flashbacks? trigger?

      flashbacks? trigger?

      Hi,

      ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, was die letzten Tage und vor allem heute mit mir passiert. Ich fühle mich immer wieder anfallsartig so, wie wenn ich gleich einen heulkrampf bekäme, ich bin irgendwie kurz nicht mehr bei mir, es ist wie wenn sich irgendein verdrängter Gedanke in mein Bewusstsein zwingen wollte aber ich kämpfe automatisch dagegen an, ich lasse ihn nicht zu. Solange ich zu tun habe und abgelenkt bin gehts mir eigentlich ganz gut aber dann kommt mir etwas dazwischen, das Wort "memory" seltsamerweise, oder Szenen im Fernsehen... ich telefonier mit meinem Alten u krieg danach einen Heulflash und liege zitternd da und kann mich nicht bewegen. Ich hab den Thread "missbrauch durch den Vater?" geschrieben, ist schon ne Weile her. Seit dem letzten Klinikaufenthalt vor knapp 2 Monaten wo dieses Thema zur Sprach kam, gehts mir so. Die Therapeuten da hatten sehr kontroverse Ansichten, eine meinte, ich solle mir Vertrauen andere haben das nicht so ernst genommen. Ich weiß nicht, woran ich bin, ich denke ich werde verrückt und glaub mir selbst nicht mehr. Ich denke ich manipuliere mich, aber diese Gefühle kommen einfach, ich kämpfe gegen sie an, weil sie unerträglich sind. Ich will sie nicht haben. Bin gerade wie in Trance, kaue auf meiner Zunge und atme schwer. Weiß nicht was los ist. Hab die Diagnose Ptbs immer wieder mal bei mir gelesen. Wie äußern sich Flashbacks bei euch so? Ich hab keine Ahnung...

      vlg
      Emy
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      (jewel - foolish games)

      RE: flashbacks? trigger?

      Meine Erinnerungen holen mich immer ein wenn ich alleine Autofahre und dann versuche ich sie solange zu unterdrücken, bis ich für mich und andere Autofahrer keine Gefahr mehr bin.
      Und dann schleppe ich sie solange mit mir herum bis ich sie einem bestimmten jemand erzählen kann. Manchmal versuche ich mir einzureden, dass das alles so nicht sein kann. Aber das ist vergeblich. Auf meine innere Stimme hören ist schwerer, aber eigentlich immer richtiger und besser ( auch wenn ich das nicht gerne zugebe;-))

      SANDRA
      Hi,

      vielen Dank für deine Antwort. Das mit dem Autofahren kenn ich auch. Ich bin manchmal wie weggetreten, das ist oft gefährlicher als ich zugeben will und oft denke ich es wäre besser ich hätte keinen Führerschein. Bin neulich mit 85 innerorts geblitzt worden, und kann mich überhaupt nicht daran erinnern. Das macht mir Angst, weil mein Gedächtnis in letzter Zeit überhaupt sehr nachlässt. Muss mich sehr anstrengen um zu sagen was ich gestern alles gemacht hab...weiß nicht obs noch normal ist... Finde das alles schwierig...sinds evtl. schon dissoziationen? Ist doch alles normal und ich bilds mir nur ein? Keine Ahnung, ich hoffe ich schaffs mit meiner Therapeutin drüber zu reden. Falls du oder sonst wer sich noch mit Erfahrungen zu dem Thema äußern könnte wäre ich sehr froh.

      glg

      Emy
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      Hallo Emy,

      ich kenne Flashbacks - besser Intrusionen - sehr gut. Erst letztens hatte ich wieder ganz schlimm eine...möcht ich aber jetzt net ausführen. Es äußert sich bei mir so, dass ich das Gefühl wieder fühle, wie es damals passiert ist und die Worte "höre", die er gesagt hat... :(. Naja, meistens zittere ich dann und kann kaum noch laufen, aber ich versuch dann mir einzureden, dass es nicht wirklich passiert...was net immer funktioniert.

      Bei mir wurden auf jeden Fall Depressionen diagnostiziert, aber ich denke, dass es hauptsächlich die PTBS ist..., von der die Intrusionen kommen...ich bin einfach noch gar net drüber weg...aber egal.

      Also, ich hoffe, das hilft dir ein wenig. Wie gesagt, bei mir äußert sich das in Gefühlen und Worte, die ich meine zu hören...

      Falls du noch fragen hast, meld dich einfach per PN oder im Thread.

      Alles Gute!

