieben und geliebt werden!
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Keine Worte mehr
      Innerliche Leere
      Gefüllt von Schreien

      So viele Theorien
      Interpretationen
      Ideen

      Kein Gefühl dahinter
      Hohl
      Sinnlose Worte

      Warum?
      Kein Grund
      WARUM?
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      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Um mich Menschen
      Viele Menschen
      Liebe Menschen

      Zu viele Menschen
      Zu liebe Menschen
      Rücksicht
      Unsicherheit

      Einsam

      Schweigen

      Nicht belasten!
      Eigene Sorgen
      Böses Kind!

      Wollen es nicht hören
      Nerv nicht!
      Schweig!

      Auf der Suche nach Mitleid?
      Lächerlich
      Dummes Kind

      Kind! Kind! Kind!
      Versucht erwachsen zu sein
      Kindisch!

      Kinder weinen
      Erwachsene nicht
      Darf nicht weinen
      Muss weinen

      Weint rote Tränen
      Heimlich
      Einsam

      Macht nur Sorgen!
      Böses Kind! Kind! Kind!
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Übelkeit
      Brechreiz
      Alles zu viel

      Keine Wunden!
      Darf keiner sehen!
      Nimm Rücksicht!

      Druck
      Druck auf der Seele
      Druck im Bauch
      Druck in der Brust
      Druck in den Augen

      Muss weg!
      Tu irgendwas!

      Nicht essen!
      Nicht noch mehr!
      Kein verdammtes Frustessen!
      Hör auf!
      Kannst du keine drei Tage lang Diät halten?

      Wut
      Noch mehr Druck
      Weg!!!

      Faust füllt den Mund
      Finger kriechen in die Kehle
      Keuchen
      Würgen
      Glitschige Finger

      Endlich!
      Los, weg!
      Raus!
      Noch mehr!
      Alles muss weg!
      Erleichterung
      Leer!
      Tränen in den Augen
      Eklig!
      Warum warum warum?
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Ich möchte Essstörungen haben
      Kotzen bis ich Blut spucke
      Hungern bis ich einfach verschwinde
      Möchte ein lebendes Skelett sein.

      Ich möchte mich verletzen
      Schneiden bis das Blut nicht mehr aufhört zu fließen
      Kratzen, brennen, schlagen, bis dieser Körper zerstört ist
      Möchte jeden Flecken Haut verwundet sehen

      Ich möchte Suchtstoffe nehmen
      Drogen bis ich das Leben nicht mehr wahrnehme
      Alkohol bis ich jede Hemmung verliere
      Möchte die Verantwortung abgeben, nicht mehr denken

      Ich möchte, dass sie alles es sehen!
      In Minirock und Top herumtorkeln
      Es allen entgegenschreien
      Möchte ernst genommen werden

      Ich darf das alles nicht tun
      Sie weinen, wenn sie meine Schnitte sehen
      Sie wären entsetzt, wenn sie mich beim Kotzen erwischen würden.
      Sie sind zu besorgt als dass ich hungern könnte
      Sie würden verzweifeln, wenn ich in eine Sucht flüchten würde.

      Ich bin stark.
      Muss stark sein
      Für sie
      Will nicht dass sie weinen, trauern, Schuld suchen

      Schneide heimlich, nicht tief
      Kotze nur wenn ich alleine bin
      Trinke nur Alk, wenn jemand auf mich aufpasst

      Das ist viel zu wenig!
      Ich sterbe innerlich
      Sie sollen leben

      Ich bin nicht selbstlos

      Ich bin wütend, wegen der Verpflichtungen
      Warum muss ich die Verantwortung tragen?

      Ich will ihren Schmerz ignorieren können
      Will mich gehen lassen können

      Geht nicht
      Fessle mich selbst
      Stelle mich freiwillig unter Druck
      Niemals frei.
      Niemals ich.

      Teufelskreis
      Treppe abwärts
      Komme nicht Frei
      Nicht vor und nicht zurück
      Nur nach unten

      Werde wahnsinnig!

