Wie hilfreich ist die stationäre Therapie wirklich?

      Positive Erfahrungen mit Klinikaufenthalten wirst Du hier vermutlich nicht so zu hören bekommen, wie Du das vermutlich wünschst.

      Viele user hier haben nämlich anfänglich dieselbe Erfahrung wie Anna machen dürfen, nämlich, dass es keine Wunder gibt.

      Ich erinnere mich an meinen 2. Klinikaufenthalt.
      Damals war ich gerade 21, im 2. Ausbildungsjahr, und fühlte mich immens überfordert mit mir und allem.
      Ich verletzte mich gerade ein halbes Jahr lang, ich litt immer wieder an depressiven Phasen, ich hatte Suizidgedanken, ich hatte Angst und wusste nicht mehr weiter.
      Daraufhin konsultierte ich meinen Hausarzt, worauf er mich in die erstbeste Klinik überwies. Eine Psychiatrie, wo ich bereits nach meinem Suizidversuch 1997 war.

      Ich war 3 Wochen lang auf der halboffenen Station, hatte hier und da ein Einzelgespräch, aber niemand schien mir wirklich helfen zu wollen. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt das Gefühl, dass auch kein Arzt bereit war, mal näher nachzuhaken. Ich war auf Ursachenforschung, wollte wissen, was mit mir nicht stimmte, woher das alles kam, und warum.

      Dann unternahm ich einen Pseudosuizidversuch, indem ich einen ganzen Haufen Tabletten schluckte, die ich kurz darauf wieder alle erbrach.
      und selbst das hatte keiner vom Personal mitbekommen, bis ich auf eine der Schwestern zuging, und ihr davon erzählte.
      Daraufhin wurde ich auf eine andere Station verlegt, wo ich meine Diagnose erhielt, wo ich Einzel und Gruppe hatte, Ergo und Beschäftigungshterapie, und sogar Bedarfsmedikation.

      Ich blieb insgesamt 5,5 Monate in der Psychiatrie, eigentlich hätten sie mich früher entlassen wollen, und als sie mir das sagten, habe ich persönlich dafür gesorgt, dass man mich länger dort behielt, indem ich erneut mit Suizid drohte. Am Ende war es dann so, dass ich entlassen wurde, aber wütend auf meine Psychologin war, und die gesamte Klinik verfluchte. ich schwor mir, nie wieder einen Therapeuten aufzusuchen, und kehrte zurück in meinen Ausbildungsbetrieb. Ich lebte weiter, ich schloss meine Ausbildung ab, und war nicht in ambulanter Therapie.

      Viele Erkenntnisse kamen mir erst im Nachhinein. Vieles, was mir meine Psychologin _damals sagte, teilweise auch _vorwarf, das habe ich erst im Nachhinein annehmen können. Ich war sogar vor meinem ersten Studienbeginn noch mal in einer Klinik, einer psychosomatischen, mit dem Ziel, konkrete Probleme zu erfassen, und anschl. ambulant weiter zu machen. Das lief aber nicht so, wie ich mir damals ausgedacht hatte, aber trotzdem stehe ich heute hier und sage: ja, jeder einzelne dieser 3 Klinikaufenthalte hat mich einen Schritt weiter gebracht.
      Jeder Klinikaufenthalt hat mich dem Ziel näher gebracht, dass es mir einmal möglich sein wird, ein normales Leben zu führen. Trotz Rückfälle, trotz Depression, trotz Suizidgedanken, trotz Fehlmedikation, trotz der Frage seitens meines Vaters, ob ich wirklich glaube, dass mir eine Therapie helfen wird.

      Ich bereute damals viel, aber heute bereue ich keinen einzigen stationären Aufenthalt. Das ist das Ziel, bini. Nicht die Wunderheilung seitens der Halbgötter in Weiß ist das Ziel, sondern der Weg selbst. Niemand kann Dir versprechen, dass eine erneute Einweisung von Anna sofort anschlagen wird. Therapie ist nun Mal oftmals eine Odyssee mit Fehltritten, Fehlentscheidungen, erneuten Rückfällen, und erneuten Zweifeln.
      Vieles entwickelt und erkennt man oft erst im Nachhinein.

