Sa,12.07 - 0.20Uhr-auf 3SAT - "H*ng*r"

      pro ana, ja okay. bei magersucht gemeinsam hungern und sich pushen, okay.
      aber bei bulimie, das verstehe ich nicht. das ist etwas ganz privates für mich, was nicht geteilt wird.
      und freundschaft kann man so etwas ja schonmal überhaupt nicht nennen!!!
      freunde sollten sich bei der heilung unterstützen, nicht beim krank-sein!
      The past isn´t quaint while you´re in it. Only at safe distance, later, when you can see it as décor, not as the shape your life´s been squeezed into.

      (Margaret Atwood - Cat´s Eye)
      ich bin ja immernoch der meinig, dass man den Film nicht als Erfahrungsbericht oder "geschichte einer Esstörung" sehen sollte (so wie die von RTL, wo sich auch immer alle drüber Aufregen ;)) sonder eher als Kunstfilm, wo ganz, ganz viel mit Bildern und Worten bzw. Schweigen gespielt wird.

      und abgeshen davon, es gibt sowas durchaus. Vielleicht nicht in dem Ausmaß, aber dazu siehe oben
      Ich habe jetzt nur den ersten Teil auf youtube (also die ersten 9:10 Minuten) gesehen. Ich finde den Film eigentlich gut und auch die Art wie er gemacht wird (mir gefällt so Kunstfilm-Zeugs eher, weil man sich viel selber dazudenken und nachdenken kann), allerdings finde ich ihn schon sehr triggerend. Ich weiß nicht, ob das jetzt total lächerlich ist, wahrscheinlich schon, schließlich ist es ein Kunstfilm, aber ich finde es. Ich weiß nicht, irgendwie ist das meine Angst... ich hab die bulimische Form von Magersucht und... dieses Chaos macht mir sehr viel Angst, wenn ich es sehe. Irgendwie halte ich es auch nicht für unrealistisch, obwohl es nicht meinem Verhalten entspricht oder so... aber das ist die Bedrohung die da steht und vor der ich Angst krieg, vor diesem Chaos. In meinem Kopf laufen viel solche Bilder ab, wenn ich esse ... und pralell dazu ander noch triggerndere, die hängen irgendwie zusammen, diese Bilder ... kann nicht erklären warum. (Sorry, wenn das falsch ist.)
      Hallo, da ich finde das es eine sehr spannende diskusion ist und die Meinungen so auseinander gehen, würde ich mir den Kurzfilm auch gern mal anschauen...
      Nur irgendwie bin ich zu blöd und finds bei youtube nicht. Könnt ihr mir vielleicht sagen, mit welchen Schlagwörtern ihr es dort gefunden habt?

      Besten Dank :)
      Der T*d dauert das ganze Leben und hört vermutlich auf, wenn er Eintritt!
      Liebe Kurzfilminteressierte, zuerst einmal möchte ich mich gleich zu
      erkennen geben, ich bin der Regisseur und Autor des Kurzfilms "Hunger",
      über den hier so angeregt diskutiert wird, was mich sehr freut.

      Natürlich ist es immer etwas hart, die scharfe und teilweise auch etwas
      unsachliche Kritik zu lesen, die hier bisweilen geäußert wurde. Doch ich
      habe Verständnis dafür, dass diejenigen, die sich in einer schwierigen
      Lebenssituation befinden und sich in dem Film überhaupt nicht wieder-
      finden, sehr gereizt reagieren. Ich bin es gewohnt, dass mir insbesondere
      Betroffenen sagen, sie finden sich entweder ganz oder gar nicht in dem
      Film wieder. Diese Art von Extremen scheint zu der Erscheinung dazuzugehören.

      Aber...

