wie soll ich damit umgehen? könnte triggern, ka...

      wie soll ich damit umgehen? könnte triggern, ka...

      Hallo ihr...
      Ich bins mal wieder und ich weiß weder wie ich anfangen, noch wie ich enden soll.
      Seit 2,5 Jahren verletze ich mich selbst, ich schneide mich immer wieder, schlage meinen Kopf gegen Wände und auf Badezimmerfliesen, hauptsache es tut gut. In den vergangenen Wochen habe ich verstärkt Wutausbrüche und Heulattacken gehabt. Es gab Tage, da bin ich mir nur noch wie eine Puppe vorgekommen, die jeglichen bezug zu sich selbst verloren hat, alles lief einfach nur noch ganz mechanisch ab...es war schrecklich. Ich habe ein Psychotherapeutin, die mich schon von klein auf kennt, weil sich auch Heilpraktikerin ist, zu der ich jeder Zeit kommen kann, wenn es mir wieder schlecht geht. Es ist nämlich so, dass ich leider Privatpatient bin und deshalb immer Angst hatte mir eine Therapeuten zu suchen, denn dann hätten meine Eltern ja alles mitbekommen und davor hatte ich immer die meiste Panik. Auf jeden Fall war ich bei ihr, weil es mir so schlecht ging, ich hatte wieder mal das Gefühl von allen gehasst zu werden, doch am meisten hasste ich mich selbst. Wisst ihr, als das mit dem Schneiden bekonnen hatte, war ich extrem selbstmordgefährdert und wurde in einer Nacht von der Freundin meines Tennistrainers gerettet. Annette war der erste Mensch, damals, der mir signalisiert hat nicht verrückt zu sein, sondern einfach nur in einem bösen Loch. Sie hat mir in dieser Zeit versprochen für mich da zu sein und mir zu helfen, wann ich immer ich sie in Zukunft brauchen werde. In meinem ganzen Leben habe ich mir von Zeit zu Zeit immer wieder Ersatzeltern gesucht, weil ich mit den eigenen nicht reden konnte und so war es auch mit ihr. Ich war völlig auf Annette fixiert, sie war so fürsorglich, hat mich in den Arm genommen, wenn ich geweint habe, war einfach da. Und jetzt, jetzt ist die Beziehung zu meinem Trainer vorbei und ich darf sie nicht sehen, doch ich möchte sie so gerne sehen, ich habe Trennungsängste, ich bin schon so oft von Menschen, die mir wichtig waren verlassen worden, weil diese wegziehen mussten etc. und ich war einfach so fertig, dass ich zu meiner Thera gegangen bin und das erzählt habe und dann folgte der nächste Schlag ins Gesicht. Wir haben uns unterhalten, und sie wollte meine Arme sehen, aber ich konnte das nicht, ich wollte sie ihr nicht zeigen... ich habe die Situation beschrieben und dann gesagt, dass ich Borderline hätte. All die Jahre wusste ich ja, dass etwas nicht stimmt, aber es war immer nur von SVV die Rede und jetzt Borderline, ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, habe permanent ein innerliches Zittern, das nicht aufhört und dennoch muss ich die Fassade aufrecht erhalten, damit meine Eltern nichts mitbekommen, was soll ich nur tun, in 12 Tagen werde ich 18, was soll ich nur machen, bin so ratlos!

      Danke vorab fürs Lesen, bitte schreibt, ich brauche Hilfe...
      lg nanie
      einsam und verlassen.. ;(

      Jes I can! :love:
      So...erstmal ruhig bleiben,manchmal dauert´s ^^

      Habe den Beitrag erst überflogen,damit du Antwort kriegst...was ich wichtig finde:
      Definiere dich nicht über diese Diagnose.
      Du hast es,ich hab´ es,das halbe Forum hat´s, so what...es ist nur ein Name für etwas,was du schon weisst und täglich empfindest. Eine Kategorie. Und es soll eigentlich nur helfen, dir zu helfen...eine Einordnung,die es erleichtern soll,dich zu unterstützen.
      Ein "Schlag ins Gesicht"? Ist das eine Demütignung für dich? Es klingt so. Natürlich kann man nichts stolz drauf sein, aber vielleicht darauf, sich das zu bewahren,was neben der "Störung"- ganz gleich, wie sie heißt- bleibt.
      Anette hat doch Recht, du hast nur eine Krise, und die kannst du überwinden.