      MACHT, DASS ES AUFHÖRT!!!!!
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      29. Juli 2007, Sonntag

      Nachricht angekommen!
      „Stell dich nicht so an!“
      Ich weiß.
      Scheiße, ICH WEISS!!!

      Voll ins Schwarze, was Mama?
      Ich glaube, du hast keine Ahnung
      Welchen Punkt du wieder getroffen hast!

      Mal wieder alles zusammengebrochen.
      Nicht heulen!
      Nicht heulen sag ich!
      NICHT HEULEN, SCHEIßE NOCH MAL!
      Reiß dich zusammen!
      Du bist 16, kein Kind mehr.

      Ich dache echt,
      ich könnte mit dir reden.
      Dachte, ich könnte dir einen tieferen Einblick gewähren.
      Dache, du würdest verstehe.
      Hoffte, du könntest mir helfen.
      Scheiße, was bin ich leichtgläubig,
      das gehört ja verboten, so was.

      Ich war so weit
      Zu akzeptieren,
      dass ich Hilfe brauche.
      Dass ich NICHT mehr klarkomme.
      Dass ich vielleicht doch krank bin.

      Verdammt, ich war soweit,
      um Hilfe zu bitten!
      Nicht nur ein subtiles Andeuten
      Sondern richtig hingehen und sagen
      „Ich weiß nicht mehr weiter“

      Wenn ich so was schon sage!
      Ja, ich jammere gerne
      Ich versinke gerne mal in Selbstmitleid
      (auch wenn ich versuche, das zu vermeiden)
      Aber wenn ich sage
      ICH WEIß NICHT,
      WAS ICH NOCH TUN SOLL
      Dann meine ich das so.
      Dann will ich Hilfe.
      Und nicht
      „Red dir das nur ein,
      dann bist du mit 60 Jahren
      noch in Therapie.
      Der einzige Mensch der was ändern kann bist du.
      Also denk gefälligst um!“

      Ich hab alles auf eine Karte gesetzt
      Indem ich begonnen hab,
      mich dir gegenüber etwas zu öffnen.
      Eigentlich hatte ich mir versprochen
      Keinem gegenüber mehr richtig darüber zu reden.
      Alles riskiert
      Und verloren.
      Nämlich jede Art von hart erkämpfter Selbstachtung

      Ich habe gerade begonnen
      Zu akzeptieren
      Dass ich meine Probleme ernst nehmen darf.
      Und jetzt das.

      Ich muss ja nur mein Hirn einschalten
      und umdenken.
      Dann ist alles okay.

      Scheiße, wann immer ich versucht habe
      Darauf zu vertrauen,
      dass ich doch nicht nur nervig bin
      dass man mich vielleicht doch ernst nehmen darf
      oder gar, der Gipfel der Frechheit,
      zu glauben gewagt habe,
      dass jemand MICH gern haben könnte,
      so richtig als Person,
      dann in ich richtig auf die Schnauze geflogen.
      Hat mir das Leben mit Genuss bewiesen,
      dass es nicht stimmt

      Mein VERSTAND sagt,
      das klingt so richtig wehleidig,
      wie ein kleines Kind,
      das eine schwere Egostörung hat.
      Wie jemand, der ein richtiges Problem hat.

      Also darf ich so was nicht schreiben,
      nicht mal denken.
      Darf ich nicht.
      Habe nicht das Recht dazu.
      Unwürdig!
      Schließlich HABE ich kein Problem.
      Das rede ich mir nur selber ein.

      Ich muss mein Denken umstellen, ja.
      Aber wie?
      Wie muss ich denken?
      So, wie ich es tun würde ist es offenbar falsch.

      Warum versuche ich überhaupt noch was zu ändern?
      Ich schaffs ja doch nicht.

      Oh, böser Gedanke, das darf ich nicht!
      Also nur warum was ändern?
      Es gibt doch kein Ziel.
      Bin ich gestört, dass ich keine Träume habe?
      Die hat doch jeder, oder?
      Sollte ich vielleicht auch machen
      …..hmmmm…….
      Genau! Ich werde Weltmeisterin im Schispringen! *SARKASMUS*
      Mir fällt einfach nichts ein.
      Ich glaube nicht mehr an Liebe
      Ein langweiliges Leben ohne Inhalt will ich nicht
      Und Inhalte, die mich interessieren,
      die gibt es nicht.

