G*r*tzt-37°, Di, 14.Aug. ZDF 22:15 Uhr

      Auch wenns vll nicht direkt gesagt wurde... Alle drei Mädchen hatten Borderline, es wurde in einer Borderlinestation gedreht, es ging um svv und Borderline, svv als Symptom von Borderline und es wurde nicht im Ansatz erwähnt, dass svv auch in anderem Zusammenhang auftritt.

      Für jemanden, der sich nicht auskennt ist somit klar: Aha, svv ist also ein Symptom von Borderline... Die in der Schule mit den Kratzern an den Armen, die eh immer so komisch ist hat also Borderline!
      Wenn so jemand sich dann tatsächlich weiter informiert, sucht er eher nach dem Stichwort Borderline und wie wir wissen, wird er sehr oft wiederum keine deutliche Trennung der Begriffe finden...

      Wenn ich mir das Zeug dazu auf der Homepage vom zdf durchlese, von der Redakteurin(!), bleibt für mich sogar noch ziemlich unklar, ob diese selbst überhaupt den Unterschied zwischen svv und Borderline kennt: "Vor einiger Zeit hatte ich immer wieder von einem Phänomen gelesen, das die Psychologen "Borderline" nennen. Ich wollte dann wissen, warum Menschen sich selbst weh tun, warum sie sich die Arme aufschneiden, in Exzessen leben und sich selbst nicht lieben können."
      "Es sind vorwiegend Mädchen, die vom Borderline-Syndrom betroffen sind: Sie schlitzen sich die Arme auf, richten ihre Aggressionen eher gegen sich selbst, als Jungen das tun."
      Es wird immer zusammen genannt und da soll jemand mitbekommen, dass es svv und Borderline auch getrennt gibt? Wie denn?

      Ich finde es schade, dass die Fachleute, die in solchen Filmen zu Wort kommen das nicht mal deutlich machen, denn oft haben die Macher tatsächlich nur sehr wenig Ahnung. Oder wird das immer rausgeschnitten?

      fore

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „forever“ ()

      Ich glaube, wenn man nur den Film, ohne Kritiken wie z.B in der Zeitung (wo Borderline erwähnt wurde) oder den Bericht auf der ZDF-Homepage sieht, kein Außenstehender sofort die Parallele Borderline-SVV ziehen wird. Borderline wird kaum erwähnt.
      Den Homepage-Artikel hätte man vielleicht anders gestalten können/müssen, aber die Kritik auf die Dokumentation bezogen kann ich nicht richtig nachvollziehen.
      Original von forever
      Auch wenns vll nicht direkt gesagt wurde... Alle drei Mädchen hatten Borderline, es wurde in einer Borderlinestation gedreht, es ging um svv und Borderline, svv als Symptom von Borderline und es wurde nicht im Ansatz erwähnt, dass svv auch in anderem Zusammenhang auftritt.


      SvV ist ja auch nach derzeitigem Stand der Forschung ein mögliches Symptom der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Die Begründung, weshalb SvV in der Reportage auftaucht, ist ja schlicht, dass die Mädchen alle mehr oder weniger darunter litten.

      Man hätte erwähnen können, dass nicht ale Borderliner unter SvV leiden, aber da der Schwerpunkt der Sendung mehr auf der emotionalen Erlebniswelt der drei Mädchen lag, sind solche diagnostischen Spezifizierungen nicht notwendig. Darum ging es dir vielleicht, der Autorin aber nicht, wie ich weiter oben sehr ausführlich dargestellt habe.

      Dass man nicht explizit sagt, dass nicht alle Borderliner SvV haben, bedeutet nicht, dass man das Gegenteil dessen für richtig hält.



      Für jemanden, der sich nicht auskennt ist somit klar: Aha, svv ist also ein Symptom von Borderline...


      Ist es ja auch, sowohl im ICD10 als auch im DSM IV.



      Die in der Schule mit den Kratzern an den Armen, die eh immer so komisch ist hat also Borderline!


      Ist das wirklich so? Sagen das Menschen?



      Wenn so jemand sich dann tatsächlich weiter informiert, sucht er eher nach dem Stichwort Borderline und wie wir wissen, wird er sehr oft wiederum keine deutliche Trennung der Begriffe finden...


      Möglicherweise. Wer sich aber ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchte, wird sowieso auf Fachliteratur zurückgreifen müssen. Hast du eigentlich mal Fachliteratur über Borderline gelesen?



