"Sicherer Ort" einüben?

      "Sicherer Ort" einüben?

      Ich war in der Klinik und dort wurde mir in einer Therapiesitzung die Übung zum Sicheren Ort näher gebracht. Kennt jemand diese Übung?

      Zur Erklärung: Man stellt sich einen imaginären Beschützer vor und einen imaginären Ort, der einem gefällt und wo man sich wohl fühlt. Dann leitet einen der Therapeut dazu an, sich zu entspannen und liest eine Art Geschichte vor, die man sich vorstellen soll.

      Man hat mir zugesagt diese Übung jede Woche zu machen, damit ich sie einüben und sie mir womöglich helfen kann. Die Ärztin, die das gemacht hat, war aber dann in Urlaub, hatte Nachdienst und so ist das Ganze im Sand verlaufen.

      Jetzt habe ich meinen ambulanten Psychologen darauf angesprochen. Er kannte die Übung nicht und hat mir gesagt ich solle mir ein Buch dazu ausleihen und es lesen. Ich fühle mich im Stich gelassen.

      Kann man sich so was wirklich selber beibringen (was ich ja bezweifle) oder gibt es irgendwo Kurse dazu? Könnt ihr mir vielleicht dazu was sagen bzw. raten? Vielen Dank!

      Liebe Grüße

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Sula“ ()

      Hallo,

      ich kenne diese Übung sehr gut und mache sie fast jeden Abend zum Einschlafen. Komisch, dass dein Therapeut sie nicht kennt. Ich kenne kaum einen Therapeuten, der sie nicht kennt. ;)
      Einmal die Woche üben finde ich sehr sehr wenig. Ich denke, dass man täglich üben muss, weil es lange dauern kann bis man die Übung wirklich kann.
      Es gibt eine Cd von Luise Reddemann, auf der sie diese und noch andere Imaginationsübungen vorliest. Du kannst dir die Übung auch selber beibringen, das geht. Du kennst sie ja schon und hast somit einen Vorteil.

      Vielleicht hilft dir die Cd ja weiter.

      Hanna
      Kann man sich so was wirklich selber beibringen

      ja, klar kann man, ich habe sie sogar selbst ausgedacht für Beruhigung, noch bevor ich daüber gelesen habe; und als ich bei Stabilisierungstechniken gelesen habe, dachte ich mir:
      Das ist doch genau das was ich immer schon mache =)

      ich hab mittlerweile 3-4 "Sichere Orte" zur Auswahl je nach Stimmung, und bin dabei sie ausführlich zu gestalten: Architektur, Möbel, Farben, Tiere, Leute, mit vielen wunderschönen Details. Ich hab sogar Grundriss gezechnet für eine von meinen Villen - mein Freund half mir dabei :D

      Du kannst dich auch ein bisschen verwandeln, wenn du dort bist - andere Kleider, etc; ich hab dort auch andere Frisur...

      Üben ist falscher Begriff - es ist ein wunderschöner Spiel =)
      13 Ihr seid das Salz der Erde...
      14 Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Mt.5,13-14

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Arnika“ ()

      Hallo,

      Ich kenne diese Imaginisationsübungen, da gibt es ganz viele von, nivht nur den sicheren Ort, zB Baumübung, Lichtübung
      , Innere garten, Gepäck ablegen usw.

      Die sind von einer Psychologin Namens Luise Reddemann entwickelt worden (die hat mal ne Klinik für traumatherapie geleitet, ursprünglich hat sie diese Übungen zur Stabiliesierung gedacht.
      Es gibt ein Buch von ihr das heißt "Imagination als heilsame Kraft" . Dort werden die Übungen und überhaupt das ganze Therapiekonzept was hinter diesen Übungen steht, erklärt. Die Texte zu den Übungen sind abgedruckt.
      Aber, was dir wahrscheinlich noch eher weiterhilft: es gibt dazu auch eine CD, wo die Übungen draufgesprochen sind. Wenn du nen CD-Player hast, dann nützt dir das bestimmt! Die CD heißt, glaube ich, genauso wie das Buch, oft gibts die auch zusammen zu kaufen. frag einfach mal in nem Buchladen nach (die haben die CD auch einzeln, in nem CD-Laden gibts die glaub ich nicht) oder du guckst mal bei amazon oder ebay.

