Beruf/FSJ & N*rb*n

      Beruf/FSJ & N*rb*n

      Hallo mal wieder,

      ich weiß, dazu gibt es schon unzählige Themen und ich habe auch schon mehrmals die Suchfunktion benutzt, aber ich will trotzdem gern einen eigenen Thread öffnen.

      Und zwar geht es darum, dass ich ab dem 1.8. bzw 1.9. gern ein FSJ machen möchte. Ich hab schon eine Ausbildung hinter mir, aber möchte nicht in dem Bereich arbeiten. Ich habe große Lust auf das FSJ und merke, dass es mir richtig am Herzen liegt in der Richtung was zu machen. Doch wovor ich Angst habe, ist, dass ich auf meine Narben an den Armen reduziert werde und man mir sofort einen Stempel aufdrückt. Ich bin seit ungefähr vier Jahren clean und habe längst mit dem Thema abgeschlossen, aber die Vergangenheit lässt sich halt nicht verbergen. Was mir immer wieder durch den Kopf geht, ist dieser Gedanke, dass es so viele andere psychische Erkrankungen gibt, bei denen nichts zurückbleibt, das man später noch sieht und dass es für diese Leute kein Thema ist, dass sie sich vor anderen erklären müssen. Hat aber jemand Narben an den Armen, gilt er für immer und ewig krank bzw jeder Hans und Franz weiß einfach sofort Bescheid.
      Und ich hab das Gefühl, dass man in dem Augenblick gar nicht mehr selber entscheiden kann, ob der Beruf das richtige für einen ist oder nicht, sondern dass andere meinen, sie wüssten es besser. Ist das so oder kommt mir das nur so vor?

      Mich macht es so unendlich traurig, dass ich immer wieder an diesen Punkt komme und für andere nie zu hundertprozent gesund sein kann.

      Wenn ich zB pflegerische Tätigkeiten übernehme, muss ich es einfach vorher ansprechen und auch so finde ich, dass es der bessere Weg ist ehrlich zu sein. Andererseits weiß ich, dass es Leute verschrecken kann und natürlich möchte ich lieber als Erstes meine Stärken und positiven Seiten zeigen. Ich weiß, was ich kann und ich weiß, was für Fähigkeiten ich hab. Letztlich sind es doch nur weiße Striche, nicht mehr und nicht weniger. Nur dass ich damit noch nicht umgehen kann.

      Soll ich es von vornherein sagen bzw dann, wenn ich einen Probetag mache?

      Mach ich mich zu sehr verrückt oder hab ich mir wirklich meine Zukunft verbaut? Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich will, weil ich solche Angst wegen dieser Narben hab. Ich mache alles davon abhängig und es ist das Erste, was mir durch den Kopf geht, wenn ich ans Arbeiten denke. Ich schließe schon von vornherein Berufe aus bzw denke, die Arbeit mit Kindern würde zB nie gehen, male mir aus, was wohl irgendwelche Vorgesetzten sagen könnten etc pp Dabei bin ich ja kein Monster...

      Scheiße, es tut mir leid, dass ich immer wieder damit ankomme. Aber ich gehe nur so klitzekleine Schritte :( Anders schaff ich es nicht.

      [edit: triggersterne im titel gesetzt. / solaine]

      ausgeflogen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hey norsk_pike,

      zuerst mal:
      Ich kann deine Gedanken alle sehr gut nachvollziehen. Die Narben zeigen einfach ein großes Stück der eigenen inneren Welt. Leute ohne Narben können selbst entscheiden, wann und ob sie über ihre Vergangenheit und ihre Gefühle sprechen. Narben nehmen einem diese Entscheidung, es ist offensichtlich das man Probleme hatte bzw. immer noch hat.
      Aber damit muss man leben und man kann durchaus lernen damit umzugehen.


      Und ich hab das Gefühl, dass man in dem Augenblick gar nicht mehr selber entscheiden kann, ob der Beruf das richtige für einen ist oder nicht, sondern dass andere meinen, sie wüssten es besser. Ist das so oder kommt mir das nur so vor?


