Wie Eltern von SVV erzählen?

      Wie Eltern von SVV erzählen?

      Hallo,

      ich brauch mal einen Rat.

      Ich v*rl*tze mich jetzt seit ca. acht Jahren.
      Ziemlich am Anfang sind meine Eltern irgendwann dahinter gekommen, dass ich mir die Schn*tte selber zufüge und haben mir angedroht, mich einzuweisen, wenn ich nicht damit aufhöre. Da ich mir damals nicht helfen lassen wollte, hab ich die Art des V*rl*tzens so geändert, dass ich immer eine passende Lüge dazu habe (bin hingefallen, Hund hat mich gekratzt u. äh.). Funktioniert auch seit Jahren.

      Allerdings denk ich mir oft, sind die so blöd oder wollen die es einfach nicht wahrhaben? Meine Kollegin z. B. weiß Bescheid und sagt, man könne gar nicht so blind sein und diese V*rl*tzungen für Unfälle halten.

      Und leider ist bei mir der Druck momentan so enorm, ich v*rl*tz mich wieder sehr schlimm (im Vergleich zu den letzten paar Jahren wo es fast weg war). Und da ist bei mir natürlich die Befürchtung da, dass sie es doch bald merken, dass es keine Unfälle sind.

      Aber was ist besser?
      Wenn ich jetzt "beichte", dass ich krank bin, dass Kollegin und Chefin Bescheid wissen und Chefin momentan mit Hilfe einer Bekannten nach geeigneten Therapeuten für mich sucht und ich mir ja helfen lassen will, weil ich allein da nicht rauskomme?
      Oder wenn ich abwarte und meine Eltern weiterhin anlüge?

      Eigentlich egal wie, sie werden so oder so ausrasten. Das SVV eine Krankheit ist, werden sie nicht akzeptieren. Das es für mich unheimlich schwer ist, damit aufzuhören, werden sie nicht glauben.

      Was können sie im schlimmsten Fall machen?
      Mich daheim rausschmeißen, okay. Aber einweisen lassen dürfen sie nicht, oder?

      Wie haben eure Eltern reagiert?

      Bin momentan etwas hilflos, was ich machen soll.
      Im Prinzip habe ich kein Problem damit, zuzugeben, dass ich SVV habe (und versuchen möchte, mir helfen zu lassen) - aber meine Eltern sind leider sehr extrem. (Sind unter anderem ein Grund fürs SVV und eigentlich müsst ich dringend daheim raus...) Sie werden erstmal ganz sicher ausflippen. Aber wie geht man danach miteinander um?

      Musstet ihr schonmal irgendwem gegenüber das zugeben? Wie habt ihr das gemacht und wie hat der jenige reagiert?
      Ist es besser direkt zu reden oder besser einen Brief schreiben?

      etwas hilflos,
      Nele.

      Sorry, dass es so lang geworden ist. Danke fürs Lesen.
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      To have someone around you who believes in you more than you believe in yourself, is a true friend.

      Garth Brooks
      hallu

      ich kann dir kurz etwas über die reaktionen von meiner umgebung erzählen:
      meine eltern waren natürlich betroffen, es sind ja nicht umsonst deine eltern die dich lieb haben und eigentlich nur das beste für dich wollen, aber auch genau aus diesem grund waren sie nicht böse oder wütend. sie wollten wissen wieso. stell dich auf die frage ein.. die frägt zu 90% jeder..
      leute aus der schule haben anders reagiert. etwa so: oh mein gott, wieso machst du das? bist du jetzt doch son richtiger emo?
      die menschen, die davon nicht sehr viel wissen, solltest du vorher aufklären damit sie nicht so fassungslos und unbeholfen reagieren. du musst ihnen berichten, was du da machst, wieso, und wie. damit sie dich verstehen können. dann werden sie auch ganz anders reagieren..
      tipps zum nachricht überbringen:
      -brief schreiben
      -in ruhigen situationen ansprechen
      -informationen auf den tisch legen

      und wenn du meinst du schaffst das ohne klinik oder etwas dergleichen, dann sag ihnen auch das.
      ich denke, sie werden dich verstehen, wenn du es einfach ehrlich angehst.