      Vielleicht kannst du deinem Thera ja von dem Buch erzählen, dann kann er sich die mal durchlesen und mit dir machen.Oder er spricht sie dir auf Kassette. Oft werden so "Imaginations(übungs-)gruppen (auch Stabilisierungsgruppen genannt) auch von Frauen/Mädchenberatungsstellen oder Beratungsstellen für Traumatisierte(-Frauen)/s*x**ll*n Mb angeboten. (zumindest in größeren Städten) Da könntest du also auch mal nachfragen.

      Aber im prinzip kann man die auch alleine lernen. und auch wenn du in der thera die mit deinem Therapeuten oder in ner gruppe machst, solltest du die ja täglich (oder mehrmals Täglich) üben, damit du sie in Krisensituationen auch gut anwenden kannst.



      Ich hoffe ich konnte dir ein bischen helfen, wenn du noch frage hast, kannste mir ja einfach ne PN schreiben! Ich finde diese Übungen übrigens auch sehr sehr hilfreich, es lohnt sich wirklich die zu lernen!!! (und ich brauchte auch nur in den ersten Monaten die Anleitung, dann konnte ich die so aus dem "ff" dass ich sie bis heute gut anwenden kann!!!)
      ciao, persephone
      Danke für deine schnelle Antwort. :)

      ich finde es auch komisch, dass mein Therapeut die Übung nicht kennt. ?(

      Hast du dir diese Übung selber beigebracht oder beim Therapeuten gelernt?
      Wie heißt diese CD von Luise Reddemann?

      Ich möchte die Übung einfach mal ausprobieren, ob sie mir helfen kann. Habe aber die Befürchtung, dass ich zu schnell und zu leicht abschweifen werde oder mich nicht richtig konzentrieren kann. Beim ersten und bisher einzigen Mal, als ich diese Übung kennengelernt habe, konnte ich mich auch nicht wirklich konzentrieren.
      Ich möchte die Übung einfach mal ausprobieren, ob sie mir helfen kann
      ich befürchte es ist etwas falsche Ansatz; weil du brauchst gewisse Zeit, sich in diese imanginäre Welt einzueben.

      Mit einer Konzentration sehe ich weniger Problem, wichtig sind nicht die Details oder wie lange du dich konzentrierst, sondern das Gefühl, das dabei entsteht.... die Ruhe... die Geborgenheit... die Gemütlichkeit :)
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      Original von Arnika
      Mit einer Konzentration sehe ich weniger Problem, wichtig sind nicht die Details oder wie lange du dich konzentrierst, sondern das Gefühl, das dabei entsteht


      Das kann man so nicht sagen, denn das ist bei jedem unterschiedlich. Für jeden sind andere Dinge wichtig. Die Dauer, die Konzentration, die Details. Das ist nicht bei jedem gleich.

      Ich hab die Übung bei einem Therapeuten gelernt, wie die Cd heißt weiß ich leider nicht, kann man aber bestimmt im Netz rausfinden. Ansonsten hat Persephone ja schon ein paar hilfreiche Worte geschrieben.

      Hanna
      Hallo ihr!

      Toll, so viele hilfreiche Beiträge! Danke! :)

      Ich werde mal in meiner Stadt schauen, ob da solche Kurse dazu angeboten werden. Vielleicht gibt es tatsächlich so was.

      Leider habe ich nur den sicheren Ort kennengelernt. Aber so eine CD hört sich ja schon mal sehr gut an. Das könnte ich jeden Tag daheim üben.

      @Arnika
      Ich hab deinen Link angeschaut, aber da sind verschiedene Bücher und CDs. Welches Buch bzw. CD ist denn da nun das/die passende?

