"Dazu" stehen

luna piena · 30. August 2007, 21:21

Hey,

Vielleicht ein kleiner Mut-mach-Thread.
Erstmal hoffe ich, dass der im Alles Mögliche richtig platziert ist.

Ich wollte nur mal schreiben, dass es gar nicht so schwierig sein muss zum SvV zu stehen.
Es hat zwar relativ lange gedauert bis ich mich tatsächlich getraut habe Narben, etc. nicht mehr zu verstecken und offen damit umzugehen, aber letztendlich bin ich froh, dass ich es gewagt habe.

Natürlich kommen viele Fragen, die natürlich auch eher weniger angenehm sind, aber eigentlich kann ich sagen, dass es eine positive Erfahrung für mich war/ist.

Ich habe es auch nicht so gehandhabt, dass ich jedem der nachgefragt hat, woher gewisse narben stammen erzählt habe was das eigentlich ist, da habe ich mich eher dann auch mal auf den „freche Sprüche zum kontern“-Thread berufen.

Denn meiner Meinung nach geht das Leute mit denen ich eigentlich kaum bis rein gar nichts zu tun habe ganz einfach nichts an.
Aber wieso sollte ich mich deswegen verstecken?

Allerdings wissen es so ziemlich alle meine Freunde und –was mich sehr gefreut hat-(und ich ehrlich gesagt anfangs sehr bezweifelt habe) stehen hinter mir und haben sich mir gegenüber _nicht negativ verändert.
Noch dazu will ich einfach mal Danke an das Forum und ein paar der Mitglieder schicken, die mir, obwohl ich in letzter Zeit mehr mitgelesen habe, als selbst Threads zu erstellen teils sehr geholfen haben.

Viel mehr gibt es dazu im Moment nicht zu sagen, außer: Traut euch!

Lg, Luna

exhausted. · 30. August 2007, 22:01

Hey..

Also ich finde, du hast wirklich Recht.. Es dauert zwar echt eine Weile bis man sich traut und den Mut dazu hat.. aber im Endeffekt, ist es wirklich toll..

Denn irgendwie fühlt man sich freier als vorher, als man noch alles versteckt hat.

Ich geh offen damit um und lauf auch kurzärmlich etc rum.. es macht einem irgendwann nichts mehr aus..

liebe Grüße, broken.

noodel · 30. August 2007, 22:02

Da muss ich mich mal mit anschließen

es ist wirklich nicht unbedingt schwer damit offen umzugehen. Ich gehe schon lange offen damit um und das nicht nur mit den Narben. nur zu Hause möchte ich das nicht, denn da würde es stress geben. Ich wurde zwar öfter mal von Lehrern usw angesprochen, aber wenn ich nicht drüber reden wollte liesen sie mich in Ruhe, einer Lehrerin hatte ich mich anvertraut und sie reagierte auch sehr 'nett' sag ich mal dazu^^..
Im Urlaub hatte ich auch eine schöne Erfahrung gemacht, mich hatte eine Frau angesprochen, die es aber selber als Jugendliche gemacht hat und zwischen uns hatte sich eine Freundschaft gebildet.
meine Mitschüler, einige sagen gar nichts dazu, andere sind wenn sie mich ansprechen sehr freundlich und versuchen mir wobei zu helfen auch wenn sies nicht können aber den Gedanken find ich schon mal gut..

Also... nochmal: ich hatte nie Probleme damit offen umzugehen. Selbstverständlich in meinem Praktikum im Kindergarten habe ich es versteckt, um die Aufmerksamkeit der Kinder nicht zu erregen, denn bei Kindern kommen immer unangenehme Fragen

lg noodel

ach nochwas: Nachdem ich offen damit umgegangen bin, ist wirklich ne last von mir gefallen. Denn dieser Druck und diese Angst das es jmd sehen könnte, hat mich auch manchmal dazu getrieben es zu tun... :rolleyes:

davidchen · 30. August 2007, 22:10

Ich habe mal ne Frage: Seid ihr in einer Therapie oder habt ihr schon mit dem Schn*id*n aufgehört?
Weil wenn man frische W*n*en hat, dann wird man ja nicht so freizügig damit rumlaufen...

luna piena · 30. August 2007, 22:27

Hey davidchen,

also was mich angeht: Ich bin nicht in therapie. "Clean" bin ich zeitweise. Die Abstände werden allerdings größer-zum Glück.

Mit komplett frischen Wunden bin ich nie offen rumgelaufen. SChon allein weil ich angst vor Entzündungen etc hatte/habe. Allerdings habe ich meist auch nicht komplett gewartet bis alles abgeheilt ist.
Ich denke, dass kommt auch stark auf die persönliche Einstellung drauf an, ob man Wunden zeigen will oder lieber nicht.
Generell passe ich bei Wunden allerdings schon auf, dass sie nicht für jedermann sichtbar sind.

seele.der.nacht · 30. August 2007, 22:31

Ich finde es toll, dass der Thread aufgemacht wurde und wollte auch etwas ermutigendes dazu loswerden:

Ich bin jetzt in meinem 2ten Lehrjahr als Arzthelferin und im Sommer ist es mir sehr SEHR schwer gefallen lange Pullover zu tragen, weil es in der Praxis echt manchmal sehr heiß wurde, also fing ich an ärmellose Oberteile zu tragen.

(Mein Chef ist mein Vater, also war das schonmal auf meiner Seite, sonst hätte ich mich das vielleicht nicht so getraut, ich mein, was soll der Chef denken??)

Die ersten Wochen hat es niemand gemerkt, doch dann wurde ich doch 2 oder 3 mal darauf angesprochen und obwohl wir sehr viele alte Patienten haben und die meisten doch manchmal noch sehr konservativ oder gar "verklemmt" sind, habe ich doch nur sehr positive Erfahrungen gemacht, die Menschen bedauern einen vielleicht sogar ein wenig.

Da mein Vater(Chef) gleichzeitig Psychotherapeut ist und wir auch viele Patienten haben, die in psychotherapeutischer behandlung sind, habe ich auch schon das ein oder andere mal ein lächeln eines patienten gesehen, der auf meine arme sah und selbst probleme der oder einer anderen art hat, ich habe das gefühl, dass es ihnen wie mir ein bisschen geholfen hat nach dem Motto: Du bist nicht allein

noodel · 30. August 2007, 22:32

also ich geh seit 5 Jahren regelmäßig ( naja manchmal auch nicht) zu einer Psychologin.

ich sehe keinen Unterschied bei Narben oder Wunden.. ich mein, jeder Mensch kann sich denken dass jede Narbe mal ne Wunde war

sicher, wenns bei mir schlimm aussieht, dann geh ich natürlich auch nicht offen damit um, oder habe zumindestens nen Pflaster Verband je nachdem um.

Wozu verstecken? ich bin ich und wer das nicht akzeptiert, soll sich verpissen

Ich habe nämlich auch keine Lust bei 30° und mehr mit pullover oder langärmlig rumzulaufen