      glg und viel erfolg
      b.
      es gibt noch wunder, mein liebes herz

      getröste dich

      erlöste dich

      noch nie ein stern
      Hallo Nele,

      jemandem die Situation des eigenen Seelenlebens darzulegen ist immer schwierig. Aber ich glaube das größte Problem ist unser eigene Angst vor der möglichen Reaktion unseres Gegenübers, wie werden sie reagieren, was wird passieren, was werden die anderen von mir denken.
      Die Frage ist, was denkst du von dir, was sind deine Wünsche und Vorstellungen? Es geht um dich und um dein Leben und nicht um die anderen.
      Überleg dir, wie du glaubst besser weiterleben zu können, damit, dass deine chefin dir ne Theapeutin besorgt und du dich weiterhin verstecken musst oder damit, dass du deine Eltern aufklärst, was wirklich mit dir los ist und sie dich vielleicht, nach überwindung des ersten Schocks, unterstützen.
      Ob sie dich einweisen können, dazu kann ich nichts sagen, sondern nur spekulieren, aber ich denke so einfach geht das nicht, dass die Eltern mit dir in eine Klinik fahren und sagen, unser Kind ist krank, das wollen wir einweisen.

      ganz liebe grüße, wenn du magst, kannste mir auch ne pn schicken!

      nanie
      einsam und verlassen.. ;(

      Jes I can! :love:
      Hallo!

      Danke für eure Antworten!

      Original von blackii
      es sind ja nicht umsonst deine eltern die dich lieb haben und eigentlich nur das beste für dich wollen

      Da bin ich mir bei meinen Eltern leider nicht so sicher :(

      Original von blackii
      sie wollten wissen wieso. stell dich auf die frage ein.. die frägt zu 90% jeder..

      Ja, weiß ich. Hab ich ja leider schon öfter erlebt. Wobei ich die Frage ungern beantworte, auch meinen Eltern gegenüber.

      Original von blackii
      leute aus der schule haben anders reagiert. etwa so: oh mein gott, wieso machst du das?

      Ja, hab ich auch so erlebt. Liegt aber oft daran, dass sie damit nicht umgehen können. Auch meine Kollegin z. B. hat eine Weile gebraucht zu verstehen, was dahinter steckt und dass ich das eben nicht "einfach so" abstellen kann.

      Original von blackii
      die menschen, die davon nicht sehr viel wissen, solltest du vorher aufklären

      Ich habe auch schon überlegt, im Internet Beschreibungen der Krankheitsbilder (SVV und Borderline) rauszusuchen und ihnen zu zeigen. Damit sie mich vielleicht etwas besser verstehen.

      Original von blackii
      und wenn du meinst du schaffst das ohne klinik oder etwas dergleichen, dann sag ihnen auch das.

      Ich will es mit einer Therapie versuchen, wobei ich noch nicht ganz so weit bin, tu mich immer sehr schwer mich fremden Menschen anzuvertrauen. Aber ich will es versuchen. Nur in eine Klinik geh ich definitiv nicht.

      Lg Nele.
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      Garth Brooks
      Original von nanie
      jemandem die Situation des eigenen Seelenlebens darzulegen ist immer schwierig. Aber ich glaube das größte Problem ist unser eigene Angst vor der möglichen Reaktion unseres Gegenübers, wie werden sie reagieren, was wird passieren, was werden die anderen von mir denken.

      Ja genau das! Die Angst, wie meine Eltern reagieren werden... Und auch, wie sich der Umgang miteinander nach dem "Outing" gestaltet.

      Original von nanie
      Überleg dir, wie du glaubst besser weiterleben zu können, damit, dass deine chefin dir ne Theapeutin besorgt und du dich weiterhin verstecken musst oder damit, dass du deine Eltern aufklärst, was wirklich mit dir los ist und sie dich vielleicht, nach überwindung des ersten Schocks, unterstützen.

