Fortbildung für Lehrer

      Fortbildung für Lehrer

      Hallo,

      im Herbst plane ich eine Fortbildung für LehrerInnen anzubieten. Das Thema soll SVV sein. Ich selbst bin Psychologin und arbeite in einer Jugendberatungsstelle.
      Damit nach dieser Fortbildung ein wenig die Chance besteht, dass Betroffenen wirklich geholfen werden kann, hätte ich gerne eure Meinungen und Ideen zu folgenden Fragen:

      Was würdet ihr Euch wünschen, was LehrerInnen über selbstverletzendes Verhalten wissen sollten? Wie sollten sie Euch ansprechen? Was sollten sie auf jeden Fall unterlassen?

      Ich freue mich auf Eure Antworten.

      Ulrike Weihrauch
      ginko-Jugendberatung
      ich finde das sehr schwer zu verallgemeinern. das kommt ja immer ein bisschen auch auf den lehrer und die beziehung zu ihm/ihr an.

      die einzigen sachen, an die ich mich aus der schulzeit erinnern kann, ist, dass viele lehrer sehr hilflos zu sein scheinen. das hab ich natürlich damals nicht eingesehen. aber ich denke, dass svv in schulen doch sehr verbreitet ist, und viele lehrer wirkten auf mich so, als hätten sie noch nie davon gehört. daher find ich erstmal die allgemeine aufklärung, dass es sowas wie svv gibt und vielleicht auch was für erscheinungsformen es haben kann, wichtig.
      Hi,

      meine eigene Erfahrung die ich vor 6 jahren gemacht habe, waren positiv. Da hat ein Lehrer mich darauf angesprochen,(alle anderen haben das ignoriert) weil er seit längerem bemerkte das ich immer so traurig aussehe, nicht am unterricht teilnahm, und meine Leistung rapide abnahm ect. Er hat mich beiseite genommen und mich gefragt, wie er mir helfen kann, wie es mir so geht, ob er mit meinen Eltern reden soll, oder ob ich denn nicht mal zur Schulpsychologin gehen soll, was ich dann aus angst und scham nicht tat...
      Er hat mich einige unterichtstage danach noch ein paar mal angesprochen.

      Also wichtig fände ich, dass man nicht vor der ganzen Klasse angesprochen wird, oder dass der Lehrer Mitschüler ausfragt. Es sollte nicht sofort direkt danach gefragt werden, sondern eher allgemein, wie es einem zuhause und so geht.. und das dann öfter, schritt für schritt.

      Außerdem denke ich, dass es nicht reicht, dem Schüler den Hinweis zu der Schulpsychologin zugeben (wenn es eine gibt), man muss ihn darin mehr bestärken, und vielleicht auch anbieten mitzugehen oder mit der Psychologin allein erstmal zu reden... einfach intensiver unterstützen...

      *hmm* mehr fällt mir dazu grad nicht mehr ein..

      Hätten die schon früher den Mund aufgemacht, wäre es längst nicht soweit gekommen.....
      Man igelt sich da ein und hat keinen Mut die Lehrer selbst anzusprechen...

      Die plume
      Der Körper trügt das Bild der Seele und ist eine Mauer des Ich´s.
      Hey!

      Ich finde, dass ist eine sehr gute Sache. Ohne meine damalige Lehrerin wäre ich heute wahrscheinlich ganz woanders.. aber sicher nicht in Therapie.
      Sie kam nach dem Untericht, als schon fast alle weg waren auf mich zu und fragte einfach, ob es mir momentan nicht so gut ginge. Und, dass, wenn es mir nicht gutgeht, ich das ruhig sagen könne etc. Na ja, jedenfalls bot sich unverbindlich für ein Gespräch an.

      Ich denke, dass das schon eine ganz gute Art und Weise ist, die Sache anzugehen. Allgemein gehalten und unverbindlich, so dass dem Schüler vllt. auch Zeit bleibt, ein paar Tage zu überlegen, ob er das Angebot annehmen will, oder nicht.

