Mini Psychose

      Tut mir leid, aber jetzt blicke ich echt nicht mehr durch die materie.
      Was hat denn jetzt ein trauma mit organischen schäden und dem absetzen von psychopharmaka zu tun?

      Und man kann gewiss auch bei anderen therapieformen lernen, sich zu stabilisieren.
      Denn was soll ein patient der kein trauma hat in einer traumatherapie?
      Aber da kann man sich am besten von einem therapeuten o.ä rat einholen.
      Allein er kann entscheiden, was am besten für den jeweiligen patienten wäre.
      Und ich habe nie gesagt, das man mit so etwas gleich in eine klinik muss.
      Nein, auch eine ambulante therapie kann durchaus hilfreich sein.
      Aber auch eine stationäre, denn selbst da wird man nicht nur mit medikamenten die die symptome lindern sollen, vollgestopft -> wie gesagt, ich arbeite in einer solchen.
      Medikamente werden, wie auch du sicherlich weißt, therapiebegleitend gegeben und das kann sehr hilfreich sein.
      ''The world is just illusion, always trying to change you.." :(

      ~I told another lie today~

      Ich hab gehört, im ganzen Universum erklingt der absolut stille Akkord
      Ich hab gehört, man kann einen Menschen retten nur mit einem Wort
      In einem Akutfall, bei dem ein Patient sich nicht mehr selbst helfen kann ist ein Klinikaufenthalt sicherlich zur Stabilisierung notwendig. Da stimme ich Euch vollkommen zu.

      Eine ambulante Therapie, so wie ich sie von meinem Bekannten kenne, verläuft so, dass er 1x im Monat dorthin geht, ein wenig nach der aktuellen Situation gefragt wird und kurz darüber gesprochen wird. Mehr nicht.
      Es ist kein Ersatz für eine Aufarbeitung der belastenden Dinge, eher ein kurzer Ankerpunkt. Natürlich gibt es Menschen, denen in ihrer Situation erstmal nicht mehr zugemutet werden kann, es gibt ja ganz unterschiedliche Ausprägungen.

      Da SeeleinNot von PTBS sprach und ich von meinem Traumatherapeuten weiß, dass auch bei anderen Menschen mit ähnlichen Symptomen, manchmal auch Stimmen, die Traumatherapie hilfreich war, wollte ich es einfach nur mal empfehlen.

      Womit Chatnoir vollkommen recht hat, ist, dass man mit dem Begriff Trauma gleich etwas Schlimmes verbindet und das vielleicht dem einen oder anderen Angst machen könnte. Das meinte ich natürlich nicht.
      Ich wollte nur zeigen, dass es einem helfen kann.
      Aus dem o.g. Grund habe ich auch erwähnt, dass Trauma für jegliche Art von Überforderung für die Psyche stehen kann.
      Das kann theoretisch ein starkes Erlebnis sein, kann aber auch eine Situation sein, die einen dauernd belastet oder etwas anderes, alles was die Psyche zu sehr belastet und ihr weh tut.

      Was ihr mir immer noch nicht beantwortet habt, ist, was es denn sonst sein kann, wenn es kein Trauma (Überlastung der Psyche durch etwas) ist und nicht organisch ist. Aber wie gesagt, auch wenn es etwas anderes sein kann, wüsste ich nicht, warum eine langfristige Stabilisierung und ggf. ein Weg da heraus nicht gut sein soll.
      Ich habe aber nicht behauptet, dass nur die Traumatherapie hilfreich ist, sondern es war eine Möglichkeit. Natürllich gibt es verschiedene und jeder sollte das beste für sich finden.

      PS: Die wenigsten Patienten werden nach einem Aufenthalt in einer Klinik an eine ambulante Psychotherapie oder psychosomatische Klinik verwiesen.
      Ich habe das bei meinem Bekannten erlebt, habe in der Klinik auch mit anderen gesprochen und teilweise kenne ich auch aus dem Web Erfahrungen.
      I.d.R. werden die Menschen kurz stabilisiert mit wenigen Gesprächen und mit Medikamten.
      Das ist zwar oft notwendig, aber allein das heilt nicht jeden Menschen.
      Viele kommen immer wieder, weil sie eben nur eine kurze Stabilisierung erfahren, aber niemand mit ihnen ihre seelische Belastung aufarbeitet oder ihnen da heraushilft.

      Dann werden sie entlassen und man hofft, dass sie die Medikamente nehmen. Sie gehen dann in die Ambulanz, die zwar mit ihnen über die aktuelle Situation spricht, aber ihnen keine Möglichkeiten bietet, keine Wege zeigt, wie sie Dinge überwinden können. Wäre es anders, wären die Kliniken nicht so voll. Ich war das letzte Mal mit meinem Bekannten dabei und ihm wurden Fragen direkt zu den Stimmen gestellt und ich merkte schon, dass ihn das überfordert, sich damit auseinanderzusetzen.
      Danach musste ich ihn wieder stabilisieren.

      Mein Problem ist nicht so wie bei SeeleinNot, aber PTBS wurde bei mir auch erwähnt und auch dissoziative Zustände (aber leichter). Ich bin bei meiner Traumatherapie noch ziemlich am Anfang, aber schon jetzt hat sie mir mehr Stabilität verliehen.
      Nur ein kurzer Hinweis:


      PS: Die wenigsten Patienten werden nach einem Aufenthalt in einer Klinik an eine ambulante Psychotherapie oder psychosomatische Klinik verwiesen.


