So, jetzt ist mir wieder der Hammer schlechthin passiert, sodass ich unbedingt einmal wieder davon berichten muss.
Ich habe mich am letzten Samstag wieder in die Klinik einweisen lassen. Die Gründe dafür habe ich ja schon mehrmals gepostet.
Das erste krasse Erlebnis hatte ich beim Gespräch mit der Psychiaterin in der Notaufnahme des Krankenhauses: Die Frau wollte mich nicht aufnehmen, obwohl ich ganz offensichtlich nicht mehr mit meinem Leben klarkam. Ich hatte wieder Drogen genommen. Ich hatte mich in Bezug auf SVV einfach nicht mehr unter Kontrolle. Ergo: Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne.
Das sollte doch eigentlich ein Grund dafür sein, dass ich sofort aufgenommen werde, schon weil ich eine Gefahr für mich selbst darstelle. Aber nein. Ich musste die Frau über eine Stunde lang überreden, dass ich aufgenommen werde. Sie hat alle Fragen mehrmals gestellt und wollte sogar noch mit meinen Freunden sprechen, die mich dorthin gefahren hatten. Seltsam.
Schließlich wurde ich dann doch eingewiesen. Zuerst auf eine Station für schizophrene/psychotische Patienten. weil auf der 'Normalen' Station alle Betten besetzt waren. (Dem war übrigens nicht so, wie ich im Nachherein von anderen Patienten erfahren durfte. Es waren zwei Betten für Männer frei.) Das war dort natürlich nicht so schön, weil mich mein Zimmergenosse immer wieder fragte, ob ich denn wisse, wie man den Geheimchip aus seinem Körper entfernen konnte und mich so eine alte Dame immer wieder aufs Übelste beleidigte. Aber es ging.
Ich hatte ja extreme Schlafstörungen und so bekam ich starke Beruhigungsmittel, was dazu führte, dass ich die ersten drei Tage praktisch durchgeschlafen habe. Ich war zu dieser Zeit richtig am Ende, ich habe mich sogar in der Klinik noch geschnitten und muste geklammert werden. Aber nach diesen Tagen war ich recht erholt und mir ging es dann auch schon wesentlich besser.
Am Dienstag dann wurde ich auf die andere Station verlegt, wo ich auch schon meinen letzten Aufenthalt verbringen durfte. Nette andere Patienten dort, war insgesamt sehr angenehm. Die folgenden Tage ging es mir dann auch weiter sehr gut.
Die Behandlung durch die Ärzte war, wie schon beim letzten Mal, obwohl ich dieses Mal einen andere Ärztin verlangt und auch bekommen hatte, unter aller Würde. Mal abgesehen vom Einweisungsgespräch wurde mir bei der Visite vorgeworfen, alle meine Symptome klängen wie abgelesen und aufgesagt, nicht, als ob ich sie selbst erlebt hätte. Ich wurde einfach so als Lügner dagestellt. Sehr freundlich. Vier Ärzte nahmen mich daraufhin ins Kreuzverhör und drehten mir einen Strick aus jeder Kleinigkeit, die ich beim mehrmaligen Wiederholen meiner Symptome bzw. Vergangenheit ein wenig anders aufgesagt hatte. Aber eigentlich war alles scheinbar einigermaßen glaubwürdig.
Am selben Tag wurde ich dann für eine Kurzzeittherapie aufgenommen. Ich sollte für knapp drei Wochen, also bis Ostern, dort regelmäßig zu Therapiesitzungen gehen und da mehr über meine Krankheiten und auch über Skills etc. lernen. Dann würde ich in ambulante Thera entlassen.
Ich musste einen Vertrag unterschreiben: Ich verpflichtete mich, auf der Station kein SVV an den Tag zu legen, keine Suizidversuche zu begehen und immer zu den Therapien zu erscheinen. Kein Problem, so dachte ich mir.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich wieder nur zwei Stunden geschlafen. Ich schob dies darauf, dass ich einfach wegen der drei durchgeschlafenen Tage einfach aus dem Rhythmus gekommen sein müsste, ich bekam ja auch weiter die Beruhigungsmittel. Aber leider weit gefehlt: Letzte Nacht, also von Donnerstag auf Freitag, schlief ich wieder nicht.
