Hi,

ich glaube nicht, dass du die "dunkle" Seite gewinnen muss, nur weil du dich so akzeptierst wie du bist. Das heißt ja erstmal nur, dass du dich annimmst. Genauso so, wie du eben bist. Auch mit dieser dunklen Seite. Dass du hinsiehst. Sie wird ja nen Grund haben, sonst wäre sie nicht da. Und vll kann eben genau diese Seite die dabei helfen, dass sie verschwindet.
Das mag vll paradox klingen, weil du ja eher Angst hast, dass sie dir schaden möchte. Aber du schreibst selber schon, dass dich die Suizid- und SvV-Gedanken nerven. Das ist doch gut.
Ich hatte auch Verhaltensweisen, die mich genervt haben und die auch bestimmt irgendeinen Grund hatte, aber irgendwann haben sie mich so sehr genervt, dass ich was daran geändert hab. Und vorher bin ich auch daran verzweifelt.

Sry, wenns durcheinander geschrieben ist. Ich hoffe du verstehst wie ich dsa meine.


Lg
Zwerg

Hmmm, schon schwierig, denn Zwerg hat das meiste schon genannt

Dennoch ein paar Sätze von mir zu deinem Beitrag, weil er mir eben so bekannt vorkommt. Denn diese Betrachtungsweise "halbleer/ghalbvoll" ist mir durchaus geläufig. Und auch das mehr der minder Gleichzeitge Auftreten beider Möglichkeiten. Ich erkläre mir das mittlerweise so, dass man eben genau weiss, was man eigentlich will, aber gleichzeitig auch mit den aktuellen Augen etwas betrachtet. Klar, man ist von Natur aus eher negativ auf alles eingestellt und negiert somit das meiste, hat eine eher pessimistische Betrachtungsweise. Einweiterer Teil ist dabei, der eher Realist ist, und somit einen 50%igen Füllstand diagnostiziert. Ein dritter wiederum betrachtet eben das halbvolle Glas.
Bestimmt gibt es nochh weitere Möglichkeiten, eben genau diese Glas zu betrachten, aber dabei belasse ich das erstmal.

Sehr gut empfinde ich deinen eingeschlagenen Weg dennoch.- Denn soziale Kontakte, Beziehung, einfach weitermachen sind unglaublich gute Dinge, die einem später sehr viel bringen können, wenn man eben genau dieses zulässt.

Einfach weitermachen, trotz suizidaler Ideen und SvV und Pessimismus und was auch immer noch so dazugehört? Klar. Denn wie auch Zwerg schon gesagt hat, jede Verhaltensweise hat irgendwo ihren Grund. Wenn dieser irgendwann wegfällt, ist auch die Verhaltensweise irrelevant und wird wahrscheinlich "entsorgt".
Dennoch ist es wichtig, nicht nur einfach weiterzumachen, sondern auhc an sich zu arbeiten. Dies tust du schon, wirst du auch bestimmt weitermachen, und ich kann dich für diesen aufgenommenen Kampf nur Beglückwünschen, denn meienr Meinung nach lohnt sich eben genau dieser.

Persönlich kann ich dir dazu noch sagen, dass eben gnau dieser Kampf sich wirklich lohnt, denn aus Erfahrung weiss ich inzwischen wirklich, dass ein Glas auch Halbvoll sein kann

LG

Ich glaub einfach Du brauchst im Moment nicht diese eher verkopften intellektuellen Betrachtungen Deines Innenlebens und irgendwelche Analysen von irgendwas, Du brauchst einfach "Seelennahrung". Was Dir guttut. Verständnis und jemand der für Dich da ist.

Und nicht jemanden der mit Dir darüber diskutieren will ob nun das dämliche Glas halb voll oder leer ist.

Liebe Grüsse,

Petra

Original von daimon
...schoen war's. Er war wohl bei der Supervision und meinte, so wie's jetzt ausschaut (halb Leben wollen, halb nicht) mueßte man jetzt ans Trauma ran.
LG

Oh nee, nerv.. Hat der eigentlich auch selbst eine Meinung und ein bischen Gefühl für einen Menschen dem es gerade nicht gut geht?

Ich glaube Du brauchst erstmal Stabilisierung und NICHT ausgraben von Traumata.

Original von petrairene
Oh nee, nerv.. Hat der eigentlich auch selbst eine Meinung und ein bischen Gefühl für einen Menschen dem es gerade nicht gut geht?

Supervision ist eben dazu da, dass uach Therapeuten sich Hilfe holen, wenn sie z.B. nicht weiterwissen. Das zeigt nicht, dass der Therapeut keine eigene Meinung hat, sondern eher eben recht genau seine Grenzen und Möglichkeiten einzuschätzen weiss und sich eben Rat holt von einem Kollegen. Zumindest aber eben andere Meinungen, um diese mit Bedenken zu können.

Original von petrairene
Ich glaube Du brauchst erstmal Stabilisierung und NICHT ausgraben von Traumata.

Sicher? Ein Teil des DBT eben arbeitet mit Stabilisierungstechniken, somit ist zumindest rudimentär gewährleistet, dass daimon da nicht ins kalte tiefe Wasser geschmissen wird, ohne vorher schwimmen zu lernen.

Inwiefern ein Trauma nun "ausgegraben" werden muss oder nicht, obliegt dabei imemr noch dem Patienten selber, denn dieser muss nicht alles mitmachen, was ein Thera will. Man darf (und soll auch) Argumente hinterfragen, Pro und Contra aufwiegen und auch diskutieren mit dem Therra, inwiefenr das denn gut ist oder nicht. Denn Trauma "ausgraben" ist ein langwieriger Prozess.

LG

Hallo.

Das, was Du da schreibst, klingt mir alles so vertraut, drum versuche ich mal, zu antworten ...

Chronische Suiizidgedanken, ohne einen greifbaren Grund dafür zu haben, kenne ich auch - sogar heute noch.
Und die hängen - so wie ich das sehe - einfach mit Deinem mangelnden Wertgefühl zusammen. Ich denke, darin sind wir uns einig.

Als ich damals die stationäre DBT machte, bekam ich von meiner Psychologin die Hausaufgabe, ein großes Stück Papier an meine Zimmertür aufzuhängen, mit der Bitte an alle anderen, sie mögen dort die besonderen Merkmale an mir notieren. Mir fehlte eben dieser Teil meiner Persönlichkeit, um mich als Ganzes zu sehen, denn ein Mensch besteht nun Mal nicht nur aus einer Hälfte (in unserem Fall die negativen Eigenschaften), sondern jeder von uns hat viele Besonderheiten an sich, die letztlich seinen positiven Wert ausmachen.

Mein jetziger Therapeut und ich arbeiten im übrigen auch wieder an der Selbstfindung. Und er meinte einst zu mir, dass es völlig in Ordnung sei, sich Feedback seitens der Mitmenschen (Freunde, familie, Partner) einzuholen.

Vielleicht solltest Du Dir mal aufschreiben, was man Dir in der Vergangenheit bereits alles nettes und liebes zu Deiner Person gesagt hat. Und diesen Zettel hängst Du Dir übers Bett, überm Schreibtisch, an den Spiegel.
So hast Du jeden Tag vor Augen, warum Du es wert bist, auf dieser Welt zu sein. Und irgendwann fängt man an, das zu verinnerlichen, und erkennt den eigenen Wert an. Im Übrigen kann man diese Ansammlung an Aussagen jederzeit aktualisieren

Vielleicht hilft es ja. Ich wünsche es Dir.