      Unterstützung werd ich von denen kaum bekommen.
      Ich möchte nur eigentlich nicht mehr weiter lügen und irgendwelche Unfälle erfinden müssen. Und der Verdacht ist ja da, dass sie genau wissen, was ich mach, es aber einfach nicht wahrhaben wollen und sich nicht damit beschäftigen wollen.
      Das meine Chefin mir hilft, ist ja vielleicht eine gute Beruhigung für sie?

      Original von nanie
      Ob sie dich einweisen können, dazu kann ich nichts sagen, sondern nur spekulieren, aber ich denke so einfach geht das nicht, dass die Eltern mit dir in eine Klinik fahren und sagen, unser Kind ist krank, das wollen wir einweisen.

      Ich bin mir halt auch nicht sicher. Eigentlich bin ich ja mit 21 volljährig und für mich selbst verantwortlich. Aber vielleicht können die mich mit einer bestimmten Begründung doch einweisen? Aber gegen meinen Willen ja eigentlich nicht, oder?

      Werd mich mal Gedanken machen, wie ich einen Brief an sie formulieren könnte.

      Lg und Danke für die Antwort!
      Nele.
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      Garth Brooks
      Hallo Nele,
      is gut möglich das deine Eltern wissen was du tust, aber es nicht wahrhaben wollen, nicht damit auseinandersetzen wollen. Irgendwann glauben Eltern einem die "Unfallserie" nicht mehr, gerade wenn sie wissen, das man schon mit SVV zu tun hatte.
      Mir gehts auch so, das meine Familie keine große Hilfe ist, vor 13 Jahen sind sie ausgeflippt als sie von meinem SVV erfahren haben, dann gabs ein halbes Jahr Thera, Abbruch (wegen Familie) und jetzt denken alle, das es seit 12 Jahren vorbei ist damit.
      Manchmal denke ich auch das sie blind sind, weil die Verletzungen nich zu nem Unfall passen, oder die Geschichte das es älter is als es wirkt; kann mir nicht vorstellen das sie es nicht wissen.
      Da dir deine Chefin helfen will mit ner Thera hast du schon mal das ganz große Glück, das du nen super verständnisvollen Arbeitgeber hast, die meisten haben nicht so viel Glück.
      Vll is das für deine Eltern ja ein Trost wenn sie wissen, das du dir zum einen Hilfe holen willst, und zum anderen im Fall einer Thera nicht gleich arbeitslos bist, vorrausgestzt du machst den Schritt und "beichtest".
      Das mit der Einweisung ist schwierig zu beurteilen, aber da du volljährig bist, können deine Eltern dich nicht so schnell in ne Klinik bringen lassen wie als Minderjährige. Da hast du noch ein Wörtchen mitzureden, gerade weil du ja meinst, das es ohne KH geht und ne ambulante Thera reicht.

      LG Budoka
      Du hast dein Ende selbst gewählt.
      Hast dich mit Leben so gequält.
      Doch war das fair?
      War das nicht feige?
      Du gibst keinem mehr ne Chance.

      aus Noch ein Leben - Pur
      Hi Nele,


      (Zitat)
      "Unterstützung werd ich von denen kaum bekommen.
      Ich möchte nur eigentlich nicht mehr weiter lügen und irgendwelche Unfälle erfinden müssen. Und der Verdacht ist ja da, dass sie genau wissen, was ich mach, es aber einfach nicht wahrhaben wollen und sich nicht damit beschäftigen wollen.
      Das meine Chefin mir hilft, ist ja vielleicht eine gute Beruhigung für sie?"


      Weshalb glaubst du, dass sie dir auf keinen Fall helfen würden? Weil sie die Situtation nicht verstehen oder wahrhaben wollen oder weil sie dir Vorwürfe machen würden und damit alles nur noch schlimmer wäre?