      Das geschah bei eigentlich allen Betroffenen, dir mir persönlich bekannt sind, und das ist eine ganze Menge. :) Zumindest eine Überweisung an abulante Therapeuten ist meines Wissens die Regel und nicht die Ausnahme, wobei heute viele Betroffene freiwillig in eine psychosomatische Klinik gehen, bevor es sozusagen zu spät ist.

      Viele Grüße
      Caretaker

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „regentropfen“ ()

      Was ihr mir immer noch nicht beantwortet habt, ist, was es denn sonst sein kann, wenn es kein Trauma (Überlastung der Psyche durch etwas) ist und nicht organisch ist. Aber wie gesagt, auch wenn es etwas anderes sein kann, wüsste ich nicht, warum eine langfristige Stabilisierung und ggf. ein Weg da heraus nicht gut sein soll.

      Ursachenforschung?
      Nun ja, ich stimme dir (in der Theorie) zu, dass eine psychische Störung entweder organische Ursachen haben muss, oder aber durch eine psychische Belastung hervorgerufen wird. Diese psychische Belastung - das belastende Material - muss aber nicht immer ein Trauma sein, WonderI_4. Denn dann würde hier wohl jeder einzelne User mit einer PTBS rumrennen ;).
      Belastendes Material ja, in manchen Fällen wird sogar von Trauma gesprochen - aber nicht immer. Das ist meine Meinung dazu.

      Die wenigsten Patienten werden nach einem Aufenthalt in einer Klinik an eine ambulante Psychotherapie oder psychosomatische Klinik verwiesen.

      Man könnte annehmen, dass du eine empirische Studie durchgeführt hast. Schließlich bist du sehr schnell mit dieser Aussage :). Es mag deine Erfahrung sein - ist aber gewiss nicht Alltag. Ich habe ähnliche Erfahrungen wie Caretaker gemacht. Ich habe nicht wenig Patienten während meines Klinikaufenthaltes getroffen, die zuerst in einer psychiatrischen Anstalt waren. Sie wurden zum Teil überwiesen, zum Teil haben sie sich selbst freiwillig dafür entschieden, da sie selbst gemerkt haben, dass sie eine intensivere Therapie brauchen. Was ich damit sagen möchte: selbst wenn eine psychiatrische Einrichtung es versäumt, einen Patienten weiter zu verweisen, so hat immernoch der Patient selbst die Option - und eigentlich auch die Verantwortung! - sich zu überlegen, was für ihn am Besten ist. Gewiss kann es hilfreich sein, wenn das ein Herr Doktor übernimmt. Aber ich bin immernoch meines Gehirnes mächtig und kann merken - wenn ich möchte - dass ich etwas Anderes brauche.
      Wenn deinem Freund/Bekannten diese Art der Versorgung nicht gut tut, dann kann er sich ja mal überlegen, ob er es abbrechen oder wechseln möchte.
      Ich muss ehrlich sagen, ich bin sehr verwundert darüber (aber auch erfreut), dass es wohl andere Beispiele gibt.

      In der Klinik wo mein Freund war, werden die Leute entweder vorübergehend an eine Tagesklinik verwiesen (die so ähnlich abläuft wie in der Psychiatrie mit ein paar Zusatztests usw.) oder aber sie werden an die Ambulanz weitergegeben. Die Ambulanz - ich weiß nicht, ob ihr dasselbe meint, oder doch etwas anderes- ist eine ambulante Psychiatrie, was ein Unterschied zu Psychotherapie ist.
      Die Leute gehen hin, bekommen ihr Medikament, sprechen kurz drüber wie es ihnen geht und was es neues gibt, ob sich etwas gebessert hat usw. und das war´s.
      Allerdings geht es bei den Leuten, über die ich rede, um Leute mit Psychosen und ähnlichen Krankheitsformen.
      Die werden quasi als nicht behandelbar eingestuft, sobald die Psychose wiederkommt. Vielleicht gibt es ja andere Krankheitsbilder wo die Ärzte anders vorgehen.

      Aber bei dieser Diagnose läuft das in der Regel so ab und ich habe bei meinen Besuchen immer wieder viele der gleichen Leute getroffen, die schon mal entlassen worden waren.

      Ein Mann, den ich mal im I-Net kennengelernt hatte, setzt sich nachdem er das miterlebt hat und danach auch immer wieder bei anderen erlebt hat, sehr aktiv gegen diese Zustände ein. Aber es scheint ziemlich hoffnunglos.
      Aus diesem Grund wundere ich mich, wie es anderorts anders sein soll.

      Was genau wird in einer psychosomatischen Klinik gemacht (hört sich interessant an) und werden alle Krankheiten dort behandelt, die mit der Psyche zusammenhängen?
      Diese psychische Belastung - das belastende Material - muss aber nicht immer ein Trauma sein, WonderI_4. Denn dann würde hier wohl jeder einzelne User mit einer PTBS rumrennen


      Wer sagt denn, dass jede traumatische Erfahrung sich als PTBS äußert?
      Es äußert sich total verschieden.
      Ich sage es nochmal: Ein Trauma heißt nicht, dass man zwingend eine schlimme Sache erlebt hat, an die man sich nicht erinnern kann oder dauernd in einer schlimmen Situation war. Trauma heißt Verletzung (der Psyche). Und diese Verletzung kann in jeglicher Form geschehen.
      Vielleicht sollte ich einfach einen anderen Begriff benutzen, sonst beisst ihr Euch an diesem Wort fest.

      Ich könnte auch statt Traumatherapie sagen:
      Eine Therapie in der man stabilisiert wird und seine inneren Belastungen überwinden kann.