      Warum ich noch weitermache?
      Gerade jetzt,
      in diesem Moment,
      in dieser Nacht?
      Warum ich nicht einfach die Klinge ansetze
      Und Schluss mache?
      Oh…die Versuchung wäre so groß….

      Und der Grund genau so lächerlich.
      Irgendwas zwischen Stolz und Trotz.
      Nein, kein „Ihr kriegt mich nicht klein“
      (das habt ihr nämlich schon lange)
      Sondern ein einziger Gedanke:

      „Jetzt, nach diesem Streit, Schluss zu machen
      Wäre eine richtig kindische Reaktion.
      0815-Teenie.
      Ich bin kein Kind!
      Ich darf mich nicht so verhalten!“

      Eigentlich ist das peinlich.
      Echt nicht ernst zu nehmen.
      Haha
      Ich nehm mich ja nicht mal selbst ernst.

      Und ich wollte zur Psychoanalyse? *prust*
      Hatte mir überlegt, in eine Klinik zu gehen? *am Boden kugel*
      Eine Überweisung zur Psychiaterin?
      Überlegung wegen Medikamenten? *kopfschüttel*
      Das was du da hast bezeichnest du als angehende ES? *losgacker*
      Und DESHALB ritzt du? *glotz*
      Du bist bei einer Schulpsychologin! *Augen verdreh*

      Also Mädchen,
      deine Minderwertigkeitskomplexe
      sind ja wohl doch etwas übertrieben.
      Und DU wunderst dich, dass dich keiner ernst nimmt –
      Das ist ja wohl ein Witz!

      Selbst die Psycho lässt dich einfach quatschen
      Und wirft eben ab und zu mal
      Was wichtig Klingendes ein.

      Ja, eine Kreativ-Therapie wäre das Richtige.
      Wir setzen sie hin,
      lassen sie zeichnen oder darstellen was ihr einfällt
      und schon hat sie das Gefühl
      sie kriegt eine richtig echte Behandlung *oh wow*

      Ego-Streicheleinheiten sind so was
      Nicht mehr.
      Schicken wir sie eben zu Psychologin
      Wenn sie sich dann wichtig fühlt.

      Oh man, ich bin echt ein peinlicher Fall.
      Sollte aufhören mich ständig auszuheulen.
      Ist ja nicht so, dass nicht jeder denken würde:
      „Gott, die Kleine hat Probleme…
      Tätscheln wir ihr mal den Kopf und gut ist!“

      Ich bin so eine Lachnummer! ;(
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      mich selbst verloren
      finde mich nicht wieder....

      fühle mich nicht,
      fühle niemand anderes.
      alles leer und tot.

      und jetzt?
      plötzlich schmerz.
      fühlt es sich so an, wenn man fast erforene glieder wieder aufwärmt?
      könnt ihr sie nicht einfach erfrieren und sterben lassen?
      es tut so nuwahrscheinlich weh.
      könnte schreien, weinen, kopf gegen die wand knallen, cutten...
      es hilft doch alles nichts.
      ich werde wahnsinnig....

      ich schaffe es nicht mehr.
      einfach gar nichts mehr.
      dachte, ich könnte diesen job schaffen.
      es hat mir spaß gemacht
      und jetzt?

      nicht belastbar genug.
      völlig neben der spur trotzd antidepressiva.
      nervenzusammenbruch.
      gesoffen und geschnitten, so scheiß tief
      ein wunder, dass ich die pulsader nicht erwischt habe.
      ich WOLLTE sterben.
      hab nur noch geheult, alles mit blut vollgeschmiert

      normalerweise ist doch nach einer akuten todessehnsucht erst mal ruhe? warum wünsche ich mir heute schon wieder zu sterben, genau wie gestern?
      warum habe ich das gefühl, alles steuert darauf zu?
      bin ich wirklich zu blöd für alles?
      unfähig, ein normales leben zu führen?

