Immer noch dasselbe Spiel

      Immer noch dasselbe Spiel

      Hallo miteinander,
      Ich schreibe diesen Beitrag in höchster Verzweiflung. Es geht um meinen Ex. Nicht lachen, es ist 5 Jahre her mit uns und ging auch nur ein paar Wochen. Ich bilde mir bis heute noch ein, dass er meine große Liebe war/ist, obwohl ich seit fast 5 Jahren mit meinem Freund zusammen bin.
      Das Problem an der Sache: Mein Ex läßt mich nicht los. Unser Kontakt ist nie ganz abgerissen und besteht heute noch. Ich hatte mir immer Hoffnungen gemacht, bis zu dem Tag, an dem er mir mitteilte, dass er Vater wird und heiratet. Zweiteres ist inzwischen geschehen, ersteres folgt in vier Wochen. Ich hatte versucht ihm klarzumachen, wie schwer das für mich ist. Irgendwo hatte ich gehofft, dass er daraufhin den Kontakt abbricht. Denn ich kann es aus eigener Kraft nicht.
      Die Situation macht mich fertig. Je näher der Tag kommt, an dem seine Kinder auf die Welt kommen werden, desto mehr schwindet meine Kraft und wächst meine Verzweiflung.
      Ich weiß, dass mir nur zwei Möglichkeiten bleiben, doch mit beiden komme ich nicht klar (Kontaktabbruch oder gute Miene zum bösen Spiel).
      Hat irgendjemand Überlebenstipps für mich? Vorschläge, wie ich mit der Situation besser umgehen könnte? Ich hoffe, dass ich das Chaos halbwegs verständlich schlidern konnte...
      Gruß StillAlive

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „StillAlive“ ()

      Hallo Alive

      Ich würde dir -objektiv- einen Kontaktabbruch raten. Subjektiv aber denke ich solltest du ihm nicht aus dem Weg gehen, ich denke du wirst dich an diese Situation gewöhnen, dass er verheiratet ist und ein Kind bekommen hat. Aber du hast ihn letztendlich gern und warum sollte man auf einen geliebten Menschen verzichten? Weh wird es am Anfang tun, aber scheue es nicht, je früher desto besser gewöhnst du dich daran und so kannst du ihn immernoch bei dir haben.
      Wenn du selbst in deinem Herzen (ich bin mir sicher du weißt die Antwort schon, wie du handeln wirst, willst aber ne Bestätigung..) denkst du willst den Kontakt abbrechen, dann tu dies.
      Alles liebe Anuschka
      Liebes,

      ich weiß ja, dass das alles gar nicht einfach ist und komisch verstrickt, auch von seiner Seite aus.

      Ich weiß nicht mal, ob Kontaktabbruch wirklich so sinnvoll ist, zum einen, weil er ja von dir kommem müsste, zum anderen, weil ich daran zweifle, dass _er ihn auch endgültig akzeptiert.

      Ich halte ja die Tatsache, dass es keine klaren Ansagen von seiner Seite existieren ( jedenfalls nach dem, was ich weiß ) für einen Knackpunkt. Dass deine Hoffnungen so weit existiert haben ( und auch über den Moment hinaus ), ist ja nicht nur deine Schuld. Kannst du ihn nciht nochmal drum bitten? keine schwammigen, vergangenheitsromantischen Aussagen, einfach eine klare Ansage für dich, um weiterzumachen?

      Vielleicht ist die geburt auch ein Punkt, der einen Faden abreisst, der da noch existiert, aber ich denke eben, dass ja beide Seiten noch festhalten und dass einer loslassen muss, und wenn du das nciht kannst, dann vielleicht er.

      Du hast Menschen, die stehen hinter dir und du weißt, wie du mich erreichen kannst und ich bin da, jederzeit.
      Humans have a knack for choosing precisely the things that are worst for them. [ Dumbledore ]

      Blumentopflerin

      Barriers don't keep others out - They fence you in [ Grey's Anatomy ]
      Ich würde dir raten, den Kontakt endgültig abzubrechen. Allein schon für deinen Freund, der seit fünf Jahren (!) bei dir ist. Was soll der arme Mensch denn darüber denken, was du da tust?

      Gefühle entmystifizieren, wäre mein Stichwort. Es gibt dann Klarheit, wenn du das zulässt. Vorher wirds ein Hin und Her bleiben.

