Was kann man tun...??

      Was kann man tun...??

      Hey ihr

      Ich weiss nicht so recht, wie ich beginnen soll...naja jedenfalls wollt ich gern wissen, ob ihr wisst wie und mit welchen methoden man erinnerungen und ereignisse wieder sich ins gedaechnis rufen kann, die man total verdraengt hat oder von denen man nicht mal weiss, dass man sie hatte?
      Ich weiss, das ganze hoert sich jetzt 'n bischen konfus an, aber ich leide schon mein ganzes leben unter einer disso stoerung, hab mir meine eigene kleine welt gebaut um mit den schmerzen fertig zu werden.

      ich kann mich an phsysichen missbrauch ausgeuebt von meinem vater an meiner mutter erinnern, er ist alkoholiker. Meine mutter hat mich die ganzen 18 jahre meines lebens emotional missbraucht, ich verletz mich selbst, war schon in 'ner klinik wegen 'ner suizidkrise und heftigen angstzustaenden, wurde mit dysthemie und 'ner starken sozialphobie diagnostiziert. Doch ich kann mich nicht an die ausloeser erinner, warum es mir so verdammt schlecht geht. Doch ich weiss, dass da was ist und es tut verdammt weh, aber es kommt nicht raus. Ich moechte wissen wieso. Mit ist von einigen menschen die mich als junges kind und jetzt als teenager kennen gesagt worden, dass sie aus wechen gruenden auch immer vermuten, dass ich sexuell missbraucht wurde. Ich kann mich aber an gar nichts erinnern und will mich da auch nicht reinsteigern. Ich moechte nur meine erinnerungen endlich zurueck gewinnen und aufhoeren, diese wahnsinnigen inneren schmerzen zu haben. Ich verdraenge jegliche gefuehle immer noch, weil ich das so gelernt hab und moechte das gern aendern und mich ausdruecken koenne, nicht immer in meine welt 'weglaufen'. Ich hab schon von emdr und hypnose gehoert, doch wuerd das gern erstmal auf 'nem anderen weg probieren. Habt ihr irgendwelche vorschlaege?? Das waer echt toll. Danke !
      Original von huinOo
      hast du dir die ideensammlung hier schon mal angeguckt? vielleicht hilft dir das?


      Die Tipps aus der Ideensammlung, um wieder Zugriff auf seine Erinnerungen zu haben? Äh, ja. Wie das klappen soll, weiß ich zwar nicht, aber gut.


      @PandoraInTheBox
      Wenn du wissen möchtest, was in deiner Vergangenheit war, so kümmer dich erstmal um eine Stabilisierung. Mein Thera pflegte zu sagen: "Wenn Sie stabil sind, wird alles wieder kommen. Ihre Psyche traut Ihnen genau so viel zu, wie Sie aushalten können. Sie wird also erst Erinnerungen preis geben, wenn Sie stark und stabil genug sind."

      Es wäre vermutlich ein fataler Fehler, ohne eine ausreichende Stabilisierung ein Trauma "zurück zu holen". Wenn es noch verdrängt ist (sofern es eines gibt), so hat das seine guten Gründe. Holst du es zurück und bist nicht stark genug, so wird es in einer Krise und Retraumatisierung enden. Das ist, als würdest du einen tiefen Schacht graben, aber keine Stützbalken an den Seiten anbringen.
      Darum: stabilisiere dich, dann kommt es von allein. Deine Psyche weiß, was sie dir zutrauen kann, und was nicht. Und wenn es derzeit noch verdrängt ist (sofern es ein Trauma gibt), so hat das seine Gründe.
      Grüße

      c.n.
      ich schliesse mich ChatNoir an.
      Hypnose kann zwar funktionieren, jedoch kannst du da mit einer Retraumatisierung rechnen -hab ich erlebt bei jemand anderem.
      Ich kenne das, dass man die ganze Wahrheit wissen will, aber Geduld ist wohl tatsächlich besser - wenn was war, wird es zu gegebener Zeit hochkommen..
      Hallo,

      ich habe ne kurze Frage:

      Wo finde ich denn diese Ideensammlung und Stabilisierungsmaßnahmen?

