Langzeithausaufgabe-Essensbeobachtung

      Langzeithausaufgabe-Essensbeobachtung

      Hej.

      Wie einige wahrscheinlich wissen hatte ich lange Zeit große Probleme mit dem Essen.. ich würde auch immernoch nicht sagen, dass ich geheilt bin- ansatzweise sicher, aber die Einsicht reicht dann doch nicht allzuweit-.. jedenfalls hab ich nun Ökotrophologie als Hauptfach.
      So weit so gut, ich kenn mich auf dem Gebiet schließlich gut aus.
      Ich hatte auch immer im Hinterkopf, dass es problematisch werden könnte, aber auf Grund langer Klinikaufenthalte konnte ich kaum anders wählen.
      Und nun ist es soweit:
      Wir sollen [als Klausurersatz] eine Langzeithausaufgabe machen:
      eine Woche akribisch abwiegen was wir essen, das aufschreiben, beurteilen und schreiben wie verschiedene Essgewohnheiten zustande gekommen sind usw.

      Und hier habe ich Angst, dass ich noch nicht weit genug bin, dass mich das wieder runterreißt..ich kann die Aufgabe jedoch nicht verweigern und möchte meiner Lehrerin auch ungern zuviel erzählen.

      Hat jemand Ideen..?

      LG jedenfalls,
      L.
      Er weiß doch, dass sie ihn liebt.
      Und sie weiß, dass er sie liebt.
      Das war doch immer selbstverständlich, denkt Lilja und merkt plötzlich, dass in der Liebe gar nichts selbstverständlich ist.


      Hoppsendes Plümchen und Miststück's Schosshündchen
      Uih, schwierig. Ganz ehrlich.

      Und du bist dir sicher, dass kein Weg an dieser Aufgabe vorbei führt?

      Mir fallen spontan 2 Sachen ein, die das Ganze für dich als "machbar" darstellen könnten.

      Zum ersten einmal wäre vielleicht die Möglichkeit vorhanden, dass jemand anders deine Gewohnheiten und deine Ernährung beurteilt. Das würde allerdings nur funktionieren, wenn jemand eben entsprechend lange bei idr ist und Ahnung von eben diesem Fach hat.

      Die wahrscheinlich bessere Möglichkeit, die mir dabei einfällt ist etwas anders gelagert.

      Wie wäre es, wenn du dir für eben diese Woche einen entsprechenden Essensplan machst? Diesen dann entsprechend nach irgendwelchen für dihc relevanten Gesichtspunkten aufstellen. Anhand dieses Planes solltest du dann eigentlich in der LAge sein, deine Hausaufgabe zu bewerkstelligen, und als Beurteilung ebne den Essensplan anzugeben ;)

      LG
      Zum ersten einmal wäre vielleicht die Möglichkeit vorhanden, dass jemand anders deine Gewohnheiten und deine Ernährung beurteilt. Das würde allerdings nur funktionieren, wenn jemand eben entsprechend lange bei idr ist und Ahnung von eben diesem Fach hat.


      Es geht in erster Linie darum, die psychologischen Hintergrundaspekte zu durchleuchten, warum man was mag oder eben nicht, warum man wann Hunger hat, wann Appetit, wann nicht, wann man eher bereit ist, Sättigung wahrzunehmen und wann nicht -und von was für persönlichen Faktoren das abhängt.

      Und genau wegen des Umfangs der Aufgabe ist es schwer zu "schummeln".. ich könnte mir [nur für die HA natürlich] nen "normalen" Essensplan aufstellen und hin und wieder n Stück Schokolade dazuschmeissen und alles wär super, aber ich persönlich habe ziemlich auffällige und eindeutige [wenn man Ahnung von dem Fach hat] Macken. Zum einen könnte ich zwar komplett lügen, aber das fällt auf jeden Fall auf [1.Körper, 2. Kursfahrten usw. ] und andererseits wirds nach meiner Einschätzung schon brenzlig sobald auch nur wenige persönliche Aspekte mit eingebracht werden.
      Und es ist leider auch nicht gerade einfach 15 Seiten überzeugend mit Lügen zu füllen [ich bin mir sicher ich kann das, aber es ist definitiv nicht gut].
      Er weiß doch, dass sie ihn liebt.
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      Hoppsendes Plümchen und Miststück's Schosshündchen
      Hi,

      also, ich kenn die Situation sonen bischen, in der 8. mussten wir für Bio auchmal so Essprotokolle schreiben, da war ich grad aus der KJP, wo ich damals wegen ner ES war, entlassen, ich hab damals meiner Biolehrerin gesagt, dass ich das noch nicht kann, und sie hat sehr verständnisvoll darauf reagiert, und hat auch nichts der Klasse oder so erzählt.
      Das nurmal als Ermutigung.
      Eine Idee wäre, dass du über jemand anderes, zB Schwester/Mama/Freundin... so ein Protokoll schreibst, natürlich im Einverständnis der Person, sie müsste dir dann ja auch was erzählen. Ich weiß nicht, ob das umsetzbar ist, ist nur ein Vorschlag.

