! Möglicher Trigger für instabile Essgestörte !
Länge: 97 Minuten
Spielfilm USA 2004
Morgan Spurlock, Dokumentarfilmer aus New York, will nachweisen, dass Fast Food schädlich ist, und entschließt sich zu einem Selbstversuch: Vor laufender Kamera legt er das Gelübde ab, sich einen Monat lang ausschließlich von McDonalds-Produkten zu ernähren. Drei Fachärzte checken den ernährungsbewussten jungen Mann vorher durch und befinden ihn für kerngesund. Die Gourmand-„Diät“ wirkt sich schnell verheerend auf Gewicht, Gesundheits- und Gemütszustand des wagemutigen Probanden aus - einschließlich gravierender Störung des Sexuallebens...
Der Dokumentarfilm "Super Size Me" ist ein filmisches Schwergewicht. Morgan Spurlocks rasante Mischung aus humorvoller Realsatire und hintergründigem Infotainment knüpft an den provokanten Stil des Dokumentarfilmers Michael Moore an.
*
Am Anfang steht eine entwaffnend einfache Frage: Warum sind US-Amerikaner so fett? Immerhin zwei Drittel der Erwachsenen im Land der unbegrenzten Ernährungs-Möglichkeiten sind übergewichtig, seit 1980 hat sich ihre Zahl glatt verdoppelt. Jeder ahnt, dass Fast Food eine der Ursachen hierfür ist. Doch die Öffentlichkeit scheint davon keine Notiz zu nehmen. Nicht umsonst investieren die großen Konzerne wie McDonalds extreme Summen in Kampagnen, die das positive Image des Fast Food fest im Bewusstsein des Durchschnitts-Amerikaners verankern sollen. Inspiriert von zwei fettleibigen Mädchen, die erfolglos gegen McDonalds klagten, dreht der New Yorker Dokumentarfilmer Morgan Spurlock in seinem ersten Kinoprojekt den Spieß einfach um: Gemäß dem amerikanischen Prinzip, nach dem der Verursacher für den Schaden aufkommen muss, sollen Fast-Food-Vertriebe dingfest gemacht werden. Um die schädliche Wirkung von Fast Food empirisch nachzuweisen, zieht der Filmemacher mit der Kamera los zu einem beispiellosen Trip durch die Staaten. Zum großen Entsetzen seiner Freundin Alex, einer vegan lebenden Ernährungsberaterin, legt Spurlock ein Gelübde ab: einen ganzen Monat lang dreimal täglich ein Menü bei McDonalds zu essen. Jedes Gericht auf der Karte muss mindestens einmal bestellt und bis zum letzen Bissen gegessen werden. Die Folge dieses Ernährungsprogramms wird am eigenen Leib dokumentiert. Vor Beginn des Selbstversuchs lässt der Proband sich gründlich durchchecken: Der junge Mann ist kerngesund. Der gesamte Ess-Marathon steht unter strenger Aufsicht dreier Fachärzte, die das Experiment mit wachsender Besorgnis beobachten. Bereits nach zwölf Tagen hat das Versuchskaninchen acht Kilo zugenommen, und schon bald rät der Internist entsetzt zum Abbruch, mit den Worten: "Ihre Leber sieht aus wie Pastete". Während der Hamburger-Esser über Niedergeschlagenheit und nächtliches Herzrasen klagt, moniert Freundin Alex, dass auch im Bett nicht mehr allzu viel läuft...
Ähnlich wie Michael Moore mit "Bowling For Columbine" das Waffenproblem geißelte, führt sein Landsmann Morgan Spurlock eine provokative Auseinandersetzung mit der katastrophalen Ernährungssituation Amerikas. Sein mutiger Selbstversuch ist zwar subjektiv und manipulativ, dies aber auf augenzwinkernde und höchst unterhaltsame Weise. Hintergrundgespräche mit Wissenschaftlern wechseln mit erschütternden Bildern von Operationen fettleibiger Patienten. Durch diese intelligente Mischung hält Spurlock geschickt die Balance zwischen Realsatire und hintergründigem Infotainment - Comiceinlagen veranschaulichen nebenbei die gruselige Herstellung von Chicken-Nuggets. Spurlocks filmische Ernährungsberatung wurde 2004 in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnet und 2005 für den Oscar als bester Dokumentarfilm nominiert.