      Hier geht es nicht darum, einen Therapeuten zu finden, der euch die Ursache auf einem Silbertablett serviert. Hier geht es darum, dass Deine Tochter nicht stabil ist, und eine Krisenintervention statt finden muss.
      Und diesmal ohne, dass Anna dafür sorgt, sich frühzeitig entlassen zu lassen, indem sie temporär das Ritzen bleiben lässt und ihre Suizidgedanken dem Personal verschweigt. Darum geht. Darum, dass Du als Mutter erkennst, dass diese Problemlösung kein einfacher Weg sein wird. Einen einfachen Weg, einen angenehmen Weg, den gibt es nun Mal nicht.

      tut mir leid, aber Nein.
      It has been said that something as small as a flutter of a butterfly's wing
      can ultimate cause a typhoon halfway around the world.
      [chaos theory]
      Original von bini

      Dir hat es offensichtlich auch nicht geholfen!


      Oh, eigentlich schon. Wenn dir das hilft: Ich bin inzwischen 28 Jahre alt, war mit Anfang 20 in stationärer Therapie, nachdem ich sowohl beruflich als auch privat vollkommen überfordert war. Mich mußte man übrigens auch überreden, mein erster Gedanke war "niemals, ich doch nicht". Und ja, es hat mir geholfen, sehr sogar. Man kommt nicht raus und funktioniert, es ist keine Werkstatt. Aber man erlernt Techniken, mit denen bestimmte Situationen überstanden werden können. Solange bis eine Ursachentherapie stattfinden kann und/oder soll. Inzwischen schreibe ich meine Doktorarbeit in der Fachrichtung Psychiatrie/Neurologie über genau dieses Thema, also ja: Ich würde sagen es hat mir geholfen.

      Mein Seitenhieb war übrigens nicht auf deinen Dämonenglauben gemünzt, was und woran du glaubst ist alleine deine Sache und geht mich nichts an. Aber, das schrieb ich schon einmal, du wirkst hier mit der ganzen Situation komplett überfordert. Nimm die Hilfe des sozialpsychiatrischen Dienstes deiner Stadt in Anspruch, sprich mit dem Jugendamt, aber bitte: Keine Lichtsymbole mehr, wenn deine Tochter Soldaten ohne Gesichter sieht, und sich danach massiv verletzt. Das kann es nicht sein.
      Ich bin entsetzt!

      Was ist das denn hier für eine Stimmung?

      @ Bini : Ich versuche auch, es meiner Tochter so leicht wie möglich zu machen,
      aber manchmal mußt du, als Mama, die Zügel in die Hand nehmen
      und Entscheidungen treffen, die Anna vieleicht mißfallen.
      Hier geht es um das Leben deines Kindes! Sie hat noch nicht deinen
      Weitblick. Und bitte, auch wenn du gerade sehr aufgeregt bist und
      hilflos, versuche sachlich zu bleiben. Du suchst doch Hilfe, die bekommst
      du auch. Beleidigungen helfen da nicht.

      @ Boarder Ich bin beeindruckt. Ganz toll, wie du reagiert hast.
      Das gibt mir wieder Hoffnung für meine Tochter.
      Danke!

