Ahaalso *ihre Meinung jetzt dazu tut*


Im großen und ganzen fand ich die Sendung eigentlich echt gut.
30 Minuten waren zu wenig, ja. Ich hätte da auch gerne mehr gesehen. Aber der Satz in der Kritik dazu ist auch nicht schlecht:

Vielleicht ist die Intention der Reihe aber auch, nur den Auslöser zu spielen. Das Thema entwickeln sollte dann der Zuschauer selbst.

Auch wenn ich mehr besser gefunden hätte, denke ich auch, dass die 30 Minuten eben ihre Vorteile hatten.

Was mich so ein bissl gestört hat, war einerseits die Aussage SVV=BPS. Und ich glaube das setzt da jeder Laie gleich nach dem Film. Auch war oft nicht klar, ob sie mit Krankheit Borderline oder das SVV meinten, was ja derer Meinung nach scheinbar ne Krankheit war. (Ja, ist es im Grunde ja auch irgendwo, aber "offiziel" heutzutage ja noch nicht... whatever) Zumindest war das verwirrend und ich reagier einfach allergisch, wenn jemand Borderline mit SVV gleichsetzt.

Dann hat mich eine Aussage von Dörte "verwirrt". Sie sagte, sie hätte angefangen, weil sie positive Aufmerksamkeit bekommen wollte und die dann auch bekam. Anschließend sagte die Sprecherin, dass Dörte das anfangs nur heimlich gemacht hätte, lange Zeit hätten weder Familie noch Freunde was mitbekommen. Von wem hat sie dann die positive Aufmerksamkeit bekommen?
Später sagte Dörte glaub ich auch nochmal, dass sie es öfter wegen Aufmerksamkeit gemacht hätte.
Das fand ich etwas widersprüchlich, da man keine Aufmerksamkeit bekommt, wenn _niemand_ es mitbekommt.

Aber ansonsten, wie gesagt, fand ich die Sendung echt gut.

Nun, es kommt doch immer darauf an, was man mit so einer Dokumentation erreichen möchte und worauf man sich folgerichtig konzentriert. Wie man sozusagen ein (so komplexes) Thema filmerisch interpretiert (denn objektiv darstellen lässt es sich nicht).

Die Interpretation des Themas in diesem kurzen Film (30 Minuten Länge setzen eben gestalterische und inhaltliche Grenzen) war aus meiner Sicht sehr klar und gelungen - die Darstellung der Leiden aus Sicht von Betroffenen, in diesem Fall drei junge Mädchen. Fachärzte kommen nur am Rande und ergänzend zu Wort, denn darauf kam es der Regisseurin wohl nicht primär an. Es ging ihr anscheinend eher um eine wertungsfreie und nüchterne Darstellung von Borderline und der möglichen Folge SvV - und zwar verstehbar gemacht aus der Emotionswelt der drei betroffenen Mädchen heraus. Das ist aus meiner Sicht relativ beeindruckend gelungen.

Dass es fachlich nicht korrekt zuging, kann ich nicht bestätigen. Eine plumpe Gleichsetzung von Borderline und SvV hat es (im Film) nicht gegeben - wer anderes behauptet, möge mir das Gegenteil bitte nachweisen. Gesagt worden ist, dass die Szenerie in einer Borderline-Station der Charieté Berlin spielt und dass die drei Mädchen sich selbst verletzen. Es wurde zwar nicht explizit festgestellt, dass sich nicht alle Borderline-Betroffenen selbst verletzen, aber es wurde auch nirgendwo im Film suggeriert, dass es so wäre - und das ist aus meiner Sicht entscheidend. Die Perspektive des Films war wie erwähnt nicht auf Diagnostik und ähnliches gerichtet, sondern vor allem auf das innerweltliche Erleben der Betroffenen.

Wenn mn sich von dem Film eine fachwissenschaftliche Einordnung und Beschreibung psych. Erkrankungen erwartet hat, ist man enttäuscht worden. Aber vielleicht taugt der Hinweis doch etwas: Fachinformationen mit wissenschaftlichem Wert findet man nach wie vor in Büchern. Nicht in Filmen und Kurzreportagen. Die Gattungen und somit das, was sie inhaltlich transportieren können und wollen (!), sind ja auch völlig verschieden.

Grüße
Caretaker

Hey,
also ich fand die Sendung zwar teilweise recht triggernd aber im Großen und Ganzen doch ganz ordentlich. Gehört definitiv zu den besten Sachen die ich im Fernsehen bis jetzt über SVV gesehen hab.
Ich fand's nur teilweise etwas theatralisch dargestellt und das mit dem das Jungen ihre Agressionen immer nach Außen richten hätten sie auch irgendwie anders formulieren können. Ist vielleicht öfters so, aber bestimmt nicht immer. Eigentlich fand ich nicht wirklich das sie einen auf Borderline=SVV gemacht haben.
Ich fand die Beiträge von den 3 Mädchen & dem Vater aber ganz gut und was dieser Arzt gesagt hat war auch okay.
Also ich fand's okay.
Liebe Grüße,
Ramone

Nochmal ich^^

Ich hab grad mit meiner Mutter über den Beitrag geredet *immernoch etwas atemnot hat*
War schwer, aber ging.
Ich hab ein paar sachen berichtigt.
Bei ihr kam es nämlich so rüber als wäre Boderline = SVV
Hab ich mir fast gedacht, aber das fand sie sogar doof.