      Erstmal liebe Grüße,
      Moewe
      Hallo nanie,

      erstmal wollte ich dir sagen, dass sehr vieles von dem, was du schreibst, mir extrem bekannt vorkommt... vor allem auch das mit den "ersatzeltern", die man sich sucht, weil man den eigenen, richtigen eltern nicht vertrauen kann, sie einen einfach nicht so mögen und akzeptieren, wie man ist.
      auch ich hab mich jahrelang immer wieder an bestimmte personen geklammert & sie idealisiert, und jedes mal, wenn ich wieder "verlassen" wurde, war ich in meinen augen selbst schuld, zu schwierig, zu gestört... und mein selbsthass und damit auch die s*lbstv*rl*tz*ng hat sich immer weiter gesteigert. trotzdem habe ich nätürlich auch die menschen, denen ich zu unrecht vertraut habe, gehasst... teilweise hasse ich sie immernoch.
      ich habe (selbstverständlich?) auch die diagnose "borderline" verpasst bekommen und mich da ziemlich hineingesteigert, vor allem weil man immer wieder hört u liest, dass borderliner schwierig und furchtbar zu therapieren sind und kaum jemals geheilt werden. glaub das bitte nicht!!
      ich denke auch, es ist nur ein name, eine beschreibung einer krankheit, die sich nicht bei jedem genau gleich äußert u die auf jeden fall auch geheilt werden kann!!
      Ich würde mich zwar nicht als 100%ig geheilt bezeichnen, v.a. nicht heute.....
      aber zumindest bin ich seit über 2 jahren "clean" im bezug auf schn**d*n und k*tz*n...
      und, was noch wichtiger ist, dieser selbsthass begleitet mich nicht mehr ununterbrochen. meistens glaube ich sogar daran, dass ich es wert bin, gut behandelt zu werden.von mir selbst und von anderen.

      ich würde dir echt empfehlen, eine "richtige",d.h. regelmäßige, verbindliche therapie zu machen. dass deine eltern dann davon erfahren werden, ist natürlich hart. ich fand es auch schrecklich, habe damals mit 17 die unterschrift meiner eltern für die thera gebraucht, weil ich noch nicht volljährig war. aber im nachhinein bin ich ganz froh, dass sie es erfahren haben, weil sie sich dadurch doch mal wenigstens ein paar gedanken gemacht haben.

      ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel... oder ganz sinnlos.
      auf jeden fall wünsch ich dir ganz viel kraft, das durchzustehen!
      enola
      Then we tried to name our babies
      But we forgot all the names that,
      The names we used to know.
      But sometimes we remember our bedrooms
      And our parents' bedrooms
      And the bedrooms of our friends
      Then we think of our parents
      Well, whatever happened to them??!

      (ARCADE FIRE - Tunnels)
      habe auch Borderline.... doch es ist nur ein Name
      ich habe mich auch damit indentifiziert und bin damit nur auf die Nase gefallen... ich war erst mit meinem Thera beleidigt als er meinte ich hätte Borderline doch mittlerweile kann ich auch was positives daran erkennen ein "Bordi" zu sein........... da wir unsere Gefühle in extremen erleben.. erleben wir nicht nur die depressivität im extremen sondern auch die Freude... wir können eine Freude (zwar nur in sehr seltenen Momenten) wahrnehmen, die einem "normalen" Menschen niemals zu teil werden wird........also es gibt auch positives
      Beurteile einen Menschen nie
      nach seiner Fröhlichkeit-
      ich habe oft gelacht um nicht
      weinen zu müssen
      Hallo da bin ich wieder,
      erstmal vielen dank an euch drei, dass ihr geschrieben habt, ich war schon so verzweifelt, weil ich es gerade hier gar nicht gewohnt war, dass so lange niemand antwortet.

      An Moewe: Ich habe geschrieben, ein "Schlag ins Gesicht", eine Demütigung, vielleicht empfinde ich es unterbewusst als eine Solche, das kann ich leider nicht konkret für mich definieren. Fakt ist, dass ich einfach nicht weiß, wie ich damit umgehen soll und bis lang war ich in dem Glauben, dass ich nur SVV habe und Borderline war somit schon ein Schock. Du hast Recht, das halbe Forum hat es. Hier kann ich, ich selbst sein, meine Gefühle und Ängste äußern, aber da draußen, da kann ich das nicht, da verstell ich mich und mein Fassadenleben ist alltäglich geworden. Ich möchte daraus kommen, aber ich fühle mich zu schwach. Vielleicht hast du noch ein paar Tipps, wie man lernen kann, besser damit umzugehen.

