wie kann/ sollte eine therapie etwas bezwecken?

      wie kann/ sollte eine therapie etwas bezwecken?

      hallo.
      war jezt lange nicht mehr hier weil sich eigentlich einiges geändert hat.
      mache seit ca. einem dreivirtel jahr eine therapie, weiß aber nichr ob das irgend etwas bringt. ist analyse/tiefenpsychologisch und ich soll eigentlich immer nur erzählen was mich beschäfftigt. einerseits sehe ich nicht den sinn darin, anderer seits kann ich das auch garnicht... entweder ich sage total lange garnichts oder ich erzähle irgentwas aber eigentlich nicht das worüber ich wirklich nachdenke. ich glaube auch, dass die therapeutin dadurch ein falsches bild von mir hat, weil ich eben immer nur sachen erzähle die "nicht so schlimm" sind. ich spiele das immer noch runter obwohl ich das garnicht will aber ich kann nicht über negative stimmungen reden und wenn dann nur in abgeschwächter form. ich habe auch mal versucht as anzusprechen aber nicht mal das funktioniert.
      irgentwie kommt mir das ganze ein bisschen wie verschwendete zeit vor, ziemlich sinnfrei.
      habt ihr eine idee woran das liegen könnte oder noch bessen was man dagegen machen kann? oder geht es jemandem ähnlich und hat auch erfahrungen damit?
      würde mich sehr über antworten freuen!!!
      liebe grüße, jette
      Hallo,

      ich kenne es, dass ich Sachen kleinrede und/oder lache während ich Dinge erzähle, weswegen ich Zuhause alleine weine und/oder mich sehr schlecht fühle.

      Deswegen schreibe ich meinem Therapeuten oft etwas auf oder drucke ihm Blogeinträge aus, so dass er weiß wie meine Woche war und wie es mir geht und so dass er auch Dinge davon ansprechen kann. So fällt es mir dann ein wenig leichter darüber zu reden.

      Hanna
      auf die frage in deinem titel gibt es meiner meinung keine eindeutige antwort bis auf die, dass jede therapie etwas zum positiven verändern sollte. und wenn du den eindruck hast, dass das bei dir nicht so ist, stimmt da was nicht (jedenfalls nach einem 3/4 jahr bin ich der meinung). wie das genau funktionieren sollte, ist eben auch je nach therapierichtung, aber auch je nach therapeut und klient unterschiedlich.
      du schreibst, dass du nur erzählen sollst, was dich beschäftigt, und dass das nicht richtig klappt. wie würdest du es dir denn wünschen? ist das problem, dass du nicht schaffst zu sagen, was wirklich wichtig für dich ist? oder würdest du dir wünschen, dass es mehr in richtung lösungen für deine probleme geht?
      vielleicht kannst du ja doch versuchen, es noch mal anzusprechen. oder eben auch schreiben, wenn das besser geht.
      woran es liegen kann? da gibt es wohl 1000 mögliche gründe. vielleicht die "falsche" therapieform oder therapeutin für dich. vielleicht zu wenig wissen deinerseits, wie das funktionieren soll. vielleicht missverständnisse und fehleinschätzungen seitens deiner thera, weil sie nicht mitkriegt, wie es dir wirklich geht. etc.
      von daher würde ich: versuchen herauszufinden, was da schief läuft und es ggf. zu ändern. und wenn das nicht geht, auch mal über anderen therapeuten/andere therapieform oder so nachdenken.
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)
      Hallo Jette,

      Ich hab über 2 Jahre Psychoanalyse hinter mir und mir ist es lange, lange Zeit ähnlich ergangen wie Dir.

      Die Therapieform selbst, lebt ja vom selbstreflektierten erkennen. Das Du reden sollst, ohne Plan vorher, ist wichtiger Bestandteil der Therapie. Ich denke, wenn Du Dich ein wenig theroretisch mit einer Analyse auseinander gesetzt hast, weisst Du ja, dass dies normal ist.

      Wobei ich nicht denke, dass dies das Problem ist, sonder eher, dass Du Dich verstellst und nicht von dem redest, was wirklich wichtig ist.

      Ich habe die Erfahrung gemacht im Nachhinein, dass meine Therapeutin trotzdem oft wusste, was los ist, auch wenn ich meinte, ich habe es nicht erzählt. Du wirst ja in dieser Form der Therapie zu nichts gedrängt und sollst nur das erzählen, was wirklich geht und was sich okay für Dich anfühlt, nicht umsonst ist es die längste und auch schwierigste Therapie, mit den meisten Stunden.