      Ich bin der Überzeugung, man kann durchaus entscheiden, welcher Beruf für einen selbst der richtige ist. Und Narben schließen eine soziale Tätigkeit nicht aus. Es wird immer Leute geben, die meinen, dass sie es besser wüssten, die einen nicht leiden können, aus was für Gründen auch immer. Narben bieten zwar einen Angriffspunkt. Aber mit dämlichen Leuten ist man immer konfrontiert, damit muss man klar kommen. Ob mit oder ohne Narben.


      Ich denk, es gibt keine allgemein gültige Lösung für das 'Problem'. Wie der Arbeitgeber letztendlich darauf reagiert, kann man nicht 100&ig vorraus sagen. Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen erzählen und die waren positiv.

      Ich werkel jetzt seit drei Jahren in der Altenpflege rum.
      Angefangen hab ich auch mit nem FSJ in einem Pflegeheim. Zu der Zeit hing ich noch ein Stück tiefer in der Krankheit als zum jetzigen Zeitpunkt und ich konnte noch nicht offen mit meinen Narben umgehen. Bin immer langärmlig auf Arbeit. Gesagt hat keiner was. Außer im Sommer, als es unendlich heiß draußen war kam schon mal die Frage, warum ich kein T-Shirt anziehe. Dieses Versteckspiel war mega anstengend und sehr warm im Sommer, wirklich nicht zu empfehlen. ;) Auf dem letzten Seminar hab ich mich dann getraut, auf das Verstecken zu verzichten. Meine "Kollegen"/"Mitseminarteilnehmer" haben sehr gut reagiert. Keiner war irgendwie scheiße zu mir. Das war das erste Mal, dass ich mich mit meinen Narben in die "Öffentlichkeit" getraut hab und mein "Outing" war echt ne gute Erfahrung. Hat mir geholfen, zu meiner Krankheit zu stehen.
      Einen Monat bevor mein FSJ geendet hat, bin ich dann im T-Shirt in die Arbeit. Einige Kollegen haben gefragt, was ich da gemacht hab, andere konnten es sich schon denken, einige waren sehr besorgt und haben mir ihre Unterstützung angeboten, andere hat es nicht sonderlich interessiert. Meine Stationsleitung hat mir die Nummer vom Krisendienst gegeben (bei dem sie nebenbei gearbeitet hat) und die Telefonnummer von einem "Borderline-Treff". Aber ich wurde behandelt wie immer, keiner war blöd zu mir, keiner hat gesagt, ich sei für den Beruf nicht geeignet.

      Hab dann die 1jährige Helferausbildung gemacht, allerdings in nem anderen Heim. Und gestärkt durch die positive Erfahrung bin ich von Anfang an im T-Shirt gegangen. Ich hab's nicht extra angesprochen, die Kollegen die's interessiert hat, haben gefragt, die anderen habens ignoriert. Ich hatte auch nen guten Stand im Team, war also deswegen kein Außenseiter oder so. Meine Stationsleitung hatte selbst ne Tochter, die sich die Haare ausgerupft hat, was ja auch eine Art von Selbstverletzung ist. Wir haben uns lang drüber unterhalten, sie hat sich Ratschläge von mir geholt, gefragt wie ich mich damals gefühlt hab. Also auch ne positive Erfahrung.

      Nach der Helferausbildung bin ich mit meinem Freund zusammengezogen und hab mir deshalb ein anderes Heim gesucht.
      Da wurde ich im Vorstellungsgespräch gefragt, ob ich unter einer psychischen Krankheit leide. Ich hab nein gesagt. Wurde dann zu zwei Probearbeitstagen eingeladen und bin im T-Shirt erschienen. Nachdem mir die PDL den Arbeitsplatz zugesichert hat, hab ich gesagt, dass ich nochmal mit ihm reden muss. Meine Narben sind wirklich offensichtlich und nicht zu übersehen und ich wollte das gleich von Anfang an geklärt haben. Er hat super reagiert. Ich hab gemeint, dass ich die Krankheit gut im Griff habe, ich zwar nicht versprechen kann, dass ich nie wieder rückfällig werde, aber mein Leben eben nicht mehr davon beeinträchtigt ist. Er hat nach dem Grund gefragt, das wollte ich nicht sagen, das war dann auch sofort okay. Er hat gemeint, dass wenn ich Probleme mit Kollegen deswegen habe, mich sofort an ihn oder die Wohnbereichsleitung wenden kann. Und für den Fall, dass es mir mal schlecht gehen sollte, ich keine Angst haben brauch und das auch sagen kann. Das war toll.
      Ich muss dazu sagen, es ist ein kirchlicher Träger, der sehr viel wert auf Gleichberechtigung und gutes Arbeitsklima legt. Weil mit so ner tollen Reaktion hab ich nie gerechnet. Unser Klientel hat ziemlich viel Kohle und ich hatte Angst, dass jemanden mit solchen Narben nicht auf die reichen Omis losgelassen wird. ;) Aber auch meine Bewohner haben kein Problem damit. Manche haben gefragt, dann hab ich's erklärt, dann wars in Ordnung.

