26.03.08 RTL 22:15h Stern TV

      hey,

      also wenn es um das Mädchen geht, die aus Österreich kommt und ihre Krankheit mittlerweile überwunden hat, würde ich persönlich davon abraten. Das ist ziemlich reißerisch und heftig dargestellt. Man zeigt sie in fast allen Phasen: einmal wo sie fast gestorben wäre, wo sie total aggresiv auf die Kameraeute reagiert hat. Ich fand das damals nur abstoßend.
      Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das das ist, aber wenn es das ist, informiert es nicht eher, sondern wirkt eher so als Abschreckung und wird uch keinen davon abhalten, der magersüchtig ist... RTL hatte so
      einen Bericht schon einmal und ich fand ihn wirklich nicht gut...

      Dark.Angel
      frange lunam, fac fortunam


      meine kleine Welt...
      Danke für die Warnung,aber ich schaus mir trotzdem an, denn ich brauche momentan die Abschreckung...ich bin kurz davor,wieder ins kh zu müssen und trotzdem mach ich nix dagegen...vielleicht hilfts ja, zu sehen das auch jemand,der noch weiter unten war,es geschafft hat.

      ka. ich heul auch hinterher hier nich,wenns mich getriggert hat *galgenhumor*
      Try again
      Fail again
      Fail better

      (Samuel Beckett)

      Everybody suffers
      Mir ist in der Sendung ein Satz, den einer der Mädchen sagte besonders aufgefallen. Nämlich dass es bei der Esstörung um Kontrolle geht (ist mir klar..) und bei manchen darum auch Aufmerksamkeit zu bekommen und wenn man sie dann kriegt die anderen "an der Nase herumzuführen" und zu sagen hihi jetzt hab ich aufmerksamkeit aber helfen lass ich mir nicht!
      Ist das wirklich so? Wie gehe ich mit Essgestörten Menschen um? Was wollen sie hören, was hilft ihnen? Ist es gut oder schlecht wenn ich sage "Versuch doch bitte zu essen!" Bringt das überhaupt was? Würde mich mal interessieren.

      LG
      .u.n.l.o.v.e.d.
      Gerade dieser Satz ist mir auch sofort aufgefallen.
      Meine erste Reaktion war "wie kann sie nur,das ist doch gar nicht wahr,ich wollte keine aufmerksamkeit!" (weil es bei mir niemand bemerkt hat,selbst als es schon ziemlich schlimm war,weil meine eltern da viel stress bei derarbeit im eigenen Restaurant hatten und wir uns kaum wirklich sahen außer bei der arbeit, kam insolvenz usw. )

      dann ist mir etwas eingefallen,das ich mal bei meinen Zielen geschrieben habe, das ist, dass ich aufhören möchte,meinen körper für mich sprechen zu lassen,sondern stattdessen selbst entscheidungen treffen möchte.
      Gemeint ist z.B. das ich selbst sagen muss,wenn mir etwas zuviel wird und nicht erst warten möchte,bis mein körper streikt,ich zusammenklappe usw. und dann sozusagen ein physisches problem im vordergrund steht und kein psychisches,denn dafür würde man mehr verständnis aufbringen...gewichtsabnahme durch stress und so...
      das hätte eine gewisse "ehre",wenn man soviel arbeitet,das man sogar umkippt...klingt jetzt seltsam und ist es ja auch,weil teil meiner krankheit.
      Verständnis, also aufmerksamkeit. so gesehen hatte es bei mir mit aufmerksamkeit zu tun,aber nicht nur,weil ich diese rechtfertigung vor allem vor mir selbst brauchte (aber eben auch vor anderen), um mal einen gang zurückschalten zu dürfen.

      mir hat es geholfen,mit meinen problemen ernst genommen zu werden. wenn man mir sagt, ich sehe,das es dir nicht gut geht, oder ich glaube dir,wenn du das sagst....hab halt die erfahrung gemacht,das man sich zusammenreißen muss, zusammenhalten muss, jetzt nicht auchnoch deine probleme, anderen gehts viel schlechter....deswegen habe ich gehungert,für die kontrolle, und damit es eben keiner mehr ignorieren konnte ,weil es dann ein physisches problem war,eins,das man nicht wegdiskutieren konnte.

      also es geht schon um aufmerksamkeit,aber bei mir und die die ich kenne haben halt in ihrem leben die erfahrung gemacht,das sie anders keine bekommen (oder wie ich auch trotz krankheit keine bekommen,weils gar niemand merkt,selbst als ich in der klinik war sagte meine mutter noch im familiengespräch,das spielt sich nur in deinem kopf ab) oder das z.B. seelische Probleme kein grund sind,weniger zu arbeiten,das man sich zusammenreißen muss...solche sätze eben.

      edit: zu deiner frage,ob zum essen auffordern was bringt, mir hat es anfangs was gebracht,wenn mir das jemand gewissermaßen "erlaubt" zu essen...wurde in dem beitrag ja auch gesagt,in der klinik ist der druck zwar groß,aber gleichzeitig muss man ja auch essen...es wird einem quasi die verantwortung abgenommen...
      ebenso wichtig für mich wars aber,mit meinen problemen ernst genommen zu werden,zu hören,das jemand für mich da ist,das ich auch mal schwach sein darf.
      Try again
      Fail again
      Fail better

      (Samuel Beckett)

      Everybody suffers

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Aelia“ ()

      Ich kann Aelia da voll und ganz zustimmen. Find ich übrigens gut, dass du dabei von deienn eigenen Erfahrungen ausgegangen bist.