      Sie wurden zum Teil überwiesen, zum Teil haben sie sich selbst freiwillig dafür entschieden, da sie selbst gemerkt haben, dass sie eine intensivere Therapie brauchen. Was ich damit sagen möchte: selbst wenn eine psychiatrische Einrichtung es versäumt, einen Patienten weiter zu verweisen, so hat immernoch der Patient selbst die Option - und eigentlich auch die Verantwortung! - sich zu überlegen, was für ihn am Besten ist. Gewiss kann es hilfreich sein, wenn das ein Herr Doktor übernimmt. Aber ich bin immernoch meines Gehirnes mächtig und kann merken - wenn ich möchte - dass ich etwas Anderes brauche.


      Das ist schön, wenn viele Menschen dazu in der Lage sind. Es gibt aber auch eine ganze Reihe Menschen, die nicht dazu in der Lage sind. Oder die nicht wissen, was es für Möglichkeiten gibt, wenn sie es nicht gesagt bekommen. Wenn man erstmal in eine belastete psychische Lage kommt, fühlt man sowieso viel Unsicherheit und weiß oft nicht, wie man damit umgehen soll.
      Umso belasteter, umso schlimmer natürlich.
      Irgendwo fühlt man sich ein bischen verloren und braucht einen Wegweiser.
      Wenn jemand wie du soviel Kraft hat, sich selbst wieder hochzuziehen, nachzufragen und einen Weg nach vorne einzuschlagen ist das natürlich sehr schön. Es ist aber nicht die Regel.

      Vielleicht gibt es ja bestimmte Regionen wo das besser läuft. Aber hier ist die Erfahrung nicht sehr gut und anderswo habe ich auch ähnliches erzählt bekommen.

      Wie auch immer, ich hoffe in der psychosomatischen Klinik gibt es auch gute Chancen für jegliche Krankheitsformen. Wie lange bleibt man denn in so einer Klinik?
      Wenn unter Trauma im Prinzip alles fällt, dass Menschen belastet, dann ist der Trauma-Begriff entwertet und inhaltsleer gemacht. Ich würde es für besser halten, den Begriff nicht ganz so weit zu fassen. Sonst wäre entweder a) sowieso jeder Mensch traumatisiert oder b) das Wort Trauma verlöre jede Bedeutung. Das kann nicht im Sinne Betroffener sein.
      Original von WonderI_4
      Aus diesem Grund wundere ich mich, wie es anderorts anders sein soll.

      Schon allein aus folgendem Grund kann es nicht immer gleich sein: Jede psychiatrische Anstalt wird von einer Person geleitet. Das ist immer eine andere Person mit anderen Ansichten. Ich würde mich da eher fragen: wieso sollte es überall gleich sein? Außer natürlich, die Klonforschung ist schon so weit fortgeschritten.



      Original von WonderI_4
      Was genau wird in einer psychosomatischen Klinik gemacht (hört sich interessant an) und werden alle Krankheiten dort behandelt, die mit der Psyche zusammenhängen?

      Ich kann nur von der psychosomatischen Klinik sprechen, in der ich selbst war. Dort wurden sämtliche Krankheiten behandelt. Psychosen sowie Neurosen, wobei die neurotische Erkrankungen natürlich öfter anzutreffen waren. Man hatte seinen "Stundenplan" mit den Therapien, die man jeden Tag hatte. Darunter fiel Körperarbeit, Musiktherapie, aber auch Gruppen- sowie Einzeltherapie. Es wird intensiv an der Stabilisierung und anschließend auch an den Ursachen gearbeitet. Man kann jederzeit gehen, wenn man nicht mehr möchte. Ich würde es - rein optisch - eher wie ein großes Hotel beschreiben. Das Einzige, das auch eine klinische Einrichtung hindeutet, ist das Schwesternzimmer.
      Medikamente werden nur verabreicht, wenn sie notwendig sind. Das heißt: wenn man Antidepressiva zur Stabilisierung bekommt, so wird diese Medikation weitergeführt. Wenn man selbst z.B. am Abend um ein Beruhigungsmittel bittet, so geben die Schwestern dir ein geeignetes Medikament.
      Die Therapie verläuft freiwillig. Der Grundsatz lautet: "Wer keine Therapie möchte, der kann wieder gehen." Wenn jemand keine Therapie möchte und sich dagegen wehrt, so fliegt er. Es ist eine Einrichtung, um Therapie zu machen.
      Die Dauer eines Aufenthaltes ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Du hast die Auswahl zwischen 6 Wochen und (bis zu) 6 Monaten. Die Regel war 10-12 Wochen.

      Wenn du mehr wissen möchtest, dann gib bei Google oder Wikipedia mal das Stichwort "psychosomatische Klinik" ein. Du wirst gewiss noch mehr finden. Meine Beschreibung bezieht sich - wie gesagt - nur auf die Einrichtung, die ich kennen gelernt habe.



      Ich sage es nochmal: Ein Trauma heißt nicht, dass man zwingend eine schlimme Sache erlebt hat, an die man sich nicht erinnern kann oder dauernd in einer schlimmen Situation war. Trauma heißt v*rl*tz*ng (der Psyche). Und diese v*rl*tz*ng kann in jeglicher Form geschehen.
      Vielleicht sollte ich einfach einen anderen Begriff benutzen, sonst beisst ihr Euch an diesem Wort fest.

