Betreutes Wohnen??????

      Betreutes Wohnen??????

      Hey ihr,

      ich brauch mal euren Rat.
      Seit ein paar Wochen wohne ich wieder daheim.
      Es läuft unglaublich viel schief.
      Wegen der Diagnose Borderline und weil ich mich schne*d* hat mich meine Krankenkasse nicht mehr übernommen...
      Meine Eltern akzeptieren die Diagnose auch nicht.
      Sie meinen sie passt nicht.
      Was das s*lbstverl*tz*en angeht sind sie der Meinung, dass ich mich zusammenreißen soll.
      Aber genau das tue ich daheim die ganze Zeit.
      Ich habe seit Jahren ne Mauer um mich rum aufgebaut, meinen Eltern sage ich gar nicht mehr wie es mir geht, sie verstehens nicht und mich würde danach alles nur viel stärker überrollen.
      Ich komme doch so schon nicht mit den ganzen Gefühlen klar, darf sie nicht mal zeigen.
      Ich kann irgendwie so nicht mehr.
      Meine Therapeutin ist der Meinung, dass ich nur lernen kann damit zu leben, wenn ich meine Gefühle mal zulassen kann.
      Das ist aber nicht zuhause.
      Außerdem bekomm ich das schne*d*n nicht in den Griff...
      Seit ein paar Wochen habe ich das Angebot für betreutes Jugendwohnen...
      Bis Freitag muss ich mich entscheiden, ob ich das Angebot annehme und ausziehe.
      Eigentlich ist das meine einzige Chance.
      Ich weiß nämlich nicht wie lange ich noch durchhalten kann daheim...
      Was würdet tun?
      Meint ihr ausziehen ist sinnvoll?
      Ist es überhaupt shclimm genug um so ein angebot vom Jugendamt annehmen zu können??
      Liebe Grüße

      Dodda
      Hi
      und: Zieh aus! Es tut dir nicht gut zuhause, und Abstand wird vielleicht auch das Verhältnis zwischen dir und deiner Mutter wieder aufbessern.
      Ich hatte das Angebot mit dem betreuten Wohnen auch, und habe es nicht gemacht... und beiße mir bis heute in den Ar*** dafür. Wenn das nichts für dich ist, kannst du da ja jederzeit abbrechen, aber wenn du deine Chance vertust ist es schwer eine neue zu bekommen!
      Es gibt auch extra betreutes Wohnen für Menschen mit Borderline. Ist zwar selten, aber das gibt's. Dann hast du gleich noch ne therapeutische Maßnahme in deinem Alltag, und dann lernst du vielleicht auch die Gefühle zuzulassen wie deine Therapeutin es dir geraten hat.
      Meistens kann man auch hospitieren und sich die ganze Situation mit dem betreuten Wohnen ansehen vorher. Vielleicht versuchst du das einfach, und entscheidest dann... und wenn's beim ersten mal nichts für dich ist, kannst du dir auch mehrere angucken. Wenn's dir dann gar nicht zusagt, kannst du's ja lassen.
      Aber "man bekommt nur dreimal im Leben eine Chance", also nutze sie!
      LG
      Alai
      Bitte schreibt mich an, wenn ihr Kritik oder sowas habt (ich weiß, dass meine Beiträge manchmal unfreundlich rüberkommen, auch wenn das so nicht gemeint war).
      Hi Dodda,

      letztlich kannst das nur du selber entscheiden. Da du aber nach Meinungen gefragt hast, würde ich dir auch raten, auszuziehen. Deine Eltern können dich nicht so verstehen, wie du es dir wünscht. Vielleicht wird sich das irgendwann ändern.... doch sicher nicht, wenn du zu Hause bleibst und die Fronten sich weiter verhärten.

      Denk mal nicht an diese Dinge wie "Macht man das?" oder "Ist es schlimm genug?", sondern nur "Womit würde es mir am besten gehen?". Und so, wie du diese Frage dann beantwortest, so wird dann gehandelt!

      Viel Erfolg!
      Feejaa
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno

      RE: Betreutes Wohnen??????

      Original von Dodda
      Ist es überhaupt shclimm genug um so ein angebot vom Jugendamt annehmen zu können??

      Wäre es das nicht, hätte man es dir nicht angeboten, oder?
      Wenn du zu Hause nicht weiter kommst, dann schau was dir dabei helfen könnte. Und wenn du meinst, dass ein Auszug hilfreich wäre, dann nimm das Angebot an. Ganz einfach. ;)

      lg
      khaos

      RE: Betreutes Wohnen??????