      Ich weiß ja nicht, wie deine Eltern so drauf sind, aber bei meinen war es so, dass sie auch irgendwann den Verdacht hatten und mir nur Vorwürfe gemacht haben, dass ich ihnen Angst machen wolle oder sie bestrafen etc.
      Sie haben mir also gar keine Chance gegeben zu erklären, sondern mich direkt verurteilt.
      Ein anderes Problem bestand darin, dass sie schon wussten, dass ich zwei Erwachsene hatte, denen ich vertraute und so setzten sie mich unter Druck und wollten mich aushorchen, ob die wüssten, was ich da täte und dass sie dann meine Eltern hätten informieren müssen, (war da noch minderjährig), bla, bla, bla.
      Was ich also sagen will, ist dass du die Reaktion deiner Eltern nicht vorhersehen kannst, vielleicht nehmens sie es postiv auf und sind froh, dass du mit ihnen gesprochen hast, sollten sie es aber nicht verstehen, dann heißt das noch lange nicht, dass sie froh sind, dass du wen anderen hast, der dir hilft.

      Vertrau auf deine innere Stimme und entscheide bei deinem "Geständnis" vielleicht erst während des Gespräches, dass du ihnen erzählen willst, dass deine Chefin dir helfen möchte...

      Ich wünsche dir ganz viel Glück und Kraft und mehr Erfolg, als bei mir damals, naja, was heißt damals, ich war 15...

      *dir liebe Gedanken schick*

      nanie
      einsam und verlassen.. ;(

      Jes I can! :love:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nanie“ ()

      Original von budoka
      Hallo Nele,
      is gut möglich das deine Eltern wissen was du tust, aber es nicht wahrhaben wollen, nicht damit auseinandersetzen wollen. Irgendwann glauben Eltern einem die "Unfallserie" nicht mehr, gerade wenn sie wissen, das man schon mit SVV zu tun hatte.
      [...]
      Manchmal denke ich auch das sie blind sind, weil die v*rl*tzungen nich zu nem Unfall passen, oder die Geschichte das es älter is als es wirkt; kann mir nicht vorstellen das sie es nicht wissen.

      Kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen. Zumal ich mit 13 angefangen habe zu r*tz*n und jetzt, nach Jahren anderer Verl*tz*ngen wieder r*tz*. Und das kann schlecht ein Unfall gewesen sein. Sie hoffen wahrscheinlich, dass das "von alleine weggeht" und wollen sich nicht näher damit beschäftigen.

      Original von budoka
      Da dir deine Chefin helfen will mit ner Thera hast du schon mal das ganz große Glück, das du nen super verständnisvollen Arbeitgeber hast, die meisten haben nicht so viel Glück.

      Ja, meine Chefin ist da echt klasse. Hab mich auch schon bisschen mit ihr darüber unterhalten und sie würd mir sehr gern helfen (z. B. um endlich daheim raus zu kommen), weiß aber auch nicht wirklich wie.

      Lg Nele.
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      Garth Brooks
      Original von nanie
      Weshalb glaubst du, dass sie dir auf keinen Fall helfen würden? Weil sie die Situtation nicht verstehen oder wahrhaben wollen oder weil sie dir Vorwürfe machen würden und damit alles nur noch schlimmer wäre?

      Sie haben es schon "damals" nicht verstanden, als ich mit 13 damit angefangen habe. Ihre einzige "Lösung" war die Androhung der Einweisung. Sie würden es nicht verstehen. Ich merk ja schon an meiner Kollegin, wie schwer es für sie ist, für mich da zu sein, obwohl sie nicht wirklich versteht, warum man "sich sowas antun kann".
      Da ich eh oft genug zu höhren bekomme, was für ein blödes Kind ich wäre, würden auch hier sicher Vorwürfe kommen. Dann würden sie sich wieder einreden, in der Erziehung etwas falsch gemacht zu haben und mir damit ein schlechtes Gewissen machen.

      Original von nanie
      Was ich also sagen will, ist dass du die Reaktion deiner Eltern nicht vorhersehen kannst, vielleicht nehmens sie es postiv auf und sind froh, dass du mit ihnen gesprochen hast, sollten sie es aber nicht verstehen, dann heißt das noch lange nicht, dass sie froh sind, dass du wen anderen hast, der dir hilft.
      Vertrau auf deine innere Stimme und entscheide bei deinem "Geständnis" vielleicht erst während des Gespräches, dass du ihnen erzählen willst, dass deine Chefin dir helfen möchte...

