Randi Kreger, u.a. - Schluss mit dem Eiertanz: Für Angehörige von Menschen mit Borderline

      Randi Kreger, u.a. - Schluss mit dem Eiertanz: Für Angehörige von Menschen mit Borderline

      Borderline-Verhalten ist nicht nur für die Betroffenen anstrengend, zermürbend und oft zerstörerisch, sondern auch für Angehörige, Partner und Freunde. Sie laufen Gefahr, ebenfalls von den höchst prekären Verhaltensweisen der Erkrankten dominiert zu werden, und stehen täglich vor Fragen wie diesen: Wie gehe ich mit den verwirrenden Nähe-Distanz-Angeboten um? Wie schütze ich mich gegen die abwertenden und destruktiven Vorwürfe? Wie reagiere ich auf die extremen Stimmungswechsel? Und nicht zuletzt: Wie handle ich bei selbstverletzendem Verhalten? Dieser Ratgeber gibt nicht nur einen guten Einblick in die Borderline-Erkrankung und in das Fühlen der Betroffenen, die Autoren entwickeln Kapitel für Kapitel konkrete Anregungen und Tipps für das Verhalten von Angehörigen. Ziel des Buches ist es, den Angehörigen darin zu unterstützen, selbst psychisch stabil zu bleiben und dennoch hilfreich zu sein für den Erkrankten.


      **

      ich bin betroffene. Es gehört meinen Eltern, aber ich hab es auch gelesen. Es ist wunderbar. Es zeigt endlich auf, was nicht zu erklären ist.
      Ich hab so oft geweint bei dem Buch, weil es mich so berührt, dass Menschen die Stärke haben bei uns zu bleiben, dass es Menschen gibt di euns lieben trotzt unserer Ecken und Kanten. Das es wirklichLiebe gibt, egal, in welcher Form, zwischen Eltern und Kindern, besten Freunden oder Paaren. Es ist... unglaublich.
      Es macht manchmal traurig aber es gibt auch Hoffnung.
      Es ist das beste Buch, das ich je in den Händen gehalten habe.
      *+> The Picture you painted in me

      you never said a word to hurt me, its what you didnt say that made me cry

      myspace drawmehearts
      :D Ich finde das Buch unglaublich schlecht. Wirklich der Höhepunkt von klischeehafter Schubladeneinordnung, stigmatisierendem und undetailliertem Pseudoverständnis. Selbst meine Mutter, die sich das Buch gekauft hat, findet es absolut unpassend und unbrauchbar. Ich ebenso. Vielleicht hab ich aber auch einfach trotz Diagnose kein Borderline ;)

      Ich empfehle es absolut nicht, für uns war es pure Geld- und Zeitverschwendung. Aber gut, das kann ja jeder selbst entscheiden :)

      lg
      Plüsch
      Ich habe das Buch noch nichtn gelesen, mir wurde es aber in der klinik von mehreren Betroffenen empfohlen. Ich hatte eigentlich vor, das Buch mal meiner Mutter zu Verständniszwecken in die Hand zu drücken. Oder wäre da vielleicht ein anderes empfehlenswert?

      Gibt es vielleicht einen oder mehrere Threads zu Büchern für Angehörige? Ich habe keinen gefunden...

      Gruß,
      Penny
      In der Jugend heißt es "hochbegabt". Im Erwachsenenalter dann entweder "Genie" oder "Versager". Ich befinde mich gerade am Scheidepunkt.


      Bei meinem Leben ist Zynismus eine Notwendigkeit.
      öhm.. also der text von oben hat mich jetzt eher .. schockiert... würd ich nicht lesen wollen..
      klingt mir eher danach , was plüschtier geschrieben hat.
      schreckt mich eher ab, muss ich sagen.
      ?(
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      borderline ist ja auch eine "schockierende" krankheit.
      aber es ist gut sich dami auseiannder zu setrzen was man eigentl auch seinem umfeld antun. das nicht nur man selber sich immer shclecht fühlt. ander gehen mit kaputt.
      ich liebe dieses buch.

      es ist einfach wunderbar, weil es die augen öffnet wie kein anderes.
      Schubladendenken? Borderliner sind sich untereinander nunmal ähnlich. VIele betroffene sagen über das buch ja nicht umsonst "es ist als hätte man mein innerese gepackt und zu papier gebracht" weil wir eben alle irgendwo "gleich" sind
      es tut gut, zu lesen,dass man nicht alleine ist
      es berührt zu lesen, was angehörige denkenund wie sehr sie uns wirklich lieben, was wir oft niht sehen, was sie egentl mtimachen
      und es gibt anstoß, sich zu ändern, vielleicht noch nicht für sich, wenn man dazu noh nicht bereit ist, aber vielleicht wenigstens der anderen wegen und für die menschen die man doch so sehr liebt.
      *+> The Picture you painted in me

      you never said a word to hurt me, its what you didnt say that made me cry

      myspace drawmehearts
      Original von Falling Angel
      weil wir eben alle irgendwo "gleich" sind


      Ich hab das Buch nicht gelesen, wollte nur diesen Satz so nicht stehen lassen. Denn Menschen mit einer Borderline-Störung sind nicht alle gleich, sondern können sehr verschieden sein.
      Ja, sicherlich, es gibt Denkweisen, die ähnlich oder auch gleich sind, und auch Verhaltensweisen, aber das ist allgemein bei Menschen so. Dass alle gleich sind kann und will ich nciht so unterschreiben. War mir wichtig, das zu sagen.
      Original von Falling Angel
      VIele betroffene sagen über das buch ja nicht umsonst "es ist als hätte man mein innerese gepackt und zu papier gebracht".