      An beiden liebe Grüße, Sabine
      Toleranz ist der Weg zur Harmonie
      Hey
      Ich halt mich aus der Frage, inwieweit sich wer was vormacht einfach raus, das wurde ja schon thematisiert :)
      Aber du wolltest Erfahrungsberichte haben beziehungsweise hören wem ein stationärer Aufenthalt geholfen hat.
      Als ich, wohlgemerkt wenige Tage nach einem S**z*dversuch, in die Psychiatrie kam, habe ich dort gesagt dass ich mich nur aufnehmen lasse wenn ich jeden Morgen von dort aus zur Schule dürfte. Und das meinte ich ernst. Ich habe mich täglich schwer und viel v*rl*tzt, war im bedrohlichen Untergewicht, sehr stark depressiv und s**z*d*l, aber ich meinte das ernst. Der Oberarzt hat mich fast ausgelacht als ich mit dieser Bedingung dort ankam. Er hat eine ganze Weile versucht mich davon zu überzeugen dass die Angst, meine Freunde zu verlieren wenn ich eine Klasse wiederholen muss, nichts ist zu der sehr wahrscheinlichen Möglichkeit meines baldigen S**z*ds. Meine Eltern saßen draußen und ich bin rausgerannt und hab gesagt "Ich will das nicht, ich will zur Schule, ich will bei meinen Freunden bleiben." Meine Mutter war ähnlich wie du. Sie hat das Ganze zwar ernstgenommen, sehr ernst, aber wollte mir nicht in den Rücken fallen und mir meine Freunde nehmen. Wir sind nach hause gefahren, ich mit dem sicheren Wissen dass ich bald nicht mehr da bin und mit dem Gefühl völliger Gleichgültigkeit dabei.
      Wenige Tage später saß ich wieder vor dem selben Oberarzt. Der fragte mich nach meinem Gewicht, sah sich meine Arme an und sagte plötzlich "Wir haben uns das noch mal überlegt, du kannst zur Schule gehen. Du bleibst eine Woche normal auf Station und kannst dann jeden Morgen zu deiner Schule und deinen Freunden fahren." Ich war happy und habe mich aufnehmen lassen. Eine Woche später wurde mir gesagt dass das Angebot niemals ernst gemeint sei, der Oberarzt hatte nur nicht gewusst wie er mich möglichst schnell dazu bringen kann dort zu bleiben weil er nicht mehr verantworten konnte mich nach hause zu schicken, mich aber auch nicht zwingen wollte zu bleiben.
      Ich war schockiert davon dass er mich so angelogen hatte, ich war wütend, enttäuscht, fühlte mich nicht ernst genommen, und mittlerweile bin ich unendlich dankbar für diese Lüge, weil ich nicht weiß was wäre wenn ich nicht dort geblieben wär. Ich bin sechs Monate in der Psychiatrie geblieben - habe übrigens die Versetzung trotzdem geschafft - :] - und kam als völlig neuer Mensch heraus. Ich war verheilt, mir ging es gut, ich hatte gelernt mit mir zu leben und mich zu lieben, ich hatte Alternativen zum Schneiden gelernt, ich hatte Lebensfreude entwickelt. Ich habe keine Ahnung was passiert wäre hätte der Arzt mich wieder nach hause geschickt, und ich will es mir auch besser nicht vorstellen.
      Was meine Freunde angeht, so ist die Beziehung zu jedem noch um einiges fester geworden. Es stärkt unheimlich wenn die Freunde zu jeder Besuchszeit vor dir stehen und das ein halbes Jahr lang. Dasselbe auch was meine Mutter betrifft.
      Der Aufenthalt hat alles, alles in meinem Leben positiv - nachhaltig positiv - beeinflusst, und hätte ich die Entscheidung übe die Aufnahme wirklich meiner Mutter überlassen, die mir vertraut hat - aber einem s**z*d*l*n Menschen darf man nicht vertrauen - säße ich wahrscheinlich nicht hier.
      Die Bedingung, zur Schule gehen zu können ist genauso bescheuert wir die Bedingung rauchen zu dürfen. Es gibt keine Bedingungen wenn es um das Leben eines Menschen geht. Wenn man derart psychisch labil ist wie ich es war, und wie deine Tochter es ist, kann man nicht mehr einschätzen was wichtig ist und was nicht.
      Vielleicht sucht ihr nochmal eine Klinik aus, über die ihr eher positives in Erfahrung bringen könnt, oder fragt bei einem Hausarzt nach. Dieselbe Klinik zu nehmen würde ich nicht empfehlen, aber dass eine stationäre Therapie nötig ist würde ich nicht infrage stellen.
      So, ich weiß nicht ob dir das irgendwie geholfen hat?

      Liebe Grüße
      Glöckchen
      "Ich kann nicht einfach mal was für mich tun, ich kann nicht egoistisch sein ohne mich hinterher mies zu fühlen."

      "Du hast vielleicht nen komischen Überlebensinstinkt.
      Manchmal muss man auch ein bißchen egoistisch sein um nicht unterzugehen. Gerade du."

      [mein bester freund zu mir.]

      - I don't want to be perfect. Because I want to be me. -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Glöckchen“ ()

      Ich danke euch für eure Berichte, sie sind weitaus hilfreicher als das Ganze drum herrum, was ihr vorher geschrieben habt.

