Alkohol zerstört alles

      Alkohol zerstört alles

      Hallo alle miteinander,

      ich brauche eure Hilfe.

      Ich habe eine Freundin, die mir wirklich sehr viel bedeutet. Leider meint es das Leben nicht gerade gut mit ihr. Sie hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Menschen wollten ihr helfen und viele davon haben sie enttäuscht.

      Sie hat immer schon gerne Alkohol getrunken und ich hatte damit auch schon immer ein Problem. Zuerst war das Gesaufe nur am Wochenende, jetzt trinkt sie jeden Tag.

      Sie ist Alkoholikerin geworden! Ich versuche sooft wie möglich für sie da zu sein, aber ihre Handlungen und Entscheidungen sind so unterschiedlich. Das ist auch anstrengend.

      Leider musste ich vor ein paar Wochen aus beruflichen Gründen 100km weiter weg ziehen und bin nur noch am Wochenende zu Hause.

      Ich bin so traurig, wenn ich an sie denke und fühle mich so hilflos. Ich würde ihr so gerne beistehen und helfen, in die richtige Richtung zu gehen.

      Kann mir irgendjemand einen Rat geben? Ich danke euch!

      Liebe Grüße

      eure Trauerkloß
      Hi,

      wirklich viel kann man da nicht machen finde ich.
      Allerdings solltest du sehr genau aufpassen, dass du nicht co-abhängig wirst, was bei Alkohol sehr oft der Fall ist.
      Decke sie nicht, rede ihre Alkoholabhängigkeit nicht schön, besorge für sie keinen Alkohol auch wenn sie dich noch so anfleht. Das ist das Einzige, was ich dir da raten kann.

      Aber aufhören kann deine Freundin nur alleine. Sie muss erkennen, dass sie Hilfe braucht, um damit aufhören zu können und dass der Alkohol ihre Probleme nicht löst.


      Lg
      Zwerg
      Muss Zwerg leider recht geben.
      Du kannst nicht sehr viel für sie machen.
      Genauso fing es bei mir auch an. Erst nur am Wochenende saufen, dann auch mal in der Woche, bis es nun schließlich jeden Tag so ist. Alle, ja wirklich jeder hat auf mich eingeredet so schlimm das ich nachher schon immer total ausgetickt bin weil ich es nicht mehr hören konnte/wollte. Alle reden, niemand kann helfen....
      Bis ich es jetzt für mich selber gesehen habe und sage so geht es nicht mehr und ich versuche es alleine zu reduzieren, halt mal 2 oder 3 tage nicht usw.
      Du kannst es ihr nur vorschlagen, das sie es so auch machen kann, was wiederrum den hintergrund hat, das sie einsehen muss das sie zuviel trinkt.
      Oder sag ihr doch mal knall hart ins Gesicht das sie eine Alkoholikerin wird/ist. Hat mich damals viel zum nachdenken gebracht. Und sie soll es doch einfach mal machen 1 Woche+Wochenende nicht zu trinken. Wenn sie der Meinung ist sie kann auch noch ohne müsste das ja kein Problem sein oder.... :rolleyes:
      Du kannst Dir nicht immer
      aussuchen,
      was Dir im Leben passiert, aber Du
      kannst Dir aussuchen, wie Du damit
      umgehst.



      Hey du,

      hast du sie schon mal offen darauf angesprochen und wie reagiert sie? Ich glaube, es ist ganz wichtig sowas anzusprechen und immer wieder ihr nen "Spiegel" vorzusetzen, um ihr zu zeigen, dass ihr Verhalten keinesfalls normal oder noch im tolerablen Rahmen ist. Zum Beispiel, wenn ihr zusammen seid und sie fragt dich ob du mit ihr was trinken würdest, solltest du echt konsequent sagen: "Nein, ich möchte mit dir zusammen nichts alkoholisches trinken."
      Allerdings musst du echt aufpassen, dass du ihr das ANGEMESSEN sagst, nicht so, dass sie es als Nörgelei oder bevormunden empfindet. Dann wird sie nämlich auf Durchzug schalten. Es ist schon wichtig, dass sie von dir ehrlich vermittelt bekommt, dass du dir Sorgen machst und ihr helfen möchtest.

      Vielleicht auch ansprechen, ob sie nicht mal mit dem Gedanken an Selbsthilfegruppen oder anderen therapeutischen Angeboten gespielt hat. Sie vielleicht auch bei solchen Gängen unterstützen und mitgehen, wenn es dir möglich ist.

