PTBS - wie sieht es nach ein paar Jahren aus ? ? ?

      PTBS - wie sieht es nach ein paar Jahren aus ? ? ?

      Bei mir wurde vor 2,5 Jahren unter anderem PTBS diagnostiziert.

      Ich habe seitdem kontinuierlich eine Therapie dreimal die Woche, bin gut auf Medikamente eingestellt.

      Aber ich kriege nach wie vor super wenig hin. Mein Tagesablauf is im Arsch, immer noch kann ich nachts nicht schlafen, aus Angst...vor der Dunkelheit, den Alpträumen...

      Ich bin emotional nicht belastbar, kriege das mit der Arbeit nicht hin, habe Angst...

      Immer noch spielt das SVV in meinem Leben eine große Rolle...

      Immer noch bin ich schreckhaft, wenn mich jemand zufällig berührt, habe Angst vor Nähe, habe Angst zu Vertrauen...vor tiefen Gefühlen...

      Ich frage mich, was für Erfahrungen habt ihr einfach auf Dauer gemacht? Auf der Dauer von einigen Jahren? Was hat euch weitergebracht und wird manches nie aufhören?

      Ich würd mich über ein paar Gedanken dazu freuen...

      Gruß M.
      "Der Dir Neues zeigt, zeigt das Altes weicht, auch wenn Dein Schmerz bis an den Himmel reicht..."
      Vertrauen ist die stillste Art von Mut...
      Quiero que me sostengas sin hacerte cargo mi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Momento“ ()

      Ich denke manchmal braucht es mehr Zeit für Antworten.
      Dein Thema ist ja auch nicht so, dass man eben mal etwas zu schreiben kann, es ist zum einen in einem wahrscheinlich weniger beachteten Unterforum und zum anderen auch eher sehr allgemein. Einfach etwas Geduld haben hilft manchmal.

      Die Frage speziell für PTBS könnte ich auch nicht beantworten, ich habe nur eine subjektive Meinung über psychische Krankheiten - es hängt vom Menschen, von der Schwere der Erkrankung und von der Behandlung ab. Es gibt so viele Faktoren, die sich negativ oder begünstigend auf die Psyche auswirken im Rahmen einer Behandlung...

      Ich tendiere generell dazu zu sagen, dass sich bei manchen Menschen (ohne sagen zu können bei welchen) die Dinge so weit verbessern, dass sie nichts mehr davon merken werden, es wird wieder welche geben, die eine minimale Einschränkung erleben werden, die sie einfach nicht loswerden, es gibt aber auch solche Menschen, die sich nie ganz von allem lösen können und bei denen manches auch nicht sehr viel besser wird.

      Habe Geduld mit dir selbst und kümmere dich gut darum. Meide, was dich zurückhält oder nach hinten drängt, gehe nach vorne und sei optimistisch, wenn es angebracht ist und skeptisch genug, wenn es darum geht nicht naiv zu hoffen. Versuche dich (vielleicht mit Hilfe deiner Therapie?) selbst einzuschätzen.

      k.
      ich hab den Thread schon gestern gelesen, aber leider kann ich dir auf die Frage, ob es jemals weggeht/besser wird, udn was geholfen hat, eigentlich kaum was sagen, weil ich selbst auch da noch (lange) nicht raus bin.
      Nur eine Frage: Meinst du, dass dir die Therapie was bringt? Ich weiß ja nicht, wie das in anderen Bereichen bei dir ist, vielleicht bringt sie dir da ja was, aber vielleicht nichts für die PTBS? Oder bringt die Therapie in keinen Bereichen was? Weil dann wäre ja ein wechseln vielleicht angebracht.

      Haben sich deine Symptome/dein Denken etc garnicht verändert? Oder hat es sich vielleicht doch was verändert, nur dass du es nach außen hin noch nicht so merkst, bzw. sich die veränderung noch nicht auf die Symptome ausgewirkt hat?
      Auch mit der Diagnose geht das Leben weiter. Man lebt, man atmet, man isst, trinkt, liebt oder nicht, ist glücklich oder nicht. Und so weiter.

