nervig, unwichtig, angstauslösend

      nervig, unwichtig, angstauslösend

      hallo,

      mal wieder ein fragethread im es bereich von mir.
      ich sags gleich nochmal vorweg: ich habe sämtliche körperliche ursachen mehrmals von verschiedenen ärzten abklären bzw ausschließen lassen.

      so, jetzt mein problem, mein fragen wie auch immer.

      also die sache ist, ich befinde mich im untergewicht.
      essen tue ich eigentlich alles, vergesse es aber öfter oder eswirdmir schlecht davon oder es ist mir schon schlecht wenn ich dran denk. folge: hin und wieder ist mein gewicht nicht nur nicht gestiegn sondern gesunken. sehe ich morgens auf der waage dass ich abgenommen hab, gehtsmir immer voll schlecht. ich denk dann so sachen wie: oh nein jetzt bin ich bestimmt voll schwach und bringe nicht mehr genug leistung. (da ich keinen wirklichen körperbezug habe weiß ich nicht ob ich eigentlich nun echt zumindest etwas schwach bin oder nicht). naja jedenfalls will ich dann ganz viel essen damit ich wieder auf das "vorher-gewicht" komme, aber dass schaff ich meist nicht, weil mir iwie schlecht wird. wenn ich dann aber schaffe gut zu essen, sehe ich spätestens wenn ich iwo sitze "speckfalten", und denke mir gleich ma die müssen aber weg. in dem mom denk ich mir oh gott mit normalbmi würde ich ja furchtbar aussehen. dann gibt es wieder situationen wo mir ganz klar jemand sagt dass ich zu dünn bin und das nicht mehr schön ist, oder wo ich selbst denk ih die hände sind zu knöchrig. aber wenn ich dann auf der straße sehe wie jemand offensichtlich über mich redet kommt trotzdem wieder die angst die könnten mich zu dick finden, und dann denk ich oder vllt finden sie mich zu dünn und dann bin ich so verwirrt dass ich mich selbst überhaupt gar nicht mehr einschätzen kann. ich kann dann meine figur nicht mehr einschätzen aber auch sonst nichts. ich komme dann total durcheinander ob meine kleidung vllt zu auffällig ist oder ich zu viel oder zu wenig geschminkt bin. dann gehe ich durch straßen in denen möglichst wenig menschen sind weil ich es nicht mehr schaffe an vielen menschen vorbei zu gehn.
      ich trinke hin und wieder so ernährungszeugs um nicht noch dünner zu werden, wegen meiner angst vor nicht leistung bringen, vorallem an tagen an denen ich iwie nichts runterkrieg. aber das kanns doch auch nicht sein. es ist der wurm drin irgendwie. ich kann mich einfach nicht mehr auf mich selbst verlassen, weil ich nicht mal weiß ob ich zu dünn oder zu dick bin usw ich war die letzten jahre immer in therapie, zumindest fast (eine kleine pause). ich werd jetzt demnächst umziehen eine neue anfangen lohnt sich also nicht.
      vllt hat ja trotzdem jemand einen rat für mich, ich weiß dass der text verwirrt ist und ich hoffe dass ich nicht gegen irgendwelche regeln verstoßen hab.
      lg
      hey du!

      ich kenne deinen krankheitsverlauf ja noch nicht genau, aber für mich hört sich das so an, als hättest du magersucht.
      nur, dass in deinem kopf scheinbar etwas passiert ist, vielleicht durch die therapie, und du dich jetzt teilweise dagegen wehren willst, was die selbstkontrolle in bezug auf essen mit dir, deinem gewicht und deinem leistungsvermögen anstellt.
      allerdings scheint diese gegenkraft auch noch nicht so ganz ausgewachsen und damit gewinnt dann eben auch mal das altbekannte essschema die oberhand.

      ich weiß nicht, ob du mit dieser beschreibung etwas anfangen kannst...
      was ich allerdings denke, wenn ich das richtig interpretiert habe, ist, dass du dich eigentlich freuen kannst.
      die situation ist zwar im moment anstrengend und kompliziert für dich, weil du irgendwie selbst nicht weißt, was eigentlich DU willst und nicht eine äußere kraft, aber dass ist der erste schritt.

      es ist gut, wenn du nicht mehr nur in die eine richtung denkst, sondern in dir drin eine diskussion ausgelöst wird, darüber, was du tun solltest. dadurch brichst du ja schon mit dem teufelskreis einer essstörung!!!

      du hast vielleicht noch einen langen weg vor dir, aber du bist dabei, die ersten schritte zu gehen.
      das ist doch ein anfang!

      kopf hoch und rein in die verwirrung ;)
      The past isn´t quaint while you´re in it. Only at safe distance, later, when you can see it as décor, not as the shape your life´s been squeezed into.

      (Margaret Atwood - Cat´s Eye)