      An enola: Willkommen im Club derjenigen, die sich Ersatzeltern suchen. Genauso wie ich, wurdest du immer wieder enttäuscht von deinen Ersatzeltern, aber ich frage mich, warum versucht man es dann immer immer wieder, anstatt zu kapieren, dass sie anderen auch keine Lust haben sich um einen zu kümmern, die versprechen immer nur, aber keine hält sich wirklich an diese Versprechen, wenn man sie wirklich braucht, lassen sie einen fallen, wie eine heiße Kartoffel oder drohen an, mit den eigenen Eltern zu sprechen. Keiner versteht, dass dadurch das SVV doch nur noch schlimmer wird, weil man noch mehr unter Druck steht....trotzdem ich fall immer wieder eneut darauf rein.
      Ja, ne Therapie..so regelmäßig, klingt gut...wenn ich vor mir ehrlich bin, dann würde ich mir am liebsten mal ne auszeit inner Klinik nehmen. Aber da ist die Schule, bin jetzt in Klasse 12 und muss nur noch anderthalb Jahre, dann hab ich Abi und ich will jetzt auf keine Fall wiederholen müssen. Ich bin so planlos...

      An nixwieweg: Ja, vielleicht ist es nur ein Name, aber es ist ein Name, der mir zur Zeit vierundzwanzig Stunden durch den Kopf schwirrt, mich nicht schlafen lässt...ständig dieses Zittern...
      Ein "Bordi"...ich muss das scheinbar erst noch akzeptieren...

      So, nochmal lieben Dank, würde mich freuen, wenn ihr mir noch mehr von euren Erfahrungen berichten könntet und vor allem, wie ihr mit der Diagnose gelernt habt, umzugehen.

      lg nanie
      einsam und verlassen.. ;(

      Jes I can! :love:
      Hallo nanie!

      ich hab mit 17 angefangen, mich zu schn**d*n und hatte dann auch ziemlich starke s*lbstm*rdgedanken und einen (halbherzigen) s*lbstm*rdversuch und so. nach einem halben jahr ambulanter therapie, die leider wenig gebracht hat, bin ich dann in eine klinik gegangen und dort 4 monate lang geblieben. das war, genau wie bei dir jetzt, kurz vorm abitur, direkt noch der 12ten klasse, und ich habe dadurch ein jahr wiederholen müssen. trotzdem muss ich sagen, dass ich die entscheidung nie bereut habe... mir hat es v.a. gut getan, zum 1. mal für längere zeit von meiner familie weg zu sein... und ich habe dort leute getroffen, die mich verstanden haben, die waren wie ich... auch zum 1. mal in meinem leben.
      ich will dich jetzt aber nicht beeinflussen. hatte sicher auch großes glück mit dieser speziellen klinik. weil meine besserung damals leider nur vorübergehend war, hatte ich in den jahren danach noch insgesamt 4 weitere klinikaufenthalte, und meistens war es schrecklich. ich bin mitlerweile schon etwas älter, 26... wie du siehst, hat es ganz schön lange gedauert, bis sich bei mir wirklich etwas geändert hat... und es gibt nie eine garantie, dass ein klinikaufenthalt etwas bringt.
      trotzdem solltest du dir gut überlegen, ob du die zeit bis zum abitur noch ohne stationäre therapie durchhalten kannst bzw willst... ohne, dass du wirklich ernsthaft zu schaden kommst!! denk bitte zuallererst an dich, und nicht an deine eltern oder dein abitur. in ein paar jahren fragt dich keiner mehr, ob du ein jahr früher oder später abi gemacht hast.

      lg enola
      Then we tried to name our babies
      But we forgot all the names that,
      The names we used to know.
      But sometimes we remember our bedrooms
      And our parents' bedrooms
      And the bedrooms of our friends
      Then we think of our parents
      Well, whatever happened to them??!