      Hallo,

      ich denke auch, dass es besser für dich ist, wenn du das Angebot annimmst und von deinem jetzigen Umfeld weggkommst. Das wäre sicher eine große Chance für dich und ein Versuch ist es wert. Es tut dir nicht gut bei Leuten zu wohnen, die deine Diagnose und dich nicht akzeptieren und somit alles noch schlimmer machen. Mit betreutem Wohnen kannst du dein Leben sicher besser meistern und versuchen, neu anzufangen.
      Hallo Dodda,

      auch, wenn es im Endeffekt deine Entscheidung ist - ich kann dir nur raten, das Angebot anzunehmen.

      Ich habe es vor vier Jahren auch getan - ebenfalls mit großen Zweifeln.
      Jetzt kann ich sagen: es war die beste Entscheidung, die ich getroffen habe.

      Wie andere schon geschrieben haben:
      Zu Hause wirst du anscheinend nicht gesund werden können. Selbst wenn deine Eltern wollten, könnten sie dir wohl nicht die nötige Unterstützung geben.

      Außerdem ist die Entscheidung für das betreute Wohnen ja nicht entgültig - wenn du feststellst, dass es doch nicht das Richtige ist und du dich nicht wohlfühlst, wird dich niemand zwingen zu bleiben.

      Es ist eine Chance mit deinem Leben klarzukommen - trotz Krankheit. mit Unterstützung und Leuten vom Fach.

      Dem Verhältnis zu meinen Eltern hat mein Auszug auch sehr gut getan. Eine räumliche Distanz kann da schon sehr hilfreich sein. Vielleicht ja auch bei dir und deinen Eltern?


      Alles Gute,
      phyllis

      RE: Betreutes Wohnen??????

      Hallo,
      ganz wichtig ist jetzt erst mal, dass du von deinen Eltern zumindest räumlich getrennt bist. Ich hatte auch mal ne ziemliche Krise und von meinen Eltern kamen nur Vorwürfe. Seit ich ausgezogen bin vor ca. 8 Jahren wurden die Konflikte immer seltener und mittlerweile haben sie akzeptiert, dass ich meinen Weg alleine gehe und nur noch zu Besuch zu ihnen komme. Das hat zugleich auch den schönen Nebeneffekt, dass ich meine Entscheidungen alleine treffe(n) kann/muss und dann aber auch hinterher dafür gerade stehen muss.
      Dennoch habe ich seit dem Auszug (erst bin ich in die Nähe, dann von Marburg nach Köln, also sehr viel weiter weiter weg gezogen) sehr viel Selbständigkeit gewonnen, die ich nicht mehr missen will. Gleichzeitig gab es auch immer wieder heftige Konflikte via Telefon oder bei meinen Besuchen bei meinen Eltern. Bis ich irgendwann die Streitigkeiten am Telefon (oder besser: die Versuche, meine Entscheidungen anzuzweifeln, schlecht zu machen oder mir ins Gewissen reden zu wollen) abblockte, indem ich Telefonate abbrach, wenn sie meine Gefühlslage zu negativ beeinflussten. Schließlich unterblieben auch derartige negative Telefonate und mittlerweile habe ich zu meinen Eltern ein fast freundschaftliches Verhältnis - in dem ich, wie ich in der Therapie gelernt habe, auch Geheimnisse haben darf und auch habe. sonst wären die Konfliktherde wieder da...
      Ich habe eine Freundin, die ca. 3 Monate im betreuten Wohnen gelebt hat. sie hat dort neue Freunde gefunden, die ihr in Krisenzeiten Beistand geben konnten oder ihr zumindest mit Verständnis begegnet sind, da sie ähnliche psychische Probleme hatten wie meine Freundin. Sie wird jetzt bald mit ihrem neuen Freund zusammen ziehen, den sie schon länger kennt, mit dem sie aber nie eine Beziehung angefangen hätte, wäre sie nicht ins betreute Wohnen gezogen...
      Und eine andere Freundin von mir erhält von ihrem Betreuer richtig Hilfe - und hin und wieder auch mal einen Arschtritt, wenn es nötig ist. Aber ihr geht es damit besser.
      Also: Nur Mut! Meiner Erfahrung nach gibt es nichts besserers als den Auszug von den Eltern, um die Schwierigkeiten mit ihnen wieder in den Griff zu bekommen: Machmal braucht es Distanz, um einander näher zu kommen. (Ich als Borderlinerin habe mit diesem Satz lange Probleme gehabt, aber im Hinblick auf meine Eltern hat er zumindest seine Richtigkeit... und vielleicht ja m HInblick auf deine auch ein wenig...).
      Ich wünsche dir den Mut, den Schritt in die Freiheit weg von den Eltern zu gehen, auch wenn der Weg nicht immer der leichteste ist!
      Alles Gute!
      Trauerweide
      Erst mal ganz lieben dank für die Ermutigungen.
      Irgendwie ist mir schon klar, dass der Weg nicht der einfachste wird...
      Davor hab ich keine Angst.
      Ich hab mehr Angst davor, dass ich den Weg nicht mal einschlagen werde, wiel ich mich von meinen Eltern immer abbringen lasse...