Wer schon einmal auf stationärer Therapie war, der kennt sicher die Morgenrunden, wo Terminabsprachen für den Tag getätigt werden. Weil ich so knülle war so früh am Morgen, ging ich zu diesem am Donnerstag und heute (Freitag) nicht hin, weil ich den Wecker überhört habe und das Pflegepersonal mich auch nicht aus dem Bett bekam. Alle anderen Therapien besuchte ich jedoch ausnahmslos.
Heute Morgen wurde ich dann ins Büro der Chef-Psychiologin gerufen. Dort musste ich mir von ihr sagen lassen, dass ich angeblich nicht genügend Engagement zeige (Weil ich diese beiden morgendlichen Sitzungen nicht besucht hatte) und sie deshalb keinen Sinn darin sehe, dass ich die Therapie weiterführen sollte. Alles war schon entschieden und sie drückte mir mit diesen Worten meine Epikrise in die Hand und legte mir meine Entlassung zur Unterschrift vor. Super.
Ich brauche einen stationären Aufenthalt! Ich habe mich einfach nicht unter Kontrolle und bin nicht in der Lage mich selbst zu schützen. Ich bin gerade wieder aus Frust dabei, mich zu betrinken und ich denke, auch wenn ich mein Bestes tun werde, dass es auch nur eine Frage der Zeit ist, bis ich wieder mit SVV anfange. Wenn ich wieder eine meiner depressiven Pasen habe, dann habe ich mich einfach nicht unter Kontrolle!
Ich weiß im Moment echt nicht mehr weiter. Wie ich schon mehrmals erwähnt habe, habe ich im Moment keine eigene Wohnung und muss erst einmal zurück zu meiner Familie nun. Das wir aber schon irgendwie gehen.
Ich habe mich in der Klinik das erste Mal seit langer Zeit halbwegs sicher und geborgen gefühlt. Und jetzt sitze ich wieder alleine und ohne jeden Schutz da! Wie konnte die mich nur rausschmeißen? Die Ärzte haben doch den Hippokratischen Eid geschworen, oder haben die den schon vergessen?
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Euer verzweifelter Rasmus
[edit: sätze rausgenommen, bittre löschregel 05 beachten. / solaine]
Ich habe mich am letzten Samstag wieder in die Klinik einweisen lassen. Die Gründe dafür habe ich ja schon mehrmals gepostet.
Das erste krasse Erlebnis hatte ich beim Gespräch mit der Psychiaterin in der Notaufnahme des Krankenhauses: Die Frau wollte mich nicht aufnehmen, obwohl ich ganz offensichtlich nicht mehr mit meinem Leben klarkam. Ich hatte wieder Drogen genommen. Ich hatte mich in Bezug auf SVV einfach nicht mehr unter Kontrolle. Ergo: Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne.
Das sollte doch eigentlich ein Grund dafür sein, dass ich sofort aufgenommen werde, schon weil ich eine Gefahr für mich selbst darstelle. Aber nein. Ich musste die Frau über eine Stunde lang überreden, dass ich aufgenommen werde. Sie hat alle Fragen mehrmals gestellt und wollte sogar noch mit meinen Freunden sprechen, die mich dorthin gefahren hatten. Seltsam.
Schließlich wurde ich dann doch eingewiesen. Zuerst auf eine Station für schizophrene/psychotische Patienten. weil auf der 'Normalen' Station alle Betten besetzt waren. (Dem war übrigens nicht so, wie ich im Nachherein von anderen Patienten erfahren durfte. Es waren zwei Betten für Männer frei.) Das war dort natürlich nicht so schön, weil mich mein Zimmergenosse immer wieder fragte, ob ich denn wisse, wie man den Geheimchip aus seinem Körper entfernen konnte und mich so eine alte Dame immer wieder aufs Übelste beleidigte. Aber es ging.
Ich hatte ja extreme Schlafstörungen und so bekam ich starke Beruhigungsmittel, was dazu führte, dass ich die ersten drei Tage praktisch durchgeschlafen habe. Ich war zu dieser Zeit richtig am Ende, ich habe mich sogar in der Klinik noch geschnitten und muste geklammert werden. Aber nach diesen Tagen war ich recht erholt und mir ging es dann auch schon wesentlich besser.
