aufwühlendes Gespräch

      aufwühlendes Gespräch

      Mein bruder hat gestern seinen 30 Geb gefeiert!
      Also nicht in der Familie sondern in seinem Freundeskreis.
      War ein wirklich lustiger Abend.

      Naja, wir haben vie gequatscht (es waren alle zw 30-40)
      Aber es hat wirklich spaß gemacht...und trotzdem hat mich die Frau vom Freund meines Bruders, sehr zum nachdenken gebracht.

      Wir haben uns lange unterhalten. Anfangs nur über seinen "hübschen" sohn und über sehr amüsante Dinge, später hat sie dann auch erzählt, dass sie es mit ihrem sohn nicht immer leicht hatte etc.
      Hat mir sehr gut getan, ihre Eindrcke und Erlebnisse zu hören. Denn sie hat sehr offen wiedergegeben, wie man sich als Mutter (bzw Eltern) fühlt, wenn sich die Kids distanzieren und ihr eigenes Leben, leben wollen.

      Irgendwie sind wir über die Jugendprobleme seines Sohnes auf mich gekommen und ich hab mich tatsächlich (darüber wunder ich mich jetzt noch) getraut, ihr bissle etwas von mir und meiner "letzten Jahre" zu erzählen.

      Sie war total verständnisvoll, konnte alles gut nachvollziehen und konnte meine Sätze beenden. Das find ich zum Teil sehr beängstigend. Vor allem, weil sie mir Fragen gestellt hat oder Aussagen ausgesprochen hat, worüber ich mir schon oft gedanken gemacht habe, diese aber immer verdrängt oder abgetan habe.

      Zum Beispiel fragte sie, wie es mir denn jetzt, in bezug auf die Essstörung gehen würde. Ich meinte, dass es ir momentan in der Hinsicht gut gehen würde. Natürlich ist das gelogen, denn es ist immer noch nicht alles einwandfrei (aber eben auch nicht wirklich schlimm)
      Naja und darauf antwortete sie, dass sie sich das nicht so ganz vorstellen kann, und das ich ruhig zugeben kann, dass ich sicherlich oft Rückfälle in Kauf nehmen muss und so...

      wie soll ich sagen, sie war sehr ehrlich und vor allem direkt und als sie mich einfach so mal gefragt hat, ob sie denn bitte meine Arme sehen dürfe, war ich ganz schön verschrocken. Aber ich hatte damit kein großes Problem, weil sie trotzallem immer diese liebe art hatte und einem sehr deutlich aufgefallen ist, dass sie kein Typ ist, der sich darüber lustig macht, stattdessen wirkliches interesse daran hat, es verstehen zu wollen.

      Mir ist dieses Gespräch (es ging übrigens einige std) sehr nahe gegangen. Ich saß danach im wohnzimmer und habe mich erstmal nicht getraut, ihr in die Augen zu schauen..Es war mir unheimlich peinlich und ich habe so bereut, mich geöffnet zu haben.

      und wisst ihr warum-weil ich ein gutes Gefühl dabei hatte, weil ich offen und ehrlich sein konnte, weil ich nicht bemitleidigt wurde, sondern ermutigt und verstanden. Ich hasse sowas, weil ich mir genau so einen Menschen in meinem Alltag wünsche.

      Mich lässt dieses Gespräch nicht los. Es fesselt mich und hat mir zu verstehen gegeben, dass ich mir nur einbilde, wieder "ganz gesund" zu sein...

      Ich bin es nicht, noch lange nicht.
      Aber ich wollte doch endlich wieder unabhängig sein-meine Thera endet in circa einem Monat und ich wollte danach wieder den schritt wagen, alleine mit meinen Problemen umzugehen...

      und nun diese Unsicherheit, die Einsicht, dass mein Essverhalten immer noch katastrophal ist und der Wunsch nach SVV immer noch present und viel zu stark vorhanden ist.

      Ich weiß grad absolut nicht wohin mit meinen ganzen gedanken, Ängste, Befürchtungen...
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      hallo dolore,

      hat dir das gespräch denn nun gut getan oder eher nicht??

      am anfang hatte ich das gefühl, dass du es gut gefunden hast, reden zu können und verstanden zu werden. aber jetzt zum ende hin, klingt es negativ...

      kannst du deine thera nicht verlängern??

      hmm... du hast ja noch etwas zeit, bis deine thera zu ende ist. sprichst du das gespräch das nächste mal an??



      alles gute!
      exitus
      - + - Vielleicht ist Liebe wie ein Sternbild - + -
      - + - das dir sagt, ich führe dich - + -
      Ich weiß mittlerweile selber nicht mehr, ob es mir nun gut getan hat oder nicht.
      Im Endeffekt habe ich begriffen, dass ich nicht über den Berg bin und doch weiterhin auf Hilfe angewiesen bin um nicht wieder komplett abzustürzen. Egal ob in Svv oder ms/bulimie.

      Meine Thera endet nächsten Monat, nach fast 3 Jahren und im September werde ich voraussichtlich nach Freiburg ziehen.
      Also ich müsste diese Thera sowieso abbrechen..

      Aber mein Thera traut es mir vollkommen zu, alleine klarzukommen.
      Er ist der Meinung, das ich mich weiteretwickelt habe und an einen Punkt gelangt bin, andem ich es ohne Hilfe, zumindestens probieren könnte.

      In dem Moment sehe ich das genauso...

      Aber er weiß beispielsweise nicht, wie sehr mich das Problem mit dem Essen beschäftigt.
      Das mir die Svv große Probleme bereitet weiß er.
      Doch er sieht eben auch, dass ich mich seit april icht mhr verletzt habe und der Wille auf jeden Fall vorhanden ist...

      Ich weiß absolut nicht, welchem gefühl ich vertrauen soll!
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      erstmal glückwunsch, dass du dich seit april nicht mehr verletzt hast!!!
      das freut mich ganz doll für dich! :)

      ja, der wille zum kämpfen ist sehr wichtig, das stimmt!! wenn du es dir auch zutraust, ohne hilfe klarzukommen, kannst du den umzug doch noch als weiteren neubeginn sehen. das ist doch gut oder??
      und wenn du wieder hilfe benötigst, dann gibt es doch in freiburg sicherlich auch die möglichkeit, eine thera zu machen.

      hmm.... also hast du ihm das mit dem essen verschwiegen.
      geb ich ja nicht gern zu, aber das mache ich bei meiner thera auch manchmal. :rolleyes: öftes hab ich danach ein schlechtes gewissen, weil ich sie anlüge bzw. nicht die volle wahrheit sage, wie es mir geht. aber letztendlich schadet es mir, weil ich nicht weiterkomme.

      siehe den umzug als neustart und versuche es doch mal ohne hilfe.
      vllt klappt es ja und du merkst, dass du dir vertrauen kannst.
      und nur mal so: rückfälle gibt es IMMER und überall, wenn du gegen eine sucht ankämpfst!! also musst du nicht glauben, dass du wieder total in die sucht gerätst, wenn es mit dem essen oder dem nicht verletzen nicht gut geht.



      wünsche dir alles gute!!
      folge deinem herzen :)
      exitus
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