Auch da trage ich weiterhin meine Maske..

      Auch da trage ich weiterhin meine Maske..

      Hallo..

      Gut, da es im Eigentlichen um SvV geht, schreib ich das mal hier rein. Auch wenn das zusätzlich mit meinem Thera zu tun hat, aber im Großen und Ganzen doch eher mit Beidem.. Ach egal. Also mein Problem ist irgendwie, ich kann sogar bei der Thera meine Maske nicht fallen lassen. Ich spiele immer noch in diesen 50 Minuten eine Rolle. Eine nicht durchschaubare Rolle wie ich finde. Ich habe danach oft so ein verspanntes Gesicht, weil ich unentwegt lächel. Das kommt mir so bescheuert vor, aber das ist echt ein dickes Problem.

      Den ganzen Tag, die ganze Woche, etc. laufe ich echt depri durch die Gegend und habe Gedanken die ich nicht denken will. Schneide mich wieder so heftig und es wird immer mehr. Es erdrückt mich langsam alles. Es wird mir zu viel. Ich habe wieder Angst vor so lächerlichen Sachen wie beim Kiosk ein Brötchen zu kaufen. Menschen machen mir Angst. Und dann gehe ich dahin. Und denke; "Nee. Du musst tapfer sein. Bist du doch sonst auch immer." Und dann war ich es immer. Jede Stunde. Klar, es gibt Momente in dieser Zeit wo ich echt kurz vorm Heulen stand und dann blockte mein Kopf das aber gleich wieder "Nicht heulen!"

      Ich kann nicht alles sagen. Ich kann mit meinen Freunden darüber reden. Nur mit Erwachsenen nicht. Also meinen Eltern, meiner Oma und diesem Therapeuten. Das funktioniert einfach nicht.

      Vielleicht kann ich es mir nicht eingestehen, das ich echt ein Problem habe. Oder inzwischen mehrere, aber es belastet mich. Und sogar darüber könnte ich nicht mit dem Thera reden. Ich krieg meinen verdammten Mund nicht auf, obwohl mir das reden im Allgemeinen wirklich leichter fällt als früher. Aber ich habe entweder Angst was Falsches zu sagen. Oder man würde mich nicht ernst nehmen. Und man würde es vielleicht zu ernst nehmen.

      Ich weiß nicht was ich machen soll. Freitag hab ich wieder Thera. Und wenn ich mich nicht irgendwie änder und öffne, dann wird das alles doch nichts. Dann bringt mir das doch alles kaum was oder eher gesagt, nichts. Oder?! Mein bester Freund und andere Leute haben schon gesagt, ich muss mit dem reden. Auch grade darüber das es mir im Moment einfach so dreckig geht und und und. Nur ich weiß nicht wie. Und ich hab Angst Gefühle zu zeigen ;(

      Eine verunsicherte broken.


      Eigenartig, wie die Zeit eine Menge Dinge zu regeln
      scheint, oder? Die Zeit läuft, redet, und das Schlimmste -
      Irgendwann ist keine Zeit mehr da.
      (Markus Zusak)
      hallo broken!
      ich kann dich sehr gut verstehen! Auch ich habe/hatte das problem nicht reden zu können.Angst nicht ernst genug genommen zu werden, Angst zu manipulieren, Angst zu ernst genommen zu werden...also ich kenne das ganze gezedere!
      Aber du hast schon richtig erkannt, wenn du nicht redest kann man dir nicht helfen!
      Aber es gibt ja noch andere möglichkeiten sich auszudrücken! hast da schonmal drüber nachgedacht? Du könntest zB. deinem Thera einfach diesen Thread geben zum lesen, oder einen anderen Brief schreiben, du kannst auch was malen, was malen wie du dich fühlst, oder ein Gedicht schreiben...alles Möglichkeiten sich auzudrücken ohne DIREKT dardüber zu reden.Klar werden danch Fragen kommen, und du musst erläutern, aber das ist dann viel viel leichter, weil derjenige gegenüber schon ne gewisse Ahnung hat, was einem so im Kopf rumgeht!

      Also wünsch ich dir viel Kreativität damit du den richtigen weg findest dich auszudrücken und mitzuteilen.*Kraftpaket rüberreich*
      LG Cherry
      Hallo Cherry.