      Ich muss generell sagen, dass ich immer dachte ich habe eine dissoziative Störung, weil ich wohl auch etwas aus meiner Erinnerung vollkommen verdrängt habe und so ein gewisses leichtes Abdriften habe (ich mache eine Traumatherapie).
      Aber ich bin dabei nicht vollkommen weg, sondern nehme auch noch meine Umgebung normal war. Es ist nur so, als zieht es mich ins Leere, aber gleichzeitig bin ich voll anwesend.

      Wenn ich aber die Beiträge hier lese, scheint Dissoziation doch weiter zu gehen.

      Liebe Grüße
      Lisa
      Original von WonderI_4
      Wo finde ich denn diese Ideensammlung und Stabilisierungsmaßnahmen?


      Die Ideensammlung ist hier, die Stablisierungstechniken findest du hier.

      Wenn ich aber die Beiträge hier lese, scheint Dissoziation doch weiter zu gehen.

      Lies die Definition von Dissoziation oder ein Fachbuch, und du wirst feststellen, dass Dissoziationen fließend verlaufen, also verschiedene Erscheinungsformen mit verschiedenen Intensitätsgraden haben können.
      Grüße

      c.n.
      Übrigens ChatNoir:

      Ich habe mir jetzt nicht alle Stabilisierungstechniken angeschaut, aber zumindest die ersten beiden stammen aus der Traumatherapie ;)

      Übrigens scheinst Du sehr belesen zu sein, hast Du noch ein paar gute Tips (Bücher o.ä., da kenne ich mich garnicht aus)
      Stammen sie aus der Traumatherapie, oder werden sie auch dort gerne eingesetzt? ;)
      Ich halte nach wie vor sehr, sehr viel von Stabilisierung. M.E. ist sie der Grundstein einer Therapie - jedoch nicht nur in der Traumatherapie. Viele (psychosomatische) Kliniken haben ein 4-Stufen-Konzept: Stabilisierung, Ressourcenverankerung, Exposition, Neuorientierung. Egal, ob der Patient traumatisiert ist oder nicht. Das Konzept hat sich wohl bewährt.

      Spontan kann ich dir nur "Trauma und die Folgen" von M. Huber empfehlen. Direkt zu Stabilisierung vielleicht "Imagination als heilsame Kraft", wobei cih nicht weiß, ob es gut ist oder nicht. Man hat es mir aber mal empfohlen. Solltest du Zugang zu einer Uni-Bibliothek haben, wird sich das Schnuppern dort gewiss lohnen.
      Ich kann chat_noir nur zustimmen. Mir ging es lange lange Zeit sehr sehr schlecht, ich wusste aber eigentlich nur sehr oberflächlich warum, erst nachdem ich mich 1,5 Jahre stabilisiert hatte, kamen langsam Erinnerungen wieder. In verschiedenen situationen waren sie einfach wieder, irgendwo gab es dann auslöser und es fiel mir alles wieder ein und mir fiel auch wieder ein, wann ich angefangen habe, das zu vergessen und auch ungefähr warum. Und ich muss dazu sagen, es hat mir wenig ausgemacht, dass es mir wieder eingefallen ist, es war oki, es hat mir sogar in sofern gut getan, als dass ich wusste dass der Kreis sich schließt.
      Ich bin also auch ganz fest der Meinung, dass du erstmal stabil werden musst, bevor du an die tieferen Dinge rangehen kannst. Und ein Therapeut hat mal zu mir gesagt, dass es möglich ist auch ein Trauma auf sich zu übertragen, wenn man es selber gar nicht erlebt hat, sondern nur passiv mitbekommen hat, das ist bei mir wahrscheinlich auch der Fall.
      Ich wäre also sehr vorsichtig mit irgendwelchen Selbstversuchen, Traumatherapien werden nicht umsonstn nur stabilen Patienten durchgeführt und das zumeist stationär. Nicht, dass du dich in noch größeren Krisen stürzt, weil du damit nicht fertig wirst, dann hat keiner was gewonnen.
      Sprich mit (d)einem Therapeuten darüber, er wird dich begleiten.

      lg
      feuer
      "..., denn ihr habt es ja so gewollt!"
      @ chatnoir
      Ja, sie STAMMEN aus der Traumatherapie.
      Da stimme ich Dir zu, Stabilisierung ist das A und O.

