Dissoziation - wie weit geht das so?

      Dissoziation - wie weit geht das so?

      Hallo ihr,

      poste heute zum ersten mal nach sehr sehr langer Zeit mal wieder etwas hier im Forum. Befinde mich zur Zeit in einer Art Krankenhaus, das es mir glücklicherweise gestattet, abends zu hause zu schlafen. Ich bin dort, weil ich zum Teil "Aussetzer" (Dissoziationen) habe, in denen ich mich selbst verletze, ohne etwas davon mitzubekommen. Das ist ein sehr beängstigender Zustand, weil man eben nichts selber kontrollieren kann. Inzwischen ist es besser geworden, aber ich wollte einmal fragen, ob jemand das kennt? Er/sie macht irgendetwas x-beliebiges und auf einmal setzt ein Filmriss ein und es passieren üble Dinge? Wie geht ihr damit um?

      Moon
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      Kennen: Ja. Umgehen? Ganz ehrlich? Spaeter laut "Sch...." rufen und hoffen ,das nichts schlimmes passiert ist, zählen ob noch alles dran ist. Zumindest war das früher bei mir so.

      Inzwischen - ja es geht - habe ich das eigentlich imemr unter Kontrolle, keine Aussetzer mehr, kein "Wo bin ich", und dergleichen. Zum Glück. Ich bin froh, dass das grösstenteils aufgehört hat.
      Hallo,

      ich kenn das auch. Das ich Dinge tue, an die ich mich nicht erinnern kann.
      Wie ich damit umgehe? Ich hab da noch keinen richtigen Weg gefunden, wenn es passiert ist, dann ist es passiert, da kann man dann nicht mehr viel daran ändern.
      Ich versuche dann immer die Menschen zu fragen, die evtl. in der Situation dabei waren, was war, was ich gesagt habe oder was ich gemacht habe. Das gibt mir ein wenig Sicherheit.

      Hanna
      natürlich ist es dann bereits passiert und man kann es nur hinnehmen. das schwierige ist dabei aber immer, genau zu gucken, was in den minuten vorher passiert ist, ob es einen trigger gab und wenn welchen. und diese kontrollverluste sind sehr schwierig. habe es inzwischen immerhin soweit im griff, dass ich mich nicht mehr selbst v*rl*tz* bewusst. aber das andere macht die situation nicht besser. :-/

      Moon
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      ich erweitere meine Frage nochmal. gestern abend hatte ich so ein Erlebnis, das kenne ich aber auch schon, nämlich, dass es auch zu sogenannten "positiven Aussetzern" kommt. die haben dann immer etwas mit den Schlafpillen zu tun, die machen auch Gedächtnisstörungen. Aber da ich die sonst ja nicht nehme, sind sie nicht die Ursache für die Dissoziationen/Selbstverletzungen. Gestern bin ich wohl schon ins Bett gegangen, dann aber offenbar nochmal aufgestanden und habe meine Küche geputzt. Ihr könnt euch mein ziemlich blödes Gesicht heute morgen vorstellen, als ich das bemerkt habe. ?( Aber trotzdem bleibt es ziemlich mies, wenn man so gar keine Kontrolle mehr darüber zu haben scheint, was so mit einem gerade passiert. Und darüber hinaus muss man es in dieser Klinik dem Personal dann auch noch glaubhaft erklären, weil die so etwas nicht so richtig oft zu hören bekommen. Das nervt obendrein.

      FullMoonlight
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      Glauben die in der Klinik denn daran, dass Du Dissos hast? Glaubt Dir die Thera dort? Wenn ja, könntest Du sie bitten, dass sie versucht, es dem restlichen Personal zu sagen und Du ihr auch von Deine Befürchtungen, Dir könnte nicht geglaubt werden, erzählst bzw. es damit begründest.

      Falls es dem ganzen Personal schwer fällt, Dir zu glauben, könntest Du eine Person, der Du vertraust und die diese "Aussetzer" eventuell schon mitbekommen hat, erstmal mit zum Gespräch zum Therapeuten mitnehmen, dass diese es ihm/ihr erklärt, was dann eher geglaubt wird als wenn nur Du es erzählst.