      Wenn ich mir das Zeug dazu auf der Homepage vom zdf durchlese, von der Redakteurin(!), bleibt für mich sogar noch ziemlich unklar, ob diese selbst überhaupt den Unterschied zwischen svv und Borderline kennt:


      Der Film ist eigenständig anzusehen und benötigt die Erläuterungen einer Homepage sicher nicht. :)



      "Vor einiger Zeit hatte ich immer wieder von einem Phänomen gelesen, das die Psychologen "Borderline" nennen. Ich wollte dann wissen, warum Menschen sich selbst weh tun, warum sie sich die Arme aufschn**d*n, in Exzessen leben und sich selbst nicht lieben können."


      In der (gewiss unvollständigen) Aufzählung der Borderline-typischen Handlungs- und Emotionsmuster geht es nicht nur um SvV, sondern (gerade) auch um die emotionale Seite der Störung. Wie sie es schreibt, ist es ja nicht wirklich verkehrt, denn viele Betroffene werden Ähnliches berichten, schätze ich. Ich denke, dass die wenigsten Borderliner sich niemals selbst bewust verletzt haben.



      "Es sind vorwiegend Mädchen, die vom Borderline-Syndrom betroffen sind: Sie schlitzen sich die Arme auf, richten ihre Aggressionen eher gegen sich selbst, als Jungen das tun."


      Dass mehr Mädchen von der Borderline-Persönlichkeitsstörung betroffen sind, ist m.W. richtig. Dass die Tendenz dazu geht, dass Mädchen ihre Aggressionen eher nach innen richten als nach außen wie Jungen, dürfte auch richtig sein.
      Eine direkte Gleichsetzung von Borderline = SvV sehe ich auch hier nicht. Dass nicht explizit ausgeschlossen wird, dass beides dasselbe ist, heißt nicht im Umkehrschluss, dass die Autorin so denkt.



      Es wird immer zusammen genannt und da soll jemand mitbekommen, dass es svv und Borderline auch getrennt gibt? Wie denn?


      Im Film kam das Wort Borderline wie weiter oben erwähnt nur EINMAL vor. Wir betrachten hier, ich sagte es bereits, ja vor allem den Film. :)



      Ich finde es schade, dass die Fachleute, die in solchen Filmen zu Wort kommen das nicht mal deutlich machen, denn oft haben die Macher tatsächlich nur sehr wenig Ahnung. Oder wird das immer rausgeSchn*tten?


      Das liegt, ich sagte es schon oft, wohl daran, dass es nicht die Intention der Regisseurin gewesen zu sein scheint, das Phänomen Borderline klinisch zu beleuchten. Wichtig war ja gerade, dass Fachleute nur am Rande zu Wort kommen, damit die Innenperspektive, das gefühlte Erleben der drei Mädchen dargestellt wird. Es ging um die Perspektive der drei Betroffenen, und nicht so sehr um eine fachlich korrekte "Einleitung" in das Phänomen der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Das kann auch nur mehr schlecht als recht Aufgabe einer Fernsehsendung sein. Dazu sollte man Fachliteratur zu Rate ziehen.


      Worauf wir uns einigen können, ist, dass die Homepage zumindest sehr missverständlich formulierte Passagen enthält. Ich würde aber nochmal darauf bestehen wollen, den Film als eigenständiges Werk anzuschauen und ihn dann zu bewerten. Und da sieht die Sache eben noch etwas anders aus. Es ist richtig, dass im Film nicht ewrwähnt worden ist, dass nicht alle Borderliner sich auch selbst verletzen. Aber ist das ein so großer Makel, dass der Film dadurch wertlos wird? Oder wird hier nicht eher ein doch völlig randständiges Thema unsinnig aufgebauscht? Übrigens sind - und das ist nur meine Meinung - so manche Betroffene der Borderline-Modewelle der letzten sechs Jahre auch ein wenig selbst Schuld daran, dass Laien SvV mit Borderline gleichsetzen. Wer im Jahr 2003 kein Borderline hatte, war ja im Prinzip gar nicht krank oder ernst zu nehmen. -.-