      Vielleicht hat mans anfangs ein wenig schwerer, weil man erstmal gegen viele Vorurteile von Kollegen ankämpfen muss. Und manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass ich dem einen oder anderen etwas suspekt war und sie ständig darauf gewartet haben, dass ich mich unnormal benehme. Mein restliches Erscheinungsbild hat dazu wahrscheinlich noch extra beigetragen. Aber solange du deine Arbeit gut machst, kann dir keiner was. Egal wie du aussiehst, wieviele Narben du hast. Und irgendwann sehen die Leute einfach, dass man ein lieber Mensch ist, mit Narben, der mit seinen Fähigkeiten in den Beruf passt. Fühl mich mittlerweile auch sehr sehr gut ins Team integriert, versteh mich gut mit meinen Kollegen, werd ernstgenommen... Alles ganz normal.

      Und noch ein kleines Mut-mach-Beispiel zum Schluss:
      Mein Freund macht auch Ausbildung zum Altenpfleger obwohl er seit 5 Jahren in einem Substitutionsprogramm ist und auch ne Vorstrafe hat. Sein Arbeitgeber wusste von Anfang an bescheid, hat ihn trotzdem genommen.
      Wenn sogar ein "Exjunkie" (klingt böse), in einem sozialen Beruf arbeiten kann, dann ein Ex-SVV-Betroffener auf jeden Fall auch.

      Also keine Angst. Wenn du nicht an nen sozial-inkompetenten Vollidioten als Chef gerätst, ist das Problem nicht so groß wie es dir im Moment erscheint.


      Soll ich es von vornherein sagen bzw dann, wenn ich einen Probetag mache?


      Pauschal kann man das nicht sagen. Aber ich glaub schon, das Ehrlichkeit sehr gut ankommt. Spontan würd ich dir jetzt raten: Wart die Probearbeitstage ab und wenn es dir dort wirklich gefällt und du dort arbeiten möchtest, dann sprech das Thema an.


      Ich hoff ich hab dich jetzt nicht totgequatscht und drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du gut in deiner neuen Arbeitsstelle aufgenommen wirst. Mein FSJ damals war glaub ich eine der schönsten Zeiten in meinem Leben. Wär toll, wenns für dich genauso wird. :)


      Alles Liebe,
      Nepja


      "Komm mit", sagte der Hahn, "etwas besseres als den Tod finden wir überall!"
      (Bremer Stadtmusikanten)
      Hey du,

      ich habe mich ewig in der gleichen Situation befunden, deswegen möchte ich dir dazu etwas schreiben.

      Und ich hab das Gefühl, dass man in dem Augenblick gar nicht mehr selber entscheiden kann, ob der Beruf das richtige für einen ist oder nicht, sondern dass andere meinen, sie wüssten es besser. Ist das so oder kommt mir das nur so vor?


      Ja, solche Menschen gibt es. Aber irgendwann wirst du merken, dass es genau diese Menschen sind, die du niemals nach einem fachlichen Urteil fragen kannst, weil sie nämlich in den meisten Fällen furchtbar inkompetent sind und über etwas NICHT verfügen, das im sozialen Bereich sehr wichtig ist: Empathie!

      Wenn ich zB pflegerische Tätigkeiten übernehme, muss ich es einfach vorher ansprechen und auch so finde ich, dass es der bessere Weg ist ehrlich zu sein.

      Soll ich es von vornherein sagen bzw dann, wenn ich einen Probetag mache?