      Bei mir war es schon immer so, dass ich eine erwachsene Bezugsperson hatte. So eine Art "Ersatzmama". Das kennen sie. Wobei es immer wieder mal Eifersüchteleien gegeben hat, weil ich "der anderen" mehr vertraue, als meiner Mutter z. B.
      Ich werde diesmal halt gleich dazu sagen, dass sie ja fast alles über meine Probleme wissen (einiges wissen sie tatsächlich, den Großteil aber nicht), damit sie da vielleicht beruhigt sind.
      Das die Chefin mir hilft, werde ich schon sagen. Ich habe mit ihr im Prinzip ja kaum über meine Probleme geredet, sondern nur über die Tatsache, dass ich mich v*rl*tze und Hilfe brauche. So werd ich das auch meinen Eltern sagen.

      Original von nanie
      Ich wünsche dir ganz viel Glück und Kraft und mehr Erfolg, als bei mir damals, naja, was heißt damals, ich war 15...

      *dir liebe Gedanken schick*


      Danke!!! =)

      Lg Nele.
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      Garth Brooks
      Hallo :),

      also, einweisen lassen können dich deine Eltern nicht. Du bist erwachsen, und du selbst entscheidest, ob du (irgendwann mal) in eine Klinik gehst. Und Zwangseinweisung können erstens nicht deine Eltern dich, sondern nur ein Arzt, und zweitens kann das selbst ein Arzt nur, wenn du dein leben oder das leben anderer Personen gefärdest. Also, sofern du nicht akut suizidal bist, brauchst du dir über zwangseinweisung keine Sorgen zu machen. (Als du 13 warst hätten sie aber eine geschlossene Unterbringung beantragen können. beantragen, nicht beschließen, das können auch da nur Arzt/Richter)

      Du schreibst, dass deine Eltern (mit) Ursache sind, warum du dich verletzt. Und was du schreibst lässt ja darauf schließen, dass sie nicht grade hilfreich für dich drauf reagieren würden. Im prinzip halte ich nichts vvon Lügen in Bezug auf SVV, aber vielleicht wäre es besser/möglich, erst dann mit deinen Eltern zu reden, wenn du ausgezogen bist und/oder eine Therapeutin im Hintergrund hast, die dich bei negativen reaktionen "auffangen" kann. Oder das du es deinen Eltern im Beisein der therapeutin sagst, vielleicht, wenn die Thera dann noch was "fachliches" dazu sagen kann, vielleicht reagieren sie dann besser.

      Das sie es einfach nicht wahrhaben wollen, ndas kann gut sein, das kenn ich auch von miener Restfamilie. Bei mir ist es so, dass sie auch wissen dass ich "früher mal geritzt hab", ich habe für mich aber nach einigen schlimmern Vorkommnissen entschieden, dass ich nicht mit der Familie über mich udn meine Probleme rede. Weil das für mich leichter ist als diese Abwerten/verurteilen. Ich hab auch zum Glück nichtmehr soviel mit denen zu tun.
      Aber letzlich muss da jeder selbst den für sich richtigen Weg finden. Aber du kannst halt auch bedenken, dass du nicht gezwungen bist, und von niemandem gezwungen werden kannst, es ihnen zu sagen.


      liebe Grüße,
      persephone
      Hallo Persephone,

      danke für deine Antwort!
      Und danke für die Beruhigung, dass meine Eltern mich nicht so einfach einweisen können. Das es bei Jugendlichen (übers Gericht) geht, weiß ich durch meine Arbeit. Ich war mir nur nicht sicher, wie es bei Erwachsenen ist. Das "eigen- und fremdgefährdend" kenn ich auch, weiß nur auch nicht, ab wann ich wirklich "eigengefährdend" bin. Also ist R*tz*n schon eigengefährdend oder müsste ich Su*z*dgedanken äußern?