      Grüße
      Caretaker
      Nebenbei bin ich mir nicht so sicher, ob im überarbeiteten DSM V SvV überhaupt noch Symptom anderer Störungen sein wird und nicht vielmehr auch und zusätzlich ein eigenständiges Krankheitsbild ähnlich wie der Komplex Essstörung. Dann würden die Betroffenen sowohl unter Borderline als auch SvV leiden und die Sache wäre eh gegessen. ;)
      @Caretaker

      zu deinem von mir zitierten text :
      ich hab als erstes nen kommentar auf den bericht geschrieben, nachdem er im Tv vorbei war und ich bin auch der meinung, dass boderline und svv nicht gleichgesetzt wurde, ich hab lediglich mit meinem letzten beitrag gemeint, dass eine sozialpädagogin das so gesehen hat und ich ins grübeln kam ( was nicht heisst, dass ich meine meinung geändert hab), weil die frau ausgebildet ist ( wie sie das is ,kann man bestimmt auch anzweifeln ) aber sie kennt mich schon lange und kennt den unterschied zwischen BL und svv auch.

      dh ich denke, menschen , die mit dem thema betroffen sind /waren haben bestimmt eine andere auffassunggabe bei dem beitrag gehabt und da es wie schon wiederholt, nicht explizit gesagt wurde, dass BL gleich svv ist, aber "andere" menschen nicht auf jedes wort gehört haben, vielleicht es auch so verstehen wollten, gab/gibt es eben unterschiedliche meinungen darüber.

      lg,resi
      ... All Of My Hate Cannot Be Found ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Resi“ ()

      Ist das wirklich so? Sagen das Menschen?

      Das habe ich in meiner Umgebung nicht nur einmal gehört.

      Was ich eigentlich nur sagen wollte, ist, dass Informationen über svv in Verbindung mit Borderline bei vielen Menschen den Glauben hervorruft, dass svv ein Symptom nur von Borderline sei. Schlicht und einfach, weil es als Symptom von Borderline genannt wird und Otto-Normalzuschauer (natürlich) nicht auf die Idee kommt, dass es noch Symptom von etwas anderem sein könnte, wenn das nie gesagt wird. Das würde mir warscheinlich selbst genauso gehen, wenn ich nicht mehr darüber wüsste.
      Ich denke übrigens nicht, dass der Zuschauer nicht mitbekommt, dass es die ganze Zeit um Borderline geht, auch wenn der Begriff kaum genannt wird. Die Verbindung Borderline - svv wird daher auch gezogen. Gerade, weil der Begriff in letzter Zeit sowieso relativ häufig fällt.
      Ob die Redakteurin den Unterschied
      kennt
      , ist in dem Zusammenhang irrelevant.

      Eine Freundin von mir, die weiß, dass ich mich verletzt habe, hat einenArtikel (aus der ZEIT) über BL gelesen und hat mich dann mit der Überschrift angesprochen (Königin der Finsternis, oder so ähnlich). Sie wusste nicht, dass ich den auch gelesen hatte... Ich musste ihr dann erst umständlich erklähren, dass ich definitiv nicht Borderline habe.

      Genauso in der Schule (12./13. Klasse): Eine Unterhaltung über jemanden, der sich selbstverletzt: "Ja, die Krankheit nennt sich doch Borderline" plus weitere Borderlinesymptome, nach Motto, bei denen ist das auch noch so und so, "voll krass, oder."
      Da habe ich erstmal geschluckt.


      Wenn dann noch total aufgebauschte, sensationsgeile Berichterstattung dazukommt (was hier, meiner Meinung nach, nicht so der Fall war), dann erschwert das, denke ich, die Akzeptanz gegenüber jemanden, der sich mit dem Problem svv outen will deutlich. In den Augen vieler ist er damit schnell ein "komplett gestörter Borderliner" und entsprechende andere Symptome werden demjenigen leicht einfach angedichtet (s.O.)
      Das macht es nicht gerade einfach, sich damit zu zeigen...

      Interessant finde ich auch, dass es sehr selten Berichte über svv, ohne den Zusammenhang mit Borderline gibt. Ist das nicht krass genug? Oder kennt da vielleicht doch kaum ein Redakteur, der sich damit beschäftigt, einen Unterschied? Es hat doch nicht der größte Teil aller svv-Betroffenen Borderline?!

      Wer sich aber ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchte, wird sowieso auf Fachliteratur zurückgreifen müssen.