      Was auch irgendwie bei Alkoholikern sehr wichtig ist: Vermittel ihr, dass du nicht für sie da bist, wenn sie betrunken ist. Mach ihr ganz konsequent klar, dass wenn sie betrunken ist, sie erstmal ihren Rausch ausschlafen muss - wenn sie nüchtern ist, könnt ihr in aller Ruhe und ernsthaft reden. Verstehst du was ich meine? Ich kann´s grade nicht anders ausdrücken - es gibt ja viele Alkis, die sich betrunken erst richtig (oder auch übermäßig) mit ihren Konflikten auseinander setzen, aber das bringt dann für die Konfliktlösung nichts.

      Und je früher sie einsieht, dass sie nen Problem hat, desto besser. Das ist irgendwie schon sehr wichtig, dass sie so früh wie möglich Hilfe bekommt.

      Lg,
      Ryan
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Ryan“ ()

      Hey du,

      ich habe das gleiche problem mit meinem besten freund..
      Da ich krankenschwester bin und auch mal auf der entzugsstation für alkohohliker war, sag ich auch mal ein paar sätze dazu..;-)

      Das ganze ist ein sehr heikles thema, bei dem man dem betroffenen nur sehr schwer helfen kann.
      Du kannst deiner freundin begreiflich machen, das du für sie da bist und ihr hilfst, schlag ihr therapiemöglichkeiten vor ect. - aber alles nur bis zu einem gewissen maße.
      Du kannst nicht auf sie 'aufpassen', immer da sein um zu gucken was sie macht oder den ganzen tag an sie denken wenn du nicht bei ihr bist.
      Wenn es anfängt dich selbst kaputt zu machen, dann distanziere dich - denn in einer co-abhängigkeit landet man schneller als einem lieb ist.
      Ich habe beispielsweise am ende den ganzen wein in mich reingeschüttet, damit mein freund nicht so viel trinkt.
      Aber das ist weiß gott nicht die lösung..
      Und vor allem darf man alkohohlabhängige nicht auf händen tragen.
      Find ein angenehmes mittelmaß was für dich und sie erträglich ist.
      Ich habe es sehr oft erlebt, das alkis manchmal erst richtg tief fallen müssen, um zu merken, das sie was ändern müssen damit sie nicht die menschen verlieren, die sie lieben..
      ''The world is just illusion, always trying to change you.." :(

      ~I told another lie today~

      Ich hab gehört, im ganzen Universum erklingt der absolut stille Akkord
      Ich hab gehört, man kann einen Menschen retten nur mit einem Wort
      Ich danke euch für eure Antworten!

      Eine co-Abhängigkeit kommt für mich nicht in Frage! Ich mag keinen Alkohol.

      Das Schlimme ist ja, dass man schlecht mit ihr reden kann. Sie ist in sich geschlossen und reagiert mit Gleichgültigkeit, wenn man sie im nüchternen Zustand darauf anspricht. Wenn sie etwas getrunken hat, will sie meistens reden, aber das kann ich nicht ernst nehmen.

      Mir ist klar, dass ich sie nicht rund um die Uhr bewachen kann, dass will ich auch gar nicht. Sie kennt meine Meinung und es war ähnlich wie bei dir, Crysoul, sie hat nachgedacht, als ich sie Alkeholikerin nannte.

      Sie weiß, dass sie Hilfe braucht, da sie aber nicht weiß wo sie hingehört und wofür oder für wen sie sich ändern soll, nimmt sie die Situation mehr oder weniger so hin.

      Danke nochmal für eure Antworten!!

      Liebe Grüße

      Trauerkloß
      Hm...ist vielleicht ein bisschen krass, aber mir hat es damals ziemlich die Augen geöffnet, als mich ein Betreuer, während ich in der Psychiatrie war, mal in die Entzugsstation gebracht hat. Nur für 5 Minuten...und das hat mir schon gereicht und mir einiges klar gemacht.
      Wenn du da das ganze menschliche Elend siehst dass der Alkohol verursacht hat...
      Ich find solche "Schockmomente" können einem manchmal wirklich was klar machen.
      Aber ansonsten kann ich den anderen recht geben. Wirklich was ändern kann nur sie selbst und du musst auf dich Acht geben. Meine Idee wäre ihr vielleicht mal die Adresse von einer Hilfsorganistaion zu besorgen. Bei uns in der Stadt macht zB die Diakone Suchtberatung, bietet therapeutische Gespräche und Selbsthilfegruppen etc. an. Ich hab das Angebot aus Scham nie angenommen und kann daher nicht sagen wie es ist, aber die Möglichkeit besteht auf jeden Fall.

      Seelenschrei