      Ich beiße mich in der Tat auch daran fest und finde nunmal, dass der Begriff mehr eingegrenzt werden sollte. Denn wenn du hier jedem User schreibst "ohje, du hast ein Trauma!?", so werden die Wenigsten verstehen, wie genau du das meinst.
      Ich habe "gelernt", dass die Bezeichnung "Trauma" grundsätzlich dann verwendet wird, wenn es ein Ereignis gab, das immernoch als gegenwärtig erlebt wird und nicht als vergangen. Das heißt, dass es immernoch in den Alltag eingreift - die Folgen stehen im Zentrum, das, was heute noch greifbar ist.
      Abgesehen davon wird in der Regel nach einem traumatischen Erlebnis eine von folgenden Diagnosen gestellt: Die akute Belastungsreaktion (direkt nach dem Ereignis) oder die Posttraumatische Belastungsstörung (spätere Folgen).
      "Trauma" heißt zwar "Wunde", jedoch wird nicht alles in der Psychologie sofort als Trauma bezeichnet. Zumindest habe ich persönlich das noch nicht erlebt.

      Das ist schön, wenn viele Menschen dazu in der Lage sind. Es gibt aber auch eine ganze Reihe Menschen, die nicht dazu in der Lage sind. Oder die nicht wissen, was es für Möglichkeiten gibt, wenn sie es nicht gesagt bekommen. Wenn man erstmal in eine belastete psychische Lage kommt, fühlt man sowieso viel Unsicherheit und weiß oft nicht, wie man damit umgehen soll.
      Umso belasteter, umso schlimmer natürlich.

      Und dafür gibt es Ärzte, Beratungsstellen etc. pp. Und ich bin mir sicher, dass ich auch in einer psychiatrischen Anstalt beraten werden kann wenn ich den Wunsch äußere, an den Ursachen zu arbeiten. Die psychosomatische Klinik, in der ich war, arbeitete mit einer psychiatrischen Anstalt zusammen. Die Psychiatrie verwies die Patienten - bei Bedarf - in die psychosomatische Klinik, welche im Gegenzug Patienten (bei Selbst- oder Fremdgefährdung) in die Psychiatrie überwies.
      Ich würde mich da eher fragen: wieso sollte es überall gleich sein? Außer natürlich, die Klonforschung ist schon so weit fortgeschritten.


      :D :P

      Nein, jetzt mal im Ernst. In der Klinik wo mein Bekannter war, läuft das ganz anders ab. Allerdings werden da überwiegend Menschen mit Psychosen (wird ja auch anders genannt, wenn es immer wiederkommt) gebracht und mir selbst hat eine Ärztin mal gesagt, man kann da nichts machen.
      Ich habe mich schon darüber aufgeregt, denn etwas was nicht organisch ist, ist sehr wohl meiner Meinung nach heilbar. Es ist natürlich bei manchen Krankheiten alles noch viel komplizierter (bei Vererbung noch mehr).
      Der Mann, den ich über Internet kennengelernt hatte und geschrieben hatte, schickte mir immer wieder Petitionen und solche Sachen, weil die Zustände in Kliniken und auch danach oft zu wünschen übrig lassen. Der Patient wird mit Medikamenten stabilisiert und das war´s. Das passiert allerdings vielerorts und vor einigen Jahren war das noch viel schlimmer.
      Das es auch ein paar positive Beispiele gibt, ist schön. Könnte es sein, dass das eher bei nicht so fortgeschrittenen/komplexen Krankheiten geschieht?

      Wie lange warst Du denn in der Klinik ChatNoir und hat es Dir viel weitergeholfen? Ich fände sowas wie Körper- und Musiktherapie auch toll, aber ich kann z.B. nicht in eine Klinik wegen meiner Arbeit und weil der Bekannte sonst niemanden hat.

      @Caretaker und Chatnoir
      Ich habe "gelernt", dass die Bezeichnung "Trauma" grundsätzlich dann verwendet wird, wenn es ein Ereignis gab, das immernoch als gegenwärtig erlebt wird und nicht als vergangen. Das heißt, dass es immernoch in den Alltag eingreift - die Folgen stehen im Zentrum, das, was heute noch greifbar ist. Abgesehen davon wird in der Regel nach einem traumatischen Erlebnis eine von folgenden Diagnosen gestellt: Die akute Belastungsreaktion (direkt nach dem Ereignis) oder die Posttraumatische Belastungsstörung (spätere Folgen).


      Den ersten Teil habe ich nicht ganz verstanden. Für jegliche Ängste oder unerklärlichen Erlebnisse, die ein belasteter Mensch hat, gibt es doch eine Ursache. Und die liegt i.d.R. in der Vergangenheit. Wenn man das Vergangene bewältigt und richtig verarbeitet hätte, wäre man ja nicht erkrankt.
      Was allerdings auch noch eine Rolle spielt, sind die inneren Vorbelastungen, z.B. durch ungesunde Ernährung, Alkohol, die Umwelt, usw. Ich habe mal gelesen, dass bei Menschen, die in abgelegenen Gebieten leben, wo sich ausschließlich gesund ernährt wird (ohne Alkohol, gesunde Ernährung, usw.), so gut wie keine dieser Erkrankungen auftreten.
      Zu dem zweiten Teil mit den Diagnosen: Nun das widerspricht der Aussage meines Therapeuten, der psychiotische Patienten hatte, wo hinter der Psychose ein traumatisches Erleben steckte. Nur bei bestimmten Krankheiten ist das noch viel schwieriger zu entschlüsseln, man kann aber selbst Ursachen im Säuglingsalter aufarbeiten, was natürlich länger braucht.

      Und ich bin mir sicher, dass ich auch in einer psychiatrischen Anstalt beraten werden kann wenn ich den Wunsch äußere, an den Ursachen zu arbeiten.