      Aber wirklich - wie schon gesagt wurde - auf keinen Fall vor der ganzen Klasse fragen, andere ansprechen oder sowas, das wäre absolut tödlich.
      Auch finde ich, dass man nicht direkt mit der Tür ins Haus platzen sollte. Also man sollte nicht direkt auf SVV (Verdacht) zu sprechen kommen. Wenn der Schüler reden möchte, bleibt dafür immer noch genug Zeit. Das bringt auch den Vorteil mit sich, dass der Betroffene sich vorher Gedanken machen kann und sich vllt. Worte zurecht legen was das Thema angeht. Es erspart den "Überrumpelungs-ich-weiß-garnicht-wie-mir-geschieht-und-was-ich-sagen-soll-also-sag-ich-garnix-oder-block-ab-Effekt" ;)
      Wer dir deine Flügel stutzt hat oft die eignen nie benutzt,
      blieb immer nur am Boden und wäre doch so gern geflogen.
      hey

      also ich find das auch eine echt gute idee =)
      und cih schließ mich unimpresseds meinung an, ich finde aufklärung wäre erstmal sehr wichtig, weil viele Lehrer davon erstmal total überrumpelt sind.

      Was ich wichtig finde ist dass der Lehrer erst einmal mit einem gemeinsam eine Lösung sucht statt direkt zu den Elertn zu gehn =)

      naja isr auf jeden fall echt toll dass du sowas machen willst =)
      Kleiner Engel, du kannst fliegen also richte dich auf, spanne deine Flügel aus und FLIEG
      LICHTBLAU
      Hallo,

      ich fände es wichtig, dass im allgemeinen Unterricht auch Themen wie Esstörungen, SVV ussw. behandelt werden, und dass auch immermal wier an die ganze Klasse allgemein die Information, wer Schulpsychologe und wer Vertrauenslehrer ist, so dass sich betroffene leichter an die wenden können.

      Natürlich soll das allgemein gehalten werden, einzelen Schüler direkt vor der ganzen Klasse ansprechen geht garnicht! Aber wenn solche Themen im Unterricht behandelt werden, kommt es evt. auch nichtmehr so stark zu Ausgrenzungen der betroffenen SchülerInnen.

      Sonnst fände ich es wichtig, keinen Druck auszuüben, also nicht damit zu drohen, es den Eltern zu sagen oder so, und das auch nur auf Wunsch des Betroffenen tun.
      Nicht Mitschüler über die Betreffende ausfragen.
      Vorsichtig ansprechen, nicht drängen, evt. auch anbieten, dass die Betroffene auch mit einer lehrerIN (oder umgekehrt) sprechen kann, denn manchmal ist der/die KlassenlehrerIn nicht der/die richtige.

      Nicht verurteilen und nicht mit Vorurteilen kommen, sondern dem Betroffenen zuhören und ihn ernstnehmen.

      Wenn die Betroffenen abblocken, ruhig zu einem späteren Zeitpunkt es nochmal versuchen, denn viele sind erstmal so überrummpelt oder haben Angst, dass sie garnichts sagen können, obwohl viele glaube ich schon Hilfe wollen.

      Es kann auch nicht schaden, wenn sich Lehrer ein bischen über SVV allgemein Informieren, sodass sie zB auf Skills hinweisen können und wissen, dass der betroffene das meist nicht wegen Aufmerksamkeit oder so macht, sondern das ernste Hintergründe dahinter stehen.


      Ich finde es auf jeden Fall toll, dass du soeine Fortbildung machen willst!!!


      lg, persephone
      hallo,
      mein damaliger Klassenlehrer schickte mich gegen meinen willen zur einer Vertrauenslehrerin. Bin nur 3 mal dort gewesen und habs dann sein lassen.

      hab dann jahre später eine Sozialpädagogin getroffen die mit Schulverweigerern und ähnliches arbeitete, Sie war meine rettung sie hat nie versucht mich zum gespräch zu drängen und blieb sehr neutral, wohl auch weil sie sich mit SVV sehr gut auskannte.

      Was ich eigentlich damit sagen will ist, das die Lehrer/in einen nicht zwingen dürfen sondern ihre hilfe ganz neutral anbieten sollten und niemals einen damit bedrängen oder gar Kontrollieren sollten.
      Und was ganz wichtig ist Sie sollten auf keinen fall den Eindruck machen das sie die Probleme der Schüler nicht ernst nehmen oder es als pupertäre Phase abtun. gerade diesen Fehler machen sehr viele...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „wind“ ()