      Der größte Teil derer, die sich informieren wollen (was, denke ich, nur sehr wenige überhaupt tun), wird wohl eher im Internet, oder Bücher für Betroffene/Angehörige lesen. Aber du hast Recht, selbst bei Wikipedia findet man "Selbstverletzungsverhalten" gleich verlinkt und dann gibt es eine Liste "kann auftreten bei:", wie ich gerade gesehen habe...

      Nebenbei bin ich mir nicht so sicher, ob im überarbeiteten DSM V SvV überhaupt noch Symptom anderer Störungen sein wird

      Da bin ich auch schon gespannt, aber eigentlich glaube ich eher nicht, dass es so sein wird. Essstörungen treten auch ohne weitere Störungen auf, svv, soweit ich weiß, nicht, zumindest nicht in pathologischer Form (also Tatoos, Mutproben o.Ä. ausgeschlossen).

      fore
      Ich denke übrigens nicht, dass der Zuschauer nicht mitbekommt, dass es die ganze Zeit um Borderline geht, auch wenn der Begriff kaum genannt wird. Die Verbindung Borderline - svv wird daher auch gezogen. Gerade, weil der Begriff in letzter Zeit sowieso relativ häufig fällt.

      Das ist dann aber der Fehler der Zuschauer. Würde er etwas nachdenken, würde ihm gewiss schnell klar werden, dass der Filmausschnitt zwar auf einer Borderleine-Station spielt, aber dass es vordergründig um Autoaggression geht.
      Des Weiteren ist es die Aufgabe jedes Einzelnen, sich nicht mit Halbwahrheiten und Halbwissen abzugeben. Wer so dumm ist und sich darauf verlässt, der ist selber Schuld. Du kannst den Menschen nicht das Denken abnehmen.

      Sollte aber solch ein Exemplar in meiner nahen Umgebung Ähnliches sagen wie du es erlebt hast, so würde ich ihn aufklären und korrigieren. Was ist daran so schwer? Auch wenn ich mich "oute" habe ich damit kein Problem. Wenn jemand sagt, ich habe also Borderline, würde ich sagen: "Nö."
      Wenn es einem doch so wichtig ist, dass die Trennung klar gezogen wird - wieso setzt derjenige sich dann nicht dafür ein? Oder müssen das Fernsehsendungen übernehmen, die es ja sowieso nicht richtig machen können und generell lückenhaft sind, da sie einfach nicht sämtliche Fachbücher zitieren können...?


      Aber du hast Recht, selbst bei Wikipedia findet man "Selbstv*rl*tzungsverhalten" gleich verlinkt und dann gibt es eine Liste "kann auftreten bei:", wie ich gerade gesehen habe...

      Natürlich findet man das bei Wikipedia. BPS und SvV treten einfach sehr häufig gemeinsam auf. Nicht immer, aber oft. Auch hier das gleiche Argument wie oben: wer so dämlich ist, und daraus gleich ableitet, dass SvV=BPS ist, der ist selbst schuld. Aber nur, weil diese Gefahr besteht, es nicht mehr zu nennen und jede Verknüpfung zu kappen, finde ich übertrieben.
      Auch hier gilt: wenn es dich so sehr stört, dann melde dich bei Wikipedia an und schreibe den Zusatz, dass SvV nicht immer gleich auf eine BPS hinweisen muss, hm?

      Da bin ich auch schon gespannt, aber eigentlich glaube ich eher nicht, dass es so sein wird. Essstörungen treten auch ohne weitere Störungen auf, svv, soweit ich weiß, nicht, zumindest nicht in pathologischer Form (also Tatoos, Mutproben o.Ä. ausgeschlossen).

      Essstörungen haben in der Regel die gleiche Funktion wie ein Symptom - z.B. Autoaggression. Ich hatte hier im Presse/TV mal einen Link dazu gepostet ("Moderne Traumatherapie"), in dem dieser Mechanismus sehr schön erklärt wurde. Und da es wohl grundsätzlich belastendes Material geben muss, damit eine ES oder SVV entsteht, kann man davon ausgehen, dass selbst bei einer ES zumindest eine Nebendiagnose wie "Anpassungsstörung" oder (viel häufiger) "PTBS" gibt.
      M.E. haben Essstörungen ebenso wie Autoaggression Symptomcharakter, können sich aber verselbstständigen (wenn man keine Kontrolle mehr darüber hat, das Symptom regelmäßig ausgelebt wird ohne wirklichen Auslöser, Suchtcharakter, ...). Beiden zugrunde liegt aber in der Regel belastendes Material. Wo ist also der genaue Unterschied zwischen den beiden Störungsbildern?
      Sollte aber solch ein Exemplar in meiner nahen Umgebung Ähnliches sagen wie du es erlebt hast, so würde ich ihn aufklären und korrigieren.