      Ok, das Buch hört sich gut an. Ich habe die CD "Imaginationen als heilsame Kraft". Sie ist ganz ok. Aber es wird z.B. davon gesprochen, dass man beobachten lernt, wie man sich selbst beobachtet. Bei mir ist das allerdings sowieso immer der Fall (die Beobachterin ist immer da und lässt es kaum zu, dass ich einfach nur in mir selbst bin) und ich will eher einen Weg da herausfinden. Dazu gab es keine Übung leider.
      Ansonsten das mit dem Ort z.B. ist eine gute Übung, aber irgendwie fällt es mir schwer mit geschlossenen Augen mir etwas klar vorzustellen. Vor allem wenn es dunkel ist. Wenn ich die Augen öffne, geht es besser.

      Ich denke mir aber auch eigene Übungen aus.

      @ Feuer der Hoffnung

      Wie lange war diese Zeit? Bei mir ist es schon seit ich mich erinnern kann, womöglich aber seit dem 10/11 Lebensjahr.
      Ja, das was dein Traumatherapeut sagt, stimmt, z.B. gibt es oft traumatisierte Unfallzeugen.

      Welche Selbstversuche meinst Du? Eine Traumatherapie hat als erste Aufgabe die Stabilisierung. Ohne die würde es nicht funktionieren.
      Erst später, wenn man stabiler ist, geht man weiter.
      Und wenn man dann mit Erinnerungen u.ä. überschüttet wird, gibt es auch gewisse Methoden, mit denen man besser damit klarkommt (z.B. Emdr).
      Es gibt auch vererbte Traumata.

      Ich selbst hatte mal mit einer anderen Methode (da wusste ich noch nichts von Traumatherapie und Stabilisierung) etwas in mir angeregt und da sind dauernd komische Dinge in mir hochgekommen, die ich mir absolut nicht erklären konnte und ich bin dann in eine tiefe Depression gekommen.
      Es war eher wie übermenschlich 8)
      Allerdings wäre es wohl jedem anderen auch so gegangen, das war einfach nur schlimm. Es ist ja schön, wenn einfach mal nur so eine Erinnerung kommt und man kommt gut mit ihr klar.

      lg
      Original von WonderI_4
      @ chatnoir
      Ja, sie STAMMEN aus der Traumatherapie.

      Quelle? Es würde mich sehr interessieren, das nachlesen zu können :).



      Ja, das was dein Traumatherapeut sagt, stimmt, z.B. gibt es oft traumatisierte Unfallzeugen.

      Oh, ich wusste gar nicht, dass Feuer_Der_Hoffnung eine Traumatherapie gemacht hat. Sofern ich richtig gelesen habe, stand da nur "ein Therapeut"..?
      Ich frage meinen Therapeuten nach einer genauen Quelle (allerdings dauert das etwas, weil ich erst wieder Anfang des nächsten Monats dort bin).

      Ich habe mich natürlich verschrieben. Das weißt Du auch, aber anscheinend hast Du dich bei diesem Wort festgebissen.
      Können wir die Diskussion um dieses Wort nicht einfach mal beenden?

      Irgendwo scheinst Du nicht richtig zu verstehen, was das Wort Trauma bedeutet. Ich habe einiges darüber geschrieben, mehr kann ich nicht machen.
      Original von WonderI_4
      Irgendwo scheinst Du nicht richtig zu verstehen, was das Wort Trauma bedeutet. Ich habe einiges darüber geschrieben, mehr kann ich nicht machen.

      Ich weiß sehr wohl, was das Wort "Trauma" bedeutet. Es kommt aus dem Greichischen und heißt ursprünglich "Wunde". Jedoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Bezeichnung "Trauma" nicht bei jedem belastenden Material zutrifft. Ich habe auch bereits sehr viel dazu geschrieben und meine Meinung ausführlich begründet. :)
      dann machen wir es so:
      Nehmen wir ein anderes Wort wenn es um Verletzung geht, ok?
      Ich möchte nicht als die Tante mit der Trauma-Theorie gelten ;)