      Nun, wenn die Ärzte selbst so eingestellt sind. Da habt ihr bessere Erfahrungen gemacht als wir hier. Aber ich kann mir vorstellen, dass es eben von der Schwere der Krankheit auch abhängt.
      Ansonsten kann ich nur nochmal sagen, nicht jeder Mensch ist stark genug.
      Jemand der leichter wieder zu sich wiederfindet, geht das natürlich bewusst an. Es gibt aber Menschen, die so stark belastet sind, dass sie die Stärke dazu nicht haben, bei denen die Krankheit dauernd ausbricht, wenn sie nicht starke Medikamente bekommen. Aber gerade die, die es am nötigsten brauchen, und die Stabilisierung durch und durch benötigen, werden oft abgeschrieben. Das ist echt traurig.
      Original von WonderI_4
      Ich würde mich da eher fragen: wieso sollte es überall gleich sein? Außer natürlich, die Klonforschung ist schon so weit fortgeschritten.


      Das es auch ein paar positive Beispiele gibt, ist schön. Könnte es sein, dass das eher bei nicht so fortgeschrittenen/komplexen Krankheiten geschieht?

      Wie lange warst Du denn in der Klinik ChatNoir und hat es Dir viel weitergeholfen? Ich fände sowas wie Körper- und Musiktherapie auch toll, aber ich kann z.B. nicht in eine Klinik wegen meiner Arbeit und weil der Bekannte sonst niemanden hat.


      Falls du dich nun auf meine Beschreibung der psychosomatischen Klinik beziehst: in solchen Einrichtungen ist das meines Wissens nach "normal". Der Zustand der Psychiatrien wird von dir angeprangert. Eine psychosomatische Klinik ist etwas Anderes und hat mit der Psychiatrie nur gemein, dass sie beide psychisch kranke Menschen behandeln.
      Ich habe in der Klinik die unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern kennen gelernt. Dissoziative Identitätsstörung, Borderline Pesönlichkeitsstörung, Essstörungen jeder Art, Depressionen, psychosomatische Reaktionen, aber auch Psychosen. Diese Patienten waren aber so weit stabil, dass sie an sich arbeiten konnten. Sprich: Die Realitätsüberprüfung war (einigermaßen) intakt, ebenso die Selbstkontrolle. Sie waren so weit stabil, dass sie sich mit ihren Problemen auseinander setzen konnten, ohne gleich in ein Symptom zu fallen. Das ist auch der Sinn und Zweck einer solchen Klinik. Man lese meinen letzten Post.

      Ich war 3 Mal in der Klinik (Intervalltherapie), insgesamt 30 Wochen. Ja, es hat mir sehr weitergeholfen.



      Den ersten Teil habe ich nicht ganz verstanden. Für jegliche Ängste oder unerklärlichen Erlebnisse, die ein belasteter Mensch hat, gibt es doch eine Ursache. Und die liegt i.d.R. in der Vergangenheit. Wenn man das Vergangene bewältigt und richtig verarbeitet hätte, wäre man ja nicht erkrankt.

      Ja wirklich...? :rolleyes:
      Ich sagte schlicht, dass - meines Wissens nach - in der Psychologie der Begriff Trauma verwendet wird, wenn es ein Ereignis gab, das immernoch als gegenwärtig erlebt wird und nicht als vergangen. Das heißt, dass es immernoch in den Alltag eingreift - die Folgen stehen im Zentrum, das, was heute noch greifbar ist.
      Ein schlimmes Ereignis wäre kein Trauma, wenn der Betroffene es sofort verarbeiten kann. Das signifikante bei Traumata ist, dass das Ereignis nicht als vergangen erlebt wird, sondern immernoch als gegenwärtig. Und damit rücken besonders die Folgen in den Vordergrund: wann mischt sich das Trauma aufgrund von Flashbacks, Albträumen und gewissen Verhaltensweisen in den Alltag ein? Wenn es dieses Problem nicht gäbe, so müsste man nicht von einem Trauma sprechen. Das Ganze hängt auch damit zusammen, wie belastende Ereignisse in unserem Gehirn verarbeitet werden. Da ich hier aber leider nichtmal Halbwissen besitze, belasse ich es bei der Anmerkung.
      Das ist gut, dass es sowas gibt. Ich wusste das z.B. überhaupt nicht. Bzw. ich wusste schon, dass es Kliniken gibt wo man behandelt wird (mein Therapeut hatte mal kurz was erwähnt), aber ich hätte nicht gedacht, dass es keine Psychiatrien sind.

      Aber was ich damit sagen wollte ist: Für Euch gab es diesen Weg über die Therapien in der Psychosomatischen Klink, für viele gibt es ihn aber nicht. Also sehr viele Menschen, denen es wirklich sehr sehr schlecht geht, die kommen in eine Psychiatrie und werden ausschließlich durch Medikamente stabilisiert und dann entlassen.
      Dass sie dort 1-2 mal die Woche ein wenig mit jemandem reden oder eine kurze Gruppensitzung morgens machen hat mit Stabilisierung nichts zu tun. Dieses Menschen brauchen auch eine Chance, um überhaupt den nächsten Schritt machen zu können. Aber sie werden in eine andere Klasse eingestuft und abgeschrieben (oft...es mag ja Ausnahmen geben). Aber gerade sie bräuchten Hilfe am allernötigsten, weil sie alleine oft nicht so stabil werden können, um weiterzugehen.