      Das tue ich.
      Aber auf Dauer immer jeden Schmarrn zu korrigieren, den jemand von sich gibt, nervt. Mich und vor allem die Anderen.

      Wer so dumm ist und sich darauf verlässt, der ist selber Schuld. Du kannst den Menschen nicht das Denken abnehmen.

      Das stimmt. Fernsehen hat aber nunmal eine gewisse "Informationsmacht" und somit Verantwortung. Ich informiere mich auch nicht über jedes kleine bischen nochmal, das man mir erzählt. Tust du das immer? Dann entstehen eben Trugschlüsse wie svv=Borderline, oder auch der gängige Gebrauch von "schizophren"/"Schizophrenie". Fast jeder hält Schizophrenie für DIS und hat keine Ahnung, was sich wirklich hinter dem Begriff verbirgt. Oder ist das nur in meiner Umgebung so? ;)
      Ich wurde in dem Zusammenhang auch erst stutzig, als ich von DIS hörte und habe mich dann informiert. Dazu muss man aber erst mal die Möglichkeit bekommen, sich zu wundern. Wenn der Begriff immer konform falsch verwendet wird, ist das schwierig.

      Aber du hast Recht, selbst bei Wikipedia findet man "Selbstv*rl*tzungsverhalten" gleich verlinkt und dann gibt es eine Liste "kann auftreten bei:", wie ich gerade gesehen habe...

      Du hast nicht ganz verstanden, was ich meinte. Von "Borderline" aus findet man schnell den Link zu "Selbstv*rl*tzungsverhalten" (svv) und da gibt es eine ganze Liste, wovon das alles Symptom sein könnte. Das fand ich positiv.

      M.E. haben Essstörungen ebenso wie Autoaggression Symptomcharakter, können sich aber verselbstständigen (wenn man keine Kontrolle mehr darüber hat, das Symptom regelmäßig ausgelebt wird ohne wirklichen Auslöser, Suchtcharakter, ...). Beiden zugrunde liegt aber in der Regel belastendes Material. Wo ist also der genaue Unterschied zwischen den beiden Störungsbildern?

      Darüber unterhalte ich mich nochmal mit meiner Mitbewohnerin, wenn sie wieder da ist (ex-Betroffene). Von ihr weiß ich, dass sie nur die Diagnose Magersucht hatte.
      So genau kenne ich mich da nicht aus. Aber bei Anorexie kreist letztendlich doch das gesamte Leben und Denken nur noch um Essen/Nichtessen. Etwas ähnliches gibt es bei svv nicht, oder?

      Wenn man das so sieht, wie du, müssten aber auch z.B. einige Formen der Depression "nur" Symptom sein. Bei sehr vielen Störungen "liegt" doch "belastendes Material zugrunde". Ich denke, da kommt es im Einzelfall immer auf das Ausmaß und den "Platz", den das Symptom einnimmt, an, ob das als Symptom, oder einzelne Störung aufgeführt wird.
      Vielleicht sollte man im Einzelfall wirklich svv als direkte Diagnose vergeben können, wenn es ein derartiges Ausmaß annimmt, das weiß ich nicht.

      Svv kann z.B. auch bei geistiger Behinderung, Autismus und in psychotischen Phasen auftreten. Da gibt es gibt es in der Form kein "belastendes Material im Hintergrund"
      Da müsste man dann eine genaue Trennung ziehen zwischen dem svv und dem anderen, um es als eigenständige Störung festhalten zu können.

      Aber langsam verlassen wir das Ursprungsthema ;)

      fore
      Wir verlassen zwar das Thema, aber ich finde die Diskussion sehr konstruktiv, da sie zum Nachdenken anregt :).