      Ich hab meinen Eltern gestern noch eine Mail geschrieben mit meinem "Outing". Da ich gestern nach der Arbeit direkt zu meiner Kollegin bin und diese mich dann heimgefahren hat, hätte ich im Ernstfall Unterstützung gehabt. Meine Eltern waren aber erstaunlich ruhig. Meinten nur, sie würden mir immer helfen, wenn ich Hilfe brauch. Wir reden heute Abend in Ruhe (gestern war es schon sehr spät) *bibber*

      So ganz wahr ist die Mail nicht, z. B. das meine Eltern "alles" wissen stimmt nicht. Oder das sie nichts falsch gemacht haben. Aber da ich genau sowas vorgeworfen bekommen würde ("Wir haben ja alles falsch gemacht" oder "Warum vertraust du anderen mehr als uns und erzählst uns nicht alles"), wollte ich von vornherein den Wind aus den Segeln nehmen...

      "Hallo Mama, hallo Papa,

      ich muss mich "outen", weil ich so nicht weiter machen kann.

      Die vielen V*rl*tz*ngen in letzter Zeit sind euch ja aufgefallen. Und wahrscheinlich war euch auch schon klar, dass das keine Unfälle sein können. Und ihr erinnert euch vielleicht daran, dass ich das früher schon mal gemacht habe.

      S*lbstv*rl*tzendes Verhalten (SVV) ist eine Krankheit und u. a. ein Symptom der Borderline Persönlichkeitsstörung.
      Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Selbstverletzendes_Verhalten und de.wikipedia.org/wiki/Borderli…%B6nlichkeitsst%C3%B6rung

      Bei mir deuten auch mehrere Symptome auf Borderline hin (u. a. Esstörung, Verlustängste (Klammern)).

      Ich kann das S*lbstv*rl*tzen nicht kontrollieren. Nach irgendeinem Auslöser schaltet irgendwas in meinem Kopf ab und ich denk nicht mehr darüber nach, was ich da eigentlich tu. In diesen Momentan brauch ich es, es tut gut und die Schm*rzen spürt man nicht. Meist meine ich, mich für irgendetwas bestrafen zu müssen. Oder es ist der Hass auf meinen Körper. Hinterher ärgere ich mich meist, weil es weh tut oder weil die N*rben hässlich sind. Aber einfach abstellen geht nicht.

      *Kollegin* und *Chefin* wissen davon, *Chefin* versucht momentan mit Hilfe einer befreundeten RAin, deren Mann Psychologe ist, eine für mein Problem geeignete Therapeutin zu finden.
      Ich habe erkannt, dass ich Hilfe brauche und es alleine nicht schaffe.

      Ich wollte euch das nur sagen, da ich die Wunden nicht immer verstecken kann und auch nicht dauernd lügen möchte.
      Registriert es, brüllen oder schlimmeres nutzt nichts, wenn ihr mir helfen wollt, bleibt ruhig und versucht, weder an meiner Figur, meinen Klamotten und meinem Aussehen rumzukritisieren. Ich kann mich ja selbst nicht leiden und brauche das nicht noch ständig von Euch oder in der Schule oder von irgendwelchen anderen Leuten aufs Butterbrot geschmiert.

      Ihr braucht euch auch keine Gedanken machen, etwas in der Erziehung falsch gemacht zu haben oder so. Vermutlich waren es eher Einwirkungen von außen, die zu diesen Verhaltensweisen geführt haben.

      Ich möchte euch nur bitten, es für euch zu behalten, da ich nicht möchte, dass "jeder" Bescheid weiß.

      SVV ist eine Art Suchtkrankheit, ich kann es nicht "einfach so" abstellen.

      Ihr müsst auch nicht verstehen, warum man sowas überhaupt macht. Ich versteh es ja zum Teil selbst nicht.
      Aber verglichen mit einem Alkoholkranken: Der sagt auch in einem klaren Moment, er trinkt nie wieder - und tut es dann doch wieder, wenn es einen Auslöser gab.