Am Dienstag dann wurde ich auf die andere Station verlegt, wo ich auch schon meinen letzten Aufenthalt verbringen durfte. Nette andere Patienten dort, war insgesamt sehr angenehm. Die folgenden Tage ging es mir dann auch weiter sehr gut.
Die Behandlung durch die Ärzte war, wie schon beim letzten Mal, obwohl ich dieses Mal einen andere Ärztin verlangt und auch bekommen hatte, unter aller Würde. Mal abgesehen vom Einweisungsgespräch wurde mir bei der Visite vorgeworfen, alle meine Symptome klängen wie abgelesen und aufgesagt, nicht, als ob ich sie selbst erlebt hätte. Ich wurde einfach so als Lügner dagestellt. Sehr freundlich. Vier Ärzte nahmen mich daraufhin ins Kreuzverhör und drehten mir einen Strick aus jeder Kleinigkeit, die ich beim mehrmaligen Wiederholen meiner Symptome bzw. Vergangenheit ein wenig anders aufgesagt hatte. Aber eigentlich war alles scheinbar einigermaßen glaubwürdig.
Am selben Tag wurde ich dann für eine Kurzzeittherapie aufgenommen. Ich sollte für knapp drei Wochen, also bis Ostern, dort regelmäßig zu Therapiesitzungen gehen und da mehr über meine Krankheiten und auch über Skills etc. lernen. Dann würde ich in ambulante Thera entlassen.
Ich musste einen Vertrag unterschreiben: Ich verpflichtete mich, auf der Station kein SVV an den Tag zu legen, keine Suizidversuche zu begehen und immer zu den Therapien zu erscheinen. Kein Problem, so dachte ich mir.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich wieder nur zwei Stunden geschlafen. Ich schob dies darauf, dass ich einfach wegen der drei durchgeschlafenen Tage einfach aus dem Rhythmus gekommen sein müsste, ich bekam ja auch weiter die Beruhigungsmittel. Aber leider weit gefehlt: Letzte Nacht, also von Donnerstag auf Freitag, schlief ich wieder nicht.
Wer schon einmal auf stationärer Therapie war, der kennt sicher die Morgenrunden, wo Terminabsprachen für den Tag getätigt werden. Weil ich so knülle war so früh am Morgen, ging ich zu diesem am Donnerstag und heute (Freitag) nicht hin, weil ich den Wecker überhört habe und das Pflegepersonal mich auch nicht aus dem Bett bekam. Alle anderen Therapien besuchte ich jedoch ausnahmslos.
Heute Morgen wurde ich dann ins Büro der Chef-Psychiologin gerufen. Dort musste ich mir von ihr sagen lassen, dass ich angeblich nicht genügend Engagement zeige (Weil ich diese beiden morgendlichen Sitzungen nicht besucht hatte) und sie deshalb keinen Sinn darin sehe, dass ich die Therapie weiterführen sollte. Alles war schon entschieden und sie drückte mir mit diesen Worten meine Epikrise in die Hand und legte mir meine Entlassung zur Unterschrift vor. Super.
Ich brauche einen stationären Aufenthalt! Ich habe mich einfach nicht unter Kontrolle und bin nicht in der Lage mich selbst zu schützen. Ich bin gerade wieder aus Frust dabei, mich zu betrinken und ich denke, auch wenn ich mein Bestes tun werde, dass es auch nur eine Frage der Zeit ist, bis ich wieder mit SVV anfange. Wenn ich wieder eine meiner depressiven Pasen habe, dann habe ich mich einfach nicht unter Kontrolle!
Ich weiß im Moment echt nicht mehr weiter. Wie ich schon mehrmals erwähnt habe, habe ich im Moment keine eigene Wohnung und muss erst einmal zurück zu meiner Familie nun. Das wir aber schon irgendwie gehen.
Ich habe mich in der Klinik das erste Mal seit langer Zeit halbwegs sicher und geborgen gefühlt. Und jetzt sitze ich wieder alleine und ohne jeden Schutz da! Wie konnte die mich nur rausschmeißen? Die Ärzte haben doch den Hippokratischen Eid geschworen, oder haben die den schon vergessen?
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Euer verzweifelter Rasmus
[edit: sätze rausgenommen, bittre löschregel 05 beachten. / solaine]
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