      Gewiss verstehe ich, dass es nervt, wenn man immer wieder Menschen korrigieren muss. Aber das ist einer (der wenigen) Optionen, die wir wählen können. Worum es mir primär geht: die Sendung war gut. Sie war nicht perfekt, aber sehr gut. Dennnoch macht man es sich m.E. zu einfach, wenn man den üblichen Vorwurf bringt. Wenn du versuchst, diese Gleichsetzung zu "bekämpfen", kann ich verstehen, wieso du dich aufregst. So lange das aber nicht der Fall ist, habe ich dafür kein Verständnis. Meckern kann jeder - wenn er aber nur dabei dasitzt ohne sich für etwas einzusetzen, habe ich dafür kein Verständnis, tut mir Leid.
      Ganz nebenbei hatte ich den Eindruck, dass die vielen positiven Aspekte untergegangen ist. Viele sagten, sie hätten die Sendung zwar gut gefunden, aber dass sie sich über die "Gleichsetzung" von SvV und BPS aufregen. Es gab aber de Fakto keine Gleichsetzung. Das war v.A. der Aspekt, den Caretaker hervorheben wollte. Alle schreiben davon, dass es "wiedermal" so rübergekommen sei, dabei vergessen sie eben, dass dem nicht so war, dass das ein Problem in den Köpfen von Menschen ist! Gewiss informiere auch ich mich nicht über jedes Bisschen, was ich im TV sehe, aber ich bin kritisch, da ich weiß, was für ein Unsinn zum Teil verzapft wird. Aber vor Allem liegt die Verantwortung bei uns - nicht beim Fernsehen. Denn wir können uns ändern - das Fernsehen kann ich nicht ändern (außer ich werde gleichzeitig Chefin von Sat1, Pro7, RTL & Co.).


      Die Wikipedia-Sache hab ich wirklich falsch verstanden, nehme den Kommentar dazu zurück.



      Wenn man das so sieht, wie du, müssten aber auch z.B. einige Formen der Depression "nur" Symptom sein. Bei sehr vielen Störungen "liegt" doch "belastendes Material zugrunde". Ich denke, da kommt es im Einzelfall immer auf das Ausmaß und den "Platz", den das Symptom einnimmt, an, ob das als Symptom, oder einzelne Störung aufgeführt wird.
      Vielleicht sollte man im Einzelfall wirklich svv als direkte Diagnose vergeben können, wenn es ein derartiges Ausmaß annimmt, das weiß ich nicht.

      Wieso sollte sich ein Symptom - ein Schutzmechanismus - ausbilden, wenn es keine psychische Belastung gibt? Es gibt natürlich auch Betroffenen, bei denen es organische Ursachen gibt, aber die möchte ich mal außen vor lassen. Denn wenn es nicht organisch ist - kann dann ohne belastendes Material sich überhaupt eine psychische Krankheit ausbilden?
      Essstörungen müssen nicht immer so ausarten, dass sie der Lebensinhalt eines Betroffenen werden. Es ist oft so - aber nicht immer. Was ist mit temporärem ungesundem Essverhalten?
      Ebenso auch bei Autoaggression. Ich denke nicht, dass es immer als eigenständige Krankheit gehandelt werden muss - aber es kann eben u.U. vorkommen.
      Das Problem bei der Diagnosestellung ist die, dass du eine Diagnose brauchst um eine Therapie zu bekommen. Alleine "Autoaggression" wird auf Dauer nicht ausreichen, soweit ich weiß. Da Essstörungen jedoch ein eigenständiges Krankheitsbild sind, benötigt man nicht zwingend eine andere Diagnose, um eine Therapie bei einer Krankenkasse zu beantragen, oder? Würde es bei Autoaggression vielleicht auch so verlaufen, wenn es als eigenständiges Krankheitsbild gilt?


      Svv kann z.B. auch bei geistiger Behinderung, Autismus und in psychotischen Phasen auftreten. Da gibt es gibt es in der Form kein "belastendes Material im Hintergrund"
      Da müsste man dann eine genaue Trennung ziehen zwischen dem svv und dem anderen, um es als eigenständige Störung festhalten zu können.

      Oben schon genannt: organische/biologische Ursachen (wobei es nicht sicher ist, ob psychotische Phasen ausschließlich aufgrund organischer Ursachen auftreten. Ich habe schon beide Meinungen diesbezüglich gehört). Weiter oben habe ich acuh schon die Frage aufgeworfen: kann eine psychische Krankheit entstehen, wenn sie keine organischen/genetischen Ursachen hat? Wenn nein, dann liegt allen psychischen Krankheiten eine der beiden Optionen zu Grunde. Aufgrund beider können sich Symptome ausbilden, aber auch Krankheitsbilder. Wie wird entschieden, was "nur" Symptom ist, und was "schon" ein eigenständiges Krankheisbild darstellt?
      Wenn du versuchst, diese Gleichsetzung zu "bekämpfen", kann ich verstehen, wieso du dich aufregst.

