auf station wird gedealt

      auf station wird gedealt

      hey

      ich bin ja zur zeit in der klinik, mache dort das dbt programm. nun habe ich heute erfahren, dass auf der station jemand seine valium hortet und mit denen dealt.
      muss ich das melden? ich glaube schon, aber ich will nachher nicht das arschloch sein, denn ich bin glaube ich die einzige, die davon weiss und nichts genommen hat- also klebt der schwarze peter an mir.

      ausserdem stresst mich das ganze wahnsinnig, der druck ist riesig, ich will schneiden und mich zusaufen. skillsanwendung ist angesagt, trotzdem bin ich schockiert, dass sogar auf einer therapiestation gedealt wird.

      war schon jemand in einer ähnlichen situation? ich habe einfach angst, nachher der depp zu sein, weil ich gepetzt habe und jemand wegen mir die therapie abbrechen musste- denn das ist die konsequenz davon. ich habe angst gemobbt zu werden, ausgeschlossen und die schuld zu tragen, dass eine person aus unserer mitte gehen musste. ausserdem weiss ich auch nicht wer das ist, nur dass jemand dealt. es würde also eine grössere zimmerrazzia durchgeführt werden, stress und ärger und alles.

      naja, bin ziemlich hilflos.
      darja
      Hallo du,

      ich denke du solltest das sagen.. ich finde nciht das das petzen ist schließlich gibt es viele die ernsthaft therapie machen wollen und auf einen Platz warten.. das was da dann läuft ist meiner meinung nach therapie gefährdent..
      Außerdem ist es ja kein Petzen wie der hat mich beleidigt sonder etwas was nicht gerade ungefährlich ist... geh doch zum Pflegepersonal und sag da ganz klar was deine Gedanken und Ängste sind.... ich meine dafür sind die da und du bist ja da um in einem geschützten Rahmen zu sein und vorallem ohne schneiden und so klar zu kommen und wenn du druck hast durch sowas solltest du dir hilfe holen genau wie sonst auch!

      Blume
      hey Darja...

      schön, von dir zu hören. auch wenn das keien schönen Neuigkeiten sind.

      ich kann dir leider nicht "aus Erfahrung" helfen, ich werd einfach mal schreiben, was mir dazu einfällt und wie ich , wäre ich in deiner Situation, wohl damit umgehen würde...

      ich denke, ich würde es melden. einfach, weil man mit sonem Zeug verdammt viel Unfug anrichten kann. und ich glaube, es würde dein Gewissen nicht leichter machen, wenn hinterher damit irgendetwas passiert, du davon wusstest und nichts gesagt hättest. eagl was passiert, es wäre nicht deine Verantwortung - aber ich finde nicht, dass du einen schwarzen Peter hättest, nur weil du es sagst. in den Augen der anderen vielleicht. aber diese Anderne haben meiner Meinung nach auch nicht verdient, geschützt zu werden, denn es hat ja schon seine guten Gründe, weshalb Valium nicht einfach frei zugänglich irgendwo zu kriegen ist.
      mach dir keine Gedanken darum, wie die Anderen das auffassen werden - du bist für dich dort und wenn einer der Anderen fliegt, dann nur, weil er/sie Mist gebaut hat, und nicht weil du das gemeldet hast! dieses Melden wäre - im Gegenteil, eine sehr verantwortungsvolle Handlung.
      Valium ist ja nicht mal eben einfach so ein ungefährliches Medikament...
      Zimmerrazzia hin oder her...

      liebe Grüße,
      Arùnwen
      We are visitors even in our own homes.
      Hallo,

      ich würde es melden, immerhin ist es nicht ganz ungefährlich, eifach Medikamente zu nehmen, und außerdem nicht der Sinn einer Therapie.
      Ich war mal in der Situation, dass ich mitbekommen hab, wie jemand für andere Rasierklinegn auf die geschlossene geschmuggelt hat, ich hab dannmit nen Pfleger, den ich mochte und der auch überhaupt OK war, unter vier Augen gesprochen, hab gesagt, was ich weiß, dass ich aber nicht schuld drann sein will, wenn was passiert (also SVV etc, mist bei zuviel Medikamneten ja ähnlich), und damit nichts zu tun haben will.
      Es ist dann auch nichts weiter nachgekommen, für mich war die Sache gegessen, udn weder von den betreffenden Mitpatienten noch von den Pflegern kam eine negative Reaktion.
      Hallo Darja!