      klar, suizid war immer irgendwie so im hinterkopf da...als möglichkeit, als idee.....aber im endeffekt nur eine entfernte illusion.
      und jetzt?
      jetzt ist es plötzlich da, so real, so aggressiv.
      es ist so klar.....ich weiß, dass ich sterben werde, obwohl ich es mir irgendwie nicht vorstellen kann.
      aber ich weiß, wenn ich das nächste mal austicke, dann schneide ich tief genug.
      soll ich angst haben?
      oder darauf hoffen?

      vielleicht bin ich ja wirklich ein hoffnungsloser fall?
      therapieresistent?

      was macht man eigentlich mit eingelieferten suizidversuchen?
      können die wegen therapieverweigerung entlassen werden?
      wirft man ihnen vor, wenn sie sich auf eine thera nicht einlassen,
      weil sie sowieso davon überzeugt sind, es könne nicht funktionieren?

      was soll man therapieren, wenn man von klein auf irgendwie falsch programmiert ist?
      nicht mal böse falsch, nur nicht systemkompatibel.
      wenn es keinen auslöser, keine situation gibt.

      wenn man einfach an der welt, an sich selbst, an seinem leben verzweifelt?

      was dann?

      hattest du schon einmal den wunsch, den kopf gegen eine wand zu knallen, um dem gedankenstrudel darin ein ende zu setzen?
      hast du es schon mal gemacht?
      so lange, bis du geblutet hast?
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      das Beste für alle

      Donnerstag, 22. November 2007

      Lasst mich einfach sterben!
      Ich will nicht leben
      und ihr wollt mich hier auch nicht haben.
      Denkt nicht, ich merke es nicht!
      „Schwierige Patientin“
      „geht nicht so einfach“
      Ich mache euch euren Job schwer.
      Das tut mir leid.

      Wenn ihr mich einfach lassen würdet
      müsstet ihr euch nicht mit mir herumärgern
      und ich keinen sinnlosen Kampf mit mir führen.

      Es tut mir leid,
      dass ich es immer falsch mache.
      Ich weiß es nicht besser
      und gefährde dadurch andere.
      Wäre es nicht besser, sicherer und einfacher
      wenn ich gar nicht da wäre?

      Ich sollte wirklich
      eine der anderen anstiften
      euch zu erzählen,
      ich hätte ihr Klingen gegeben.
      Dann könntet ihr mich rausschmeißen
      und das Trauerspiel hätte ein Ende.

      Seht es doch ein:
      Ihr könnt mir nicht helfen
      und ich reagiere nicht auf Therapien.

      Wem versuchen wir denn,
      etwas vorzumachen?
      Ich bin unheilbar.
      Zu intelligent für mich selbst,
      zu kompliziert für euch.
      Mein Abwehrsystem ist zu raffiniert
      für einen Psychologen dieser Welt.

      Verschwendet eure Kraft nicht.
      Ich weiß es,
      ich bin ein hoffnungsloser Fall.
      Ziehen wir einfach einen Schlussstrich!
      Lasst mich frei
      und vergesst mich
      in dem Moment, in dem ihr euch abwendet.

      Das Beste für alle.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Donnerstag, 22. November 2007

      Kalt
      Mir ist so kalt
      friere bis auf den Grund meiner Seele
      und wieder einmal
      weine ich heimlich
      wieder einmal
      sehen sie meine Mitteilung nicht
      wieder einmal
      bin ich allein gelassen
      ganz allein
      in einer feindlichen Welt.
      Wieder einmal
      musste ich die Tore meiner Seele verschließen
      um nicht noch mehr verletzt zu werden.
      Wieder einmal
      blute ich
      und niemanden interessiert es.

      Warum bin ich es einfach nicht wert?
      Warum?
      Was habe ich verbrochen?
      Warum lassen sie mich so alleine
      mit meiner Verzweiflung?
      Warum strafen sie mich mit Abweisung
      für meine Versuche mich mitzuteilen?

      Warum bin ich es nicht wert,
      dass man meinem Hilferuf folgt?
      Er wird ignoriert,
      wie es immer war
      und immer sein wird.