      Vollkommen richtig. Deswegen habe ich auch lediglich meine Meinung über das Buch kundgetan, und ich finde es eben nunmal schlecht - denn ich lasse mich nicht gern auf eine Krankheit stigmatisieren, welche so komplex und vielschichtig sowie individuell ausgeprägt sein kann... und worauf dieses Buch meines Erachtens leider absolut überhauptnicht eingeht. Wie gesagt, ich fand es enttäuschend schlecht. Mag aber auch Menschen geben, die genau dem entsprechen (wollen), was sie dort lesen und sich daher etwas aus dem Buch ziehen können - für mich allerdings eher ein "Nein danke." ;)

      lg
      weil wir eben alle irgendwo "gleich" sind

      meine Meinung: NEIN! "Wir" sind nicht alle gleich! Und ich lasse mich nicht in irgendein "wir" reinpacken, nur weil ich eine Diagnose hab, die viele andere Menschen haben. Um das mal klarzustellen: Ich nehme mich aus dem "wir" was du geschrieben hat, aus. Du kennst micht nicht, ich dich nicht, pack mich als "Borderlinerin" bitte nicht in ein ominöses "wir " rein. (Das soll nicht so böse klingen, ich reagiere auf sowas nur allergisch, also es ist nichts gegen dich persönlich :))
      Ich hab schon soviele Menschen mit dieser Diagnose kennengelernt, und sie unterscheiden sich untereinander genauso wie Menschen ohne diese Diagnose auch. Und genauso gleichen sie sich auch, auch unter "normalen" gleichen sich manche Menschen.
      Und, das hab ich schon ziemlich oft geschrieben, es gibt laut ICD-10 neun Diagnosekriterien für die BPS. 5 davon müssen erfüllt sein, um die Diagnose zu bekommen.
      Also müssten *kurzes Rechnen* zwei "Borderliner" laut Mathematik nur ein einziges kriterium gemeinsam haben.

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      Ich habe auch mal in das Buch gelesen und muss sagen, dass ich es auch schrecklich finde.

      Die Beispiele, die dort eingebracht werden, finde ich, zielen eher darauf ab, einen Menschen, der unter dieser Störung leidet, als Monster darzustellen. Ich finde die gewählten Beispiele sind alle sehr extrem angelegt. Als Betroffener kann, meiner Meinung nach, das Buch genau zwei Gedanken auslösen:
      1) Was bin ich für ein Monster, was tue ich anderen Menschen an
      oder 2) So extrem ist es bei mir nicht - lüge ich, bilde ich mir das nur ein?

      Und je nach Situation, in der ich selber steckte, hat es entweder das eine oder das andere ausgelöst. Natürlich ist es nicht für Betroffene geschrieben, sondern für Angehörige. Aber genau da finde ich auch die Gefahr, dass sie entweder denken könnten, man leide gar nicht daran, weil man ja den teilweise krassen Beispielen nicht entspricht oder aber sie reduzieren den Menschen, der erkrankt ist, auf genau solche Verhaltensweisen.

