Aufschub!

      Hey!

      Man sieht sich jeden Tag im spiegel , man sieht teilweise nur die kranke Seite die die man sehen will, dann die normalen Momente wo man sich vor seinem Spiegelbild erschreckt , ich hasse mich für das was ich mir antue und angetan habe aber ich kann nicht widerstehen diesen Körper weiter zu quälen.

      Ich habe mittlerweile sogar eingesehen das ich krank bin , eine Krankheit sie sich Magersucht nennt und nicht grausamer sein kann. Ich spüre die Folgen davon, ich leide jeden Tag aufs Neue , es ist eine Sucht und alleine komme ich da nicht raus , auch das habe ich eingesehen , ich denke ich brauche eine stationäre Therapie denn ambulant kann man momentan nichts für mich tun da sich alles so festgefahren hat.

      Ich wollte mich eigentlich Anfang nächsten Jahres um einen Klinikplatz kümmern auch wenn ich Angst um meine Arbeit habe .... um das was damit alles auf mich zu kommt. Vor wenigen Wochen habe ich die heissersehnte Mentorenausbildung angeboten bekommen , ich weiss nicht wann genau der Termin ist wenn es los geht aber ich weiss beides (Klinik und Ausbildung) geht nicht also was tue ich , ich räume mir einen Aufschub ein ohne zu wissen was bis dahin mit mir geschieht.

      Nun beziehe ich in wenigen Wochen meine erste eigene Wohnung wieder etwas wo ich sage die Klinik braucht einen Aufschub ich kann mich jetzt nicht aus dem Leben reissen.
      Und ich befürchte so wird das immer weiter gehen , ich werde immer wieder etwas finden um mir diesen Aufschub einräumen zu können sei es nun das ich wirklich was aus dem restlichen Leben machen will oder einfach nur um die Magersucht weiter ausleben zu können und sie zu nähren?!
      Woran liegt es denn nun das man immer wieder etwas findet ? Wie kann ich dem entgegen wirken , ist mir mein Leben wirklich so wenig wert?

      Danke fürs Lesen!
      Lg Filou
      Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen,
      als man umgeworfen wurde

      (Churchill)
      Vll hast du eingesehen, dass du krank bist aber willst die Magersucht nicht verlieren?

      Aber hast du mal darüber nachgedacht was passiert, wenn du so weitermachst?
      Irgendwann verlierst du dadurch ja automatisch deine Arbeit, weil du dann einfach zu schwach bist da hinzugehen. Wenn du überhaupt noch gehen kannst. Was ist, wenn du im Krankenhaus landest und zwangsernährt werden musst? Wenn dein Körper sich gegen das Essen wehrt? Wenn du bleibende Schäden davongetragen hast (sofern das noch nicht der Fall ist)?
      Oder wenn sie dir im schlimmsten Fall irgendwann nicht mehr helfen können?
      Was ist dann?

      Sry, wenn es vll hart klingt, aber ich verfolge deine Beiträge jetzt einige Zeit und hab das Gefühl anders kommt man an dich gerade nicht ran.


      Lg
      Zwerg
      Hei Liebes,

      ich weiss gar nicht mehr, ob du das ,was ich dir zu sagen habe zu diesem Thema überhaupt noch hören möchtest, dennoch versuche ich es.

      Zu einem anderen Thema vor einigen Wochen schrieb ich etwas von "eingetretener Schuh", und dass er wirklich gut passt, und dass man sich von so etwas nicht trennt. Zumindest nicht gern.

      Trifft wohl zu, hmm? Ist die deine KRankheit so lieb geworden, so ein fester Rahmen, dass du dich an dem festklammerst? Ja, oder?

      Klaer, und da dieser kaputte Schuh immer noch so gut passt, hält man sich an dem fest, wenn einem etwas anderes unsicheres über den Weg läuft, wenn man gezwungen ist, unwägsame Gegebenheiten zu "erteragen". Etwas neues halt, was auf einen zukommt, bzw. eben Unsicherheit und solche Sachen.

      Somit: Ja, du wirst ständig irgendwelche Dinge finden, die dich davon abhalten, dich um deinen ausgelatschten Schuhu zu kümmern. Denn er passt ja eh, ohne dass man was tut.

      Was aber, wenn der Schuh nun kaputt ist, und man in der neuen Wohnung keinen Teppich ausgelegt hat? Ok, genug der Metaphern....