      @Persephone
      Ja, ich werde einfach meinem Thera noch mal davon erzählen. Vielleicht übt er sie ja doch mit mir. Ansonsten werde ich mich alleine daran versuchen. ;)
      die cd

      das buch (kenne ich nicht)

      Wenn du dir das Buch nicht kaufen magst, ist ja recht teuer, kannst du auch mal googlen (nach Imaginationsübung, oder Imaginationsübung reddemann, oder ...) Da findest du zum Beispiel dies (hatte beim Überfliegen den Eindruck, die Texte sind in etwa so, wie auf der CD) Da kannst du dir die Übung, die du üben willst raussuchen. Mach am besten nicht alle auf einmal, sondern vielleicht erstmal nur eine (den sicheren ort)
      Hier findest du auch recht viele Übungen, ist auch etwas strukturierter, aber eigentlich eher für Therapeuten gedacht ;) . Wieder gilt: nicht alle auf einmal, erstmal nur eine und dann schaust du weiter.

      Die CD teste ich gerade für mich, da ist folgendes drauf:
      1. Musik: John Downland: My lord willobies wellcome home 1:18
      2. Übung: Achtsamkeit 4:16
      3. Musik: John Dowland: The Lady Laitions Almone 1.21
      4. Übung: Gepäck ablegen 8:05
      5. Musik: John Dowland: Orlando sleepeth 1:26
      6. Übung: Den Körper achtsam wahrnehmen 7.17
      7. Musik: John Dowland: Galliard 1:38
      8. Übung: Der innere Beobachter 10:56
      9. Musik: John Dowland: What if a day 1:31
      10. Übung: Baumübung 10:02
      11. Musik: John Dowland: Mrs Winters Jumpp 00:53
      12. Übung: Wohlfühlort 11:32
      (= der sichere Ort)
      13. Musik: John Dowland: A piece without Title 2:35

      lg, fore
      @forever

      Vielen Dank für die ganzen Links und Informationen. :)
      Die CD hört sich schon mal sehr gut an und ich denke, dass es mir leichter fällt, wenn ich die Übung anhöre, als wenn ich das Buch lese.

      Da gibts noch ne andere CD und zwar Trauma
      Weißt du, welche von beiden besser ist?

      Kannst du schon von deinen Erfahrungen mit der CD und den Übungen berichten?

      LG
      Die zweite CD kenne ich nicht. Da sind aber offenbar nicht nur Übungen drauf, sondern auch Informationen über Trauma etc.
      Auf meiner CD dauern die Übungen ca 50 Minuten. Die andere CD dauert 70 Minuten, also nehme ich mal an, (muss aber nicht unbedingt stimmen) dass weniger Übungen drauf sein werden. Das ist wohl das Buch, auf dem die 2. CD ("audiobook") beruht: klick
      In der einen Kundenrezension ist der Inhalt des Buches zusammengefasst.

      Ich finde die CD gut. Habs gestern vorm Schlafen gehört/gemacht, danach war ich total entspannt (trotz Stress, trotz eigentlich Dauerverspannungen)
      Ich mag auch die Stimme :) Manche finden die wohl zu distanziert, kühl, gefühllos. Finde ich aber nicht. Es passt einfach. Man soll sich ja schließlich selbst was vorstellen. Außerdem hat sie keine so Pseudoeinlullstimme, das mag ich nämlich garnicht.
      Was magst du denn noch wissen?

      Schau mal, das hatte ich ganz vergessen: Übung sicherer Ort online
      Ist anders als die Übung auf der CD, aber vielleicht ist es ja schonmal was für dich. Kann man auch runterladen (rechtsklick, speichern unter), ob man es runterladen darf, weiß ich nicht, kannst ja vielleicht mal nachfragen.

      Lg, fore
      Danke für den Link mit der Online-Übung. Die werde ich heute abend, wenn ich Zeit habe mal machen. :) Und ich schau mal, ob ich sie runterladen darf.

