Ich weiß nicht so recht, wie ich erklären soll, wie ich mich fühle, aber irgendwie bin ich mal wieder innerlich total leer. Ich fühle mich abgelehnt und einsam. Das lässt sich sicher auf ein Ereignis des heutigen Tages zurückführen:
Wie einige Leute hier vielleicht wissen, bin ich zur Zeit fern von allen sozialen Kontakten (in Berlin) bei meiner Mutter in hamburg gefangen. Ich habe einen einzigen Freund hier in Hamburg, den ich bei meinem letzten Klinikaufenthalt kennengelernt habe.
Heute wollte ich mich mit ihm treffen, wir wollten Sushi essen gehen. Das haben wir vorgestern so verabredet. Ich habe mich schon sehr darauf gefreut. Erstens, weil ich so gerne Sushi esse, zweitens, weil ich den betreffenden Menschen eigentlich sehr gerne habe, und drittens, weil ich endlih mal hier raus komme und mich nicht die ganze Zeit mit meiner Mutter auseinandersetzen muss.
Ich bin heute extra rechtzeitig aufgestanden, habe mich fertig gemacht, und dann kommt eine Stunde vor der vereinbarten Treffenszeit folgende SMS: "Wollen wir das Sushi Essen verschieben? Glaub ich muss heute mies chillen."
Einfach so, ohne erkennbaren Grund abgesagt.
Ich habe sowieso schon immer das Gefühl, von allen meinen Mitmenschen abgeleht zu werden. Ds macht mich einfach nur noch fertig. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Kein "Tut mir leid", keine Entschuldigung, kein nachvollziehbarer Grund. Vermutlich mag er mich einfach nicht mehr und ich bin ihm die ganze Zeit vorher sowieso nur auf die Nerven gefallen und er hat am Montag nur zugesagt, weil er sich am Telefon nicht getraut hat, mir die Wahrheit zu sagen. Soll er doch zur Hölle fahren. Ich hasse ihn!
Ich fühle mich so allein, so verlassen. Keiner, auch nicht die Menschen auf die ich mich, so dachte ich, bis dato verlassen konnte, interessiert sich für mich. Und wieder sitze ich hier eine Nacht alleine vor dem PC und bin so einsam...
Die ganez Sache macht mir nebenbei noch einen ziemlichen Druck. Irgendwie habe ich das Gefühl, mich bestrafen zu müssen, dafür, dass ich so einschlechter Mensch bin. Es ist ja eigentlich kein Wunder, dass sich keiner mehr mit mir treffen möchte, so wie ich mich benehme. Ich bin so schlecht, oder bilde ich mir das ein? Ich habe es doch verdient bis ans Ende meiner Tage einsam zu sein, oder nicht? Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll, weiß nicht, wie ich mir helfen kann. Man braucht doch soziale Kontakte, um zu leben! Und ich habe keine...

Traurig,
Penny

Ach, der meldet sich bestimmt nie wieder. Hab ich auch gar nicht verdient. Keiner hat mich verdient.
Nein, ich kenne das nicht, dass ich mich total auf irgenddetwas freue und dann plötzlich keine Lust mehr habe. Das ist mir noch nicht untergekommen.
Er hat keine PS oder sowas, er ist nur (inzwischen ehemaliger) Junkie. Ich glaub, daran kanns nicht liegen. Der muss mich schon ziemlich hassen.
Ich weiß nicht, eigentlich habe ich auch keine Skills verdient. Geschieht mir nur recht, wenn ich mich mal wieder ordentlich zerhacke. Passt zu meiner Seele.

Ach, ihr habt doch alle keine Ahnung. Ich komm schon irgendwie klar, macht euch keine Sorgen um mich, macht sowieso keiner, da kommt es auf ein paar Leute weniger auch nicht an. Schnapsidee, diesen Thread zu eröffnen.

Vielleicht habt ihr recht. Entschuldigung. Weiß auch nicht, was mit mir los ist...

Ich will doch nur, das jemand bei mir ist. Ist das denn so viel verlangt?

Ich finde schon, dass das schlimm ist. Das geht ja noch viel weiter als nur dieses eine Erlebnis. Dann wäre so eine Aussage wirklich übertrieben. Das ist ja nur die Spitze des Eisberges!

Als ich von zu Hause ausgezogen und nach Berlin gegangen bin, habe ich mich nach allen Kräften bemüht, Kontakt zu meinen "Freunden" in hamburg zu wahren. Ich habe immer Mails an alle geschrieben und auch gelegentlich angerufen. Als ich dann das erste Mal über die Ferien anch hamburg zurückkam, wurde ich bei allen Versuchen, mich mit den Leuten zu treffen, mit fadenscheinigen AUsreden (So der Marke: "Och, wir sind schon zwölf, nein, du kannst auf keinen Fall auch noch kommen" von dem Menschen, den ich meinen besten Freund genannt habe und "Nein, ich habe heute keine Zeit, ich habe noch so viel für die Schule zu tun" an einem Samstag) vertröstet. Ich habe es etwa 15x (und ich übertreibe nicht) versucht, auch beim nächsten Mal als ich in Hamburg war, und niemals wollte sich jemand noch mit mir treffen. Gut, irgendwann war ich darüber hinweg, weil ich ja neue Leute in Berlin kennengelernt hatte, doch ich fühlte mich lange Zeit wirklich sehr einsam.
Als ich jetzt wieder nach Hamburg zurückkam, hat sich von den Leuten aus Berlin auch wirklich keiner mal bei mir gemeldet und sich nach mir erkundigt. Mir ging es wirklich beschissen. Ich war lange in der Klinik, die Leute wussten das und keiner hat sich gemeldet. Nicht einmal auf Nachrichten aus der Klinik bekam ich Antwort. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich den Leuten wieder aufdrängen musste, um überhaupt noch ein paar meiner Freundschaften dort zu retten.
Und jetzt dann sowas. Irgendwann reicht es dann mal, das kann ich nicht mehr ertragen. Irgendwann fühlt man sich dann wie das letzte Arschloch, denn es muss ja einen Grund haben, dass einen alle anderen Menschen so behandeln. Schienen ja alle immer super ohne mich auszukommen. Wie das fünfte Rad am Wagen habe ich mich gefühlt. Und so fühle ich mich jetzt auch.

Nur mal so als Erklärung.

Vermutlich asht du irgendwie recht. Klingt nach einer recht treffenden Analyse meiner aktuellen Situation, danke, dass du mir das mal so vor Augen führt. Darüber muss ich erstmal in Ruhe anchdenken...

Ich weiß nicht, ob ich es dir schon erzählt habe, aber ich habe ab 1.9. einen Platz in einer TWG in Berlin. Ich muss nur irgendwie die Zeit bis dahin durchbekommen. Es macht keinen großen Sinn, sich für die Zeit jetzt noch was anderes zu suchen. Das werde ich schon irgendwie durchstehen. Ab September wird dann hoffentlich alles (etwas) besser.

Danke nochmal für deine Antwort,
Penny