      Ich hatte in der Kitzberg-Klinik ne ähnliche Situation, es kam einer betrunken in die Klinik zurück (strenges Alkoholverbot), ich wusste das, aber hatte es nicht gesagt. Klar kam's raus. Später in der Gruppentherapie gings dann darum, wer was wusste. Alle logen, nur ich dann nicht mehr. Und jetzt bin ich au froh drum, klar war ich für manche der Volldepp, aber wenn man genauer hinschaut, dann waren es NUR die, die die Therapie sowieso nicht ernst nahmen oder sich nicht wirklich darauf einließen.

      Bitte, sag's!, auch wenn du Schiss hast, dass du dann der Arsch bist. Kann dir aber eigentlich egal sein, weil der Betreffende so gut wie sicher sowieso rausfliegen wird. Therapie soll ein geschützter und gewaltfreier Raum sein, und die Dealerei ist beides nicht. Die machen nicht nur ihre Therapie kaputt, sondern letztendlich auch deine.
      Und dazu kommt, dass es SO VIELE gibt, die wirklich Therapie machen WOLLEN, und monatelang auf nen Platz warten. Und in den Kliniken selber passiert dann so was... *kopfschüttel*

      Also auf!

      Liebe Grüße,
      Patrick
      Hallo!

      Ja, bei uns wurde auf dem Gelände sehr viel gedealt. Auf der eigenen Station aber nicht, das ist krass. Als petzten würde ich das auch nicht ansehen. Ich überlege grade, was ich machen würde... Wenn du das sagst, bist du wirklich die Böse, zu unrecht. Wenn du nichts machst, bringst du die anderen Leute in Gefahr. Wie Gandalf schon so sagte, mit den Medikamenten kann das wirklich sehr gefährlich werden. Dritte Möglichkeit wäre, dass du ihnen in ihr Gewissen redest, sie über die Risiken aufklärst und auch sagst, dass du das melden musst.
      Habe deshalb kein schlechtes Gewissen, es ist besser für alle. Nachher rutscht du da auch noch mit rein, das bringt keinem was. Melde es den Betreuern, erkläre deine Ängste ( Das du dann der Buhmann bist, etc. )
      Sie werden sich etwas überlegen und versuchen, dich nicht auffliegen zu lassen, die finden da schon einen Weg.
      Ich wünsche dir viel Glück dabei,
      Tuck tuck <3
      Live for today, because yesterday is over
      & tomorrow may never come
      .
      - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
      All those scars on her arms dont worry!
      She says, they are little notes to remind her,
      How many times you broke her heart...
      hej,

      vierte möglichkeit wäre, einen anonymen zettel in den klinikbriefkasten zu schmeißen, an die stationsschwester bzw den verantwortlichen für die station. ^^ vielleicht nicht "tapfer", aber der weg des geringsten widerstandes.

      oder im rahmen der thera erzählen, dass dich das belastet und den thera bitten, sich an die schweigepflicht zu halten (bezüglich der quelle...)

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hay Darja,

      Original von solaine
      vierte möglichkeit wäre, einen anonymen zettel in den klinikbriefkasten zu schmeißen, an die stationsschwester bzw den verantwortlichen für die station.

      So wie solaine beschrieben, würde ich es auch machen. Schneid dich nicht. Es ist nur ein einfacher, kleiner Schritt. Und den kannst du machen!

      Alles Gute, Broken.


      Eigenartig, wie die Zeit eine Menge Dinge zu regeln
      scheint, oder? Die Zeit läuft, redet, und das Schlimmste -
      Irgendwann ist keine Zeit mehr da.
      (Markus Zusak)
      ich würde es nicht anonym machen. ich finde es schon wichtig, dass die Ärzte bzw Theras wissen, wer das gemeldet hat, eben damit sie im Nachhinein nicht Schwierigkeiten bekommt. die Ärzte und Theras werden sich an ihre Schweigepflicht halten müssen, was diese Info angeht und ich glaube nicht, dass sie auf der STation bekanntgeben werden, wer dies gemeldet hat, eben weil sie ja denke mal auch ahnen, was das dann eventuell für Schwierigkeiten hervorbringt.
      also - vor den Mitpatienten anonym aber nicht vor den Ärzten und Theras, ist meiner Meinung nach das beste...