      Hallo,

      Mir hat beim ersten mal auch eine Lehrerin geholfen.. und es ist ziemlich in die Hose gegangen. Aus folgenden Gründen: Zum einen hab ich sie angesprochen, und sie hat eingewilligt mit mir zu reden und alles. Soweit gut. Das Gespräch fiel nur in die Pause wo sie Aufsicht hatte (soweit nicht schlimm, weil es ein geschützter Bereich war, wo nur ein paar wenige Schüler sich aufhielten). Dennoch, ich hab's ihr erzählt und von ihr kam erst mal ein Gefühlsausbruch. Mag für manche das richtige sein, aber dass sie meinte mich umarmen zu müssen.. no way. Als Betroffener wird man dadurch hinterher nur von anderen gefragt, was denn los war.
      Zweiter Fehler ihrerseits: Sie musste es meine Klassenlehrerin erzählen (rechtlich irgendwie), und die hätte aus rechtlichen Gründen meine Eltern informieren müssen. Letzendlich lief es darauf hinaus, dass sie sich direkt bei uns zu hause eingeladen hat um das meinen Eltern zu sagen. Ehrlich: Das hätte ganz leicht in einer Katastrophe enden können (zumindest war ich kurz davor Scheiße zu bauen).
      Und: Sie hat es vor etwa 4 Jahren meinen Eltern gesagt. Und seither ist es zuhause kaum erträglich. Immernoch.
      Ich weiß nicht wie die Rechtslage nun tatsächlich aussieht. Aber wenn du jemandem helfen willst, sei bitte vorsichtig, was Elternverständigungen angeht!
      Liebe grüße,
      alai
      Bitte schreibt mich an, wenn ihr Kritik oder sowas habt (ich weiß, dass meine Beiträge manchmal unfreundlich rüberkommen, auch wenn das so nicht gemeint war).
      Original von alai
      Hallo,

      Mir hat beim ersten mal auch eine Lehrerin geholfen.. und es ist ziemlich in die Hose gegangen. Aus folgenden Gründen: Zum einen hab ich sie angesprochen, und sie hat eingewilligt mit mir zu reden und alles. Soweit gut. Das Gespräch fiel nur in die Pause wo sie Aufsicht hatte (soweit nicht schlimm, weil es ein geschützter Bereich war, wo nur ein paar wenige Schüler sich aufhielten). Dennoch, ich hab's ihr erzählt und von ihr kam erst mal ein Gefühlsausbruch. Mag für manche das richtige sein, aber dass sie meinte mich umarmen zu müssen.. no way. Als Betroffener wird man dadurch hinterher nur von anderen gefragt, was denn los war.
      Zweiter Fehler ihrerseits: Sie musste es meine Klassenlehrerin erzählen (rechtlich irgendwie), und die hätte aus rechtlichen Gründen meine Eltern informieren müssen. Letzendlich lief es darauf hinaus, dass sie sich direkt bei uns zu hause eingeladen hat um das meinen Eltern zu sagen. Ehrlich: Das hätte ganz leicht in einer Katastrophe enden können (zumindest war ich kurz davor Scheiße zu bauen).
      Und: Sie hat es vor etwa 4 Jahren meinen Eltern gesagt. Und seither ist es zuhause kaum erträglich. Immernoch.
      Ich weiß nicht wie die Rechtslage nun tatsächlich aussieht. Aber wenn du jemandem helfen willst, sei bitte vorsichtig, was Elternverständigungen angeht!
      Liebe grüße,
      alai



      das mit der rechtslage kenn ich ganz anders:
      der elhrer der mir helfen wollte meinte er dürfte meine eltern gar nicht anrufen außer wenn ich ne straftat begangen hätte oder sehr suizidgefährdet wäre- was auch besser so is


      also ich würde mir wünschen, was bei mir daneben gegangen ist, dass der/die lehrer/lehrerin darauf achten sollte, wnen sie dnen genau weiß dass es svv ist, dass sie nich zu oft sachen wie "sich selbst verletzetn" oder "ritzen" sagen sollte. die meisten wissen gar nciht wie sehr das triggern kann- war jedenfalls bei mir so....
      Der Mensch ist frei geboren,
      und liegt doch überall in Ketten.

      ~- Jean-Jacques Rousseau -~
      Hallo

      Also wie schon oft genug gesagt wurde, dass die Lehrer aufgeklärter wären Muss sagen habe schlechte Erfahrungen gemacht.
      Leher sollten eher reagieren, wenn sie den Verdacht vllt schon haben (meine hat nach einem 3/4 Jahr reagiert - und dann naja.. :rolleyes: ) Und ich fände es wichtig, dass sie reagieren wie es angemessen wäre, beziehungsweise (wie soll ich das bloß ausdrücken 8| ) sich eben erst einmal GENAUER informieren wie die Lage ist, wie dringend es ist etc.
      (Ich war damals schon in Thera und aufeinmal rief sie ohne Vorwahnung meine Eltern an :( )
      An meiner alten Schule wird das Thema inzwischen im Unterricht behandelt, die Rektorin ist auch echt toll, die mochte mich voll, obwohl ich da nur ein Jahr war ;)

      Also die Schule hat das selber in den Griff genommen irgendwie... im Prinzip ist das ne gute Sache. Wobei aber das Thema allgemein eher Psychische Krankheiten beinhalten sollte und wie die Schule dabei helfen kann. (Naja sie kann das eigentlich nicht wirklich, das is das Prob -.-)

      Mehr als Verständnis und so weiter kann da eigentlich nicht vermittelt werden?
      Mir hat eine Lehrerin auch sehr geholfen.