      Das versuche ich. Aber teilweise glaubt man mir nichtmal :rolleyes:

      Das war v.A. der Aspekt, den Caretaker hervorheben wollte. Alle schreiben davon, dass es "wiedermal" so rübergekommen sei

      Ich glaube, da bleiben wir einfach verschiedener Meinung. Es wurde nicht direkt gesagt, ok, und Absicht war es vielleicht auch nicht, aber ich finde immer noch, dass man es sehr leicht so verstehen kann.
      Gerade im Zusammenhang damit, dass, wenn über svv mit Betroffenen berichtet wird, diese in 99% der Fälle Borderline haben. Warum? Das stört mich, denn so übergroß ist doch der Anteil derer mit Borderline tatsächlich gar nicht?
      Ob es ein guter Bericht über Borderline war, kann ich kaum beurteilen, damit kenne ich mich nicht so gut aus. Gut gemacht war er im Großen und Ganzen und die Aussagen der Betroffenen und des Vaters waren interessant. Die sind sowieso nicht in Frage zu stellen, es waren schließlich subjektive Meinungen ;)
      Was ich persönlich nicht so gut fand, da es ja über Borderline ging und nicht vordergründig svv, dass der Titel "geritzt" lautet und nur Betroffene, die sich selbst verletz(t)en zu Wort kamen.

      Wieso sollte sich ein Symptom - ein Schutzmechanismus - ausbilden, wenn es keine psychische Belastung gibt?

      Das wollte ich eigentlich gar nicht in Frage stellen.
      Ich frage mich aber immer noch welchen Sinn du darin siehst, svv als eigenständige Krankheit zu werten? Wegen der Sache mit der Therapiebewilligung?
      Bei mir scheint das nur die Spitze des Eisberges gewesen zu sein, wenn mein Antrag darauf gelaufen wäre, hätte ich jetzt ein Problem... Eine Gefahr sehe ich darin auch, weil es manchmal möglicherweise ein Festhalten am svv bewirken könnte, weil man sonst ja keine Therapie mehr bekommt... oder, dass svv alleine "wegtherapiert" wird, ohne sich um das dahinter zu kümmern.

      Ich denke nicht, dass es immer als eigenständige Krankheit gehandelt werden muss - aber es kann eben u.U. vorkommen.

      Hast du da ein Beispiel im Auge?
      Ich habe bisher den Eindruck, je mehr jemand svv betreibt, desto mehr scheint auch noch dahinter zustecken, da scheint sich immer noch etwas anderes zu finden, auch mit deutlichem eigenen Diagnosewert. Was würde da die Zweitdiagnose svv bringen?

      Auch Depressionen können u.U. als reines Symptom gehandelt werden. Bei ptbs beispielsweise, oder eben auch da noch als zweite Diagnose extra dastehen. Je nachdem, welchen Raum die Sache einnimmt.
      Da sehe ich als Unterschied die Tatsache an, dass Depressionen auch alleine auftauchen können. Schon als Folge einer Belastung, aber wo eben die Diagnosen einer Belastungs- oder Anpassungsstörung nicht zutreffen.
      Man kann sogar nach einem Trauma nur eine Depression als "Spätfolge" (also nach dem akuten 1. Monat) haben. Ganz ohne ptbs.
      Genauso kann man "nur" eine Essstörung o.A. aufgrund einer Belastung bekommen. Eben dann, wenn eine andere Diagnose nicht gerechtfertigt ist/ zutrifft. So z.B. bei meiner Mitbewohnerin.