      Auch wisst ihr über so gut wie alles, was mich beschäftigt Bescheid. Ist also nicht so, dass ich irgendwas verheimliche oder so. So schlimm wieder angefangen hat das S*lbstv*rl*tzen z. B. bei dem Stress mit K., das habt ihr ja alles mitbekommen und ich hab euch da auch alles erzählt.

      Ich würde mich über eine kurze Rückmeldung freuen, damit ich weiß, ob ich heut Abend beruhigt heimkommen kann oder ob ich *Kollegin* als Unterstützung brauch..."


      Lg Nele.
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      Garth Brooks
      Hallo,

      ich hab mal deine Mail gelesen an deine Eltern... ich denke, es war gut, dass du den Schritt gegangen bist, so musst du nicht mehr lügen und du hast gesehen, wie deine Eltern reagieren.

      Soweit ich das raus gelesen habe, hattest du das anders eingeschätzt, ihre Reaktion, oder? Aber wenn sie jetzt ruhig geblieben sind und dies auch noch weiterhin tun werden mit der Aussage, dir helfen zu wollen, denke ich, ist es eine gute Basis für dich, was Therapiesuche etc. betrifft bzw. die Unterstützung während einer Therapie.

      Und was ich eigentlich sagen möchte ist, dass du dann sicherlich auch nach und nach auch zusammen mit deinen Eltern an Ursachen, Auslösern etc. arbeiten kannst. Jetzt ist das alles neu bzw. offiziell für sie, aber sobald auch sie etwas länger damit umgegangen sind und den Umgang etwas besser gelernt haben, bietet sich sicherlich die Chance, dass ihr gemeinsam dran arbeiten könnt und auch darüber sprechen könnt, was direkt in der Familie falsch gelaufen ist, eben auch von ihrer Seite aus.
      Ich denke, mit etwas Zeit ist das womöglich machbar.

      Alles Gute.


      Blurry
      Hallo Blurry!

      Original von Blurry
      Soweit ich das raus gelesen habe, hattest du das anders eingeschätzt, ihre Reaktion, oder?


      Ja. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob das "ruhige Gespräch" heut Abend wirklich so ruhig abläuft, wie ichs gern hätte.
      Wobei natürlich wünschenswert wäre, wenn sie so ruhig bleiben...

      Ich werd meinen Eltern deutlich sagen, wenn sie mir helfen wollen, sollen sie SVV als Krankheit akzeptieren und verstehen, dass ich das ohne Hilfe nicht einfach so aufhören kann. Sie sollen mir nicht bei jeder neuen W*nde/N*rbe Vorwürfe machen und sie sollen aufhören an meinem Aussehen rumzumeckern.

      Ob ich mit meinen Eltern daran arbeiten kann, wird sich zeigen. Aber wohl eher nicht. Sobald ich ausgelernt habe und die Möglichkeit habe, werde ich ausziehen und erstmal etwas Abstand nehmen und einen Neuanfang starten.

      Danke für deine Antwort!
      Lg Nele.
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      Garth Brooks
      weiß nur auch nicht, ab wann ich wirklich "eigengefährdend" bin. Also ist R*tz*n schon eigengefährdend oder müsste ich Su*z*dgedanken äußern?

      das hängt oft von den Ärzten ab, an die man gerät. Wenn du nur Oberflächliche Verletzungen hast, die nicht genäht werden müssen, besteht eigentlich keine Gefahr, zwangseingewiesen zu werden (es sei denn du machst es täglich oder so). Wenn es genäht werden muss, kann es schon sein, dass du direkt in die Psychiatrie geschickt/gebrcht wirst. Da wiederum hst du erstmal ein gespräch mit dem diensthabenden Arzt, also Psychiater, udn der entscheidet dann, ob du dableiben musst oder nicht. Oft kann man aber auch direkt wieder gehen, wenn der Psychiater nicht die Gefahr einer erneuten (schlimmen) Selbstverletzung bzw. einem Suizid sieht. Da ist es dann aber oft klüger, freiwillig für ein, zwei Nächte zu bleiben, da kriegt man dann erst garkeinen Beschluss.
      Aber so im Grunde ist SVV kein grund, zwangseingewiesen zu werden.