      Über deine erste eigene Wohnung freue ich mich total für dich, immerhin bist du in dem Alter, in dem man so etwas ruhig mal machen kann. Keine Bange, es ist viel einfacher, als man denkt. Ehrlich. Und ich denke, deinen alten schuh wirst du dort noch brauchen. Allerdings: Du weisst, wie man mich erreicht, und du weisst auch, dass du dies jederzeit in Anspruch nehmen darfst/kannst. Also pass gut auf dich auf und putz mal deine Schuhe ;)

      hdl

      l.

      Neue Erkenntnisse!

      Hey!

      Erstmal danke für eure Antworten , ich habe letzends ein Gespräch geführt mit einer auch Betroffenen , wir haben uns über die Auslöser und die jetzige Einstellung zur Krankheit unterhalten und mir ist etwas klar geworden warum ich immer wieder Ausreden suche , Aufschübe finde es nicht für nötig halte es so zu regeln das ich alles machen kann vorallem gesund werden , ich will garnicht gesund werden , die Magersucht war für mich nie ein Mittel nur um dünn zu sein , nein viel Schlimmer es ist das Mittel der Wahl um mich ,meinen Körper und meiner Seele Schmerz zuzufügen , den letzten Rest Leben aus mir raus zu saugen , und ich verschwende sehr viel Energie darin , soviel das für nichts anderes mehr etwas übrig bleibt ....

      Und so langsam reicht mir nicht mal mehr das , ich sehne mich nach all dem was ich früher getan habe , ich habe immer gedacht ich kriege irgendwann mein Leben in den Griff ich dachte es wirklich so wie nennt man das Symptomverlagerung ..... Anorexie ist dummerweise mit all seinen Symptomen eine Sucht und Süchten war ich schon immer verfallen , macht es nun wirklich nicht einfacher!

      Ich habe gemerkt mit was für einer Gleichgültigkeit ich dem Leben gegenüber stehe .... wieviel ich in Kauf nehme , vorallem die Konsequenzen die durch die Magersucht folgen *können* , müssen sie ja nicht!

      Und nun???

      Das Filou
      Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen,
      als man umgeworfen wurde

      (Churchill)
      Aber Hanna ,
      *lufthol* was nützt mir all mein Wissen (über die Krankheit , was ich denke , fühle , machen Hanna) wenn ich offentsichtlich aufgegeben habe , die Anorexie ist mein Leben momentan und sie lebt mich und vorallem bestimmt sie mein Leben, ein Leben ohne sie ?! ich kann es mir nicht vorstellen , verfalle ich dann wieder in all meine anderen Süchte , destruktiven Verhaltensweisen , Selbstzerstörung?! Ich weiss letzendlich nicht wie ich da raus kommen soll denn wenn ich das eine nicht habe suche ich mir das andere und andersrum , ich bin in einer verdammten Zwickmühle und das ist mir in dem Gespräch klar geworden.
      Bin ich nun ein absolut hoffnungsloser Fall? Weil ich ohne all das nicht leben kann?
      Es macht mir Angst mittlerweile ......

      Das Filou
      Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen,
      als man umgeworfen wurde

      (Churchill)
      Es ist eine Entscheidung. Deine Entscheidung.

      Will ich leben oder will ich mich zerstören? Will ich gesund werden oder krank bleiben? Niemand sagt, dass diese Entscheidung leicht ist. Es ist auch nicht so, dass du diese Entscheidung triffst und es dann einfach ist, daran festzuhalten. Jeden Tag muss man sich immer wieder entscheiden. Wenn es sein muss jede Stunde, jede Minute. Immer wenn die Anorexie dir einreden will, du könntest ohne sie nicht leben. Immer wenn die anderen Dinge dir einreden wollen, du könntest ohne sie nicht leben.

      Du bist nur dann ein hoffnungsloser Fall, wenn du dich selbst aufgibst.

      Ich bin gerad dabei, sie loszulassen, ich versuche es, und die anderen Dinge werden stärker und sind verdammt schwer auszuhalten. Aber da muss man durch, wenn es besser werden soll. Das geht nicht in ein paar Tagen oder Wochen. Das dauert Monate, vielleicht Jahre. Aber es ist möglich.

      Liebes? Ich bin da.

      Hanna
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