      Das es so nicht weitergehen soll, finde ich schonmal einen guten Anfang. Jetzt ist es an Dir, wie Du Dich dem behutsam näherst, was Du eigentlich sagen willst.

      Wenn Du ansonsten zufrieden bist in der Thera und meinst, dass das Vertrauen stimmt, solltest Du Dir Gedanken machen, WIE du das nach außen bringst, was Dir wichtig ist.
      Du musst auch lernen, dass das, was DU sagst, absolut wertfrei betrachtet wird in der Therapie. Ergo brauchst Du Dich für nichts schämen, mögen es auch noch so abstoßende Bilder oder Gedanken sein.
      Dein Gegenüber ist in der Form da, dass er Dich halten kann/soll, aber der Anfang muss von Dir kommen.

      Wenn es Dir nicht möglich ist, offen zu sagen, dass Du eigentlich nicht über das sprichst, was wichtig ist, oder Deinen Worten nicht den Ausdruck verleihen kannst, wie es ist, dann schreibe doch vielleicht mal einen Brief, den Du vorlesen oder hingeben kannst (je nachdem was für Dich leichter ist).

      Dort musst Du ja nichts großartiges reinschreiben, aber vielleicht schreiben, dass es Dir wichtig ist, dass Du eine Fassade aufgebaut hast und gern über das reden willst, was wirklich in Dir ist.

      Viel Glück und vergiss nicht, von nichts kommt nichts, es liegt an Dir.

      M.
      "Der Dir Neues zeigt, zeigt das Altes weicht, auch wenn Dein Schmerz bis an den Himmel reicht..."
      Vertrauen ist die stillste Art von Mut...
      Quiero que me sostengas sin hacerte cargo mi
      Dass Problem kenne ich.Man muss seinem therap. wohl oder übels auch die schlimmsten und unangenehmsten Dinge sagen,sonst kann er sich ja schlecht ein Bild machen bzw.irgendwie helfen.Und keine Angst oder Scham denn die Therap. sind dass gewohnt.
      Also dass ist zumindest meine Erfahrung gewesen dass ich solange ich geschwiegen habe keine Verbesserung erlebt habe.Ich habe mal einen entscheidenen Satz von einer Freundinn gehört."Die Therapeuten können dir nur die Tür zeigen,durchgehen musst du alleine".
      Wir greifen einmal nach den Sternen und sterben dann......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „garystraum“ ()

      Original von garystraum
      Man muss seinem therap. wohl oder übels auch die schlimmsten und unangenehmsten Dinge sagen,sonst kann er sich ja schlecht ein Bild machen bzw.irgendwie helfen.

      dem würde ich nur bedingt zustimmen. sicher ist es schlecht, wenn man sich nur verstellt und über nichts wirklich wichtiges redet. aber es kann auch seine guten gründe haben, wenn man über irgend was (noch) nicht reden mag. oft kommt das dann mit der zeit, sofern genug vertrauen da ist.
      als ich meine therapie angefangen habe (mittlerweile schon länger beendet) konnte ich nicht mal über unwichtiges wirklich reden, weil ich total blockiert und ängstlich war. natürlich wurde das besser - auch dank der geduld und dem verständnis meiner damaligen thera. später kam es auch vor, dass ich unbedingt über was reden wollte, versucht habe es zu erzwingen - und heute sehe (wie meine thera wohl da schon) dass das nicht funktionieren konnte weil ich da eben nicht mit klar kam und es irgendwie nicht an der zeit war. dabei ging es noch nicht mal um dinge, die andere als "schlimm" einstufen würden.
      also, was ich meine, offenheit ist ganz bestimmt wichtig. kann aber auch wichtig sein, mal auf die gefühle zu hören, die der offenheit bei irgend was entegegen stehen.
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)
      vielen dank für eure antworten!
      @ momento: ja, das probelem ist, dass ich mich verstelle.
      irgendwie bin ich immer blockiert, vor allem wenn ich über gefühle sprechen will/soll. ich weiß ja eigentlich auch, dass therapeuten einiges gewohnt sind aber, dass man ihnen immer nur irgendwelche lapalien auftischt?
      ich bin auf jeden fall erleichtert dass ihr von ähnlichen erfahrungen berichtet und dass es sich mit der zeit bessern kann...
      danke!