gegen ärztlichen Rat selbst entlassen

      gegen ärztlichen Rat selbst entlassen

      Wie die Überschrift schon sagt, habe ich mich gegen ärztlichen Rat selbst aus der Geschlossenen entlassen, in der ich "nur ein paar tage zur stabilisierung" verbringen sollte, woraus aber 5 wochen wurden.
      in der ersten zeit war es okay dort zu sein, ich denke, sonst wäre ich jetzt wirklich tot....aber dann...ich habe mich nur noch versteckt...wann immer es mal besser wurde, stürzte ich wieder ab, wollte erst unbedingt wieder mal ausgang haben und dann ...hatte ich nur noch angst davor...als könnte ich nicht mehr draußen sein...die selbstverletzung nahm zu und mein gewicht ab (obwohl ich dort mehr aß als zu hause)
      ein mitpatient bestahl und bedrohte mich und da wurde es mir zuviel...ich war bereits vor einem jahr dort traumatisiert worden, weil ein mitpatient mich angegriffen hatte und diesmal wollte ich mich wehren...ich sollte mich gleich melden,wenn etwas ist,was aber dazu führte,das ich mich in meinem Zimmer verstecken musste, denn selbst wenn etwas vor dem stationszimmer passierte, geholfen hat man mir nicht....der oberarzt,bei dem ich gespräch hatte,weil ich entlassen werden wollte, sagte nur,das ich eh wieder innerhalb von 48 stunden eingewiesen werde und ich so schwerkrank wäre,das ich es nicht schaffen könnte...ich würde mich ohnehin so heftig schneiden,das ich eingewiesen werde...
      der psychologe glaubte mir,was den mitpatienten anging, verstand auch sofort,das ich mich schuldig fühlte...aber er ist nur noch diese woche da, danach hätte ich keine therapie mehr außer bürotraining und ergo.
      ich hab plötzlich gemerkt, das mir mein leben wichtig ist
      natürlich könnte ich dort bleiben, warten, aushalten. muss das aushalten,weil ich ja krank bin und deshalb mit so etwas rechnen muss,wie mir gesagt wurde...

      ich habe NEIN gesagt....ich möchte mich nicht so lange verstecken, bis ich selbst nur noch denke "du bist schwerkrank, du musst das hinnehmen,das andere dich angreifen, du gehörst hierher du bist krank....". während meiner zeit dort habe ich auch positive erfahrungen gemacht....aber wenn ich akzeptieren muss, das man am ende ne therapie macht, um die therapie in der geschlossenen zu verarbeiten, wenn es normal ist, das man allein ist, das man angedroht bekommt, fixiert zu werden, während der typ frei rumläuft...dann kann ich dort eben nicht bleiben.
      ich kümmere mich jetzt um ambulante therapie aber zuerst darum, zu leben...ich will mich nicht mehr verstecken...ich hab dort tolle menschen getroffen, gemerkt, das es mir freude macht, anderen zu helfen, etwas beizubringen (hab mit der einen deutsch geübt, arbeitsblätter entworfen usw) und dann der satz der ergotherapeutin..."immer wenn sie merken, das jemand etwas positives an ihnen findet, wollen sie das mit nem vorschlaghammer zerstören"

      ich will nicht mehr zerstören. ich bin frei.

      tut mir leid fürs volllabern hier...nein eigentlich tuts mir nicht leid,ich will mich nicht mehr für alles entschuldigen ;)

      LEUTE ! jetzt genau in diesem moment habe ich angst ABER ich bin auch so unglaublich glücklich, endlich für mich gekämpft zu haben.

      ich hoffe, hier weiter auf meinem weg begleitet zu werden. bin froh, das es dieses forum gibt.
      :]
      Try again
      Fail again
      Fail better

      (Samuel Beckett)

      Everybody suffers