      Folgendes fällt mir dazu ein:

      Das Angebot, zum Schulpsychologen zu gehen sollten Lehrer zwar ansprechen, aber sie sollten einen nicht dazu drängen. Es einmal ansprechen und wenn der Schüler es ablehnt, dann sein lassen, nicht immer wieder davon anfangen.

      Bescheid wissen: Wissen was SVV ist, warum man es tut usw.

      Verständnis dafür haben, dass man in der Schule nicht 100 % Leistungsfähig ist.

      Die Eltern nicht informieren. Nur wenn der Schüler zustimmt oder wirklich sehr akut gefährdet ist.
      Es nimmt der Augenblick was Jahre geben...
      meine lehrerin hatte mich damals auch schonmal angesprochen und halt gesagt das ich zu ihr kommen könnte wenn ich reden wolle.
      das fand ich sehr gut die lehrer sollten aufjedenfall schon sehr früh reagieren auch wenn sie merken das der schüler sich iwi verändert zum negativen hin!

      ich bin dann damls auf die lehrerin zugegangen in der pause sie hat mir dann ein gespräch angeboten und ist dann aber gleich mit der tür ins haus gefallen und hat als erstes gesagt ja du ritzt dich oder!?
      das sollte man vermeiden aufjedenfall nciht so direkt! erstmel sollten die lehrer eine gewissen vertrauensbasis aufbauen finde ich und dann langsam anfragen!

      und meine lehrerin hat dann auch meine eltern verständigt sie meinte auch aus rechtlichen gründen! das ist doof das gibt nur konflike zuhause und wenn man sich mit seinen eltern nicht versteht kann das die ganze sache nur noch verschlimmern!

      also im großen und ganzen sollten die lehrer früh reagieren nciht zu lange warten, nicht so direkt auf das thema zu sprechen kommen und auf gar keinen fall die eltern verständigen !

      das ist meine meinung
      lg
      Caramel
      !!!

      RE: Fortbildung für Lehrer

      Hallo,

      erst einmal etwas kurzes zu meiner Erfahrung mit dem Thema SVV, Essstörungen, Depressionen... In meiner ehemaligen Schule haben dir das Thema für fast ein halbes Jahr ziemlich intensiv durchgenommen, da es bei mir sehr akut war, habe ich an diesem Unterricht nicht teil genommen (Religionsunterricht) und da musste ich natürlich von mir aus, mich an den Lehrer wenden und eine plausible Erklärung abgeben, warum ich mich gerade von diesem Unterricht zurück ziehe, obwohl ich immer offen dafür war. Der Lehrer konnte sich natürlich denken, worum es geht und warum ich so handle, aber unternommen wurde nichts.

      Mein Resultat: Nicht jeder Lehrer ist dazu geeignet, an so einem Seminar teil zu nehmen. Sie müssen sich selber stark genug für soetwas fühlen. In der heutigen Schulzeit steht das persönliche eines Menschens - sowohl des Schülers als auch des Lehrers ziemlich weit hinten an.
      Ob man heutzutage noch das Verständnis und das Vertrauen eines Lehrers erreichen kann, will ich nicht in Frage stellen - konnte mich selber oft vom Gegenteil überzeugen, also habe echt gute Beziehungen zu meinen Lehrern aufbauen könnten.
      Aber die Frage, die man sich stellen sollte - kann ein Lehrer innerhalb einer kurzen Zeit (Dauer der Fortbildung) es lernen, so tiefgründig wie nötig in einen Betroffenen hineinblicken oder bringt er durch die Ansprache etwas gewaltig ins Rollen?
      Es ist schon klar, dass der Lehre nicht die Rolle des Therapeuten ünernehmen soll, allerding gehört eine Menge Vertrauen dazu, sich einem Lehrer - gerade einem Lehrer zu öffnen.

