Hungern vs FA

      Hungern vs FA

      Hilfe, hilfe, hilfe

      Ich hasse das Essen, esse gleichzeitig aber mengen die kein normaler Mensch zu sich nehmen würde (jedenfalls ist das meine Einschätzung)

      Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich wieder begonnen abzunehmen.
      Dabei sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich schon seit meinem 15Lebensjahr eine ES habe. Anorexie und Bulimie im wechsel bzw mittlerweile Bulimie mit anorektischen Zügen wodurch ich schon lange nicht mehr im UG liege.

      Naja jedenfalls hat es so ziemlich genau letztes Jahr nach dem Abi angefangen, dass ich wieder etwas mehr abgenommen habe.
      Als ich dann im oktober mein Studium in einer anderen Stadt begann und nicht mehr daheim gewohnt habe, hat sich mein Zustand schlagartig verschlechtert.
      Ich habe mich nur noch von Kaffe und Zigaretten ernährt, mir war ständig schlecht und ich habe innerhalb kurzer Zeit sehr viel abgenommen.
      Allerdings habe ich das sehr bewusst getan.
      Ja, ich wollte wieder anorektisch werden und war so stolz auf mich, endlich wieder so auszusehen. Endlich war ich nicht mehr kugelrund. Endlich habe ich mich wiedererkannt und ich konnte es kaum fassen, dass ich noch mal die Kraft hatte, um in den Zustand zurückkehren zu können.Ich dachte, ich würde es nie wieder schaffen so dünn zu werden.

      Nach ca 5-6 Monaten habe ich mein Studium abgerochen. Gesundheitlich ging es mir beschissen, in der WG hatte ich ziemliche Probleme bzw habe mich nicht mehr wohlgefühlt und mein Studium hätte ich in diesem Zustand sowieso nicht gepackt.
      Schließlich hat sich mein Leben nur noch ums nicht-essen und kotzen gedreht. ja, ja, mein eigener Film. Meine eigene Welt, indem mich jeder kannte und ich mich sehr wohlgefühlt habe*ironie*

      Also. Studium abgerochen wieder daheim eingezogen. Wieder angefanfen zu essen. Alles wunderbar weil ich sehr, sehr viel sport getrieben habe und meine Figur dementsprechend aussah.

      Doch plötzlich hat sich alles verändert.Ich bekam schreckliche FA´s und konnte plötzlich nicht mehr kotzen.Ich weiß nicht warum, aber es ging einfach nicht mehr. genauso wenig konnte ich die FA´s verhindern. Es war so, als ob mein Kopf abgeschalten hat und nur noch mein Körper dirigiert hat.
      Ich habe mich schelcht gefühlt, habe mich nicht mal mehr getraut ins fitness-studio zu gehen weil ich dachte, dass jeder mich auslachen würde wenn sie mich fettes ding sehen.
      ich habe mich komplett zurückgezogen...die Fa´s nahmen zu-ich auch!

      Ich fühle mich schrecklich und weiß nicht was ich machen soll.
      Jeden tag die Angst vor einem neuen FA und dann wird wieder wochenlang gehungert bis der nächste ansteht....

      Ich fühle mich fett, unförmig, schwach.
      schwach weil ich das, was ich während meinem studium geschafft habe, wieder zu grunde gemacht habe....

      um es kurz zu fassen:ich hasse diesen, wie ihn meine Mutter nennt, weiblichen Körper und möchte meinen kindlichen ganz schnell wieder zürück.egal um welchen preis und wenn ich wieder dafür kotzen oder ne zeitlang hungern un extrem sport treiben muss...

      was ich erwarte...ich weiß es nicht...musste einfach nur raus!
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      Ojeee... Weißt du, ich war vor einem Jahr in der Klinik, unter anderem auch mit Essstörung, mal Bulimie, mal Anorexie. Ich glaube heute ist es ein Jahr her, dass ich da raus bin. Ich habe 20 Kilo zugenommen seitdem... Immer noch im Normalgewicht jetzt, aber wenn ich mich mit damals vergleiche definitiv fett... Ich hasse meinen Körper auch, will auch wieder so dünn sein. Ich überlege jeden Tag, ob ich nicht "rückfällig" werden, nur solange, bis ich die 20 Kilo wieder runterhabe. Ich weiß, dass ich aus diesem Teufelskreis sicher nicht wieder rauskommen würde.
      Aber auf der anderen Seite denke ich dann an die ganzen Nachteile. Ich weiß, dass ich auch ohne mich zu Übergeben abnehmen kann. Zwar nicht sooo schnell, aber andere schaffen es ja auch. Zudem hat es mir sehr geholfen, mich nicht mehr zu wiegen und auch nicht mehr in den Spiegel zu gucken... Also schon, nur halt nicht primär auf meine Figur zu achten ;)
      Dass du nicht mehr Kotzen konntest war ein Zeichen deines Körpers, der die Gefahr erkannt hat, wieder zu weit abzurutschen. Achte darauf! Wenn ich jetzt Fressanfälle habe achte ich darauf, WAS ich esse. Gestern war es eine halbe Wassermelone... Danach war ich vollgefressen, aber ich hab es nicht ausgekotzt, weil ich wusste, dass es nicht sooo viele Kalorien hat und fast nur aus Wasser besteht...

