hallo

ich weiß ja nicht, ob ich da jetzt alles bedacht habe, aber ich glaube nicht, dass das ein grund wäre deinen traumjob aufzugeben.

ich bin selbst in meiner freizeit reitlehrerin und pfadfinderleiterin, habe also viel mit kindern zu tun und bis jetzt gab es da noch nie ein problem (siehe den thread "was sag ich den kindern").
die meisten kinder wissen ja (zum glück) nicht, woher die narben kommen und ich könnte mir vorstellen, dass du dann vielleicht sogar besser auf kinder, die ähnliche probleme haben, eingehen könntest, bzw. kannst vermutlich früher erkennen, was los ist, weil du natürlich sensibilisiert bist.
ich hätte mich damals vielleicht einem lehrer anvertraut, wenn bloß jemand gefragt hätte..

bei meinem studium hatten wir in den anfangsvorlesungen immer viele lehramtskandidaten dabei, und da fielen mir 2 mädls auf, die definitiv svv hatten. am studium wird dich das sicher nicht hindern..
allerdings ist die frage, wie es dann am arbeitsmarkt aussieht, bzw. wie die arbeitgeber darüber denken. davon hab ich aber keine ahung, tut mir leid. (es wird vielleicht auch davon abhängen, ob du das ganze hinter dir gelassen hast, oder nicht?

ich denke aber du solltest die idee weiterverfolgen, weil das wichtigste am unterrichten ist, dass man es gern macht!

das ist mir jetzt spontan als antwort eingefallen, kann sein, dass ich einen aspekt übersehen hab, bitte nicht schimpfen.

liebe grüße

natürlich darfst du

ich studiere physik, allerdings nicht auf lehramt, sondern diplom.
am anfang waren bei uns eben sehr viele lehramtskandidaten, weil sich die meisten mit physik bessere jobchancen ausrechnen (bei uns in österreich zumindest).. es dauert immer ungefähr ein semester, bis sie dann merken, dass physik nix is, was man so nebenbei machen kann ohne dass es einen interessiert.

was würdest du denn gern unterrichten?

Na, ich hoffe mal sehr, dass ich mal meinen Job trotz Narben ausüben kann ;).

Ganz ehrlich? Das wird schon klappen, wieso denn auch nicht? Klingt vielleicht blöde - aber niemand zwingt dich, die Narben zu zeigen, oder? Vielleicht wird sich einfach nur der Inhalt deines Kleiderschrankes etwas wandeln müssen und das Problem ist gelöst ;).

Abgesehen davon wirst du überrascht sein, wie viele Betroffene es an der Uni gibt. Erst letzte Woche habe ich eine Kommilitonin gesehen, die (recht eindeutige) Narben an den Armen hat. So selten kommt das gerade bei "gesellschaftsbezogenen" Fächern nicht vor, im Gegenteil. Du wirst mit dem Problem definitiv nicht alleine sein.
Liebe Grüße

sur

das stimmt definitiv. ich hab mal ein halbes semester psychologie gemacht, soviele leidensgenossen auf einem haufen hab ich noch nie gesehen (aber psychologie studieren auch sehr viel mehr leute als physik..)

die/der einzige ist man nicht..
warum sollte das auch auf einmal an der uni anders sein?

Na, das klingt ja alles schön optimistisch. Dann bin ich ja guten Mutes, dass ich vielleicht mein geplantes Berufsziel Onkologe auch schaffen werde. Ich muss nur eben mit der Belastung des Medizinstudiums klarkommen.

Das Studium soltle wirklich kein Problem sein, und wenn ihr euch irgendwo bewerben wollt, macht sich ein Anzug bzw. Kostüm sowieso besser. Dann sieht man auch die Narben nicht. Und wegen einer zurückliegenden Krankheit kann man euch ja wohl kaum rausschmeißen...