      Abschließend möchte ich sagen, ich befürworte das Ganze - somit ist vllt. der erste Schritt eines Betroffenen leichter zu gehen.

      LG, Chris
      "Believe in yourself, work hard and never give up"
      - Habe versucht mich immer dran zu halten, doch ich glaube nicht mehr an mich, kann nicht mehr dran arbeiten - habe aufgegeben.-
      Also ich muss einfach mal eben schreiben, dass ich schon ziemlich beeindruckt bin, dass du hier die "Betroffenen" selbst fragst, was sie sich wünschen würden.
      Das habe ich so ja noch nie gehört..... Finde ich super!

      Bei mir war das Ganze damals etwas anders gelagert, denn ich war schon volljährig, als meine Lehrer das bemerkt haben. Trotzdem war es mir wichtig, dass, sie meine Wünsche respektiert haben. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden und so ohne Druck das Abi wenigstens versuchen. Die eine Lehrerin ließ mich dann auch in Ruhe (was natürlich mündlich 0 Punkte bedeutet) und so habe ich das Fach dann auch gut geschafft. Die andere ignorierte meine Wünsche und versuchte mich mit zu ziehen, womit es mir sehr schlecht ging und was auch ihren erhofften Erfolg verfehlte.

      Mir war einfach nur wichtig, dass meine Wünsche und Bedürfnisse respektiert wurden. Und dass sie mich vorsichtig angesprochen haben, wenn keiner dabei war und mir nur gesagt haben, ich könnte zu ihnen kommen, wenn ich das möchte.

      Ich weiß nicht, wie das funktioniert, wenn die Schüler noch minderjährig sind, bei volljährigen Schülern finde ich das aber ganz wichtig!

      Viele Grüße
      Feejaa
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      hallo du!

      erst mal: ein mega-großes lob für die idee mit der fortbildung!!!

      meiner meinung nach wissen viel zu wenig lehrer über dieses ziemlich wichtige thema bescheid.
      ich war ein halbes jahr in tagesklinischer therapie wegen ner es. und irgendwann sprach mich ne lehrerin wegen der kursfahrt an, weil ich ja ne es hätte ... womit sie denn während der kursfahrt zu rechnen hätte; falls ich umkippen würde, ob ich dann insulin bräuchte, von wegen diabetes. hab nur nein gesagt und mir gedacht, dass das echt extrem traurig ist, dass es doch tatsächlich pädagogen(!!!) gibt, die null ahnung von so was haben. da denke ich mir echt was lernen die eigentlich während dem pädagogischen teil ihres studiums ... das ist doch heute "standard", dass man schüler hat, die probleme mit ner es, svv oder so haben.

      meiner meinung nach sollte es zur pflichtfortbildung von lehrern gehören, an einer zu solchen themen teilzunehmen.
      ich denke, es ist total wichtig lehrer überhaupt erst mal über die situation aufzuklären, ihnen die verschiedenen formen von svv, es und so aufzeigen und dann aufzeigt, wie damit umzugehen ist. bei uns an der schule gibt´s echt voll viele lehrer, die da null ahnung haben.
      ich fände es sehr wichtig, dass ein lehrer immer nur angebote macht. nie einen seiner schüler zu irgendwelchen gesprächen - egal mit wem - zwingt, das geht garantiert nicht gut. auf der anderen seite denke ich, dass es sinnvoll ist, immer wieder den kontakt zu dem schüler zu halten. ihn zu fragen, wie´s aussieht, ob´s wieder besser geht oder so. oder ob man als lehrer irgendwas tun kann. so ist der schüler nicht gezwungen, sich auf (längeres) gespräch einlassen, bekommt aber deutlich gemacht, dass er jemanden zum reden hat, wenn er bedarf hat / möchte.
      ich denke, dass lehrer häufig als "erste anlaufstelle" fungieren, das können sie aber eben nur, wenn sie gelernt haben, damit umzugehen.

      und, ich finde, dass themen wie es, svv und so in den unterricht gehören. und zwar nicht nur einmal. die schüler müssen dafür immer wieder sensibilisiert werden. und vor allem lernen, damit umzugehen und ich denke, dass es nötig ist, dass sie handwerkszeug mitbekommen, damit umzugehen, wenn sie menschen in ihrem umfeld haben, sich selbst v*r*l*tz*n, mit ner *sst*r*ng zu kämpfen haben oder an d*pr*ss**n*n leiden ... bei uns sind mehrere leute in der stufe, die irgendewie probleme damit haben, und ich weiß, dass die schüler schon probleme haben, damit umzugehen. es werden immer wieder witze in gegenwart der betroffenen personen und ziehen sie und ihre krankheit in den dreck.

      so, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig auf deine fragen antworten.
      liebe grüßle, coracaro
      Familie ist das kleinste Schlachtfeld der Geschichte.