      Eins muss ich klarstellen, weder ich noch sie haben auch nur einen Suizid-Versuch verschwiegen - wie gesagt, sie kommen ca alle 6 bis 8 Wochen. Da Anna nur 4 Wochen in der Klinik war, ist es durchaus möglich, dass sie dort keinen hatte. Aber sie hatte kein Geheimnis draus gemacht, dass sie am Durchdrehen war - es wurde definitiv nicht aufgefangen. Sie hat nichts verschwiegen, sie hat schlicht und ergreifend gut mitgemacht, machte auf die Psychologin den Eindruck, dass sie sich sehr gut mit sich selbst auseinandersetzt. Es war nicht mein Wunsch, dass sie nach 4 Wochen entlassen wurde - ich hatte da voll und ganz dem vertraut, was mir die Psychologin sagte.

      Auch jetzt stehe ich im steten Kontakt mit ihrer ambulanten Psychologin und mit ihrem Psychiater. Unter seiner Anleitung soll Anna jetzt ein Antidepressiva bekommen, nachdem das Johanniskraut nicht angeschlagen hat.

      Leider kann ich keine Erfahrungsberichte zu der Vivantes-Klinik finden - für mich wäre es schon sehr wichtig, dass es in Berlin bleibt, da ich echt nicht so mobil bin, dass ich ständig durch die "Weltgeschichte" gondeln kann. Mir sind da leider aus gesundheitlichen Gründen Grenzen gesteckt.
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „bini“ ()

      So - wir haben uns geeinigt: Anna ist bereit, sich noch mal im St. Joseph-Khs einweisen zu lassen. Ich bin dabei, alles in die Wege zu leiten.

      Sie hat echt heftige Nebenwirkungen durch die Einnahme des Antidepressivas zu ertragen. Sie konnte 2 Nächte gar nicht schlafen und hat die letzte Nacht nur wenig geschlafen. Ihr ist permanent schlecht und schwindelig. Montag war sie trotzdem in der Schule - alle haben sie gefragt, was mit ihr ist. Gestern und heute ist sie zu Haus geblieben.

      Wenn alles klappt, haben wir morgen schon 'nen Termin zur Vorstellung zwecks Notaufnahme.
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini
      Hallo bini

      Ich freue mich, dass Anna vernünftig geworden ist und wünsche ihr alls Gute für den Aufenthalt.
      Seh es so,sie kann zumindest auf neue Medikamente eingestellt werden,die besserhelfen und weniger Nebenwirkungen haben,oder zumindest sind Leute bei ihr,die die Nebenwirkungen beobachten können und handeln können.

      Ich wünsche euch alles liebe, melde dich doch mal,wie es läuft bei Anna in der klinik.

      liebe grüße und alles liebe und ganz viel kraft wünsche ich euch
      Keine Stunde in der Klinik, ist sie mit einer alten Bekannten, die sie dort wiedergetroffen hat, abgehauen - ohne Jacke, ohne Handy, ohne Geld, ohne Buskarte - betet mit mir, dass sie wieder auftaucht. Um 20:30 h wurde mir Bescheid gesagt, da waren sie ca ne halbe Stunde vermisst - jetzt ist es 22:34 h. Es ist ein Alptraum! ;( ;( ;(
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini
      liebe bini,

      hat sich denn mittlerweile schon etwas zu ihrem aufenthaltsort ergeben?

      und was für konsequenzen möchtest du, neben all der sorge um sie, veranlassen, wenn sie wieder auftaucht?

      ich hoffe für dich, dass sie was von sich hat hören lassen.
      liebe grüße,
      kontra.

      Torah! Torah! Torah!

      Schlachtruf der Kamikaze-Rabbis


      don't tell me what i can't do.
      because to live boldly is the proof that you're living life to its full extent.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kontrajunkie“ ()

      Um 1.00 h nachts sind sie wieder in der Klinik eingetrudelt - nochmal gut gegangen!^^ Wie's weiter geht, wird heute besprochen. Warum sie abgehauen waren? Keine Ahnung - ich durfte noch nicht mit Anna sprechen (verständlicherweise). Ich warte jetzt erst mal ab, ob sie irgendwann anrufen darf oder rufe selber heute Abend mal an. Schätze aber, dass sich im Laufe des Tages jemand von der Klinik melden wird. Erstmal bin ich jedenfalls erleichtert, dass nix passiert ist.
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini
      Madame war genervt von dem Gerede der Nonne des Hauses, schnappte sich ihre Verbündete und nahm Reiß aus - war allerdings sehr erstaunt, dass keiner folgte - sie wären nicht gerade leise gewesen.