      Danke für die Antwort. Ja, darüber hab ich schon nachgedacht und auch das haben mir schon ein paar Leute gesagt, dass ich das so machen könnte. Aber irgendwie D: ich hab Schiss was dann ist. Was danach kommt.. Wenn ich alles sage bzw. ihm so mitteile. Dann wird ja vieles anders, denke ich..

      Was kann man machen das die Angst vor sowas weggeht?


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      (Markus Zusak)
      Wie wære es, wenn Du mit dem Psycho-Onkel ueber Deine Maske von Dir selbst aus sprichst, das Du sie so gerne los werden wuerdest, aber es nicht geht?

      Vielleicht kannst Du ihm das auch per Brief schreiben, erstmal, damit er weiss, was in Dir abgeht,
      hab ich auch damals gemacht, weil es Sachen gab, die ich mich nicht traute, danach ist damals der Knoten geplatzt und ich traute mich mehr.

      In denke, es liegt daran, weil er Dich beobachtet und Du Dir einfach unsicher dabei fuehlst

      LG
      hallo broken!
      Die Angst wird nicht weggehen! Aber du wirst gute erfahrungen DANACH machen! Durch die Angst musst du dich schlagen, aber danach wirst du erleichtert sein, und froh sein dass du dich geöffnet hast!
      Ich hab auch immer totale Angst was zu sagen, eben auch weil ich nicht weiß was danach kommt.Und es wird sich vieles ändern! Aber zu deinem GUTEN!!!
      versuchs doch einfach mal!
      das bracuht viel mut, aber den hast du da bin ich mir ganz sicher!
      Außerdem kannst du danach ja auch noch ansprechen dass du so große Angst hattest! und wenn mal der erste brocken raus ist, fällt es umso leichter den rest irgendwann rauszulassen!
      Cherry
      Hallo broken!

      Also wenn es ein guter Therapeut ist, dann bemerkt er deine Maske sicherlich. Vielleicht denkt er, er muss dir Zeit lassen. Meine Psychologin hat es damals auch einfach eines Tages gesagt:"sie lächeln immer, auch wenn es ihnen schlecht geht", da war ich baff- zumal mir das im Gegensatz zu Dir gar nicht bewusst war.
      Wie lange gehst du denn zu dem Therapeuten? Vielleicht liegt es einfach an seiner Persönlichkeit, dass du dich nicht öffnen kannst. Würde es dir bei einer Frau vielleicht leichter fallen.
      Wie läuft denn die Sitzung bei ihm für gewöhnlich ab? Meine Psychologin hat immer angefangen mich zu fragen wie s mir geht, das hat es leichter gemacht.
      Überwinde deine Angst und sag einfach gleich zu Beginn, dass es dir schlecht geht- mehr musst du eigentlich nicht tun. Es ist gar nicht so schwierig, wie es aussieht. Ich wünsch dir ganz viel Mut dazu!
      Hallo Broken Wings..

      Ich gehe da jetzt ungefähhr 4 Monate hin. Zu Anfang, dachte ich auch das ich es bei einem Mann sehr viel schlimmer finden würde. Einfach deswegen, weil ich manchmal panische Angst vor Männern habe und ich nicht wollte, das mir einer wieder zu nahe kommt. Aber der ist eigentlich total nett.. Bei dem läuft das auch so ab wie bei dir. Zu Beginn fragt er mich wie es mir geht, wie meine Woche war, etc. Nur ich kann doch nicht einfach sagen: "Ja Montag bin ich rückfällig geworden und sonst gehts mir auch echt nicht gut..." Außerdem hab ich Angst da zu weinen und das kA ist auch ein größeres Problem :> Gefühle zeigen nd besonders weinen ist mir irgendwie voll peinlich :( Ach keine Ahnung.. Ich glaube, ich mach mich heute daran ihm einen Brief zu schreiben ._. Glaube ich.

      Aber danke für die Antworten. Und wenn da noch jemand was zu sagen möchte, nur zu.
      Grüße, broken.