Und dann das mit dem sexuellen Missbrauch und der schlimmen Kindheit...
oh man sie hat sich voll Vorwürfe gemacht und mich gefragt ob ich ihr
was verschwiegen hätte *böse is*
Bei ihr kam ads also wirklich so an als müsste man für SVV eine schlechte Kindheit
gehabt haben. Das konnt ich so ja nich stehn lassen, war bei mir ja nich so.

Sie fand den beitrag im großen ganzen jedoch auch gut

Liebe Grüße

Bloody

hey,

hab es auch grad gesehen auf der zdf seite...

an sich fand ich den bericht ganz ok... aber die narben und wunden waren schon ziemlich triggernd -.- ....

liebe grüße

mieze

So, dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu...

Ich muss Caretaker in dem, was er geschrieben hatte, voll und ganz zustimmen, sehe ich nämlich ganz genauso.
Ich fand den Beitrag gut, bis auf den einen, unten genannten Punkt. (aber man kanns ja nicht jedem recht machen)

"Die Berliner Universitätsklinik hat sich auf die Behandlung von so genannten Borderline-Störungen spezialisiert."
Das ist der einzige Satz in der Reportage, wo das Wort "Borderline" drin vor kommt.

Was mich allerdings gestört hat, dass mir Teile dieser Reportage aus einer anderen Reportage über Borderline bekannt vor kamen, und man eben auch merkt (oder ich zumindest), dass die jungen Frauen vor einem ganz andere Hintergrund sprechen, der aber weggeschnitten wurde.


Und weil ein paar hier der Meinung waren, dass gesagt wurde, dass nur Mädchen/Frauen sich selbst verletzen und Jungen/Männer ihre Wut nach außen raus lassen, den Satz aus dem Film dazu:

"Dass Ulrike ihre negativen Gefühle und ihre Aggressionen gegen sich selbst richtet, ist typisch für Mädchen.
Jungen wenden ihren Zorn und ihre Wut mehr nach außen und gegen andere.
Mädchen dagegen machen oft sich selbst zum Opfer ihrer eigenen Aggressionen."

Dort wird nicht gesagt, dass Jungen nur ihre Aggressionen an anderen raus lassen und Mädchen diese immer gegen sich selbst und nie nach außen richten. Sondern, dass es eben meist so ist.

Wollte ich dazu nur gesagt haben.
Igelchen

Hab mir den Bericht auch angeguckt... Fand ihn ehrlich gesagt sehr gut und interessant...

Dann hat mich eine Aussage von Dörte "verwirrt". Sie sagte, sie hätte angefangen, weil sie positive Aufmerksamkeit bekommen wollte und die dann auch bekam. Anschließend sagte die Sprecherin, dass Dörte das anfangs nur heimlich gemacht hätte, lange Zeit hätten weder Familie noch Freunde was mitbekommen. Von wem hat sie dann die positive Aufmerksamkeit bekommen?

ja das hat mich im ersten moment auch etwas verwirrt, aber ich denke dass
1.da was rausgeschnitten wurde und
2.sich bei diese dörte von zeit zu zeit vielleicht die gründe geändert haben, evtl wars am anfang die aufmerksamkeit, und daraus wurde dann vielleicht die sucht..

hey!
ich glaub dass mit dörte ist so gemeint:
am anfang hat sie sich " geritzt " und das nur oberflächlich, um aufmerksamkeit zu bekommn.
später hat sie sich dann " geschnitten " ohne dass es jemand merken sollte...

also so hab ichs mir erklärt weil ich auch erst stutzig war...

Genau das hab ich mir auch gedacht, vor allem weil ja in der Sendung zwischen "ritzen" und "schneiden" unterschieden wurde.

ich hab heute mit ner bekannten sozialpädagogin drüber geredet, die es auch geguckt hat und sie fands total zum kotzen, dass borderline mit svv gleichgestellt wurde ,sie meinte es kam so wie die mädels haben alle borderline und alle mit dem symptom ritzen und ich war eigentlich der meinung, dass das nicht so rüberkam...was aber wahrscheinlich daran lag, dass ich weiss, dass es nicht so ist und das dann anders interpretiert hab....

schade, dass jetzt manche hobby-pschologen denken sie hätten ne ahnung, weil bei denen jetzt bestimmt n film abläuft "ritzen?" jaja borderline, nich fähig beziehungen zu führen, immer impulsiv, wütend oder depressiv.....

ich musste mir die wiederholung anschauen weil ich des "original" verpasst hab^^ hab erst später des im tvheft gesehn^^

ich habs aufgenommen, weil ich keine zeit hatte...