      Man kann aus der Abwärtsspirale rauskommen, man kann lernen, mit dieser Traumafolgeerkrankungen zu leben. Ich sehe es mehrfach in der Woche, und auch täglich beim Blick in den Spiegel.
      Man kann. Ich konnte.
      Es ist immer ein wenig anders als bei anderen, das will ich nicht abstreiten, aber das meiste kann gut gehen. Es hat Jahre der Therapie gedauer,t diverse Klinikaufenthalte und auch so einiges an Schwierigkeiten, Problemen, Rückfällen und ähnlichem. Aber man kann.
      Deine Ängste. Sie sind normal. Sie werden auch nciht einfach verschwinden. Sie bleiben. Aber es wird nicht mehr in jeder Situation sein. Irgendwann fühlt man sich unter bestimmten umständen geborgen und sicher. Ohne Angst. Dieses Gefühl ist.... unbeschreiblich.
      Ein wenig mehr nicht hier, ja? ICQ/PN gern, aber das ganze Forum braucht keinen einblick in mein Leben. Wobei du teile meines Lebens ja schon kennst, so weit ich mich erinnere.

      lg.

      l
      Hey Liebes,

      habe gerade diesen Thread entdeckt und stelle mir diese Frage eigentlich auch immer mal wieder.

      Ich schreibe jetzt nur von mir....... keine allgemeingültigen Aussagen.

      Mir hat die Traumatherapie und die stabile Beziehung zu meiner Therapeutin sehr viel geholfen. Mir hat es geholfen, dass M. in meinem Leben ist und mich mit stärkt. Mir haben Freunde geholfen, denen ich mich wirklich öffnen konnte. Es hat geholfen, dass ich mich einigen auch mit meinem Schmerz und meiner Angst und meiner Verletzlichkeit zeigen kann. Und es hat geholfen, dass ich mir (meistens) selber zugestehe, dass ich anders sein darf als andere Menschen.

      Und gerade letzteres war super wichtig für meine Entwicklung.

      Aber: Ich denke nicht, dass ich je ein Leben führen wäre, dass in meinen Augen "normal" ist. Auch nach der Traumatherapie werden Momente da sein, in denen ich mich schlecht fühlen werde, weil man die Vergangenheit eben nicht rückgängig machen und die Erlebnisse nicht auslöschen kann. Aber dann werde ich das wissen. Ich werde wissen, woher die Gefühle jetzt kommen und ich werde hoffentlich Maßnahmen parat haben, die ich dann unternehme. Oder ich kann mich bewusst entscheiden, dass es eben auch mal Zeiten gibt, in denen die furchtbaren Gefühle da sein dürfen, weil sie eben wieder Beachtung brauchen.
      Aber ich glaube, dass ich das dann oft entscheiden werde und dem nicht so hilflos ausgeliefert bin. Sogar jetzt geht das schon oft.

      Und eine Sache habe ich auch immer noch vor mir: Wirklich zu trauern, dass ich ein so "normales" Leben eben nie haben werde. Und mich dann aber auch davon zu verabschieden. Ich bin in dem Prozess des anders-seins schon recht weit..... aber ich möchte da noch weiter kommen.

      Ja, das sind meine momentanen Gedanken dazu...... du weißt wie es ist...... manchmal kann ich das selber auch noch nicht 100%ig annehmen, weil ich eben auch noch immer auf dem Weg bin.
      Vielleicht könntest du mich mal an diese Worte erinnern, wenn ich selber wieder fiese Momente habe ;)

      Ich weiß nicht, ob dir das hilft. Du bist klug, M., was sollte ich schreiben, was du nicht selber schon wüsstest. Ich würde dir gerne wirklich Hoffnung vermitteln, denn es kann klappen. Ja, es kann wirklich klappen!

      Ich denk an dich. Meld dich, wenn du dazu noch Fragen oder andere Gedanken hast!

      HDL
      S.
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      Huhu,

      eine etwas komisch klingende Antwort von mir. Habe die Diagnose seit drei Jahren. Naja, ehrlich gesagt hatte ich irgendwann keine Lust mehr, krank zu sein und mein Leben von irgend einem ominösen Ding aus der Vergangenheit lenken zu lassen. ^^ Es hat bei mir irgendwann irgendwie plötzlich "klick" gemacht und seitdem ist es besser. Albträume kommen immer noch vor, Angst ist auch noch da, klar. Aber, was soll's...? Das ist mein Leben, mein einziges wohl gemerkt. Auch wenn es manchmal nerv tötend ist, so werde ich gewiss nicht zulassen, dass die Vergangenheit die Gegenwart so beeinflusst. Meine Gegenwart, mein Alltag, mein Leben.

