Persephone

      sollbruchstellen


      ihr kriegt mich nicht;
      nicht nocheinmal!

      denn ich schneide
      sollbruchstellen
      in den körper
      glaskörper
      so könnt ihr schlagen
      f*ck*n
      töten
      was ihr wollt
      ja,
      und er zerbricht
      der körper
      wie ihr wollt
      doch bloß,
      bloß in die vorgezeichnetn scherben
      ein blick,
      ein einziger blick
      in so vielen jahren

      mama, hilf!

      doch die mama,
      die sieht nichts
      die hat nie was gesehn

      und die einsamkeit
      die ist zu tief.
      viel zu tief
      tiefer als alles andre geht
      die kälte lässt sie erstarren,
      das puppenmädchen,
      und sie fällt
      und fällt
      und fällt
      und zerbricht
      braves mädchen,
      das hast du gut gemacht,
      vier in einer nacht,
      das schafft nicht jede,
      dein papa kann stolz auf dich sein!
      der erste von vorne,
      der zweite von hinten,
      die andern beiden zusammen,
      und nur lob,
      von allen seiten,
      du kannst was,
      kleines mädchen!
      weglaufen,
      die einzige chance,
      abtauchen
      in geheime welten,
      und laufen laufen laufen
      immer tiefer hinein
      um irgendwann zu vergessen,
      woher ich kam,
      was war,
      und warum ich überhaupt lief

      doch irgendwo da,
      woher ich einst kam,
      da liegt nochimmer ein kind
      so klein,
      verlassen fast erfroren
      und weint
      -„vergiss mich nicht“
      ich hab mich verloren,
      bin plötzlich verschwunden
      das hab ich doch nicht gewollt!
      wollt doch nur testen,
      wieviel du erträgst,
      - ob du mich erträgst?
      doch du warst schwächer,
      als ich dachte,
      bist einfach fortgelaufen
      ich, leben, ich!
      und so find ich dich
      - mich
      erst im laichenschauhaus
      hast den ersten krieg gewonnen,
      so grauenvoll und kalt,
      still und feuerheiß
      hast mich getötet
      um ein haar
      jetzt lieg ich hier gefangen,
      keine mauer die mich hält
      bloß ein sklave
      meiner eignen angst

      ein zweiter krieg,
      noch einmal überleb ich´s nicht
      lieber sklave sein und bleiben,
      als mein leben vollends
      zu verliern
      vergeblich

      muss wieder und wieder
      dorthin zurück,
      wo alles begann,
      muss wieder und wieder
      von vorne anfangn

      denn die einzge hoffnung,
      die noch bleibt,
      vielleicht diesmal,
      vielleicht hilft diesmal wer,
      sieh nicht weg!
      vielleicht wird diesmal
      alles gut
      zwischenwelten


      und der teufel sprach
      aus meinem mund
      es wird nie enden,
      mädchen,
      ewiglich,
      ich bin dein gott
      dein schöpfer und vernichter
      zugleich
      mein wille
      ist dein wille
      ich sag,
      zerstöre mich
      doch wenn du das tust,
      (wage es nicht)
      dann zerstörst du auch
      dich
      ich erzähl dir ne geschichte...


      es gab einmal,
      vor langer, langer zeit,
      in einem fernen, fernen land
      (weltenbürgern bekannt als australien)
      ein leben,
      ohne qual und pein,
      ohne trauer und schwarz,
      nur sonne und himmel und meer
      und ohne menschen,
      ja
      oh wär ich doch,
      oh wär ich doch
      ein emu...
















      [SIZE=7]anmerkung der autorin: "emu" ist ein australischer laufvogel, ähnlich dem strauss.[/SIZE]
      ihr habt mich
      verrückt gemacht,
      habt meine welt
      verrückt

      jetzt,
      jetzt drehe ich den spieß,
      drehe ich die klinge
      um!

      ich bin verrückt,
      - verrücke mich
      um wegzurücken
      weg!
      von eurer heilen, heilen welt

      seht her!

      in eurer welt
      muss ich verrückt sein,
      um nicht
      durchzudrehn

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      hörst du,
      wie die welt zerbricht?
      donner und blitz und
      zu viel
      zu hell
      zu laut

      dreh dich um,
      und renne renne renne
      so schnell du kannst
      weg weg weg

      donner -
      die tür schlägt zu

      schau nicht zurück,
      verschließ deine ohrn,
      sonst hörst du es leise,
      schreiend leise,
      weinen
      das sterbende kind
      - dich
      lebst´
      und liebst
      dein wahnsinnsleben
      doch dann
      - irgendwann
      wird der wahnsinn
      ganz normal
      siehst´ deinen wahn
      an sinn verlieren
      schüttelst ihn
      - ab
      und deine seele
      schüttelt und rüttelt und dreht sich
      im hirn
      dreht sich und dreht sich
      und
      dreht durch
      sitz in der ecke,
      ein wesen aus luft
      allein.
      seh,
      drüben im bett
      den kinderkörper
      wie es stirbt
      getötet
      erstochen
      erstickt
      vom monster im schwarz
      wieder und wieder
      und jedesjedesmal
      ein neues
      kleines wesen aus luft.
      und ich,
      ich bin nichtmehr
      bin nicht länger
      allein
      du drehst dich und drehst dich
      suchend um
      du drehst dich und drehst dich
      immer um dich selbst herum
      drehst dich und drehst dich
      umkreist dich
      und findest dich nie
      du drehst dich und drehst dich
      immer im kreis
      du findest kein ende
      immer mehr kreise
      spiralen
      abwärts und aufwärts
      und wieder von vorn
      siehst keinen ausweg
      fluchtversuch
      hoffnungslos
      teufelskreis