      Und das z.B. sehe ich komplett anders. Wenn du es von vorn herein ansprichst, würde ich denken, es bedeutet dir noch so viel, dass du es einfach sagen musst. Und genau das finde ich eher nicht so gut. Fang doch an zu arbeiten und wenn du dann jemanden pflegst und er dich darauf ansprichst, sagst du "Wie bitte? Ach so, das! Ich sehe das schon gar nicht mehr, ist soo lange her....."

      Generell würde ich es immer erstmal NICHT zeigen und zwar aus einem Grund, den du auch beschreibst! Du kannst etwas! Und das sollen die Leute erstmal sehen, ohne dabei im Blick zu haben, dass du Narben hast. Erst einmal geht es nur darum, dass du zeigen solltest, dass du gut bist.

      Ich würde damit also ein wenig warten.....
      Ich selber bin damit in meinen hundert Jobs (na gut... 4 Arbeitgeber, aber etwa 30 verschiedene Teams) immer sehr gut gefahren.

      Viele Grüße
      Feejaa
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      Hallo Norsk_pike,
      ich schliesse mich Feejaa an :
      Du kannst etwas! Und das sollen die Leute erstmal sehen, ohne dabei im Blick zu haben, dass du N*rb*n hast. Erst einmal geht es nur darum, dass du zeigen solltest, dass du gut bist.

      Es geht nicht um die Narben, das geht ja eigentlich niemand etwas an. Sondern darum daß Du Dir und deinen Fähigkeiten vertraust und zeigst was in Dir steckt.
      Aber ich wollte Dir auch sagen, daß ich deine Ängste verstehen kann. Ein paar meiner Kollegen, sogar mein Chef wissen daß ich ein psych. Problem habe und so habe ich immer das Gefühl ich darf mir keine Fehler erlauben oder muss besonders etwas unter Beweis stellen.

      LG

      Kiana
      hallo norsk_pike,

      ich denke, die anderen haben schon das meiste gesagt,
      daher möchte ich dir nur kurz meine erfahrungen schildern.

      ich habe selber eine ausbildung zur erzieherin gemacht und meine narben besonders in den praktika zunächst versteckt,
      wenn ich mich dann aber genug mut hatte um auch mit kurzen ärmeln in den kindergarten zu gehen wurde ich in allen fällen nur ganz vorsichtig darauf angesprochen und manche haben auch einfach garnichts dazu gesagt.
      negative reaktionen gab es nie.

      gerade im sozialen und pflegerischen bereich sind die mitarbeiter oft über psychische erkrankungen gut informirt und können damit umgehen.

      da deine erkrankung ja nun, vermutlich auch sichtbar, schon eine weile hinter dir liegt und du dies ja auch sagen kannst, denke ich nicht, dass du damit große problme haben wirst.

      ich wünsche dir viel mut
      chaos
      ich habe vor einigen jahren zwei praktika in der pflege gemacht. mir wurde damals gesagt, dass es aus hygienischen gründen pflicht ist, kurzärmlig zu arbeiten (muss natürlich nicht in allen krankenhäusern so sein). ich bin trotzdem langärmlig gekommen, und man hat mich gelassen, ich vermute mal, weil ich „nur“ praktikantin war. darüber war ich damals sehr, sehr froh, denn ich hätte es nicht fertig gebracht, meine narben zu zeigen, geschweige denn, mit jemandem darüber zu reden. eher hätte ich wohl das praktikum abgebrochen.
      inzwischen habe ich eine therapie erfolgreich hinter mir, bin seit vier jahren clean und mir geht es im großen und ganzen gut. wenn ich jetzt noch mal in dieser situation wäre, würde ich wohl eher wie feejaa halten, eben um dem ganzen nicht von vorneherein eine zu große bedeutung zuzumessen. wenn allerdings wieder pflicht wäre, kurzärmlig zu arbeiten, halte ich es für besser, mit den kollegen, beziehungsweise dem vorgesetzten, darüber zu sprechen, als kommentarlos mit kurzen ärmeln aufzutauchen und die narben zu zeigen.
      was mir dabei kopfzerbrechen bereiten würde, ist weniger die reaktion der kollegen, als vielmehr, was die patienten dazu sagen und denken. mich würde interessieren, was diejenigen von euch, die bei ihrer sozialen tätigkeit offen mit den narben umgehen, für erfahren damit gemacht haben.
      you can have my isolation
      you can have the hate that it brings
      you can have my absence of faith
      you can have my everything
      Ich wollte euch ganz doll für die Antworten danken. Es hilft mir wirklich sehr von solchen positiven Erfahrungen zu hören. Kann gar nicht sagen wie doll :)