      Viele Grüße!
      C.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „regentropfen“ ()

      Habt schon mal Dank für Eueren Rat!
      Ich kann mir denken, dass es sich für einen Außenstehenden ziemlich seltsam anhören muss und dass man, wenn man die Geschichte zum ersten Mal liest, automatisch denkt: Kontaktabbruch! Auch schon um des Freundes Willen! Da habt Ihr auch gar nicht einmal unrecht, das gebe ich zu, das ist die wirkungsvollste Alternative.
      Wie Du so treffend schreibst, Pinke Piratin, das müsste auch ein Stück weit von seiner Seite kommen, denn ich bin nicht dazu in der Lage, der Zug ist leider abgefahren. Wir sind schon viel zu weit drin.
      Ich weiß nicht, ob er sich dessen bewusst ist, wie sehr mir das alles zu schaffen macht. Ich habe ihm heute eine Mail geschickt und versucht, ihm das etwas deutlicher zu machen, vielleicht auch, damit er sich in Zukunft etwas mehr Gedanken über seine Formulierungen macht, denn ich greife nach jedem Wort von ihm wie nach einem Strohhalm.
      Auch wenn das jetzt irre komisch klingt, ich liebe meinen Freund über alles, allerdings auf andere Weise. Ich habe festgestellt, dass es zwei Arten von Liebe gibt, je nachdem, welche Art der Liebe man gerade erfährt, desto mehr fehlt einem ein Stück von der anderen...
      Gruß, StillAlive
      Ich bin mir nicht sicher, ob es deinen Freund trösten wird, dass du ihn "anders" liebst, man könnte wohl auch sagen: Nicht mehr so wie vorher (wenn überhaupt je?). Sozusagen Liebe zweiter Klasse, keine Seelenverwandschaft, kein Bauchkribbeln. Reicht (dir) das für eine Beziehung, die mehr sein soll als die reine Gewohnheit, dass man eben zusammen lebt?

      Mit Gefühlen und Emotionen ist es oft gerade deshalb so kompliziert, weil man sich nicht bewusst macht, was man fühlt oder es sich nicht eingestehen möchte. Solange Gefühle sozusagen mystische Dimensionen haben, wird man wohl oder übel wie eine Nussschale auf dem Ozean der Emotionen wehrlos hin- und her geschleudert. Man kann ja nichts dafür, "Wir sind schon viel zu weit drin", wie du schreibst.

      Wir? Ich fürchte, vor allem Du bist schon viel zu weit drin, denn erfahrungsgemäß sind Menschen (nicht Männer) in solchen Fragen konservativ und verlassen Partner und Kind selten bis nie. Machst du dir Hoffnungen, wo keine sind? Vermutlich, du deutest es ja selbst an, wenn du sagst, "denn ich greife nach jedem Wort von ihm wie nach einem Strohhalm."

      Ich habe den Eindruck, dass du vor allem an dem Päckchen zu tragen hast, und ich befürchte, dass dieser Mann dich (wieder?) sehr verletzen und enttäuschen wird, wenn du dich nach all den Jahren innerlich noch immer nicht von ihm lösen kannst. Du trägst einiges in diese Angelegenheit hinein, die er vermutlich ganz anders sehen wird - würde ich übrigens auch, hätte ich Frau und Kind. : /

      Die Frage ist, weshalb du dich so stark zu ihm hingezogen fühlst, dass sogar eine langjährige Beziehung und sein Verhalten nichts daran ändern können. Liebe mag sicherlich ein starkes Gefühl sein, aber ist es tatsächlich Liebe, die dich an ihn denken lässt?

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „regentropfen“ ()

      Hey Caretaker,
      Ich danke Dir für Deine Worte, sie sind in einigen Dingen durchaus zutreffend. Anderes habe ich hier bewusst herausgelassen, insofern ist wahrscheinlich manches, von dem ich schreibe, nicht ganz zugänglich und lässt die Sache in einem anderen, vielleicht falschen Licht erscheinen.
      Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, den Kontakt abzubrechen, auch im Hinblick auf seine Familie. Abstand zu gewinnen. Und schauen, dass man dabei nicht kaputt geht. Soweit das nicht sowieso schon passiert ist.