      Zur "Belohnung" muss sie jetzt im Nachthemd rumlaufen und darf nicht raus, ihre Klamotten wurden eingeschlossen. Sie hat Sorge, dass sie am Wochenende keinen Besuch von Freunden empfangen darf, aber da muss sie jetzt hindurch.;)
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini
      Toll, jetzt krieg ich genau das zu hören, was die ganze Zeit meine Einwände waren. Anna sei zu passiv, sie wolle ja gar nicht (sie hat nur eingewilligt, weil sie genervt war von dem Druck, den die ambulante Psychologin ausgeübt hatte), außerdem habe sie sich ja lange nicht mehr g*r*tzt - die Klinik sei eh nicht für Langzeittherapie ausgerichtet...

      Außerdem hat ihre letzte Aktion ihr zu dem Ruf verholfen, sie würde die Station aufmischen, das könne man hier nicht gebrauchen. Sie würde es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen (ist das so ungewöhnlich bei Jugendlichen? Ich finde nicht, dass sie ZUVIEL lügt).

      Es kann durchaus sein, dass sie nächste Woche schon wieder entlassen wird. Sieht so professionelle Hilfe aus?

      Ist Passivität nicht ein typisches Symptom dieser Krankheit/ Störung oder wie soll ich es nennen?

      Außerdem wurden Fakten verdreht/ missverstanden - auf einmal hieß es, sie hätte in Griechenland versucht, sich mit Tabletten das Leben zu nehmen - definitiv nicht!!! Ich sagte, das müsse ein Missverständnis gewesen sein, der Psychiater habe da wohl etwas falsch verstanden. Die stationäre Psychologin erstmal: Nein, das glaube sie eher weniger, schließlich wäre Anna ja in Griechenland im Krankenhaus gewesen. Da mußte ich ihr erstmal aufdröseln, dass der Krankenhausaufenthalt mindestens eine Woche nach dem Su*z*dv*rs*ch mit R*tz*n war wegen heftiger Bauchschmerzen. Wenn sie es mit Tabletten versucht hätte, wäre sie doch wohl sofort dort gewesen. Aber erstmal wieder unterstellen, dass Anna wen auch immer angelogen hätte (mich oder den Psychiater)

      Verdammt - ich will ja Hilfe annehmen, aber wenn sich ständig alles so im Kreis dreht und jeder was anderes sagt, Anna nur hin und her geschoben wird und ihr nur vorgeworfen wird, sie schiebe die Schuld immer auf andere - was soll ich tun? Ich denke, vieles von ihrem Verhalten ist Teil ihrer Krankheit - kann man da sagen, selber Schuld. Eigentlich sollte das gar nicht zur Diskussion stehen, wer woran Schuld hat, sondern Anna da abgeholt werden, wo sie gerade steht - ich fühle mich jedenfalls sehr bald wieder im Regen stehen gelassen. (Wenn sie tatsächlich frühzeitig entlassen wird) ;( ;( ;(
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini
      Dann wäre abermals mein Rat definitiv eine Langzeittherapie anzustreben. So eine wird meist längerfristig geplant, wegen der Wartezeiten. Da kann es Wochen oder Monate dauern, bis sie tatsächlich aufgenommen wird. In der Zeit kann sie sich selbst Ziele setzen, die sie erreichen möchte. Und ihr sollte klar sein, dass sie _jetzt_ die Chance hat etwas zu tun - je länger sie das vor sich herschiebt, umso schwieriger wird es für sie werden.
      Und sie sollte sich damit auseinandersetzen, was sie möchte:
      Immerwieder hin und her geschoeben zu werden, weil das, was sie gerade bekommt, ihr nicht helfen kann.
      Oder aber eine längere Therapie zu suchen, die weiter weg ist, aber dafür _nachhaltig_ wirkt und ihr für einen längeren Zeitraum eine bessere Zeit geben _kann_.

