*vorstell*

      hallöchen,

      hab mich grad angemeldet und versuch mich mal an einer vorstellung.

      ich bin 25 und habe mit knapp 20 die diagnose BPS erhalten. im laufe der letzten sieben jahre war ich des öfteren stationär in einer psychiatrischen klinik. in therapie bin seit zehn jahren eigentlich durchgängig - mit mehreren phasen der unterbrechungen oder längeren pausen.

      was gibts zu mir noch zu sagen ...
      eigentlich komme ich aus einem heilen elternhaus. eigentlich hätte ich immer alles gehabt, was man zum glücklich sein braucht. aber eigentlich war ich damit nie wirklich glücklich. denn eigentlich konnte ich den ansprüchen meiner familie nie genügen. denn eigentlich habe ich nicht so funktioniert wie es gewünscht war und eigentlich bin ich eine ziemliche enttäuschung für meine familie. denn eigentlich bekam ich in materieller hinsicht alles was man sich als kind und jugendlicher wünschen kann. doch eigentlich suchte ich nach liebe und leben und fand es nicht.
      bis nach dem abitur verhielt ich mich sehr angepasst. nur leben wollte ich mit der schulischen ausbildung, meinem ersten studium nie wirklich. ich wollte nicht in die wirtschaft. ich brachte meine (leider) sehr guten leistungen - ich funktionierte eine gewisse zeit. innerlich wollte ich das alles nicht, doch es war mir nicht möglich der familären etikette zu entfliehen. um gemocht und akzeptiert zu werden, passte ich mich an. bis ich nicht mehr konnte, bis ich das erste mal zu viele tabletten schluckte, in der hoffnung nicht mehr aufzuwachen. die jahre darauf erfolgte ein ständiges up and down. meine familie ist enttäuscht von meinem lebensweg - doch in bin zumindestens mit dem neuen studium und dem damit neuen beruf dort angekommen wo ich beruflich hingehöre.

      aber eigentlich bin ich noch immer nicht glücklich ... ich halte mich mit meinem beruf über wasser. doch ich spüre wie mir die luft ausgeht. mein alltag - meine ständig wechselnden partnerschaften - mein freundeskreis - meine familie ... all das ist eine überforderung für mich. nichts grau, nichts heller, nichts dunkler, alles schwarz oder weiß, keine graustufen ...
      ich suche nähe und nehme mir distanz.
      ich suche zweisamkeit und fliehe.
      ich suche anerkennung, nehme und sehe sie nicht.
      ich suche sicherheit und fliehe in die unstetigkeit.
      ich suche liebe, hasse und hasse mich.
      ich suche ein zuhause und laufe davon.
      ich suche mich und habe mich verloren.
      ich suche positiven kontakt und verletzte mich selber.
      ich suche vertrauen und traue mich nicht.
      eigentlich will ich leben, doch ich weiß nicht ob ich lebe.
      eigentlich will ich liebe, doch ich weiß nicht ob ich lieben kann und ob mich jemand lieben kann.
      eigentlich will ich - ich - sein, doch ich weiß nicht wer ich bin.
      eigentlich will sein, doch ich weiß nicht ob ich bin.
      eigentlich will ich mich sehen, doch ich sehe mich nicht.

      eigentlich lebe ich in der leere, im vakuum ... und eigentlich fehlt mir ein plan zu mir selbst.

      meine freuden gibts dennoch ... das ist mein hund, meine freunde, mein sport, meine arbeit, meine musik.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „punkrockig“ ()

      Hallo du,

      herzlich willkommen im Forum! Wünsch dir ein gutes Einleben.

      Kommt mir übrigens sehr bekannt vor, was du da geschrieben hast, hätte von mir sein können.

      Man liest sich ja dann sicher.

      LG
      »Lange saßen sie dort und hatten es schwer.
      Doch sie hatten es gemeinsam schwer und das war ein Trost.
      Leicht war es trotzdem nicht.«
      aus Ronja Räubertochter
      Astrid Lindgren
      Hi du,
      herzlich willkommen hier.

      Leb dich gut ein und fühl dich wohl hier.

      Das ist wirklich nicht schön was du da erzählst, aber diese Hin- und Hergerissenheit kenne ich sehr gut, kann dir sagen das du da nicht allein bist :)

      Hoffe mal du findest hier das wonach du suchst.

      lg
      "Das Grausame des T*d*s liegt darin, dass er den wirklichen Schm*rz des Endes bringt, aber nicht das Ende."

      Franz Kafka