      Sie hätten mich verbluten lassen.
      20 Minuten habe ich gewartet
      7 mal habe ich gerufen
      doch sie wollten mein Blut nicht sehen.
      Dann habe ich aufgewischt
      und aufgegeben.
      Ich sie und sie mich.

      Sorry,
      ich finde keine Worte
      und meine Bilder wollt ihr nicht sehen.

      Don’t care…
      It’s just a dieing FREAK in there…
      Lieing in his blood

      Warum ist mir so kalt?
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Freitag, 23. November 2007

      Ich habe meine Entscheidung getroffen.
      Und ich habe die Vernunft gewählt.
      Das bedeutet,
      ich habe aufgegeben.

      Auf mein Gefühl für richtig und falsch
      kann ich mich nicht verlassen.
      Ich wollte nichts falsch machen,
      niemanden wehtun.
      Es tut mir leid,
      dass es passiert ist.
      Ich kann es trotzdem nicht als falsch empfinden.
      Deshalb werde ich
      dieses Empfinden ignorieren
      und nur noch der Vernunft folgen.
      Ich werde nicht mehr versuchen
      meine verkorkste Psyche zu erklären,
      verstehen,
      oder reparieren.
      Ich werde einfach versuchen,
      sie zu ignorieren.
      Mich zusammenreißen
      und endlich mal dem Verstand folgen.

      Ich werde keine Musik mehr hören
      die mir gefällt,
      weil sie mich traurig macht.
      (deswegen mag ich sie ja)
      Ich habe alle Klingen abgegeben
      weil ich mich nur noch
      strikt auf die Vernunft verlasse.

      Werde Gefühle und eigene Bedürfnisse unterdrücken,
      wie immer zuvor.
      Werde nicht weinen,
      werde über alles reden
      und keinen Blödsinn mehr mit den anderen machen.

      Werde keine Klingen mehr reinschmuggeln,
      mich nicht mehr verletzen.
      Werde nicht mehr rebellieren oder kämpfen.

      Ich habe meine Grenzen
      Wieder näher an mich gezogen.
      Will nicht mehr Platz
      als unbedingt nötig beanspruchen.
      Mein Zimmer leer geräumt,
      alles in den Kästen verstaut.
      Platz sparen.
      Versuche mich klein zu machen.
      Ganz klein.
      Keine schrille Schminke,
      auffällige Klamotten mehr.
      Ritzwunden werden versteckt.
      Seht mich nicht an,
      nehmt mich nicht wahr,
      wie ich euch nur durch Nebel wahrnehme.

      Ich beanspruche keinen Platz
      Und keine Aufmerksamkeit.

      Am Besten,
      ich halte mich auch von den anderen fern
      um sie nicht negativ zu beeinflussen
      oder gefährden,
      denn ich kann es nicht einschätzen.

      Ich habe aufgehört zu essen.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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      Sonntag, 2. Dezember 2007

      Wieder mal
      wieder mal alles zerbrochen
      wieder mal alles leer.
      Soviel Schmerz in mir
      … irgendwo versteckt.
      Ich krieg ihn nicht zu fassen.
      Wieder mal versuche ich
      ihn zu übertönen
      -hoffnungslos.
      Wieder mal alles voller Blut
      und anstatt Erleichterung zu bringen
      fordert es mehr.
      Sobald ich einmal beginne
      den Schmerz aus mir fließen zu lassen
      kann ich die Schleusen kaum wieder schließen.
      Ich drohe zu ertrinken
      zu verbluten an meinem Schmerz.
      Wieder einmal wird die Welt fremd.
      Wieder einmal nehme ich alles nur durch Nebel wahr.

      Ich sehe, was sie nicht sehen wollen:
      Die riesigen Rückschritte die ich mache.
      So viel Verzweiflung in mir
      die keiner hört.

      Und wieder mal weiß ich nicht wohin
      …verloren in einer verzerrten Welt
      mir selbst hilflos ausgeliefert.
      Ich habe begonnen mich zu verletzen, weil ich zeigen wollte, dass ich am Boden bin.
      Dann erkannte ich, dass das Leben einen doppelten Boden hat.


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