      Beispielsweise soll die Jugendstation in Tiefenbrunn (bei Göttingen) sehr gut sein. In der Klinik war ich selbst, allerdings auf der Erwachsenenstation.
      Dort wird definitiv eine Langzeittherapie angeboten, sie kann dort auch zur Schule gehen während der Therapie und es kann sein, dass sie dort mehrere Monate bleibt.


      Ich weiß, dass man das in dem Alter sicher nicht einsieht, der Weitblick fehlt einem einfach, aber wenn ich aus heutiger Sicht nochmals zurückgehen könnte, würde ich mich jetzt dafür entscheiden damals schon Hilfe angenommen zu haben.
      Ich hätte mir einiges ersparen können und müsste jetzt vielleicht nicht noch mit allem zu tun haben, Angst haben, dass ich mein Studium vielleicht nicht schaffe, nicht zu wissen, ob ich nicht arbeitsunfähig bleibe, etc.
      Auch wenn sie davon vielleicht nichts hören will, aber was sie jetzt nicht beginnt, wird um so schwerer zu handhaben werden.
      (Das sage ich nicht als Vorwurf gegen dich oder deine Tochter, sondern aus meiner Erfahrung, die ich leider gemacht habe. Ich habe immer noch große Schwierigkeiten damit eine Therapie zuzulassen. Ich hätte mir aber einige Jahre "erleichtern" können", wenn ich das früher eingesehen hätte, wie wichtig das gewesen wäre.)

      Gruß, k.
      Tja, müssen und sollen wird uns nicht weiterbringen - so lange sie nicht will, geht wohl gar nix. Hinterher weiß man immer, was man hätte besser machen können - ob es einen wirklich weiter gebracht hätte, weiß man nicht. Eine Klinik außerhalb von Berlin kommt gar nicht in Frage - ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich sie dort hin befördern sollte, da ich körperlich nicht fit genug bin und wenn ich 1 1/2 Std. Wegzeit mit den öffentlichen zu weit sind, was sind dann erst 2-3 Std. Zugfahrt, die's noch nicht mal zum Ortstarif gibt.

      Ich hoffe, sie ist bereit, doch jetzt und hier mitzumachen - dann, so versicherte mir die stationäre Psychologin, könne ihr auch geholfen werden.
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini
      Ich wohne in Velten und fuhr nach Buch ca. 2 Stunden.
      Jetzt liegt Josie in einer anderen Klinik, da fahre ich fast 2 1/2 Stunden.
      Das ist mein Kind. Sie braucht mich.
      Das ist mir kein Weg zu weit und keine Fahrt zu teuer.
      Zur Zeit bin ich auch etwas angegriffen, Gesundheitlich.
      Aber ich würde wohl auch zu ihr hinkriechen, wenn ich müßte.
      Das soll jetzt keine Kritik sein, Bini.
      Ich vertrete hier nur meine eigene Meinung.

      Wir sind Mütter. Das sind unsere Kinder.
      Es gibt Situationen oder medizinische Gebiete, da können wir
      nicht mehr helfen.
      Da müssen wir ausgebildete Menschen um Hilfe bitten
      und ihnen auch zuhören.
      Kritik annehemen, über vorgeschlagene Lösungen nachdenken.
      Ich bin ein positiv denkender Mensch und sehe mir immer zwei Seiten an,
      bevor ich entscheide.
      Nicht jeder will etwas schlechtes von uns.
      Nicht jeder will uns verurteilen.
      Ich kann doch nur lernen, wenn ich zuhöre und ausprobiere.

      Gruß, Sabine
      Toleranz ist der Weg zur Harmonie
      bini

      ich weiß,das klingt hart,aber für alles gibt es eine lösung und an deinem zustand und einer weiten strecke zur klinik sollte wohl die behandlung deiner Tochter nicht scheitern.

      ich war auch in einer klinik anderthalb stunden weg von hier.meine mutter hat mich jedes mal gefahren und fährt mich auch jetzt noch alle zwei wochen.an jedem zweiten wochenende hat sie mich samstag geholt und sonntag wieder gebracht,trotz vollzeitjob als krankenschwester und schlechten gesundheitlichen zustand.