      @ Nepja
      Dass du so viel geschrieben hast, war überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil! Was du erlebt hast, ist wirklich toll. Danke für den Erfahrungsbericht! Den sollte ich mir am besten immer wieder durchlesen...

      Meine Angst und Unsicherheit ist leider trotzdem noch da und geht wahrscheinlich auch so schnell nicht weg. Das Schlimmste dabei ist, dass ich SO sehr verunsichert bin, dass ich wirklich sämtliche Pläne oder Wünsche von mir in Frage stelle. Ich denke einfach, ich kann das partout nicht machen. Und ich weiß nicht, wie ich mir diesen am besten Gedanken ausschlage. Um es mal krass auszudrücken - es kommt mir so vor, als hätte ich die beiden Arme nicht und könnte deshalb auch keine Menschen pflegen, ihnen helfen, beistehen etc.

      Ich werde jetzt erstmal probearbeiten und vorher nichts sagen, sondern gucken, was passiert. Und wenn ich anfange zu arbeiten, überlege ich mir wahrscheinlich am besten, wann oder ob es Sinn macht, das Thema offen anzusprechen.

      LG
      pike

      ausgeflogen.
      Hallo pike,

      inhaltlich hast du schon ziemlich gute Reaktionen bekommen... Von mir aus mag ich dir nur noch von meinen Reaktionen berichten.

      Ich habe auch erst eine Ausbildung gemacht und mich dann entschieden, ein FSJ zu machen. Dies wollte ich unbedingt im Krankenhaus absolvieren.
      Beim Vorstellungsgespräch mit der Pflegedienstleitung und der Stationsleitung habe ich das SVV auch nicht angesprochen, aber der erste Arbeitstag erforderte Offenheit: Ich musste aus hygienischen Gründen einfach kurze Ärmel tragen. Und dann habe ich mir gedacht "ok, Augen zu und durch!" Alle haben die Narben gesehen, einige haben mich darauf angesprochen, andere widerrum nicht.
      Aber ich denke durch meine Offenheit (Arme nicht hinter dem Rücken verstecken, reagieren, wenn jemand drauf schaut und anbieten ein Gespräch zu führen) habe ich vielen die Hemmungen genommen. Mich haben alle als fähig eingeschätzt, mit den Patienten umzugehen. Die Vertrauensbasis wurde nicht gestört und an meiner Belastbarkeit hat auch niemand gezweifelt.

      Ich denke, viele Reaktionen sind nur ein Ergebnis deines eigenen Umgangs mit dem SVV. So zumindest meine Erfahrungen. Und damit mag ich dir ein wenig Mut machen :)

      Liebe Grüße
      n.
      ...what goes around comes around
      hallo,
      ich kann deine ängste bzw die situation in der du gerade steckst mehr als gut verstehen.mir geht es genauso.
      ich hatte auch letzte woche mein vorstellungsgespräch in einem krankenhaus um dort ein fsj zu machen.in meinem lebenslauf steht nun eben auch etwas von einem krankheitsjahr und darauf wurde ich angesprochen.das mit den depressionen und der esstörung habe ich direkt gesagt und die dame war echt mega besorgt und hat gefragt ob ich den anlaufstellen etc habe.ich bin dort auch langärmlig hingegangen weil ich nicht gleich so die volle palette liefern wollte.ich hab ihr nicht gesagt das ich borderline hab aber ich denke das werde ich noch tun.ich möchte schliesslich die gleichen chancen wie alle anderen.ich werde sicherlich nochmal das gespräch suchen und ihr den rest sagen denn meiner erfahrung nach ist es wirklich am besten mit offenen karten zu spielen.ich wünsche dir viel glück dabei.
      lg beanie