      1. So gut wie alle geschilderten Vorfälle (insbes. die "Zweiersituation")
      habe ich so recherchiert und haben so stattgefunden.
      2. Ich habe nie behauptet, mit einem Film das ganze Phänomen Essstörungen erklären zu können,
      sondern ich wollte ein paar neue Gedanken und Anregungen zum Thema in einen Film bringen.
      Wäre es euch wirklich lieber, wenn die Problematik in der selben TV-Eintönigkeit wie seit
      Jahren weiterbehandelt wird ? Wenn man nichts neues versucht, kann man nichts falsch machen...
      Ich sehe es aber als meine Aufgabe als Filmemacher, hin und wieder auch etwas auszuprobieren
      und zu experimentieren...Wenn es dann jemand schlecht findet: Okay. Aber sonst bewegt sich
      nichts. Ich bitte da um Verständnis.
      3."Die eigentliche Krankheit ist, dass man nur die eigene Krankheit sieht..." --- bei allem Respekt,
      vielleicht sollten sich das doch einige nochmal überlegen...Das ist nicht böse gemeint, aber
      auch wenn man leidet und sich dadurch nur mit sich beschäftigt, kann das eine Art von
      Egoismus sein. Bitte denkt daran, dass der Film vor allem für Leute gedacht ist, die keine
      Berührungspunkte zum Thema haben. Es geht doch immer um gegenseitiges Verständnis, oder
      sehe ich das falsch ? Dafür ist es aber immer wieder notwendig, sich selbst zu hinterfragen
      und nicht nur Karussell zu fahren.
      Ich gebe zu, das hat mich wirklich geärgert, solche Aussagen wie "das ist doch eklig, das
      gibts doch gar, so ist es bei mir überhaupt nicht"... wenn man für sich selber Verständnis
      erwartet, sollte man sich doch auch vorstellen können, dass es anderen irgendwie anders geht...

      Ich hoffe, ich habe niemanden mit meinen Ausführungen verletzt, falls doch: Sorry, das war
      nicht meine Absicht. Aber ich möchte weder hier noch mit dem Film einem oder einer Betroffenen
      in den Hintern kriechen, nach dem Motto: Ihr Ärmsten, nur ihr leidet, sonst niemand und ihr
      könnt auch selber überhaupt gar nichts dafür. Das ist meine Art von Offenheit. Dafür stecke ich
      gerne Kritik ein aber ich hoffe, nur sachliche...

      Vielleicht diskutiert ihr noch etwas weiter ? Ich bin sehr gespannt und
      könnte aus dieser wie aus den vielen anderen Diskussionen noch etwas mitnehmen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Gregor“ ()

      Hallo Gregor

      es freut mich sehr, dass du (ich hoffe, das ist okay so, "du" zu sagen, aber das ist hier im Forum üblich - wenn nein, einfach sagen) dich als Regisseur und Autor zur Verfügung stellst, darüber zu diskutieren. Das finde ich super. =)


      Die Frage, über die hier ja am meisten diskutiert wurde, war: Mit welcher Intention wurde der Film gedreht, was sollte gezeigt werden und rübergebracht werden?

      Vielen hat der Film nicht gefallen, weil Szenen dargestellt wurden, die im Großteil aller Bulimie-Fälle wohl so nicht stattfindet (wobei ich mich persönlich bei Essstörungen nicht wahnsinnig toll auskenne, hab zwar Fälle von ES in meiner Umgebung, aber was genau da vor sich geht, kann ich mir nur vorstellen und vorstellen kann ich mir viel). Kann mir aber auch vorstellen - wie ich ja schon weiter oben gesagt habe - dass es so etwas gibt, dass die Essstörung auch zusammen ausgelebt wird, weil es sie ist, mit der eine solche Freundschaft steigt und fällt.

      Andererseits wurde der Film als Kunstfilm interpretiert, so auch von mir. Ich glaube nicht, dass es hier wirklich um Aufklärung ging, sondern einfach nur ums hinschauen und wenn es das wäre, finde ich, wäre es gut gelungen. :)


      Aber vielleicht könntest du noch mal was dazu sagen, was die Intention war und wie die Idee überhaupt zustande kam, das zu drehen. Auch wie du dann recherchiert hast und an die Filmwerkstatt kamst. Das würde mich sehr interessieren.
      Danke schon mal voraus.

      Nuja, ein bisschen was hattest du ja schon gesagt:
      2. Ich habe nie behauptet, mit einem Film das ganze Phänomen Essstörungen erklären zu können, sondern ich wollte ein paar neue Gedanken und Anregungen zum Thema in einen Film bringen.



      Liebe Grüße
      :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „:-)“ ()

      hallo gregor!

      ich finde es auch mutig und interessant, dass du dich hier als gesprächs- und diskussionspartner über deinen film zur verfügung stellst.

      du hast vollkommen recht, natürlich gibt es fälle, in denen freundinnen gemeinsam ihre ES praktizieren und zelebrieren und ich denke, dass es natürlich wichtig ist, gerade in kurzfilmen extremsituationen darzustellen, wenn man von der norm abweichen und eine (öffentliche) diskussion erreichen will.
      der film provoziert, ist anders als die typischen reportagen oder erfahrungsberichte. er zeigt vielleicht auch, wie krass grenzen in der eigenen wahrnehmung verlorengehen (können), wenn man sehr stark von einer ES betroffen ist.
      insofern hier ein lob ;)

      allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass jemand, der sich nicht schon vorher mit dem thema ES beschäftigt hat, durch diesen film ein besseres verständnis von eben diesem thema bekommt; stattdessen denke ich eher an abschreckung und noch mehr berührungsängste von seiten "gesunder" menschen demgegenüber.