      es verlangt viel organisation,auch mit anderen menschen,die fahrtüchtig sind.
      auch die kliniken kümmern sich,zb um zugfahrten usw.
      in unserer klinik sind viele mit dem zug nach hause gefahren und dann wieder vom personal am bhf abgeholt worden.
      und soviel ich weiß,darf man bei einer langzeittherapie sowieso nur zu ganz besonderen anlässen,wie einem wichtigen familiengeburtstag oder weihnachten nach hause.und ich denke zu so einem zeitpunkt wird ein längerer weg machbar sein.

      ansonsten denke ich kann man nur nochmal pangeas worte unterstreichen...
      Mir fehlt dennoch jegliche Logik an der Sache - wenn sie in die eine nicht will, weil sie ihr zu weit ist, warum sollte sie dann williger sein, in eine noch weitere zu gehen?

      Pangea: Josie war in Buch? Das gehört doch irgendwie zu Berlin - oder?
      Kannst du die Einrichtung empfehlen?

      Letztendlich würde ich alles für sie tun, klar!!! Aber es muss das Richtige sein, jede Enttäuschung haut einen um Längen zurück, und solange sie nicht will, ist die Zeit einfach noch nicht reif.

      Ich weiß nicht, ob sie sich das einbildet - sie hat vor 2 Stunden zu einer Freundin gesagt, dass zur Diskussion stände, dass sie in die geschlossene Abteilung verlegt werden könne. Mir hatte die Psychologin nichts davon gesagt, aber ich halte es nicht für abwegig, da Anna eindeutig Wahrnehmungsstörungen hat. Sie war fest davon überzeugt, dass die Psychologin ihr gestern gesagt hätte, in ihrem Blut seien Drogen festgestellt worden. Heute verstand sie aber, dass das definitiv nicht sein konnte, da so schnell nach der Entnahme noch gar keine Ergebnisse vorliegen.

      Also erstmal warte ich ab, wie's dort weitergeht - am Mittwoch hab ich 'nen Gesprächstermin mit der Psychologin.
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „bini“ ()

      Ob Buch das richtige ist, muss jeder für sich allein entscheiden.
      Buch ist shr locker, was strenge Therapie betrifft
      und sie sind sehr schnell, wenn es ums Fixieren und Beruhigungsmittel geht.
      Die Kinder dürfen dort ihre Handys benutzen und das Internet.

      In der jetzigen Klinik ist das anders.
      Die Kinder dürfen angerufen werden, aber selbst nicht telefonieren.
      Es gibt kein Internet, damit sich die Kinder
      auf ihre Therapie konzentrieren können.
      Toleranz ist der Weg zur Harmonie

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Pangaea“ ()

      Hmm - im St Joseph dreht Anna gerade ziemlich durch, weil sie so streng sind - ich habe große Sorge, dass sie mein depressives Mädchen noch in ein Schwererziehbares umdrehen. Nur weil sie am Essenstisch albern war und gelacht hatte, wurde ihre Zimmerruhe verlängert. Ihre Gedanken drehen sich nur noch darum, was sie alles anstellen könnte, nachdem ihr, egal was sie macht und wenn sie einfach nur ruhig ist, alles nur krumm genommen wird. Auch ich hatte den Eindruck, dass sie von der Psychologin ruckzuck verurteilt wurde. Beim letzten Mal war das überhaupt kein Thema, und jetzt heißt es, sie hätte auch da schon einen schlechten Einfluss ausgeübt. Sie hat das Gefühl, dass alle sie auf dem Kieker haben und rebelliert dann erst recht. Sie willl es sogar darauf anlegen, dass sie fixiert wird. Worauf sie jedoch Rücksicht nehmen will, ist, dass wenn sie etwas mutwillig kaputt machen würde, ich wohl dafür aufkommen müßte.

      Was ich echt daneben finde - selbst ihre Zahnputzsachen wurden weggeschlossen, und sie ist die letzte, die jedesmal drum bittet, dass es ihr rausgegeben wird. Naja, ich hab gerade mal dort angerufen - ja, selbstverständlich geben sie ihr die raus, warum sie denn nix gesagt hätte.^^
      Hallo, ich will meiner Tochter helfen - darum bin ich hier, Liebe Grüße, Bini

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