      Ich hab meine Mom schon mal sehr verletzt, das wollte ich nicht.
      Das hält sie mir immer noch vor außerdem verletzt sie mich immer weiter.
      Mir tut manchmal alles so weh deswegen.
      Aber ich hab auch Angst davor, dass ich ihr nochmals weh tue und das werde ich mit der Entscheidung sicherlich...
      Wie kann ich das noch aushalten??
      Ich hab das Gefühl, ich pack das nicht mehr!!

      Liebe Grüße

      Dodda
      Dann sollte deine Entscheidung eigentlich feststehen. Ich finde, ein noch längeres Zögern würde schon fast an eine erneute Selbstverletzung grenzen, weil du doch weißt, dass es dir zu Hause nicht gut gehen wird....

      edit: Beziehungen zu Eltern werden in der Regel besser, wenn das Kind zu Hause auszieht. Ich konnte mit meiner Mutter keine drei Worte mehr wechseln, ohne zu streiten oder ohne mich anschließend zu verletzen. Das ist wirklich viel ruhiger und entspannter geworden!
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Feejaa“ ()

      Hi Dodda,

      ich kann Feejaa nur zustimmen.

      Bei mir war dieser Schritt auch damit verbunden, dass meine Eltern mich davon abhalten, abbringen wollten, mit allen Mitteln bis hin zu einem Anwalt.
      Bei mir war dieser Schritt auch mit Schmerzen für meine Eltern verbunden, ebenso mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen von ihnen an mich.
      Und das ging auch nicht nach ein paar Wochen vorbei, es hat bestimmt mehr als ein Jahr gedauert bis sich die Situation gebessert hat. Und mittlerweile kann ich mit meinen Eltern normal reden, normal Kontakt halten.
      Das Verhältnis ist besser als vor meinem Auszug.
      Zwar haben sie kein völliges wirkliches Verständnis für meine damalige Entscheidung - aber wir können darüber reden.

      Aber was ich dir damit sagen will: Du kannst das schaffen, du kannst das aushalten.Tu es für dich und für deine Zukunft.


      alles Gute,
      phyllis.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „plasticine“ ()

      bei mir war es auch die beste entscheidung meines lebens in ne wg zu ziehen.
      das verhältnis zu meinen eltern ist deutlich besser geworden und sich mit gleichgesinnten zu unterhalten kann auch sehr hilfreich sein, und wenn die mitbewohner nicht helfen können sind immer noch die betreuer da.
      von dem her hilft es mir sehr viel.
      ich habe damals mit sicherheit auch meine eltern verletzt mit dieser entscheidung aber es geht ja auch darum wie du am besten mit deinem leben klarkommst und wenn du die möglichkeit hast hilfe zu bekommen, dann nutz sie.

      wünsche dir viel erfolg.
      Hey ,das kommt nun wohl nen bisschen spät,die entscheidung ist ja schon gefallen,aber trotzdem möchte ich dir sagen das du im betreuten wohnen aufpassen musst mit welchen leuten du dich einlässt!
      Ich habe selber 2 jahre im betreuten wohnen gewohnt und bin dadurch in die drogen und punkszene gerutscht! Also pass auf dich auf. Insbesondere was die drogen betrifft. Ich hoffe mal nicht ,das du auch in eine einrichtung gesteckt worden bist ,wo auch kriminelle sind.
      Das war nämlich bei mir der fall.

      eigentlich wäre eine betreute wohnung besser gewesen..

      naja viel glück ^^
    • Benutzer online 1

      1 Besucher