      Weiße Rose
      *Das beste für die Seele eines Menschen ist der Rücken eines Pferdes (Lord Palmerston)*

      *Wo immer der Mensch seinen Fußabdruck in der langen Entwicklung von der Barbarei zur Zivilisation hinterlassen hat, finden wir den Hufabdruck des Pferdes daneben (John Moore)*



      Hallo Emy,

      gibt´s vertraute Menschen um dich, denen du dich anvertrauen kannst?
      eine Freundin von mir macht auch ähnliches durch und die hat eine Telefonliste mit fünf (zunächst drei, dann vier und jetzt fünf) Vertrauten Personen, die von ihrer Geschichte, etc. wissen und immer wenn es gar nicht mehr geht kann sie sich an jemanden wenden. Das wirklich alle fünf gerade nicht da sind ist glaube ich noch die passiert. Eine/einen hat sie immer erreicht.
      Das gute ist, man muss dann nichts erklären. Man wird angerufen und sie sagt: ich kann nicht mehr oder ähnlich. Dann kann man zusammen schweigen, der andere kann ausrasten, weinen, lachen, traurig oder wüten sein, alles geht..... Und dann kommt sie irgendwann langsam zu sich. kann wieder durchatmen. Manchmal erzählt sie dann was los war, manchmal nicht.
      Das tut ihr sehr gut.

      SANDRA
      Hi ihr,

      danke für die Antworten. Ich hätte gerne Leute, die mir einfach so zuhören und die keine Erklärung fordern. Gibt's aber im Moment keine, oder sie sind mir noch zu fremd, als das ich mich trauen würde. Auch bei Therapeuten ist es ja so das sie immer irgendwie wissen wollen, was das jetzt war, was ja Sinn macht, aber ich weiß eben selbst nicht, was vielleicht war oder auch nicht. Ich kenne nur diese seltsamen Zustände. Bearbeitet ihr solche Trauma-Geschichten auch ambulant oder geht das nur stationär, denkt ihr? Ich bin grade mal 8 Wochen raus und könnte nur über Weihnachten für 4 Wochen gehen, was ich für wenig sinnvoll halte. Ambulant haut mich das aber glaub ich echt um, weil ich mich zu wenig stabilisieren kann...ka?!
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      Ich selber bin gerade erst vor wenigen Monaten über meine traumatische Erfahrung gestolpert und suche auch noch nach dem richtigen Weg. ich habe lange danach gesucht und war dann doch sehr überrascht was und wie lange es schon in mir verborgen war. Ich hatte einen gut Ausgebildeten Freund der mir immer wieder zugehört hat in den letzten Monaten, so bin ich im Moment nicht ganz labil, aber ich bin auch nicht stabil.
      Auf einen Tipp hin habe ich mit Wildwasser einer Beratungsstelle für Traumata Kontakt aufgenommen. Sie haben mich weiter verwiesen, da sie für mein Trauma nicht zuständig sind. Sie haben mir per email sofort und sehr offen geantwortet. Ich weiß zwar noch nicht wie es weiter geht, aber es hat mir geholfen mir ihnene zu schreiben. [Auch über die Art welche Möglichkeiten es gibt ein Traumata anzugehen]

      SANDRA
      Von Wildwasser hab ich auch schon gehört. Werd mich evtl. auch mal an die wenden, hauptsache mal was wo man sich auskotzen kann, auch wenns ziemlich chaotisch ist. Mit meiner Thera läufts leider nicht besonders, die kommt mir ziemlich gleichgültig vor, ich habs ihr letztes mal gesagt. Das hat mich viel Überwindung gekostet und sie meinte wir würden nochmal drüber reden aber heute hat sie's dann komplett ignoriert und ich konnte das nicht nochmal ansprechen. Ich halte sie auch nicht für besonders kompetent auf dem Gebiet ehrlich gesagt. Kp was ich da machen soll. So ist sie mir schon sympathisch aber hat ja kein Sinn so...An die Klinik will ich mich auch nicht dauernd wenden, hab in den acht Wochen draußen schon zwei oder dreimal angerufen und ich hasse das Abhängigkeitsgefühl von dem Laden. Häng echt ziemlich in der Luft grad.
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      (jewel - foolish games)
      ich frage mich immer wieder, wie man bei jemanden eine Therapie machen kann, den man selbst für inkompetent oder nicht vertrauenswürdig hält..

      ich hatte damals gar keine Kontrolle über meine Flashbacks. Es gab keinen direkten Auslöser, jedenfalls keinen ersichtlichen. Es konnte immer und überall passieren. Das hat mir am meisten Angst gemacht. Es wurde auch nie rausgefunden, was es war. Mit der Therapie sind auch die Auslöser verschwunden.

      Leben ist machbar!
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