      Was macht man so bei Körper- und Musiktherapie? Entschuldige, wenn ich zu neugierig bin ;)

      Du meinst das mit der Beschreibung sicher anders als ich es verstehe. "...das immer noch in den Alltag eingreift" ... alles was nicht verarbeitet oder verdaut ist und als Belastung in einem bleibt, greift doch in den Alltag ein ?(
      Ich bin auf dem Gebiet auch absolut kein Kenner...aber ich kann nur sagen, dass ich wohl ein Trauma habe, aber ich leide weder unter diesen ganz heftigen dissoziativen Störungen (es ist eher ein manchmal weggezogen werden, aber so, dass ich dennoch noch anwesend bin), noch habe ich Alpträume oder Flashbacks.
      Nochmal zum Traumabegriff:
      In der (neueren) Fachliteratur wird ein (psycho)Trauma beschrieben, als ein Ereignis (oder eine Reihe von Ereignissen), das den Betroffenen völlig überwältigt, "unerträglich" ist, enorme Angst auslöst, ihn total hilflos macht, vor dem er nicht fliehen und gegen das er nicht ankämpfen kann.
      Vielleicht wichtig für dich, WonderI_4, zu wissen, damit du unterscheiden kannst zwischen einem Trauma und einem anderen belastenden Ereignis/Lebenssituation: Bei einem traumatischen Erlebnis gibt es eine völlig andere Verarbeitung im Gehirn, als sonst. Die "Erinnerungen" werden z.B. so gespeichert, dass sie durch kleinste Merkmale, die an das Ereignis erinnern "getriggert" werden können. D.h. ein Betroffener kann wieder "völlig drin" sein in dem damaligen Geschehen, als würde es gerade jetzt wieder passieren.
      Es gibt noch einige andere typische Symptome, die nur nach einem solchen Trauma auftreten.

      Nach einem Trauma muss es aber nicht zwingend zu einer Ptbs kommen, das kommt auf die Umstände an, z.B. auch, ob er sonst in seinem Leben stützende Beziehungen hat, wie schwer das Trauma war, auf die persönliche Verfassung, als es geschah, ob das Ereignis das Leben des Betroffenen völlig über den Haufen geworfen hat etc.
      Wenn es gut läuft, halten die traumatypischen Symptome nur Tage bis ein paar Wochen an, wenn sie länger anhalten, dann nennt man das posttraumatische Belastungsstörung (ptbs)
      Es kann auch sein, dass sich später (ohne ptbs) andere Folgekrankheiten entwickeln, wie eine Depression etc., genauso, wie man andere Symptome/Krankheiten zusätzlich zur Ptbs haben kann.
      Genauso kann es sein, dass die ptbs erst viel später nach dem Trauma auftritt, da durch die andere Verarbeitung im Gehirn die Erinnerungen daran auch erstmal völlig unzugänglich sein können, sogar durch (spätere) Trigger.

      Traumatherapien sind spezielle Therapieformen, die genau für Traumafolgestörungen, wie ptbs, oder auch DIS entwickelt worden sind, da man mit diesen ganz anders umgehen muss, als mit Störungen, die sich z.B. in Folge einer "einfachen" belastenden Lebenssituation gebildet haben; eben, weil im Gehirn bei einem Trauma vieles ganz anders läuft, als normalerweise.
      Diese Therapien sind dementsprechend bei anderen Störungen auch nicht sehr hilfreich. Da braucht man eine "normale" Therapie.

      Das hat auch ChatNoir gemeint, es ist nur manchmal sehr schwierig das jemandem so zu erklären, dass er es versteht. Ich hab am Anfang auch überhaupt nicht kapiert, dass du, wenn du "Trauma" sagst, noch etwas ganz anderes meinst, als wir.
      Ist es jetzt für dich etwas nachvollziehbarer?
      Bei Unklarheiten, oder wenn du noch etwas wissen magst, einfach nochmal nachfragen, ja?

      lg, fore
      In der (neueren) Fachliteratur wird ein (psycho)Trauma beschrieben, als ein Ereignis (oder eine Reihe von Ereignissen), das den Betroffenen völlig überwältigt, "unerträglich" ist, enorme Angst auslöst, ihn total hilflos macht, vor dem er nicht fliehen und gegen das er nicht ankämpfen kann. ...Die "Erinnerungen" werden z.B. so gespeichert, dass sie durch kleinste Merkmale, die an das Ereignis erinnern "getriggert" werden können. D.h. ein Betroffener kann wieder "völlig drin" sein in dem damaligen Geschehen, als würde es gerade jetzt wieder passieren.


      Das widerspricht ein wenig dem, was mein Traumatherapeut mir über den Begriff Trauma erzählt hat. Es muss eben nicht so sein, dass es ein einziges großes Ereignis ist, dass den Menschen total überwältigt. Es kann so sein, genauso kann es aber auch eine dauerhaft belastende Situation sein gegen die man sich allmählich immun macht durch bestimmte Mechanismen, und dann oftmals viel später keinen richtigen Bezug mehr zu dem damaligen Gefühl hat, o.ä.

      Der zweite Teil (triggern...usw.) trifft auf mich auch überhaupt nicht zu, dennoch habe ich ein Trauma.
      Ich glaube das alles ist weit umfangreicher, als es vielleicht auf ein paar Internetseiten oder Büchern steht.
      Nein, der ICD 10 und der DSM IV, die gültigen Diagnosehandbücher, sind auch für deinen Therapeuten gültig. Und wenn er dir etwas anderes erzählt, als in den Diagnosehandbüchern steht, dann sollte er das zumindest sehr gut begründen können. Auf mich wirkt das ganze jetzt fadenscheinig.