      Was mir bei deinen Beschreibungen gefehlt hat, ist, welche andere Möglichkeiten du denn dahinter sehen könntest. Ein paar Beispiele wären nicht schlecht.
      Für mich ist ein Trauma oder nennen wir es eine Birne :) dann entstanden, wenn mir etwas passiert, was ich nicht verdauen kann. In irgendeiner Form gehe ich dann mit diesem Unverdauten um: Entweder ich schütze mich durch Dissoziieren und sperre es weg (es kann dann total weit weg sein oder teilweise in mein Leben eingreifen...das ist sicher das, was Du unter Trauma verstehst), oder ich ändere meine Wahrnehmung in dem Moment, weil es sonst kaum aushaltbar ist, oder anderes. Wie auch immer dieses "zuviel für mich" fehlerhaft verarbeitet wird, am Ende leide ich. Mein Therapeut sagt, manche Menschen haben so etwas wie weniger Verkraftungsmöglichkeiten und reagieren dann stärker (Psychosen u.a.).
      Das vor allem, wenn sie auch schon vorbelastet sind durch Vererbtes, wenn der Körper nicht so gut versorgt wurde mit guter Ernährung, u.v.m.
      Sie müssen dann noch besser stabilisiert werden.
      Ich stimme dir in allem zu, was deine Theorie angeht. Nur würde ich eben diese Verletzung nicht gleich "Trauma" nennen, denn dann hätte hier wohl jeder ein Trauma. Und das finde ich einfach zu krass. Wie gesagt: ich nenne es lieber "belastendes Material". Da kommt zur Geltung, dass es etwas gibt, was noch unverarbeitet ist und Symptome als Folge hat, sodass es erträglicher wird. Nur "Trauma" würde ich es nicht nennen - das ist alles. Weil ich eben nicht denke, dass jeder hier, der sich selbst verletzt, ein Trauma hat. Ich denke, dass es noch eine Abstufung zwischen belastendem Material und einem Trauma gibt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ch'aska Quyllur“ ()

      Ok, dann nennen wir es belastendes Material.
      Dennoch, bin ich der Meinung, dass eine Traumatherapie Menschen mit belastendem Material gut helfen kann.
      Aus meiner eigenen Erfahrung besser als eine reine tiefenpsychologische Therapie. Es ist sanfter und man bekommt mehr Möglichkeiten an die Hand zur Stabilisierung.
      Das sind aber nur meine eigenen Erfahrungen.
      Es gibt ja noch die klassische Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie und vieles andere mehr... Du gehst sehr stark von deinem persönlichen Fokus aus, habe ich das Gefühl. Du machst eine Traumatherapie und empfielst allen anderen - - - natürlich Traumatherapie. Etwas mehr Abstand von deinem Fall wäre vielleicht gut, andere Menschen brauchen vielleicht anderes im Leben als du. : )

      Viele Grüße
      Caretaker
      Mag sein, dass Du das so siehst.
      Aber ich persönlich finde, dass eine klassische Gesprächstherapie Menschen mit den Problemen, wie sie die Leute hier bei dem Thema beschreiben, nicht ausreichend ist.
      Eine Verhaltenstherapie finde ich ok bei z.B. neurotischen Zügen und anderen Dingen, die sich z.B. erst vor kurzem entwickelt haben und an die man noch gut "rankommt". Aber ich kann nicht beurteilen, wie weit sie einen bringt.
      Aber bei Menschen, die unter dissoziativen Störungen leiden finde ich die Traumatherapie am geeignetsten und sinnvollsten.

      Eine Therapie in einer psychosomatischen Klinik finde ich allerdings auch gut, nach dem was ich höre. Für das danach fände ich eine Traumatherapie wieder am hilfsreichsten.

      Das ist meine Meinung und hat nichts mit meiner eigenen Problematik zu tun.
      Es bezog sich auf die Leute, die hier unter dissoziativen Störungen leiden. Vergiss bitte nicht, dass ich hier unter diesem Beitrag geschrieben habe und nicht unter einem anderen. ;)

      Alles in allem finde ich mit Euren dauernden Gegenargumenten macht ihr den guten Ansatz der Traumatherapie, die vielen Menschen sehr gut helfen kann, ihnen Stabilisierung bringen kann und ein Verständnis für das, was in ihnen vorgeht schafft und somit ein Weg zur Heilung, irgendwo auch kaputt.
      Es war eigentlich mein Anliegen, Menschen, die vielleicht nichts davon wissen, die nicht gerne in eine Klinik unter viele Menschen gehen, aber Hilfe benötigen, einen Rat zu geben, was ihnen dabei gut helfen könnte.