      Ja, das hat mir so geholfen... Ansonsten ist es ein ewiger Kampf, aber man muss versuchen, den zu gewinnen! Liebe Grüße
      I never walked so far on a lonely street
      With no one there for me...
      -Billy Talent-

      RE: Hungern vs FA

      Hallo,

      Original von dolore1987
      um es kurz zu fassen:ich hasse diesen, wie ihn meine Mutter nennt, weiblichen Körper und möchte meinen kindlichen ganz schnell wieder zürück.egal um welchen preis und wenn ich wieder dafür k*tz*n oder ne zeitlang hungern un extrem sport treiben muss...


      nur ein kurzer Gedanke dazu: Wäre es nicht sinnvoller nicht wieder in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen, sondern genau dieses Problem anzugehen und zu lösen?

      Hanna
      Hallo dolore,
      für mich hört es sich so an, als wenn du wieder magersüchtig werden willst, weil du schreibst,
      ich möchte meinen kindlichen ganz schnell wieder zürück.egal um welchen preis und wenn ich wieder dafür k*tz*n oder ne zeitlang hungern un extrem sport treiben muss...
      .

      Ist das wirkich so, oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

      Du hast geschrieben, dass deine Mutter deinen Körper als "weiblich" bezeichnet. Also gehe ich gerade davon aus, dass du keinen mageren Körper mehr hast, sondern einen normalgewichtigen?

      Einer Freundin von mir, die ebenfalls magersüchtig war, wurde geraten, sich ihre Klamotten anzuziehen, die sie vor der Magersucht getragen hat.
      Wegen des verzerrten Selbstbildes, konnte sie nicht verstehen, dass alle sie als magersüchtig bezeichneten und wollten, dass sie wieder aß, dass alle Angst um sie hatten etc.
      Als sie ihre Klamotten anhatte (von vor der Magersucht), musste sie allerdings zugeben, dass sie stark abgenommen hatte, denn die Hose z.B. rutschte nur so an ihr herunter.
      Es hat natürlich immer noch lange gedauert, bis sie wirklich verstanden hat, dass sie Hilfe braucht und den Kampf begonnen hat, aber in dem Moment mit dem Kleidern, ist sie zumindest mal nachdenklich geworden.
      Und das ist, meiner Meinung nach, schon ein Anfang.

      Nun wollte ich dich nämlich fragen, ob du vllt noch die Kleider hast, die du vor deiner Magersucht getragen hast (als du normalgewichtig warst).
      Wenn du in diese Kleider jetzt nämlich reinpasst, meinst du, dann könntest du sehen, dass du normalgewichtig und nicht viel zu fett bist?


      alles alles Gute,
      exitus
      - + - Vielleicht ist Liebe wie ein Sternbild - + -
      - + - das dir sagt, ich führe dich - + -
      Danke für die Antworten.

      Ja genau. Ich habe wieder Normalgewicht und ich hasse es.
      Natürlich sehe ich auch die positiven Seiten.
      Ich habe keine blau angelaufenen Finger/Hände mehr, mir ist nicht mehr ständig so extrem kalt, mir wird nicht allzu oft schwindlig etc.
      Aber daran denke ich nur, wenn man mich direkt darauf anspricht die positiven Seiten zu betrachten.

      Die restliche Zeit verfluche ich dieses Gewicht und die Tatsache nicht mehr dünn zu sein. Ich habe jeden Tag aufs Neue die Angst, dass die Hose nicht mehr passen könnte.
      Jeden Tag könnte ich heulen wenn ich feststelle, dass das Shirt spannt welches ich vor einigen Monaten locker tragen konnte.
      Es mag sich dumm anhören. Aber auch die Tatsache, dass ich wieder Oberweite habe macht mich richtig fertig. Ich versuche sie zu verstecken, kaschiere es. Aber ich kann nichts daran ändern, denn sie ist nunmal da auch wenn viele meinen ich hätte eine sehr kleine Oberweite. Mir egal, ich will nämlich gar keine.Will flach sein, kindlich!