      Ich habe es nicht zuende gelesen und kann daher nicht sagen, ob sich das ändert. Aber das hat mich persönlich von dem Buch nicht wirklich überzeugt.
      Borderliner sei eine schockierende Krankheit, würde ich auch so nicht sagen - selbst wenn, man muss niemanden schockieren. Ein Buch sollte vermitteln oder helfen können. Das kann das in meinen Augen einfach nicht.
      Ich hab jetzt mal die Suchfunktion bemüht, um zu sehen, ob es zu diesem Buch bereits einen Thread gibt und was die gängige Meinung dazu ist. Einfach aus Neugier, weil ich das Buch selbst gerade lese und nicht recht weiß, was ich davon halten soll. Vorneweg, ich hab die Diagnose Borderline auch vor einigen Jahren mal bekommen, aber inzwischen treffen die Kriterien nicht mehr so weit zu, dass ich sie nochmal bekäme.
      Gerade deshalb hat mich die Sicht der Angehörigen, Freunde etc. mal interessiert. Ich hatte gehoftt, auf diese Weise vielleicht ein paar Ansätze zu erhalten, wie man als Betroffener einem Angehörigen das Ganze erklärt, sodass es verständlich ist.
      So richtig geklappt hat das nicht. Auf Amazon haben mich dann eben auch diese euphorischen Rezensionen ein wenig stutzig gemacht - wenn man Böses denkt, könnte man da ja auch ne Idealisierung feststellen...... Jedenfalls ist da meiner Meinung nach das gesunde Maß eindeutig überschritten, wenn ich beim Lesen den Eindruck habe, jemand habe einer Horde gläubiger Priester die Bibel vor die Nase gehalten 8|
      Gefallen haben mir die Erklärungen der Kriterien, die waren wirklich gut. Meinem Eindruck nach auch einfühlsamer geschrieben als der Rest des Buches. Danach fängt es dann nämlich an in einer recht neutralen Fachsprache zu erklären, was nicht schlecht sein muss, es in dem Fall aber sehr kalt wirken lässt, finde ich.
      So generell habe ich mich beim Lesen jedenfalls das Gleiche gefragt wie schon einige vor mir in den Rezensionen: warum zur Hecke macht ein Mensch sowas eigentlich mit, wenn der "Borderliner" doch so ein fürchterlich grausamer Mensch ist?? Ernsthaft, ich hab keine Ahnung... Es kommt mir vor, als wären das alles Monster, wenn ich das lese. Wenn das die Sicht Angehöriger auf Menschen mit einer BPS ist, dann wundere ich mich wirklich, warum die "Borderliner" nicht alle einsam, verlassen oder wahlweise irgendwo eingesperrt sind. Scheinbar schaden sie ja der Menschheit und man braucht bestimmte Mittel der Kommunikation, um der ständigen Manipulation zu entgehen.
      Das wirklich Perfide daran ist das, was klirr oben erwähnte: man gerät als Betroffener da in einen schönen Strudel aus Zweifeln hinein. Wenn man dem Buch glaubt, leugnen Betroffene ja gerne ihre eigene Schuld an Problemen und Konflikten, sondern schieben alles auf andere ab, weil sie es nicht wahr haben wollen. Bedeutet, wenn ich als Betroffener ein Problem mit dem Buch habe, leugne ich in Wahrheit meine eigenen Probleme und mache mich zum Opfer, weil bequemer oder was auch immer. Interessante Sicht der Dinge...... So kann man Menschen mit BPS auch nochmal zu Opfern machen *hüstel*.
      Sorry, wenn das jetzt teilweise ein wenig zynisch geraten ist. Mir persönlich ist noch nie ein BPS-Betroffener untergekommen, der so drauf gewesen wäre, wie die Beispiele im Buch. Ich selbst hatte auch schon einige Probleme mit anderen Menschen aufgrund meines Verhaltens, auch deshalb hab ich mir das Buch ja gekauft. Trotzdem bin ich mir sicher, die Leute brauchen kein Buch, um mit mir "fertig zu werden". Oder wenn, dann jedenfalls nicht dieses Buch hier *g*.
      Wie gesagt, die Erklärungen der Kriterien sind wirklich sehr gut, der Rest ist bisher zwischen akzeptabel und schlecht. Ganz durch bin ich mit dem Buch noch nicht.

      Zusammengefasst würde ich aber eher eine Warnung aussprechen, wenn jemand das Buch als Betroffener lesen möchte. Das kann wirklich übel daneben gehen, wenn man sich noch nicht richtig distanzieren kann. Der alte Beitrag von Plüschtier oben fasst es zusammen: Schubladen, Klischees und Stigmatiseirung ohne Ende an vielen Stellen.
      Naja, das Buch ist ja auch kein Selbsthilfebuch für Betroffene, sondern trägt ja schon im Titel den Adressaten.

      Wobei ich dieses Buch absolut niemandem in meiner Umgebung in die Hand geben würde, es sei denn, ich will, dass sich jemand den Rest meines Lebens von mir fernhält. Es ist ein billiges verkaufsorientiertes Werk in bester Küchenpsychologie-Manier und leider deshalb wohl auch recht beliebt. Ich habe spätestens nach dem ersten Drittel angefangen herzhaft über das zu lachen, was dort über sog. Borderliner fantasiert wird. Wenn man davon ausgeht, dass ca. 1-2% der Menschen bei uns unter diese Diagnose fallen, du lieber Himmel, ich würde nicht mehr vor die Tür gehen.

      Umstritten wie die Diagnose selbst sind eben auch die verschiedenen mehr oder weniger gut verkauften Meinungen dazu. Ein Schreckgespenst findet halt immer guten Anklang, und (nicht- oder halbwissenschaftliche) Borderline-Bücher haben leider einen Hang zur Dramatisierung. Ob's an der Störung liegt?

      Es ist ja auch schwierig: Solche Literatur konzentriert sich eben auf die Symptome der Störung. Diese können krass sein, und was dabei vergessen wird ist, dass das ganze eben nicht 24/7 stattfindet. Und dass es, wie bei jeder Krankheit, verschiedenste Ausprägungen gibt. Und dass gerade Borderline - als vereinheitlichende Diagnose verschiedenster Leidensbilder unter Fachleuten sowieso umstritten - eine der am schwersten zu diagnostizierenden Störungen is, also Menschen mit dem Etikett versehen werden, auf die es nicht zutrifft und umgekehrt. Das finde ich das eigentlich Fatale in diesem Buch - es suggeriert Angehörigen, dass in ihren Freunden/Familienmitgliedern ein unsichtbares Monster schlummert, das nur auf den richtigen Moment wartet, um zum Leben erweckt zu werden.