      (ARCADE FIRE - Tunnels)
      Hi enola,
      nochmals lieben Dank für diese Antwort.
      Jaja, die halbherzigen Selbstmordversuche, davon hab ich einen hinter mir, der andere war ernst gemeint. Da wollte ich nicht mehr gerettet werden, aber das ist bereits zwei Sommer her und meine Selbstmordphase habe ich, dass kann ich mit selbstsicherheit sagen, glücklicherweise überstanden.
      Du hast mit 17 angefangen, darf ich fragen warum? Ich möchte aber keineswegs aufdringlich sein. Bei mir wars so, dass ich in der Anfangszeit, mich von allen unverstanden gefühlt habe und dann hatte ich immer wieder Konflikte mit meinen Eltern. Ich wollte einfach frei sein und sie wollten mich nicht gehen lassen. Wenn alle anderen auf die Party durften, mit übernachten, wurde ich um 12 abgeholt und solche Dinge. Dieser kleinen, banalen Konfliktsituationen haben sich von zeit zu zeit mehr und mehr zugespitzt, so dass ich eines Tages einfach nicht keinen Ausweg mehr sah und dann ist es passiert. Ich habe mich geschnitten, ohne nachzudenken...es tat gut...blabla, du kennst das alles ja. Das war der Anfang vom Ende, ich habe es einfach nicht mehr lassen können, die Schnitte wurden tiefer und die Hemmung es zu tun, lwar durchbrochen. Heute stehe ich hier mit fast 18 und bin nicht bereit mich mit meinem Leben, so wie es momentan ist, abzufinden. Heute war ich bei meiner Thera und wir haben besprochen, dass ein Klinikaufenthalt vermutlich das beste ist. Allerdings will ich auf keinen Fall in den nächsten 1,5 Jahren, mir ist es wichtig zuerst mein Abi zu machen. Schule zerrt momentan extrem an mir. Im letzten Jahr, also in Klasse 11 habe ich so tolle Noten geschrieben und jetzt pustekuchen, jetzt schreibe ich nur noch 9 oder maximal 11 Punkte...das klingt jetzt villt ein bissl doof, aber ich komm nicht damit klar, dass ich lerne, aber nur kack noten schreibe. Und genau aus diesem Grund will ich auf keinen Fall wiederholen, ich bin froh, wenn ich mit der Schule durch bin...ich freu mich auf ein Leben danach...

      lg nanie
      einsam und verlassen.. ;(

      Jes I can! :love:
      Hi nanie!

      Warum ich angefangen habe? Ich fühlte mich allein, von allen verlassen, hatte keine freunde und das gefühl, dass auch meine eltern mich nicht mochten, besonders meine mutter, mit der ich mich ununterbrochen nur zoffte und die mir auch noch ins gesicht sagte "kein wunder, dass dich niemand leiden kann!"
      dann lernte ich durch zufall, damlas hielt ich es für "schicksal" oder irgendwas in die richtung, einen menschen kennen, der zu sein schien wie ich. mich verstand und mochte. ca. ein jahr lang war es gut. dann wurde diese person schwer depressiv, fing an, sich zu schn**d*n und kündigte an, sich *mbr*ng*n zu wollen.
      es hört sich lächerlich an, aber beim ersten mal wollte ich nur an mir selber testen, wie tief man sich ins handgelenk schn**d*n kann, OHNE zu st*rb*n.
      weil ich mir solche sorgen machte. nicht wieder allein sein wollte.
      dann konnte ich nicht mehr aufhören, irgendwie. brauchte immer mehr, tiefer, schlimmer... sucht. es war das beste, was mir passieren konnte, dachte ich. das einzige, was mir half, mit meiner einsamkeit und inneren kälte klar zu kommen....

      ich finde es gut, dass du dich für die klinik entschieden hast, auch, wenn es noch eine weile dauern wird. aber wenn du echt einen sinn darin siehst und motiviert bist, erst abi zu machen, dann ist es sicher besser so!!
      bei mir war das ganz anders, mir war mein abi egal. ich hab nie was gelernt und mich immer gewundert, dass ich doch noch dauernd 9, 10, 11 punkte hatte *gg*. zeitweise habe ich geadcht, bis zu meinem abi leb ich eh nicht mehr.
      tja, so kann man sich täuschen... zum glück!

      Alles liebe, enola
      Then we tried to name our babies
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