Gruß,
Penny

Als Lehramtsstudentin, die es nun bald bis zum Examen geschafft hat, melde ich mich nun auch mal zu Wort.
Ob man ein guter Lehrer ist/ wird, hängt von so vielen Dingen ab, aber keinesfalls von den N*rb*n. Das ist zumindest für einen selbst so.
Daher habe ich mich längst mit dem Gedanken abgefunden, nie, nie, nie kurzärmelig vor einer Klasse stehen zu können. Wie die Schüler dazu stehen könnten, ist die eine Sache. Deren Eltern sind ein anderes Ding. Ich sage nur Vorbildfunktion und Erziehungsauftrag des Lehrers etc. Gerade Schülereltern könnten durchaus der Meinung sein, dass ein Lehrer mit N*rb*n, wo auch immer, die eindeutig vom SVV stammen, dieser Funktion nicht ausreichend nachkommen können. Das kann mitunter weite Kreise ziehen.
Wenn man dies bedenkt und sich dementsprechend passend kleidet, sollte dem Lehrerglück nichts mehr im Wege stehen....
Ich habe von meiner Praktikumslehrerin super Beurteilungen bekommen, ich weiß nicht, ob diese ähnlich unvoreingenommen ausgefallen wären, hätte sie meinen Arm gesehen...
Viel Glück!

Beim Beinkleid ist man meiner Meinung nach sowieso mit was langem besser bedient, egal wie es drunter aussieht.
Ein langärmliges Hemd bzw. ne langärmlige Bluse ist ja nun nicht grade auffällig, erst recht wenn man die restliche Kleidung auch einigermaßen "seriös" gestaltet.
Es gibt ja einige Möglichkeiten, das Outfit "immerlang" und trotzdem nicht übertrieben zu gestalten. Wie das dann genau aussieht, findet wohl am besten jeder für sich selbst raus.

Mir fallen jetzt spontan 7 von meinen Lehrern ein, die ich noch nie mit kurzen Ärmeln gesehen hab, darunter auch 2 Frauen. Und bei keinem davon ist irgendjemand auf die Idee gekommen, da würde irgendwas dahinterstecken.

Wer es kennt, weiß auch, dass einen nicht zum schlechteren Lehrer macht. Und wer es nicht kennt, kommt nicht auf den Gedanken. Für den "Normalmensch" liegt die Erklärung "der/die will halt seriös aussehen" sehr viel näher.

Abgesehen davon: Das Problem "Was zieh ich bloß an?" hat im Lehrerberuf wohl so ziemlich jeder, vor allem am Anfang.

In diesem Sinne: Viel Glück

FreeFall

hej,

erstmal konkret: eine freundin von mir hat gerade mit recht krassen narben am arm das zweite staatsexamen hinter sich und ist ab nächstem schuljahr sonderschullehrerin. fragen gab es wohl gelegentlich, aber ein "das geht nicht!" nie.

außerdem ist es mit der kleidung an schulen eh so eine sache: kürzer als t-shirt-ärmellänge ist bei lehrern eh nicht so gern gesehen und auch wenn du auf kurze röcke/hosen verzichtest, machst du dir wohl eher freunde als feinde.

wenn man außerdem die statistiken liest, die in den letzten jahren (von krankenkassen, WHO etc) veröfffentlicht wurden und sich klar macht, dass die zahl der psychisch kranken ständig ansteigt, wird sich die gesamtgesellschaft sowieso darauf umstellen müssen, immer häufiger mit menschen zu tun zu haben, denen man innerliche oder äußerliche narben einer (zumindest zeitweise) labilen psyche auch anmerkt.

es sei denn wir wollen alle, die jemals psychisch instabil waren, dauerhaft berufsunfähig schreiben. in hinblick auf den arbeitsmarkt wäre das aber nicht so eine gute idee.