      LG, Persephone
      Der einzige Mensch, den ich ne Woche derart intensiv unter Beobachtung stellen könnte wäre mein Freund - und der hat sicher keine Freude daran seine Käsescheiben abzuwiegen^^[und so viel wie der kann kein Mensch essen :D ]

      oder die Menschen aus der Klasse, aber die müssen das ja auch machen.
      Die restlichen Menschen die ich kenne würden das nicht für mich tun und die, die das machen würden möchte ich nicht darum bitten [weil einerseits eben Triggergefahr und andererseits ist das halt n ziemlicher Aufwand] und wie gesagt, sie glaubt mir nicht, wenn ich sage ich steh auf halbrohes Steak; ebenso, wenn ich sage, dass ich regelmäßig Käse essen würde oder Milch trinken oder was auch immer- meine Essgewohnheiten sind wirklich abnormal.Und das wird sie durchschauen, eben wegen Körper und Kursfahrten.

      Und ich möchte ihr eben wenn es irgendwie vermeidbar ist nichts erzählen.Es ist den Lehrern bekannt, dass ich lange stationär war und mehr müssen sie nicht wissen- ich will kein Mitleid, keine Narrenfreiheit und ganz simpel dass sie das nicht erfahren, denn je mehr Raum ich den "kranken" Aspekten einräume, desto mehr Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Raum fordern sie.
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      Hoppsendes Plümchen und Miststück's Schosshündchen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lachträne“ ()

      Original von Lachträne
      denn je mehr Raum ich den "kranken" Aspekten einräume, desto mehr Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Raum fordern sie.


      Vielleicht ist genau das die Lösung.

      Es ist eine Hausaufgabe. Nicht mehr. Sie berührt ein Gebiet, mit dem du sehr große Probleme hattest. Das ist nun eine Chance für dich auszutesten, in wiefern du normal und alltäglich damit umgehen kannst. Sieh es als Übung, nimm es als einen Test für dich, als Chance.

      Dabei solltest du aber unbedingt Rücksprache mit einem Arzt oder Thera haben, der von deinem Problem weiß. Es wäre nicht schlecht, wenn ein Fachmann das mit überwachen würde, denn es stellt bestimmt einen gewissen Trigger dar. Darum: sorge für Auffangmöglichkeiten!

      Ausweichen würde ich der Aufgabe nicht. Du bist sehr stark geworden und weit gekommen. Nimm es in Angriff und schau, wie weit du kommst. Besprich es mit einem Fachmann deines Vertrauens, sprich es mit ihm (!) ab, mach dir einen Plan, sorge für genug Entspannung und Entlastung etc. pp. Triff Vorkehrungen, wie du dich auffangen und absichern kannst - aber nimm gleichzeitig die Chance (mit einem kritischen Auge auf dein Verhalten) wahr und nutze sie! Wer weiß, vielleicht hast du am Ende eine Woche lang durchgehalten und merkst, dass es doch besser gelaufen ist, als du dachtest...? ;)



      Es ist egal, ob die Lehrerin am Ende erkennen wird, dass du eine Essstörung hattest/hast (?). Was sie denkt, ist egal. Wenn sie dich drauf anspricht, sag ihr das, was du hier geschrieben hast. Das sollte dich nicht davon abhalten, eine Herausforderung anzunehmen um vielleicht daran zu wachsen.
      [...]und wie gesagt, sie glaubt mir nicht, wenn ich sage ich steh auf halbrohes Steak; ebenso, wenn ich sage, dass ich regelmäßig Käse essen würde oder Milch trinken oder was auch immer- meine Essgewohnheiten sind wirklich abnormal.Und das wird sie durchschauen, eben wegen Körper und Kursfahrten.


      Das hört sich für mich so an, als würde deine Lehrerin doch schon zumindest ahnen, dass du eine ES hattest/hast.

      Warum hast du trotzdem solche Angst davor, das sozusagen öffentlich zu machen, indem du diese Hausaufgabe ehrlich angehst?
      Ich verstehe, dass es dich triggert und du Angst davor hast, dass dein Essverhalten sich dadurch noch verschlimmert.
      Trotzdem würde ich auch am ehesten der Ansicht von Schall&Rauch zustimmen: sieh es als Herausforderung! Wenn ein Fachmensch dich dabei begleitet, könnte diese Hausarbeit evtl auch lehrreich für dich sein und dich weiterbringen... könnte ich mir zumindest vorstellen.
      Natürlich kann ich nicht beurteilen, wie unnormal dein Essverhalten tatsächlich ist und ob du das deiner Lehrerin "zumuten" kannst...

      Lg enola
      Then we tried to name our babies
      But we forgot all the names that,
      The names we used to know.
      But sometimes we remember our bedrooms
      And our parents' bedrooms
      And the bedrooms of our friends
      Then we think of our parents
      Well, whatever happened to them??!

      (ARCADE FIRE - Tunnels)