      Zur Sache: Es ist richtig, dass auch anhaltende Umstände traumatisierend wirken können, aber es handelt sich dabei um anhaltende schwer zu verarbeitende Umstände und nicht um Kleinigkeiten. Starke Vernachlässigung im Kindesalter kann unter Umständen traumatisierend wirken, unter Umständen aber auch Störungen wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung hervorrufen. Mal in der Schule drei jahre gemobbt werden reicht jedenfalls in der Regel nicht für eine PTBS aus (ich hoffe, du kennst die Bezeichnung), und das weiß auch dein Therapeut.

      Grüße
      Caretaker

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „regentropfen“ ()

      Ich habe keine Ahnung was in den Handbüchern drin steht. Er hat mir mehrere Unterlagen gegeben, wo einiges über Traumaerleben drin steht.

      Das Kleinigkeiten nicht gleich ein Trauma auslösen ist klar.
      Aber Menschen mit Kleinigkeiten schreiben ja auch nicht unter dem Thema hier. Die Beschreibungen von den Leuten (ich rede nur über das Thema hier: Dissoziation) passen jedenfalls meist total zu den Unterlagen die ich von meinem Traumatherapeuten erhalten habe.

      Mal in der Schule drei jahre gemobbt werden reicht jedenfalls in der Regel nicht für eine PTBS aus (ich hoffe, du kennst die Bezeichnung), und das weiß auch dein Therapeut.


      Für eine Diagnose zu PTBS (kenne ich natürlich) vielleicht nicht, aber das heißt ja noch lange nicht, dass ein Mensch wenn er z.B. sehr sensibel ist, sich dann nicht gewisse Mechanismen angewöhnt, um das auszuhalten. Ein dissoziieren muss nicht zwingend an ein großes, belastendes Ereignis oder eine starke Vernachlässigung gebunden sein. Das kommt ganz auf den Menschen drauf an und wieviel er aushalten kann.

      Mein Therapeut weiß sicherlich mehr, als Du denkst.

      VG
      WonderI_4
      Dissoziieren kann sowieso jeder, das ist bis zu einem gewissen Ausmaß ganz normal und notwendig, sonst würde man von Informationen aus der Umwelt und dem eigenen Körper schier erschlagen. Es scheinen auch manche Menschen eher ein Talent dazu zu haben, Kinder sowieso und so kann es durchaus auch ohne Trauma ganz gut eingesetzt werden, wenn man dauerhaft unter Druck steht. Daher gibt es auch Menschen, die z.B. eine diagnostizierte Derealisationsstörung ganz ohne Traumahintergrund haben. Diese werden aber keine DIS entwickeln und warscheinlich auch nichts, was stark in diese Richtung geht.
      Hat hier jemand behauptet, Dissoziation gebe es ausschließlich im Zusammenhang mit Trauma?

      (oder eine Reihe von Ereignissen)

      Siehe Zitat.
      Meinetwegen kannst du dir das "völlig" in dem Zusammenhang wegdenken.

      Was ich unter Triggern geschrieben habe war nur ein Beispiel. Es kann auch nur ein Gefühl getriggert werden, oder man hört/riecht/fühlt plötzlich etwas, das man damals wahrgenommen hat. Unangemessene Schreckreaktionen gehen (biologisch) auch in die Richtung.

      Mein Therapeut weiß sicherlich mehr, als Du denkst.

      Die Kompetenz deines Therapeuten hat niemand in Frage gestellt, den kennen wir schließlich gar nicht.

      Ich glaube das alles ist weit umfangreicher, als es vielleicht auf ein paar Internetseiten oder Büchern steht.

      Ich spreche nicht von Internetseiten, oder Büchern von mehr, oder weniger Laien, etc. sondern von Fachbüchern von Experten, die lange mit dem Thema zu tun hatten. Diese Bücher werden auch von Therapeuten, Psychologiestudenten, etc. gelesen.
      Wenn es dich (oder jemand anderen) interessiert kann ich da ein auch sehr gut verständliches Buch empfehlen: Michaela Huber: Trauma und die Folgen - Trauma (Teil 1) und Traumabehandlung (Teil 2, den ich aber nicht gelesen habe bisher)

      Du kannst auch einfach mal deinen Therapeuten bitten, dir nochmal genau zu erklähren, was ein Trauma ist und was nicht. Vielleicht hast du irgendeine Kleinigkeit einfach falsch verstanden, oder die Unterlagen, die du bekommen hast sind sehr stark vereinfacht. Ich habe nämlich keine Lust weiterhin irgendwelche Erklährungen abzugeben, die du dann sowieso einfach nicht glaubst.

      lg, fore
      @ forever

      Daher gibt es auch Menschen, die z.B. eine diagnostizierte Derealisationsstörung ganz ohne Traumahintergrund haben. Diese werden aber keine DIS entwickeln und warscheinlich auch nichts, was stark in diese Richtung geht.Hat hier jemand behauptet, Dissoziation gebe es ausschließlich im Zusammenhang mit Trauma?


      Die Menschen, denen ich hier geschrieben habe, haben aber keine natürlichen Dissoziativen Zustände, mit denen sie gut zurechtkommen und die unter das natürliche fallen. Sie werden immer wieder stark überfallen von diesen Zuständen.
      Und nein, das hat niemand behauptet. Nur bei den Menschen mit den Dissoziativ-Formen hier... s.o.

      Danke für den Tip mit dem Buch, das merke ich mir vor ;)

      Ich glaube ich habe schon verstanden, was ein Trauma ist.
      Habe ich hier etwa je behauptet, dass jeder Mensch ein Trauma hat? Nein.

      Und wer sagt dass ich dir etwas nicht glaube?
      Ich glaube wir missverstehen uns nur manchmal.
      Bist du eigentlich Ärztin?

      lg
      Ich glaube wir missverstehen uns nur manchmal.