      zu deinem Brief, den finde ich sher gut, sehr sachlich geschriebn. Ist doch auch gut, dass deine Eltern jetzt ein bischen Zeit hatten, das sacken zu lassen, vielleicht reagieren sie dann nicht so aufbrausend.
      Aber vielleicht hilft es dir ja auch zu wissen, dass die meisten "Außenstehenden" heftig auf SVV reagiern können, also auch mit Wut, beschuldigungen, Angst, Vorwürfen. Weil SVV ist ja schwer verständlich für Leute, die das nicht selbst kennen.
      Dewegen, wenn heute heftige Reaktionen kommen, dann sag dir, dass deine Eltern es einfach nicht besser wissen, udn das du nicht die einzige bist, die "unerfreuliche" Reaktionen vom Umfeld erntet.
      Original von Persephone
      Aber vielleicht hilft es dir ja auch zu wissen, dass die meisten "Außenstehenden" heftig auf SVV reagiern können, also auch mit Wut, beschuldigungen, Angst, Vorwürfen. Weil SVV ist ja schwer verständlich für Leute, die das nicht selbst kennen.


      Ja, habe ich auch schon so erlebt.
      Meine Kollegin z. B., die ich echt lieb hab und die mich, denk ich, auch mag. Sie hat mich richtig heftig angeschrieen, als sie das mitbekommen hat. Es war nicht böse gemeint, sie hatte Angst um mich. Sie konnte damit nicht umgehen, nicht verstehen, warum man sowas macht und wusste sich nicht anders zu helfen.

      Ich wünsche mir nur wirklich, dass meine Eltern heut Abend ruhig bleiben...
      Vorwürfe kann ich grad ganz schlecht gebrauchen.

      Die Verl*tzungen sind momentan "nur" oberflächlich. Und ich geh sowieso (so gut wie) nie zum Arzt.
      Aber es beruhigt mich schonmal ungemein, dass meine Eltern nichts machen können. Und ich kann sie ja damit beruhigen, dass ich bereit bin, mir Hilfe zu holen und schon was in Bewegung gesetzt habe.

      Lg Nele.
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      Garth Brooks
      Original von BlackOne
      Ich wollte dich nur mal darauf hinweisen, dass SVV und Borderline nicht das gleiche ist.


      Weiß ich ;)
      SVV ist eine eigene Krankheit, kann aber ein Symptom für Borderline sein.
      Und bei mir sprechen noch einige andere Symptome für Borderline (wie oben schon genannt, Essstörung, Verlassensextrem, gestörtes Selbstbild).
      Aber ich weiß es natürlich nicht genau, nur das SVV ist sicher.

      Lg Nele.
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      Garth Brooks
      hi nele,
      also erstmal find ich deinen namen super cool, aber das gehört hier wohl nicht hin ;)
      aber mindestens genau so super ist, dass du deinen eltern gesagt hast was los ist!wie war denn jetzt das gespräch??? hoffe doch ist gut verlaufen.
      achja, svv ist übrigens keine krankheit!!! es ist nur ein symptom, nur halt nicht zwangsläufig von borderline, aber wenn du dabei bist dir hilfe zu holen, werden die die ärzte da sicher mehr sagen können ;)
      ciao
      Hey

      Ich habe mir nun nicht die ganzen Antworten durchgelesen, aber ich wollte trotzdem was beitragen ;)
      Meine Eltern haben vor meinem Geständnis SvV auch nur runter gemacht
      Allerdings habe ich im Internet einen Musterbrief gefunden, extra um SvV den Eltern mitzuteilen und den habe ich dann teilweise auch wirklich in meinem handschriftlichen Brief übernommen
      Dieser Musterbrief ist wirklich toll, weil er das Problem wirklich wunderbar auf den Punkt trifft, aber auch sher besäftnigend ist
      Sie haben dann sehr schön reagiert, haben mich unterstützt usw
      beepworld.de/members88/min405/
      ist die INternetseite, wo ich ihn gefunden habe
      Vielleicht hilft er dir ja auch ein wenig..

      Viel Erfolg
      Inifinity