oh diese wahrnehmung....

Katzi · 13. April 2008, 15:37

hey,

ich brauch ganz dringend ratschläge wie ich mich verhalten soll. wär super wenn mir jmd weiterhelfen könnte!

und zwar kenn ich seit hm knapp drei wochen einen typ und es war sowas wie liebe auf den ersten blick...er wohnt halt nciht hier sondern weiter weg. das is eigentlich mein großes problem.ich bin so anhänglichund mir geht es einfach toal schlecht mit dieser entfernung. ich weiß nich warum ich kann mich nich freun, dass ich ihn hab sondern nur drüber heulen dass er soweit weg ist.

ich hab mich zwangsweise schon ne weile nciht mehr geschnitten, weil ich ne ausbildung angefangen hab, und ich sonst rausgworfen werde. jetzt hab ich seit ner woche oder so immer wieder so extrem den drang mich zu schneiden.

es liegt daran, dass ich einfach auch immer so gemein zu ihm bin, aber nur weil keine ahnugn ich hab so eine gestörte wahrnehmung alles was er sagt leg ich negativ aus. fast immer. und das zieht mich so runter und ich bin voll fertig, dabei meint er das ja gar nicht so wie ich es mir ausmale, dann geth es mir schlecht und ich bin ungerechterweise böse zu ihm und dann kommt der drang mich zu schneiden ganz riesig auf mich zu...

wie kann ich das denn schaffen, einfach mal wenn er sagt er freut dich auf mich und so, das nich negativ auszulegen, ich unterstell ihm dann z.b dass er ja eh nur sex will und sowas. ach man ich könnt voll heulen.

vllt habt ihr ja ein paar vorschläge für mich, was ich machen soll ich komm einfach nicht weiter! ich will nicht, dass ich ihn mit dem bescheuerten verhalten vergraule!

lg,

katzi

Ch'aska Quyllur · 13. April 2008, 15:48

Hallo Katzi,

du weißt ja, dass du alles (?) negativ auslegst. Das heißt, du nimmst es zumindest rational wahr. Das ist sehr gut und dadurch hast du schon einen Vorteil :).
Wichtig ist, dass du in diesen Situationen ganz bewusst eine Realitätsüberprüfung machst.

Was für eine Situation ist das gerade?
Was genau hat er gesagt? (nicht, was er gemeint/gedacht haben könnte)

Fakten sammeln, neutral und nüchtern anschaun und das Gefühl ein Stück "zudrückdrängen", ungefähr so: "Ich hab dich gesehn, ich spüre dich, aber ich möchte jetzt die Situation ein Mal rational und neutral anschaun."
Das Gefühl nicht wegdrängen, sondern wahrnehmen, ihm aber auch nicht zu viel Platz einräumen oder gar die Führung überlassen.

Und dann, ganz wichtig: Realitätsüberprüfung damit beenden, indem du ganz bewusst wahr nimmst, wie sich die Situation weiter entwickelt. Z.B.:
Er sagt, dass er sich auf dich freut.
Dein Gefühl geht sofort drunter und drüber und sagt dir: "Er will ja eh nur das Eine."
Atme ein Mal tief durch, schieb das Gefühl ein Stück zurück und schau dir nur seine Aussage an. Versuche, so neutral zu bleiben, wie es geht. Sieh dich als Vermittlerin zwischen dem Gefühl und der Realität.
Nimm dann ganz bewusst wahr, wie er sich verhält, wenn er da ist. Reflektiere alles. Und wenn er sich wirklich einfach freut und ein nettes Gespräch entsteht o.Ä. dann sag deinem Gefühl ganz bewusst: "Schau mal, er war nicht darauf aus. Wir haben ein tolles Gespräch, er hat sich wirklich nur gefreut. Deine Angst war unbegründet, es ist alles okay."

Mach das immer wieder, immer wieder Realitätsüberprüfung. Damit lernst du bzw. dein Gefühl nach und nach, dass alles okay ist. Dafür ist es wichtig, dass du alles ganz bewusst wahrnimmst.
Das klappt bestimmt nicht von heut auf morgen, das wird Wochen, wenn nicht vielleicht sogar Monate dauern. Aber sowas kann besser werden und ich denke, alleine weil du es ja schon bemerkst und reflektierst, kannst du das gut hinkriegen :).
Grüße

sur+