      lg Arùnwen
      We are visitors even in our own homes.
      Als ich in der Klinik war gabs das auch und ich hab nix gesagt.
      Als es rauskam wurde ich von einer belastet die sich rausreden wollte.
      War nicht einfach zu überzeugen das ich nicht mit drin steckte, zumal
      ich eigene, nichtangemeldete Medis als stille Reserve hatte (aber nur für mich)
      und im Nachhinein wärs wohl besser gewesen, es zu sagen.
      Es ist ein Dilemma, und ich wünsch dir eine gute Entscheidung und einen
      klaren Kopf!
      Ragnar
      ...einsam lernst du das zu lieben was du nie berühren wirst...
      ich war in einer ähnlichen situation...bei uns auf sation aht meine mitbewohnerin koks gezogen und ich habs gesehn...hab aber nix gesagt wiels nicht mein ding is...zumal die ja eh kontrolle im urin gemahct haben...ne bekannte mit der ich mich gut verstand hats mitbekommen und hats den pfleger gesagt udn war der buhmann...hät ich die wahl jez ...ich würd es melden..wiels einfahc gefährudn der jenigen ist die ernstahft clean bleiben wollen...sags ...gib deine bedenken frei und die pfleger kläre das so d du nix zubefürchten hast..
      Sag mir,Was muss noch passieren
      Bis du nichts mehr für mich bist
      Ich würd dich so gerne hassen
      Doch die Liebe lässt mich nicht

      mein leben
      Hallo!

      Bei mir in der KJP wurde damals mit Dogen gedealt. Ich hab´s persönlich gemeldet - ohne Namensangabe wer das macht. Es gab eine Zimmerrazzia und Derjenige flog auf, aber nicht raus. Mein Name wurde raus gehalten - spekuliert wurde natürlich viel.

      Ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Der Druck des ungewollten Mitwissers war weg und die Therapien konnten wieder richtig laufen.

      Auch in anderen Kliniken war "Petzen" ein Thema. Die Therapeuten haben uns aber im Vorfeld klar gemacht, dass nichts sagen uns nur noch mehr in die Enge drängt und von der Chance im eigenen Leben etwas zu verändern abhält, weil man sich ständig hin- und hergerissen fühlt. Ich hab nicht immer alle Verstöße gemeldet - es ist aber wahr - der Mist, den Andere anstellen und einen zum Mitwisser machen - macht Druck und hält unnötig eigene Energieresourcen.

      Ich hoffe Du findest eine Lösung mit der Du gut leben kannst.

      Liebe Grüße
      Ariane
      Ich bin dafür, es zu melden. Warum? Ganz einfach. Die Klinik ist sehr wichtig für dich, das war aus deinen Beiträgen deutlich herauszulesen. Du hast ewig gesucht, bis du eine gefunden hast, wo du nicht noch Monate warten musst. Und jetzt ist da ein derartiger Stressfaktor. Es wäre schade, wenn du dadurch nicht so von der Therapie profitieren könntest, wie du es unter anderen Umständen vielleicht könntest.

      Ich sehe das nicht als Petzen - aus dem einfachen Grund, weil eine DBT was freiwilliges ist. Wer das macht, hat sich dazu entschieden - das ist nicht wie in der Schule, wo man einfach hingehen "muss", weil es halt Pflicht ist. Wer nicht therapiewillig ist und anfängt zu dealen - tja. Pech gehabt. Hätte er sich mal vorher besser überlegen sollen.
      Ich schätze, ihr habt da auch so eine Regelauflistung, die man bei Eintritt unterschreiben musste. Mit dieser Unterschrift hat man bestätigt, dass man sich daran hält. Wer das nicht macht, sollte die Konsequenzen zu tragen haben.

      Ich würde das beim Einzeltherapeuten ansprechen- und auch, dass du Angst hast, dass nachher die ganze Gruppe gegen dich ist. Wer sagt denn, dass in der Gruppe gesagt werden muss, wer das nun gemeldet hat? Es könnte ja auch sonstwie aufgeflogen sein.

      Achte auf dich. Und dazu gehört auch, dass du ein Therapieumfeld hast, das angenehm ist für dich. Und das ist es wohl gegenwärtig nicht.

      lg
      Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mir ein Mitpatient, als ich dissoziativ nach einer Klinge gefragt habe, eben eine gegeben hat. Anschließend habe ich dann ihn und mich gehasst.

      In unsererm Klinik wurden auch Medikamente "gedealt", allerdings wurden die nur umsonst verteilt, wenn sich einer schlecht fühlte. Ich habe mich daran nie beteiligt und war auch eigentlich immer dagegen, aber habe es nie fertiggebracht, es zu melden. Obwohl ich wusste, wer beteiligt war. Hinterher habe ich meine Rückgratlosigkeit ziemlich bereut. Ich würde dir raten, die ganze Sache zu melden. Es muss ja keiner Erfahren, dass du das warst.