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      (Markus Zusak)
      Liebe broken,

      du gehst da seit 4 Monaten hin? Hey, 4 Monate sind doch noch kein Zeitraum, in dem sich so schnell etwas verändern kann. In der Therapie sollst du doch nicht sofort alles können. Das musst du erst üben!
      Ich bin da vielleicht nicht der Maßstab, aber ich würde sagen, dass es bei mir etwa zwei Jahre gedauert hat, bis ich überhaupt mal zeigen konnte, wie es mir ging. Und auch jetzt klappt das noch nicht immer.
      Ich habe erst mal damit begonnen, dass ich versucht habe, zu sagen, wie schlecht es mir geht, obwohl meine Mimik etwas ganz anderes erzählt hat. Und das würde ich dir auch raten. Mach kleine Schritte! Und sei stolz über kleine Schritte! Mach dir keine Vorwürfe, weil du nicht so schnell voran kommst, wie dein Perfektionismus es vielleicht will!
      Als ich das erste Mal ausgesprochen hatte, wie es mir ging, war es auf einmal alles anders. Da wusste ich dann, dass sie mein Lächeln zwar sieht, aber versteht, dass es mir dahinter anders geht!

      Mehr kann ich dir dazu nicht sagen: Mach kleine Schritte und setz dich nicht so unter Druck!

      Alles Liebe
      S.
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      Hey Feejaa..

      Danke für die lieben Worte. Hrm, jetzt wo du's sagst, kommt mir das auch sehr logisch vor, dass das nicht von heute auf morgen und mal eben so geht. Irgendwie habe ich darüber nicht wirklich nachgedacht. Also über die Zeit, die man vielleicht braucht. :/ Aber ja, du hast recht und vielleicht muss es auch so lange dauern, ich weiß es nicht.


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      (Markus Zusak)
      Ich habe mich auch viel unter Druck gesetzt und teilweise ist das auch nicht verkehrt. Manchmal gehört es dazu, dass man sich in den Arsch tritt, weil man unangenehme Themen sonst lieber vor sich herschieben würde........ aber ansonsten habe ich meine Therapie auch immer als Übungsrahmen gesehen, in dem ich lernen konnte, wie ich "draußen" zurecht komme. Seit ich einigermaßen zeigen konnte, wie es mir ging, wollte ich z.B. auch gar nicht mehr jedem "draußen" was vorspielen. Es gab dann Menschen, bei denen die Maske fallen durfte. Und mittlerweile wurde der Kreis der Menschen immer größer (aber langsam.... Prinzip der kleinen Schritte). Und wenn ich früher dachte, ich könnte keinem je zeigen, wie ich wirklich bin und was ich wirklich fühle, dann bin ich jetzt verdammt stolz auf mich, dass ich es doch kann. Denn das ist für mich echte Stärke: Zu sich stehen zu können und sich keinen Kopf darum zu machen, was andere dann denken!

      Und es ist toll. :)
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      Ja.. das ist sicher toll. Nur so sein, wie ich wirklich bin, kann ich einfach nie. In der Schule nicht, zu Hause nicht. Nicht mal bei meiner besten Freundin. Ich bin für alle immer gut drauf. Ziehe manche sogar regelrecht aus schwarzen Löchern und sage immer wenn mich jemand fragt, das es mir natürlich gut geht. Aber das ist so erstunken und erlogen. Nur meine beste Freundin sagt dann schon mal, das ich sie nicht anlügen muss und es okay ist. Aber Niemand sonst sagt das. Was eigentlich ja ganz nett ist. Aber so findet man auch Niemanden, bei dem man vielleicht mal sagen kann was wirklich Sache ist. Unter den Lehrern gelte ich als kleiner Sonnenschein -.- Weil ich immer so glücklich bin. Ja haha, das ist einfach nur scheiße. Und das tollste ist dann immer wenn jemand auf z.B. das ritzen zu sprechen kommt, dann fragen sich doch alle "Hä? Die und ritzen? Nie im Leben.. die hat doch keine Probleme und ihr Leben ist wunderbar.." Nur so ist es einfach nicht. Ich hab so viele Ängste und Probleme von denen viele gar nichts wissen und es wahrscheinlich auch nie erfahren sollen. Nur man kommt sich etwas deplatziert vor, wenn das dann so ab geht.

      Ich habe mir grade überlegt was ich nun schreibe.. Also an meinen Thera. Und ich werde heute Abend noch einen Brief schreiben, in den ich alles reinschreibe was im Moment los ist. Ich hoffe mal, ich traue mich ihn morgen abzugeben :x Aber ich denke schon..

      Schönen Abend noch, broken.


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      Irgendwann ist keine Zeit mehr da.
      (Markus Zusak)
      Dazu will ich dir nur sagen, dass es bei genau so war und ich felsenfest geschwört hätte, dass sich das nie ändern wird.

      Aber es hat sich geändert!

      Sag niemals nie. Eine Therapie bringt immer Änderungen mit sich. :)
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      Theodor W. Adorno