      abgesehen davon musst du verstehen, dass viele in diesem forum selbst betroffen sind und dass diese sich, wie du ja selbst feststellst, eben ganz oder gar nicht mit den charakteren des films identifizieren können.

      für einen film wie diesen ist das extrem vielleicht passend, aber ich bin überzeugt, dass eine ES (und insbesondere bulimie, denn gemeinsam hungern ist längst nicht so ekelhaft wie gemeinsam erbrechen, oder?!?!!) durchschnittlich betrachtet eher ein sehr schambesetztes thema ist, was man eben nicht mit einer "freundin" teilt.
      (daher auch mein persönliches problem, mit dem film warm zu werden)

      liebe grüße :)
      The past isn´t quaint while you´re in it. Only at safe distance, later, when you can see it as décor, not as the shape your life´s been squeezed into.

      (Margaret Atwood - Cat´s Eye)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „anaemia“ ()


      hallo, gregor.

      ich fand deinen kurzfilm sehr ausdrucksstark.
      aber eine frage habe ich: ich bin total beeindruckt von der eingangs- bzw. ausgangsmusik deines kurzfilmes. ich weiss nicht und hoffe meine frage kommt nicht in irgendeiner art & weise plump vor, aber wie heisst die musik? ich suche schön länger nach dieser 'art von musik' und wurde bislang leider nicht fündig.
      meine mutter meinte zwar irgendwie, dass ich doch an die 'redaktion' schreiben sollte, als ich ihr die musik heute mittag mit samt dem film über youtube nochmal gezeigt habe (übrigens war sie auch sehr beeindruckt von dem kurzfilm & würde sich wünschen, wenn es mal mehr kurzfilme mit so einem ausdruck geben würde (das ist jetzt ein anderes thema, ja..)) aber nun ja. vielleicht kannst du mir ja auch auf diesem weg etwas über die musik verraten. danke schonmal im vorraus.(:

      liebe grüße!
      Hups, gerade habe ich eine lange Antwort geschrieben und die wurde nicht angenommen...
      ich versuch es nochmal kurz, zunächst das "Organisatorische":
      - die Musik wurde extra für den Film geschrieben, bis jetzt gibt es leider keine CD...
      vielleicht bekomme ich das noch hin
      - die Filmwerkstatt (kurzer Werbeblock...) macht eigentlich "sozikulturelle" Jugendarbeit,
      d.h. jeder kann mit einer Idee dort hinkommen und es wird einem bei der Umsetzung
      geholfen. Dadurch entstehen meistens kleinere, sehr interessante Filmprojekte von
      Jugendlichen, Vereinen, Schulen etc.... ein paar mal im Jahr macht die Filmwerkstatt
      dann auch größere Projekte wie z.B. "Hunger" u.a., mit etwas mehr Aufwand und Geld.
      Das schöne ist, das Filme komplett ohne "Quotendruck" entstehen und dadurch auch
      etwas experimentaler sein können (filmwerkstatt.de)

      Zum Inhaltlichen:
      Grundsätzlich war die Intention, einen Film über Probleme unserer Gesellschaft zu drehen
      und das Thema ES transportiert das sehr gut. Ich hatte ziemlich schnell aufgegeben, zu glauben,
      dass ich mit ein- oder zweijähriger Recherche das Thema "klären" könnte.
      Jedesmal wenn ich eine Betroffenen nach einem konkreten "Grund" gefragt habe, kam
      als Antwort "Naja, das spielt schon mit rein, aber auch nicht so ganz..." --- als wenn man
      ein Puzzlestück hinlegen und fragen würde: Ist das das ganze Bild ? Ich denke, gerade
      das multifaktiorielle, unscharfe (so wie auch der Film an manchen Stellen "unscharf" ist ---
      übrigens schade, dass bei der einen Mitdiskutantin die Tanzszene durchgefallen ist :( )
      ist kennzeichnend für ES.
      Ich wollte also definitiv nicht, dass hinterher alle Nicht-Betroffenen sagen: "Ah, jetzt
      verstehe ich es". Ebenso wenig wollte ich, dass alle Betroffenen mit "Genaus so ist
      es." reagieren ---- denn wem sollte das etwas bringen ? Das bestätigt doch nur Festgefahrenes.
      Wichtiger ist mir, dass einen der Film etwas anspringt, vielleicht befremdet, oder durch-
      rüttelt und auf jeden Fall eben neue, vielleicht ungewohnte und möglicherweise auch
      nicht mal ganz richtige Gedankengänge und Perspektiven entstehen.
      Denn man kann halt nicht mit der selben Art zu denken Probleme lösen, durch die diese
      erst entstanden sind.