      Für mich bleibt die Frage offen, kann man svv ganz ohne etwas anderes haben? Das kann ich natürlich nicht klar mit "nein" beantworten, aber von einem solchen Fall weiß ich nichts. Du?
      Das wäre vielleicht mal eine wissenschaftliche Untersuchung wert, wenn es dazu noch keine gibt.
      Wieso ist dir die Sache eigentlich so wichtig?

      fore
      glaube ich hab eben die wiederholung auf 3sat gesehen. aber nur das ende. weiß wer obs nochmal kommt?

      verlorene seele im stillen gewand - vergessen im sturm des feuers
      durch dessen flammen verbrannt - das recht auf wahrheit aberkannt
      entstelltes bild - geschaffen mit den farben der unkenntnis
      gefangen in einem rahmen - dessen schöpfer man nie war
      wo liegt der wert - eines jeden von uns
      wer maßt sich an - richter zu sein
      wieso hören wir nicht auf - feuer zu legen
      Du kannst es dir im Internet ansehen:
      [URL=http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/20/0,4070,5581844-5,00.html]http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/20/0,4070,5581844-5,00.htmll[/URL]
      Wenn du das Gefühl hast, das Bild ist beim Ansehen nicht vollständig, musst du nur darauf doppelklicken und hast (unabgeschnittenes) Vollbild.

      fore
      > Die Dokumentation hätte passender "DBT in der Berliner Charite" heißen sollen. Unter "G*r*tzt hab ich mir ein rundum Bild über SVV vorgestellt, also SVV bei verschiedenen Krankheiten, verschiedenen Altersgruppen, verschiedenem Geschlecht...und verschiedene Methoden (im Sinne was wird alles zu SVV gezählt).

      > Die Sendung sollte wohl die Allgemeinheit informieren, hätte ich von SVV absolut keine Ahnung oder gar das erste Mal davon gehört, hätte ich um mir das Ausmaß vorstellen zu können auch Bilder der W*nden gebraucht.

      > Ja, die eine hat sich definitiv mehrmals widersprochen, wahrscheinlich weiß sies selbst nicht mehr so richtig, weil sie von Ärzten bezüglich der Ursache bequatscht wurde. So nach dem Motto, du sagst zwar du tust es aus dem und dem Grund, aber eigentlich...und dann kommt warums die Mehrheit tut, so lang bis die Dörte (ich glaub die wars) es selbst nicht mehr wusste. Wenn man den ganzen Tag von Leuten umgeben ist, die sich teilweise selbst widersprechen oder aber den andern (die Bücher dem Oberarzt, der Oberarzt dem Stationsarzt, dieser dem Krankenpfleger usw.), könnte man möglicherweise verwirrt werden, wäre meine mögliche Erklärung zu Dörtes widersprüchlichen Aussagen.Vllt hat ihr ein Arzt vorher gesagt was sie sagen soll, aber dann hat sie "ausversehen" doch noch eigenes eingebracht und den Widerspruch nicht bemerkt.
      Genau das gleiche Problem seh ich bei der Regisseurin des Films, hat sie mehrere Ärzte und Quellen befragt wird auch sie sehr widersprüchliche Infos erhalten haben, da die Sendung wohl nicht ihr Lebenswerk war (und sie daher nicht jahrelang recherchieren konnte) würde ich sagen, die Sendung ist einigermaßen gelungen. Ich hoffe, dass sie niemand auf die Idee gebracht hat SVV auch mal auszuprobieren, sondern stattdessen Leuten gezeigt hat, dass es sowas gibt, und dadurch vllt ein kleines bisschen deren Horizont erweitert hat.
      Ich finde zu beurteilen warum die Betroffenen jetzt im Einzelfall dieses oder jenes gesagt haben führt letztendlich zu weit ins Detail um eine Sendung zu beurteilen.
      Und ob sie vielleicht von Ärzten oder Therapeuten "bequatscht" wurde, ist ja eigentlich reine Spekulation, also mir ist das zumindest nicht so aufgefallen/deulich geworden.
      lg
      Also ich hab die Sendung auch gesehen und mir gedacht
      "war ja wieder klar wie sie das rüber bringen"
      Aber ganz ehrlich als mich dann meine mama (die weiß von meinen verletzungen) angesprochen hat (sie hatte es auch gesehen) und meinte hey schatz also ich hab das da gestern gesehen und ich bin froh das ich weiß was du jetzt hast. Also sorry aber ich hab ihr dann durchaus erstmal erklärt was sache ist. Und so reagieren sehr viele leute! Die wenigsten die so eine Doku sehen informieren sich danach großartig in einer Fachliteratur darüber. Sie sind einfach der Meinung mit dieser Doku mal wieder ein wenig mehr über die Menschheit zu wissen.
      Das ganze hat bei mir zumindest nun soweit geführt das ich ne recht ausführliche Mail an das Team 37 Grad beim ZDF geschrieben habe. Mal schaun was dabei raus kommt.
      Gruß
      Maurice
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