      Ich finde solaines Idee mit dem Briefkasten übrigens super! Das wäre ein recht guter Kompromiss. Auch wenn du dich eigentlich dort vor niemandem fürchten musst oder so, weder vor der Pflege, noch vor den Mitpatienten!

      Du machst das schon!
      Penny
      In der Jugend heißt es "hochbegabt". Im Erwachsenenalter dann entweder "Genie" oder "Versager". Ich befinde mich gerade am Scheidepunkt.


      Bei meinem Leben ist Zynismus eine Notwendigkeit.
      Ich war auch in einer aehnlichen Situation, es ging aber um Alkohol (trotz striktem Alkoholverbot) und betraf einige Leute. Ich hab lange ueberlegt es zu melden oder nicht. Hab es dann aber doch getan, weil es mir immer schlechter ging (Alkohol hat mich getriggert) und ich das aber nie erklaeren konnte, weil ich ja somit die anderen verraten musste.
      Ich hab es dann aber gemeldet und ich wurde vollkommen rausgehalten. Es wurde oeffentlich im Gespraechkreis kundgetan, dass das aufviel und sich die jenigen beim Personal melden sollen, dass das Personal verstaerkt drauf achten wird. So wurde gar nicht erwaehnt, dass es durch Mitpatienten rauskam.
      Ich hab mich trotzdem damit nicht gut gefuehlt erst recht nicht wenn ich sah wieSchwestern um die Tische schlichen, um zu schauen, ob irgendwo Alkohol reingemixt ist.

      Ich denke es wird moeglich sein, dich darauszuhalten, wenn du das meldest. Ich hab es in der Einzeltherapiestunde gemacht, weil einfach so zum Pflegepersonal zu gehen hab ich mich nicht getraut. :rolleyes:

      Und irgendwie denke ich auch, hast du eine sozusagen Verpflichtung dazu es zu melden. Und wenn man es genau nimmt, ist es ja fuer und nicht gegen die anderen. Und wenn jemand fliegt, dann fliegt er nicht wegen dir, sondern wegen dem, was er verbockt hat!

      Wuensch dir Mut!
      LG
      chili
      ich habe es von einer mitpatientin erfahren, die von der person valium bekommen hat. den namen der person kenne ich nicht.

      ich werde heute mit dieser mitpatientin reden, habe ihr gestern schon isn gewissen gereddt, dass sie es melden soll. und wenn sie es heute nicht tut, dann ist mir alles egal, dann sag ich es.
      hatte gestern deswegen einen rückfall, bin wahnsinnig gestresst und angespannt und das ist es mir einfach nicht wert.
      punkt.

      danke für eure bestätigung.

      gruss
      darja, die jetzt ein wahnsinns skillsprogramm anwendet ;)
      Original von Darja
      ich habe es von einer mitpatientin erfahren, die von der person valium bekommen hat. den namen der person kenne ich nicht.

      ich werde heute mit dieser mitpatientin reden, habe ihr gestern schon isn gewissen gereddt, dass sie es melden soll. und wenn sie es heute nicht tut, dann ist mir alles egal, dann sag ich es.
      hatte gestern deswegen einen rückfall, bin wahnsinnig gestresst und angespannt und das ist es mir einfach nicht wert.
      punkt.

      danke für eure bestätigung.

      gruss
      darja, die jetzt ein wahnsinns skillsprogramm anwendet ;)


      Ich bin auch das erste Mal in der Klinik und finde es HAMMER was bei euch da abgeht. Ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen und finde es extrem toll von dir, dass du das sagen willst. Denn im Endeffekt musst du dir eins ins Gewissen rufen: du bist dort wegen DIR, damit es dir besser geht und nicht wg. den andren. Wenn die gegen die Regeln verstoßen, freiwillig, müssen sie auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. So einfach. Und du hast nix mit denen am Hut, erinner dich daran.

      Udn wenn du schon nen Rückfall deswegen hattest, worauf wartest du noch? und keine angst davor dass jemand wissen sollte wer es 'gepetzt' hat - die Klinikleitung müsste sehr vorsichtig mit sowas umgehen, eben weil sie sich der Druckmacherei unter den Patienten bewusst sind. Zumindest ist bei uns das so, da werden keine Namen genannt.

      Alles Gute, und ich find das wirklich toll von dir!
      We bear through times,
      we wander and go on
      until in the end we realize
      that it is love and friendship
      we have sought
      all along.