      Okay ? Oder noch mehr ? Ich bleibe sehr gespannt auf Eure Meinungen, insbesondere
      auch von denen, die den Film gar nicht mochte.
      also,ich mochte den Film, schreib aber trotzdem meine meinung ;) (noch weiter)

      ich fand, wenn man den Film rein von den "Fakten" betrachtet, dann kann man relativ wenig damit anfangen. ich kenne viele Filme udn Dokus, die sich mit ES beschäftigen, die aber (teils mehr, teils weniger) Klischees über Ursachen, Hintergründe, Therapie, bringen. Das ist für "Einsteiger" ganz lehreich udn vielleicht auch interesant anzusehen, bzw. Happy Ends sind immer schön und beruhigend, aber ich finde es gut, dass es auch irgendwie "andere/weitergehende" Filme gibt, wie diesen hier.
      Ich fand insbesondere die "Symbolik" (mir fällt kein besseres Wort ein) sehr gelungen, die Szenen beim Kotzen -> unter Wasser, die getanzte Szene ziemlich zum Schluss (dieses "drehen"), udn grade auch die Szene wo die eine der anderen durchs Haar fährt udn ein Büschel in der Hand hält, die waren für mich teilweise so "Gänsehautmäßig", weil sie ohne großé Erklärungebn, ohne kluge Reden udn so was rüberbringen, was einfach "passt", was (zumindest für mich) "stimmt".
      Und was man so nichtsprachlich viel, viel besser udn verständlicher ausdrücken kann als durch Dialoge etc.

      Man versteht nicht (so sehr) den Hintergrund/die Ursachen von ES, sondern viel eher, wie eine ES sich für die Betroffenen (und teilweise auch das Umfeld) anfühlen kann.

      Das zwei Bulimikerinnen zusammen ihre FAs aus/durchleben, ich glaube, das ist wirklich nicht die Regel, aber auch da spürt man (oder zumindest ich) viel mehr, wenn man hinter die "harten Fakten" sieht, wenn man auf die Symbolische/die gefühlseben oder so sieht.


      [ist natürlich alles nur meine persönliche Meinung! ;)]
      lg,
      persephone
      Vielen Dank für die netten Worte ! Es freut mich, dass Du
      den Film so nehmen konntest, wie er eigentlich auch gedacht
      war. Natürlich habe ich mir von Anfang an gedacht, dass
      er eher kontrovers diskutiert werden würde. Umso mehr
      freue ich mich, wenn ihn dann doch der eine oder andere
      mag.

      Wie gesagt, es war ein Versuch, ein Experiment, ein
      etwas ungewöhnlicher neuer Ansatz. Ich denke, einiges
      ist vielleicht tatsächlich nicht so zutreffend, aber ich
      hoffe, dass der Film trotzdem eher bereichert als
      langweilt.

      Viele Grüße, falls es noch mehr Diskussionsbedarf gibt: Jederzeit gerne!

      ...whoever... schrieb:

      Ich habe jetzt nur den ersten Teil auf youtube (also die ersten 9:10 Minuten) gesehen.

      Weiß jemand, ob man sich den Film noch irgendwo ansehen kann? Bei youtube kann ich den leider irgendwie nicht finden und hätte den gerne mal gesehen, weil ich ihn damals verpasst habe.
      "Wer Schmetterlinge Lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken."
      (Carlo Karges)

      hi du
      probiers mal mit der neuen such maschiene bing.de

      da kann man extra einstellen dass man videos sucht und es wird dann automatisch in allen videoportalen nachgeschaut
      das ist wesentlich einfacher als alle selbst zu durchsuchen

      lg cute_shag
      Es führen über die Erde Straßen und Wege viel,
      doch alle haben dasselbe Ziel.
      Du kannst reiten und fahren zu zwein und zu drein,
      den letzten Schritt musst du gehn allein.
      Drum ist kein Wissen noch Können so gut,
      als dass man alles Schwere alleine tut.
      "Allein" von Hermann Hesse
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