      Viel verändert hat sich von den Symptomen her nicht. Aber meine Einstellung hat sich sehr stark geändert. Mein Leben dreht sich nicht mehr darum, die Diagnose hat nicht mehr so viel "Macht". Ich denke, dass die Symptome noch lange bleiben werden, aber das ist okay, so lange meine Einstellung und Umgehensweise stabil bleiben. Auf die Gegenwart konzentrieren war und ist mein Anker.
      Liebe Grüße

      sur
      Hi ihr Lieben,

      ich bin total frustriert. Heute ist mal wieder ein Tag, andem so gar nichts geht...

      Ich denke nicht, dass allein die Klarheit, über das, was man hat, ein Problem ist, sondern wie man damit umgeht.

      Ich dachte irgendwie, ich tue das Richtige. Ich hab zwei recht manifeste Baustellen in meinem Leben. Mit der Psychoanalyse, so dachte ich, kann ich irgendwie von grundauf beginnen, dass zu klären, was mich so aus dem Gleichgewicht gebracht hat und was bewirkt hat, dass ich mit Baustelle Nr.2 (den wirklich akut traumatischen Dingen) besser umgehen kann.

      Aber dem ist nicht so...

      Es sind Tage wie diese, wo ich mich so gar nicht zurecht finde.
      Wo ich merke, ich hab wirklich ernsthafte Folgen aus all dem zurückbehalten und ob ich jemals einigermaßen klar komme? So das ich total Lust habe auf mich und auf das Leben?

      Ich hab mich oft gefragt, ob ich es dramatisiere, denke in vielen Momenten, ich solle mich doch nicht so haben...Das ist irgendwie wirklich eine Krise, auch wenn es lächerlich klingt...andererseits, kann ich mich auch nicht damit abfinden, dass ich irgendwie wirklich die Hilfe von außen brauche.

      Die Menschen sagen mir: gib Dir Zeit... gut, dachte ich mir, aber jetzt sind 2,5 Jahre Thera ins Land gegangen.
      Ich möchte nicht sagen, dass diese Thera für die Katz war, nein, aber ich fühle mich durch dieses tiefe rumwühlen in der schmerzlichen Vergangenheit noch verletzlicher, schutzlos, total schwach.

      Ich habe keine Ahnung mehr, was ich noch bin und wo das hinführen soll...

      Ich merke, jetzt, in der Therapause (immer noch 13 Tage *stöhn*) fühle ich mich total schlecht. Ich bin unruhig, ich habs versucht als Chance zu sehen, aber ich bin schwach.
      Ich bin, oder? Oder doch nicht?

      Viele Menschen erleben mich als stark, weil es auch ein Stück von dem ist, was ich brauche, aber genau da erlebe ich auch den Zwiespalt.
      Gestern Abend ging es mir zeitweise gut, mein Karten spielen. Ich hatte ein ziemliches Hoch, spielerisch, war gut drauf.
      Dann sagte man mir: Man sieht das Du einen Lauf hast, denn wenn nicht, sitzt Du da wie ein Häufchen Elend...

      Aber das ist nicht so...wieso denken die Menschen ich bin zickig und arrogant, wenn es mir mal nicht so gut geht und ich prima drauf bin?
      Ich bin dann so verletzlich, und will nur mal nicht irgendeiner Rolle von "stark sein" gerecht werden...

      Ich dreh mich im Kreis. Ich will mich dem gesund sein hingeben und ich merke, ich bin es nicht...oder doch? Oder nicht?

      Ich binn frustriert, ich bin down, ich merke meine Grenzen so sehr...
      Ich weiß nicht, was ich im Moment machen soll oder woran ich mich festhalten soll...

      Traurige Grüße M.
      "Der Dir Neues zeigt, zeigt das Altes weicht, auch wenn Dein Schmerz bis an den Himmel reicht..."
      Vertrauen ist die stillste Art von Mut...
      Quiero que me sostengas sin hacerte cargo mi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Momento“ ()