      Mich hat es um ehrlich zu sein wütend gemacht was sie da sagte. Da es meiner meinung nach nicht eindeutung genug gesagt wurde, dass dies nicht bei jedem so sein muss. (wisst ihr wie ich das meine?) Die reportage hat irgendwie ein Klischee erfüllt, das Klischee Aufmerksamkeit, zu hungern und die anderen an der Nase herumzuführen. Gibt es sicherlich auch, aber letztendlich wird es oftmals so llächerlich dargestellt und durch solche Aussage die auch nicht unbedingt ernsthaft getroffen wurden (mit einem lacheln im Gesicht). Wird das Bild verstärkt, ohne darauf einzugehen, dass es ein wirklicher Hilfeschrei war und es vor allem nicht auf jeden Übertragbar ist.
      Ich weiß,was du meinst Pusteblume, ich habe auch gleich gedacht,als sie das mit dem Leute an der Nase herumführen sagte "Oh verdammt,wenn das jetzt meine mutter sieht,die denkt, ich hab sie nur verarschen wollen"...diese Aussage hatte sowas absolutes, und durch ihr Lachen,das sie währenddessen zeigte, wurde mir zumindest irgendwie suggeriert "jetzt verrat ich euch mal, wie es wirklich ist, ihr liegt nämlich mit euren Erkenntnissen [über ursachen von magersucht, eben seelische probleme usw] alle komplett falsch"....

      ...so als würde sie sich immernoch drüber freuen,das sie alle verarscht hat. Als hätte sie gemerkt,das sie mit dem gesund werden, viel mehr Aufmerksamkeit kriegt....es hieß ja,sie wurde schon von den ärzten aufgegeben,d.h. sie bekam für die krankheit keine aufmerksamkeit mehr,weil es ja hieß, man kann ihr gar nicht mehr helfen (wenn sie selbst nicht mitmacht)....dafür kam dann die Aufmerksamkeit durch Klassenkameraden...

      so,das war theorie eins :D...vielleicht hab ichs auch nur reininterpretiert,weils mich schon irgendwie wütend gemacht hat....dann fiel mir ein,das sie vielleicht die gründe für ihre krankheit gar nicht nennen will,weil es zu persönlich ist...Geheimnisse haben bedeutet nämlich ebenso Kontrolle, für mich war das auch Teil der Krankheit,ich durfte sonst keine privatssphäre haben im sinne von,mal die badtür schließen wenn ich drin bin, also war die krankheit was,das nur ich hatte...ich hab in der klinik auch immer abgestritten,welche ursachen meine magersucht hat, weil ich nicht wollte,das jemand so was persönliches über mich weiß, bzw. ich nicht wollte,das es wahr ist...da is es einfacher,dem zuzustimmen,was die Therapeuten schon wissen....
      nach dem motto: "Fühlen Sie sich zu dick?" Ich "Ja" (ist einfacher als zu erklären,das man diesen körper hasst,das man zwar weiß,das man dünn ist,aber keine frau sein will,das einem keiner ansehen soll usw.).

      glaub gerade die leute,die schon therapie hinter sich haben, sind da so beeinflusst von den vorgefertigten gründen für die krankheit,das sie ja gar nicht mehr selbst wissen (wollen),was die ursache ist, zumal ich das ja nicht als teil der therapie kenne,geht ja ums verhalten nicht um die ursachen....weiß noch das wir so ein teufelskreis modell besprochen haben in der gruppe,da gings nich um individuelle erfahrungen,sondern es hieß nur, ja das ist bei euch so, kann aber individuell anders sein (aber nach dem wie wurde nicht gefragt)
      Try again
      Fail again
      Fail better

      (Samuel Beckett)

      Everybody suffers
      ich hab zwar jetzt nicht den bericht gesehen, ich seh mir sowas prinzipiell nicht an, ..
      aber das mit der aufmerksamkeit.. das ist für mich echt so ein klischee, mri haben das damals auch alle möglichen leute untergeschoben, ich wolle damti druck ausüben und alles mögliche. ich wollte überhaupt keine aufmerksamkeit. im gegenteil. ich wollte in ruhe gelassen werden. eigentlich.. wollte ich aus dem leben gehen. und jeder dahergelaufene i-jd hat sich damals seine eigene theorie gesponnen warum ich das "mache". ich hab das nicht "gemacht"..

      und noch heute hab ich das gefühl, ich bin selbst schuld, dass ich diese krankheit bekommen habe. ich bin schuld daran.

      mich hat das nur eben gerade so aufgeregt. ich finde so schamlose voeyeuristisch angehauchte reportagen so schlimm. tut mir leid.
      musste ich einfach noch loswerden , damit ich einigermaßen ruhig scfhlafen kann heute.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Ich habe mir die Reportage letzte Nacht angesehen.
      Was ich mich frage: Wieso haltet ihr euch an einem Satz auf, den sie gesagt hat?
      Wieso wird nicht gesehen, dass der Beitrag auch Hoffnung gibt, dass es ein Leben nach der Anorexie gibt? Zumindest mir hat er diese Hoffnung gegeben.
      Abgeschreckt? Nein, das nicht. Aber Hoffnung gegeben.