      Ein ununterbrochenes Schweigen kann so ohrenbetäubend sein - lauter als ein Schrei.
      Lehrer lernen im pädagogischen Teil ihres Studiums allgemeine Dinge wie Entwicklungspsychologie, etc.

      Wenn man bedenkt, wieviele psychische Krankheiten, wieviele Symptome, wieviele Probleme es gibt, die Teenager haben können ( und um die geht es ja in der Zeit, in der ein Lehrer Verantwortung hat ), ist es unmöglich, in seinem Studium über alles ausreichend informiert zu werden.

      Lehrer lernen mit ihrer Erfahrung. Das ist traurig, aber wahr. Als Lehramtsstudent wirst du mit deinem Staatsexamen ins kalte Wasser geworfen. Das richtige Lernen fängt danach erst an.

      Das sind Dinge, die werden an der Lehrerausbildung ständig kritisiert, aber das ändert leider Gottes eben nichts daran, dass das Studium so theoretisch bleibt wie es eben ist.

      Mal abgesehen davon, dass man zwischenmenschliches nicht lernen kann.

      Als Lehramtsstudent bist du darauf angewiesen, selber dafür zu sorgen, dir diverse Kompetenzen anzueigenen... Nachhilfe geben, vielleicht auch in größeren Gruppen, dich sozial engagieren.

      Was ich als unerfahrener Lehrer bräuchte ( oder sogar schon Anwärter ), wären konkrete Tipps, wie ich mit solchen Situationen umgehen kann und vor allem auch Informationen über die Rechtslage, denn als Lehrer bist du oft genauso ahnungslos, was das angeht, und weißt nicht, ab wann es deine Pflicht ist, jemand dritten zu verständigen. Vielleicht auch Tipps, wie ich mit allen Schülern, nicht nur Betroffenen, richtig an das Thema rangehen kann.
      Humans have a knack for choosing precisely the things that are worst for them. [ Dumbledore ]

      Blumentopflerin

      Barriers don't keep others out - They fence you in [ Grey's Anatomy ]
      Original von garkeinaaa

      also ich würde mir wünschen, was bei mir daneben gegangen ist, dass der/die lehrer/lehrerin darauf achten sollte, wnen sie dnen genau weiß dass es svv ist, dass sie nich zu oft sachen wie "sich selbst v*rl*tzetn" oder "R*tz*n" sagen sollte. die meisten wissen gar nciht wie sehr das triggern kann- war jedenfalls bei mir so....


      Das finde ich auch sehr sehr wichtig! Mir ging es da gar nicht anders...
      Vor allem wenn es so natürlich über die Lippen kommt wie jedes andere Wort auch... echt schlimm..
      Es sollte unbedingt das Thema "Triggern" angesprochen werden.

      Gruß plume
      Der Körper trügt das Bild der Seele und ist eine Mauer des Ich´s.
      ich kann nur für mich und aus meinen erfahrungen sprechen.

      wenn ein lehrer mitbekommt, dass ein schüler unter svv leidet, sollte oberstes gebot sein, es zunächst möglichst geheim zu halten. das heißt den schüler nicht nach dem unterricht zwischen tür und angel darauf ansprechen, wenn womöglich noch andere schüler in der nähe sind. das ist mir so ähnlich einmal passiert und obwohl es gut gemeint war, war es schrecklich für mich. lieber nach dem unterricht unauffällig um ein gespräch im lehrerzimmer bitten oder in einem anderen separaten raum. ein weiteres no-go für mich wäre, es mit der klasse zu diskutieren. ich selbst hatte früher zwei kranke mitschüler in der klasse, es handelte sich dabei einmal um bulimie und einmal um eine schwere physische krankheit. beide male haben lehrer diese krankheit mit uns in der klasse diskutiert, wenn der jeweils betroffene nicht anwesend war (im krankenhaus, klinik, usw..). dabei wurden die krankheiten und auch wie mit den betroffenen schülern umzugehen ist thematisiert. es mag zwar sein, dass es manchen von uns mitschülern geholfen hat es besser zu verstehen, aber ich finde man sollte die betroffenen schüler zumindest vorher fragen ob es für sie in ordnung ist, wenn so etwas öffentlich besprochen wird.