      Falls das nichts hilft, würde ich wohl einfach erzählen, wie es ist und wie es Dir damit geht und das Personal nach Lösungsmöglichkeiten fragen. Diese kannst Du ja ausprobieren, vielleicht helfen sie. Und Du könntest mit deren Hilfe raus finden, welche Auslöser es gibt bzw. geben könnte. Wenn diese mit Gegenfragen reagieren ala "Was denken Sie denn, was Ihnen helfen könnte?", einfach sagen, dass Du es nicht weißt, und Du u.a. auch deshalb hier bist, weil Du hoffst, dass die "Professionellen" dort noch Möglichkeiten haben, die helfen könnten.
      Und Du könntest z.B. im Gespräch sagen, dass Du über diese Momente vor der Disso sprechen möchtest, und es tust, zur Not auch gegen den Wunsch der Person gegenüber, mit der Du sprichst, um raus zu finden, was die Auslöser/Trigger sein könnten. Denn es ist DEIN Aufenthalt dort und DU musst danach mit Deinen Problemen klar kommen und nicht sie.

      Alles Liebe und viel Kraft, Igelchen
      Da ich manchmal doch sehr genervt bin, empfehle ich folgende Seiten:
      seit-seid.de/seid-seit.de, dass-das.de, dendenn.de/dennden.de und wennwen.de/wenwenn.de!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Igelchen“ ()

      Hallo Igelchen,

      danke für deine Antwort und ein frohes neues Jahr wünsche ich ;-).
      Die haben mir dort in der Klinik schon geglaubt, auch, wenn ich ein paar mal so Reaktionen wie "das ist ja selten" oder "hmm.." bekommen habe. Aber das ist dort auch keine spezielle Klinik, sondern das war ein Aufenthalt zur Krisenintervention, bzw, zum abschwächen der Krise, ein "aufbewahren" eben. Ich habe ja schon selber immer versucht, einen Auslöser für die "Aussetzer" zu finden und genauer hingesehen, was ich in der Zeit direkt davor gemacht habe. Aber wenn es dann so Sachen waren, die eher überhaupt nicht triggernd sind, war ich auch ratlos. Und das Personal dort natürlich noch umso mehr. Vor allem die, die keine Psychologen (sondern Krankenschwestern oder Pädagogen oä) waren.
      Gestern bin ich dann aber doch entlassen worden, weil es nicht mehr so häufig zu diesen "Zuständen" kam und sich auch meine Stimmung deutlich verbessert hat und diese Feiertage überstanden waren ;-). Und in dem Kurzbrief für den Psychiater stand ua in der Reihe der Diagnosen auch die Dissoziative Störung. Da gab es also gar keine Zweifel beim Personal zum Glück.
      Das beruhigt mich dann auch schon ein wenig. Dass man weiß, dass die einem das glauben. Ich weiß, dass es in diesem Krankenhaus einen Arzt gibt, der einen in so einer Situation gerne mal als psychotisch abstempelt und in eine geschlossene Station steckt. Aber mit dem hab ich ja nichts zu tun *froi*.

      Liebe Grüße
      Moonlight
      Stabil instabil 8)
      Hey,


      muss jetzt leider einfach nochmal was dran hängen zum Thema. Kennt ihr das, dass ihr euch zwar mit Sachen beschäftigt, euch, wie ihr denkt, ablenkt (zum Beispiel am Rechner oder am Tv), aber ihr in Wirklichkeit so sehr in Gedanken seid und schon längst wieder wegdriftet, dass es dann doch "ausarten" kann? Habe das in letzter Zeit vermerkt festgestellt. Da dachte ich, ich sei im Hier und Jetzt und dann ist doch wieder was passiert.
      Finde das nicht nur sehr seltsam, sondern auch noch sehr beängstigend. Hat sehr viel von noch mehr Kontrollverlust.
      Vielleicht kennt jemand sowas ja und kann sagen, wie er/sie damit umgeht?
      Oder welche Erfahrungen es da gibt?

      Liebe Grüße
      Moonlight
      Stabil instabil 8)
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