lg
solaine

In der Schule gerade, gibt es in mindestens jeder Klasse Mädels und Jungs die sich schneiden.
Ich finde du hast die beste Funktion damit, ihnen Hilfestellung zu leisten, vorausgesetzt du kämpfst an dir
Mir ist aufgefallen dass so viele Lehrer keine Ahnung davon haben und wie Solaine sagte: Umstellung. Mach du den Anfang, hm?
Anuschka

hey

auch unter den lehrberufen gibt es viele leute mit psychischen erkrankungen. an meiner alten schule- gymnasium- gab es ausfälle wegen burn-out, alkoholismus, depressionen und sogar eine zeit lang einen aushilfslehrer mit borderline-störung. trotzdem waren einige davon sehr gute lehrer. natürlich gab es gerede unter den schülern, aber sobald diese personen wieder an der schule waren, stabil wirkten und unterrichteten, war die sache für die meisten schüler gegessen.

wollte das nur mal so in den raum werfen. der spruch "lehrer sind auch nur menschen" trifft auch in dem rahmen zu.

darja

Hallo

Also wie bereits gesagt wurde, halte auch ich es für unwahrscheinlich, dass du deswegen deinen Berufswunsch nicht erfüllen kannst.
Sicher, es könnte ein paar Fragen und merkwürdige Blicke geben, aber daran hindert wird es dich sicher nicht.
Außerdem kommt es doch schließlich auf deine Qualifikation und dein Können an und nicht auf deine privaten Probleme, die du (bis dahin?) abgeschlossen hast...
Ich kenne jetzt zwar keinen Lehrer, der sich offensichtlich einmal selbst verletzt hat, aber genug, die andere Probleme hatten, wovon auch die Schule wusste und trotzdem "durften" sie unterrichten und haben auch guten Unterricht machen können.
Und darauf kommt es an.
Lass den Kopf nicht hängen, wenn du es wirklich machen willst, dann wirst du das schaffen

Liebe Grüße und viel Erfolg

Also ich studiere selbst Grundschullehramt und hab mir natürlich auch schon so meine Gedanken gemacht, vor allem, nachdem ich von einer Kommilitonin und einer Schwester im Krankenhaus schon nicht besonders hilfreiche Kommentare (à la "Was willst du in so einem Beruf?") dazu gehört habe.
Aber ich habe auch mit meiner Hausärztin darüber gesprochen, die mich sehr gut kennt und sie hat mir gesagt, dass ich das ruhig weiter machen soll. Und ich merke selbst, dass ich mit Kinder gut kann, habe schon viel mit Kinder gearbeitet (Nachhilfe, christl. Gemeinde...) und es macht mir so viel Spaß und ich weiß einfach, dass das das richtige für mich ist.

Wenn du das so gerne machen willst, dann sollte dich so eine Krankheit und ein paar Narben nicht davon abhalten, finde ich.

Ja genau, wenn du diesen Beruf gerne ausüben möchtest, denn versuche dir deinen Traum zu erfüllen!
WEnn ich nun darüber nachdenke, mir fallen auch Lehrer ein, die ich noch nie kurzärmlig gesehen habe. Aber dabei habe ich mir nie etwas gedacht.
Ich habe mich damals meinen Nachhilfe Lehrer anvertraut- er hat mich gefragt.
Es hat verdammt gut getan- er kannte diese Probleme.

Ich selber habe genau das gleiche Problem, ich würde gerne zur Polizei.
Aber wer wird mich ernst nehmen, mit so vielen Narben?
Ich weiß es einfach nicht. Ich habe echt Angst davor. Schon alleine die Ärztliche Untersuchung...
Wenn ich zB Jugendliche die "rumpöbeln" anhalten soll, und diese meinen Arm sehen, habe ich Angst davor, dass sie mich nicht ernst nehmen.

mein freund ist borderliner. er ist von narben übersäht und wo keine narben sind, ist er tätöwiert. früher war er punk,die haare sind aber nicht mehr so krass. er ist sonderschullehrer. und ein sehr beliebter dazu!