      Das kann schon sein :D

      Eine Derealisationsstörung ist auch nicht "normal" und sehr unschön. Es gibt nur bei Dissoziationen allgemein gleitende Übergänge von normal, bis mehrere Persönlichkeiten und die extremeren Formen sind wohl eher bis sehr unwarscheinlich, ohne Trauma.

      Über das Internet ist sehr schwer zu sagen, was jemand nun wirklich hat, ob Dissoziationen, etwas, das in Richtung Psychose geht, etwas organisches, etwas ganz anderes, oder ob er sehr leicht glaubt, etwas zu haben, weil für ihn irgendwelche Beschreibungen subjektiv "passen", obwohl ein Experte das ganz anders beurteilen würde/könnte. Deshalb sollte man auch immer mit Aussagen, wie "Ich denke das ist blabla, deutet auf blabla hin, oder änlichen Aussagen vorsichtig sein. Einfach, weil das nicht mal ein Fachmann über das Internet beurteilen kann.
      Ein besserer Tip, als "Geh in eine Traumatherapie" wäre zum Beispiel der Hinweis auf eine Beratungsstelle, einen Psychiater, etc., damit erst mal von jemand Professionellem geschaut werden kann, was wirklich angebracht ist.
      Man kann nämlich nicht einfach eine Liste nehmen und sagen, das Merkmal trifft zu, das, das und das. Dann könnte ja jeder seine Diagnosen selber stellen. So einfach ist es aber nicht.
      Solche Listen sind eher gut für Betroffene, oder Angehörige, (wenn die Diagnose sowieso schon gestellt ist und somit keine Missverständnisse mehr entstehen können!) damit sie sehen, achja, wie ich mich verhalte, das ist relativ normal und nicht komplett verrückt, es ist bekannt und man kann was dagegen tun.

      Nein, ich bin keine Ärztin, o.Ä., ich habe nur schon relativ viel in die Richtung Trauma/Dissoziation (eben auch an Fachliteratur) gelesen. Nebenbei bin ich möglicherweise-Betroffene (laut Thera), aber das ist bei mir nicht ganz klar, bisher. Trotz Liste ;)

      Falls es in deiner Nähe eine Uni (am besten mit Psychologiefakultät) gibt, kannst du mal schauen, ob es die Bücher in der Unibib gibt, dann brauchst du sie nicht kaufen.

      lg, fore
      Naja ich finde schon, dass Psychosen und reine dissoziative Zustände zu unterscheiden sind. Es gibt zwar in Psychosen Unterschiede und auch dissoziative Zustände können unterschiedlich ausfallen, aber doch sind es zwei verschiedene Paar Schuhe. Es sei denn, jemand hat beides. dann wird er das i.d.R. aber auch deutlich machen oder anhand seiner Beschreibung wird es erkennbar.

      Es ist ja keine Diagnose. Aber wenn jemand immer wieder überfallen wird von einer Dissoziation, oder er sagt auch selbst "etwas hat mich an die Vergangenheit erinnert und dann passierte es..." dann ist das schon deutlich und ich finde, dann ist so ein Therapeut der Traumatherapie macht eine gute Anlaufstelle. Sollte es doch etwas anderes sein, wird dieser Experte es rausfinden und ihn dorthin schicken, wo er hinmuss.
      Aber ich habe auch nichts dagegen, wenn derjenige zu einem Verhaltenstherapeuten geht. Ich fürchte nur, dass der Verhaltenstherapeut und jeder andere Therapeut ihn auch behandeln würde und er dort vielleicht nur lernt, mit dem Leid irgendwie umzugehen, aber es dennoch immer wieder kommt (betrifft nur das Thema der deutlich starken Dissoziation, nicht andere Krankheiten). Aber damit man richtig frei davon wird, reicht das nicht aus.
      Das sind so meine Gedanken dahinter. Vielleicht könnt ihr mir ja andere Erfahrungen bieten (aber zum Thema Dissoziation bitte) :] würde mich interessieren.

      Eine Traumatherapie - wenn sie denn richtig läuft (ich habe in einer PM an mich gelesen, dass es auch anders sein kann, das liegt dann wohl immer am Thera), sollte den Patienten so stark stabilisieren, dass er sich dem Geschehen öffnen kann und es verarbeitet, in welcher Form auch immer (das kann auch ganz unterschiedlich sein).

      Darum finde ich es nicht falsch, wenn ich Leuten, bei denen einiges darauf hinweist sage "versuch es doch mal dort". Wenn Du jetzt sagst: Bei mir hat die Verhaltenstherapie meine dissoziative Störung vollkommen beseitigt" oder ähnliches, dann nur zu. Wäre interessant zu wissen, welche Therapien Erfahrenen geholfen haben und in welcher Form.
      lg
      PS: Bei Psychosen würde ein Traumatherapeut auch unbedingt zu Medikamenten oder zur Zusammenarbeit mit einem Psychiater empfehlen und jemanden erst behandeln, wenn er einige Zeit stabil ist.
      Sonst würde der Patient das garnicht aushalten.

      Es ist eher eine Therapie für jemanden, der mit sich klarkommt und bereit ist, auf den Weg der Heilung zu gehen. Dazu muss er erst eine gewisse Stabilität schon haben, bei Psychosen verstärkter Natur z.B. durch Medikamente.

      In dem Fall war das also für die Zeit nach dieser Stabilisierung durch eine Klinik oder den Psychiater gedacht. Weil nicht jeder Psychiater auf die Idee kommt, jemanden in eine Therapie zu schicken.