HP zum Film
Kritik
Wiederholung: 10.01.2008 WDR 23:15 Uhr
lg
Zartbitter
Länge: 97 Minuten
Spielfilm USA 2004
Morgan Spurlock, Dokumentarfilmer aus New York, will nachweisen, dass Fast Food schädlich ist, und entschließt sich zu einem Selbstversuch: Vor laufender Kamera legt er das Gelübde ab, sich einen Monat lang ausschließlich von McDonalds-Produkten zu ernähren. Drei Fachärzte checken den ernährungsbewussten jungen Mann vorher durch und befinden ihn für kerngesund. Die Gourmand-„Diät“ wirkt sich schnell verheerend auf Gewicht, Gesundheits- und Gemütszustand des wagemutigen Probanden aus - einschließlich gravierender Störung des Sexuallebens...
Der Dokumentarfilm "Super Size Me" ist ein filmisches Schwergewicht. Morgan Spurlocks rasante Mischung aus humorvoller Realsatire und hintergründigem Infotainment knüpft an den provokanten Stil des Dokumentarfilmers Michael Moore an.
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Am Anfang steht eine entwaffnend einfache Frage: Warum sind US-Amerikaner so fett? Immerhin zwei Drittel der Erwachsenen im Land der unbegrenzten Ernährungs-Möglichkeiten sind übergewichtig, seit 1980 hat sich ihre Zahl glatt verdoppelt. Jeder ahnt, dass Fast Food eine der Ursachen hierfür ist. Doch die Öffentlichkeit scheint davon keine Notiz zu nehmen. Nicht umsonst investieren die großen Konzerne wie McDonalds extreme Summen in Kampagnen, die das positive Image des Fast Food fest im Bewusstsein des Durchschnitts-Amerikaners verankern sollen. Inspiriert von zwei fettleibigen Mädchen, die erfolglos gegen McDonalds klagten, dreht der New Yorker Dokumentarfilmer Morgan Spurlock in seinem ersten Kinoprojekt den Spieß einfach um: Gemäß dem amerikanischen Prinzip, nach dem der Verursacher für den Schaden aufkommen muss, sollen Fast-Food-Vertriebe dingfest gemacht werden. Um die schädliche Wirkung von Fast Food empirisch nachzuweisen, zieht der Filmemacher mit der Kamera los zu einem beispiellosen Trip durch die Staaten. Zum großen Entsetzen seiner Freundin Alex, einer vegan lebenden Ernährungsberaterin, legt Spurlock ein Gelübde ab: einen ganzen Monat lang dreimal täglich ein Menü bei McDonalds zu essen. Jedes Gericht auf der Karte muss mindestens einmal bestellt und bis zum letzen Bissen gegessen werden. Die Folge dieses Ernährungsprogramms wird am eigenen Leib dokumentiert. Vor Beginn des Selbstversuchs lässt der Proband sich gründlich durchchecken: Der junge Mann ist kerngesund. Der gesamte Ess-Marathon steht unter strenger Aufsicht dreier Fachärzte, die das Experiment mit wachsender Besorgnis beobachten. Bereits nach zwölf Tagen hat das Versuchskaninchen acht Kilo zugenommen, und schon bald rät der Internist entsetzt zum Abbruch, mit den Worten: "Ihre Leber sieht aus wie Pastete". Während der Hamburger-Esser über Niedergeschlagenheit und nächtliches Herzrasen klagt, moniert Freundin Alex, dass auch im Bett nicht mehr allzu viel läuft...
Ähnlich wie Michael Moore mit "Bowling For Columbine" das Waffenproblem geißelte, führt sein Landsmann Morgan Spurlock eine provokative Auseinandersetzung mit der katastrophalen Ernährungssituation Amerikas. Sein mutiger Selbstversuch ist zwar subjektiv und manipulativ, dies aber auf augenzwinkernde und höchst unterhaltsame Weise. Hintergrundgespräche mit Wissenschaftlern wechseln mit erschütternden Bildern von Operationen fettleibiger Patienten. Durch diese intelligente Mischung hält Spurlock geschickt die Balance zwischen Realsatire und hintergründigem Infotainment - Comiceinlagen veranschaulichen nebenbei die gruselige Herstellung von Chicken-Nuggets. Spurlocks filmische Ernährungsberatung wurde 2004 in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnet und 2005 für den Oscar als bester Dokumentarfilm nominiert.
HP zum Film
Kritik
Wiederholung: 10.01.2008 WDR 23:15 Uhr
lg
Zartbitter
"Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein!"
Voltaire
Voltaire
*Prachtmädchen*
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