      Ich denke wirklich, dass die CD "Imagination als heilsame Kraft", die du auch hast, besser ist als die zweite. Machst du eigentlich die ganzen Übungen abends vorm Schlafen oder suchst du dir nur bestimmte heraus?
      der innere, sichere Ort ist eine sehr gute Übung - aber leider auch nicht immer anwendbar.
      Es ist kein Allheilmittel - die Grundidee der Stabilisierung darf nicht verloren gehen. Sie werden viel in der Traumatherapie eingesetzt und da wundert es auch mich umso mehr, dass sie dein Therapeut nicht kennt.
      Der innere, sichere Ort oder auch die Tresorübung sind feste Bestandteile vieler Kliniken. Man braucht sehr lange um sie sicher zu beherrschen und leider geben viele auf. Es dauert Monate bis man in der Lage ist, in einer Krisensituation sicher auf die Übung zurückgreifen zu können. Leider.

      Aber nicht aufgeben, das Leben ist machbar ;)
      I'll Take The Rain
      @mariposa

      Ich finde es auch total komisch, dass mein Therapeut diese Übung nicht kennt. Mag das daran liegen, dass er kein Therapeut speziell für Traumatherapie ist?
      Ich weiß nicht, ob jede Stunde einfach nur miti ihm reden so wirklich was bringt. Er fragt mich, wie es mir geht und was ich so die letzte Zeit gemacht habe. Irgendwie kann ich solche Gespräche auch mit ner guten Freundin führen.

      Ich werde einfach mit dem Üben anfangen, sobald ich die CD habe. War mir schon klar, dass das nicht von heute auf morgen klappt. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Sula“ ()

      Nein, die Übung sollte generell bekannt sein, nicht nur in der Traumatherapie.

      Es ist schon ein Unterschied, ob du mit einem Therapeuten oder einer Freundin sprichst. Aber das war wohl eher vergleichend gemeint. Der Therapeut kann Dinge viel objektiver betrachten als eine nahe stehende Freundin.
      Aber vielleicht solltet ihr das Problem mal angehen. Mit meiner ersten Therapeutin habe ich auch mehr über das Wetter geredet als über alles andere. Ich konnte nicht mit ihr reden weil ich das Gefühl hatte, sie näme mich nicht ernst. Nach über einem Jahr erst habe ich das angesprochen, dass ich mit ihr nicht reden kann und deshalb auch nicht glaube, dass ich so weiterkomme.
      Sie hat das gut aufgenommen - das ist auch Teil ihres Jobs, dass einige mit ihr nicht klarkommen. Wir haben gemeinsam nach einem neuen Therapieplatz gesucht wo es dann "gefunkt" hat.

      Alles Gute für dich!
      I'll Take The Rain
      Ich fühle mich ernst genommen, wenn ich mit ihm rede, aber ich frage mich was das Reden in Zukunft bringen soll - ca. alle zwei Wochen 1 Stunde reden, wie es im Studium und privat mit Freund und Eltern läuft?

      Wenn ich mit ihm über meine Probleme rede, die mit dem Trauma zusammenhängen, dann kann er mir nicht wirklich was raten, außer tief ein- und ausatmen und dass ich mir vorstellen soll, dass mir nichts passiert. Keine Stabilisierungsübungen oder dergleichen. ?(

      Deshalb muss ich jetzt selber schauen und mir das beibringen. Freut mich zu hören, dass du nach deiner Therapeutin dann einen "richtigen" Therapieplatz gefunden hast. :)
      Na dein Therapieplatz scheint wirklich nicht der Richtige für dich zu sein..
      wenn du ein Trauma verarbeiten möchtest und nur ein "tief durchatmen" bekommst klingt das zumindest nicht nach klaren Verhältnissen.
      Es ist schwer das rüberzubringen, aber ich hab mir damals gedacht: Dir geht es so beschissen, du willst Hilfe damit du gesund wirst - aber das hier ist nicht die richtige Hilfe. Als ich das für mich klar hatte und die Zweifel beiseite geschoben hatte hab ich mit meiner ersten Therapeutin geredet. Und das Ergebnis hab ich ja schon geschrieben.

      Alles Gute, du schaffst das!
      I'll Take The Rain