Meine Mutter hat das auch nicht verstanden, sie denkt jetzt auch SVV=Borderline. Für mich heißt das, der Beitrag kam nicht gut rüber. Zumal ich ihr jetzt erklären muss, dass ich keine Borderlinerin bin.

Ansonsten wars gut, aber hätten sie die ein, zwei Sätze über Borderline weggelassen, dann wärs echt 10 mal besser gewesen!

Ich würd ja gern Caretaker nochmal zitieren:

Eine plumpe Gleichsetzung von Borderline und SvV hat es (im Film) nicht gegeben - wer anderes behauptet, möge mir das Gegenteil bitte nachweisen. Gesagt worden ist, dass die Szenerie in einer Borderline-Station der Charieté Berlin spielt und dass die drei Mädchen sich selbst v*rl*tz*n.

Das find ich nämlich auch und kann euch deshalb in dem Punkt gar nicht folgen, fand das mal ausnahmsweise wirklich recht gut gemacht und eben nicht so klischeehaft wie sonst oft. Weder hieß es BL = SVV noch SVV = Emotrend noch sonstwas. Ich fands wirklich gut.

Wie bereits geschrieben, war der einzige Satz, in dem Borderline vor kam, folgender:

"Die Berliner Universitätsklinik hat sich auf die Behandlung von so genannten Borderline-Störungen spezialisiert."

Ich denke, dass einige/viele (keine Ahnung) es so verstanden haben (oder verstehen wollten?!) dass SVV = Borderline, liegt daran, dass sie das Wort oder die Krankheit Borderline schon irgendwo gehört haben, und sich das deshalb merken können.
Man hört "Borderline" und merkt sich dies, ohne wirklich auf den Zusammenhang zu achten, in dem dieses Wort gesagt wurde.

Die Macher hätten vielleicht sagen können, dass SVV nicht immer Bordeline ist und umgekehrt... aber ich denke, es ging in erster Linie darum, SVV in die Öffentlichkeit zu tragen, SVV bekannter zu machen und die Menschen darauf zu sensibilisieren.

Igelchen

Am Donnerstag, den 23.08. kommt um 18.00 Uhr auf 3sat die Wiederholung davon.

Für alle, die's nicht gesehen haben oder aufnehmen wollen.

Original von Resi
ich hab heute mit ner bekannten sozialpädagogin drüber geredet, die es auch geguckt hat und sie fands total zum k*tz*n, dass borderline mit svv gleichgestellt wurde ,sie meinte es kam so wie die mädels haben alle borderline und alle mit dem symptom R*tz*n ...

Ich verweise noch einmal auf das, was z.B. Igelchen, Glöckchen und andere mehrmals gesagt haben: Borderline und SvV wurden im Film nicht gleichgesetzt. Das kann man drehen, wie man will.

Wenn man aber eh nur hört, was man hören möchte, dann hilft es auch nicht, wenn man studierte Sozialpädagogin ist. Gegen soviel Ignoranz bin ich wirklich machtlos.

Ich habs auch gesehen und fand den Bericht eigentlich etwas zu oberflächlich es hätte noch genauer auf die Diagnose eingegangen werden sollen. Bei mir kam es für aussehenstehende so rüber das SVV = Borderline ist und das stimmt ja so nicht man kann auch Borderlinerin sein ohne SVV zu haben. Und ich fühlte mich irgendwie unter druck gesetzt mit der Aussage nun haben die 3 Mädels Thera in der Klinik gemacht und nach 3 Monaten Aufenthalt kommen sie wieder raus sie sind geheilt und alles ist wieder happy. So kam es nicht nur bei mir rüber sondern auch mit einigen Leuten mit denen ich geredet hab.

Ansonsten konnte man es gut gucken. Mir kamen nur die Tränen als der eine Vater seine Tochter in der Klinik besucht hatte. Wenn ich in der Klinik bin dann kommt meine Mutter mich nie besuchen weil sie's nicht ertragen kann ihre Tochter in der (Klapse) zu besuchen.

nun haben die 3 Mädels Thera in der Klinik gemacht und nach 3 Monaten Aufenthalt kommen sie wieder raus sie sind geheilt und alles ist wieder happy.

Naja auch die Aussage wurde meiner Meinung nach nicht gemacht in dem Film, immerhin wurde betont dass eine der drei Mädels mit der Charité-Therapie gerade ihren 19. (!) Klinikaufenthalt hinter sich hat, also ganz so vereinfacht wurde es nicht dargestellt. Und bei einem der anderen Zwei gab es ja auch einen Rückfall bei dem im Film auch auf die ständige Rückfallgefahr hingewiesen wurde.
Oberflächlich fand ich den Bericht nicht. Klar, in 30 Minuten kann man ein so komplexes Thema nie zur Zufriedenheit aller, vor allem aller Betroffenen, abhandeln, aber da es nunmal 30 Minuten waren fand ich das wirklich gut zusammengefasst.