      Das kann keiner verstehen bzw keiner versteht mich und meinen Wunsch einfach nur dünn sein zu wollen.

      um genau auf deine Frage zu antworten exitus: Ja, ich glaub unbewusst möchte ich wieder in die MS zurück. Auch wenn ich weiß, wie schrecklich einsam und hart die Zeit war. Trotzallem habe ich mich stark und selbstbewusst gefühlt...total paradox, ich weiß!

      @Hanna:Oft genug bin ich auf diese Thematik eingegangen, haben mit meinen Therapeuten darin rumgebohrt und versucht Lösungen zu finden. Jeder Ansatz ist irgendwann mal gescheitert weil die Symptome immer wieder kamen...
      Ich hatte in den letzten Jahren nie eine Auszeit von meinner ES.
      Es waren immer Zustände. Mal besser, mal schlechter, dann wieder besser und letztendlich wieder grauenvoll.
      Momentan befinde ich mich irgendwo dazwischen...
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      Eine kleine Frage am Rande ist bestimmt erlaubt, oder?

      Wie wäre es denn mal mit was neuem? Hungern kennst du. Hat dich nicht weit gebracht. FAs am laufenden Meter kennst du auch. Bringt dich auch nicht weiter. Genauso wie du wahrscheinlich ständiges Erbrechen kennst. Und brachte dich das weiter? Wohl kaum.

      Und somit: Neue Ideen? Eine total witzige - und vor allem total andere - ist dann: vernünftig Essen. Dies liesse sich am besten erreichen, wenn du mal mit jemandem redest, der davon Ahnung hat, oder aber dir ein Beispiel in deiner Umgebung suchst, was dies beherrscht :)

      lg

      RE: Hungern vs FA

      Moin,

      Mal kurz einwerfen moecht...

      Original von dolore1987ich hasse diesen, wie ihn meine Mutter nennt, weiblichen Körper und möchte meinen kindlichen ganz schnell wieder zürück


      Du beschreibst ziemlich gut, wie ich find, die Ursachen Deiner Probleme: Du willst nicht erwachsen werden und Du hast gewaltige Probleme mit Deiner Weiblichkeit, sprich dem Umstand, dass Du ein sexuell entwickelter und agierender Mensch bist (wie jeder andere in Deinem Alter auch). Ist es so? Fuer mich liest es sich so. Und, wenn Du dies annehmen/akzeptieren kannst, dass Du um das Erwachsen werden und sein wie auch um Deine Sexualitaet nicht drum rum kommst, dann kannst Du auch Deine Probleme mit dem Essen loesen. Dann ist/wird Essen das, was es ebend ist: Eine eigentlich schoene Notwendigkeit ;)
      Mal 'ne Frage: Hast Du Probleme mit Deiner Mutter/Deinber Familie?

      LG

      CU A.
      Is there anybody out there??
      Original von dolore1987
      weil die Symptome immer wieder kamen...
      Ich hatte in den letzten Jahren nie eine Auszeit von meinner ES.
      Es waren immer Zustände. Mal besser, mal schlechter, dann wieder besser und letztendlich wieder grauenvoll.


      Noch ein Gedanke. Du hast es in deiner Hand, ob die Symptome wiederkommen oder nicht. Auch wenn es sich vielleicht so anfühlt, bist du der Essstörung trotzdem nicht ausgeliefert.

      Was du meiner Meinung nach tun musst, ist dich zu entscheiden. Ob du die Essstörung behalten willst oder nicht. Man kann sie nicht nur ein Bisschen loslassen, das musste ich zumindest lernen. Der Wille ist verdammt wichtig, der Wile, die Essstörung GANZ loszulassen.
      ob ich Probleme mit meiner Familie bzw Mutter habe:

      hmm, schwer zu sagen.
      Ich glaub ich hatte eine schöne Kindheit.Daran erinnern kann ich mich leider nicht wirklich.
      Im Großen und Ganzen habe ich keine Probleme mit meiner Familie.
      Ich wurde nur so erzogen, dass mami und papi immer recht haben und die eigene Meinung (vor allem als Kind) nie wirklich ernst genommen wurde.Schließlich wissen nur die Eltern was das beste ist.
      Meine Eltern waren vor meiner ersten MS-Phase sehr, sehr streng.
      Ich durfte nicht wiedersprechen,keine "falschen Freunde" haben, keine eigene Meinung, vorstellungen für die Zukunft.ich durfte keine schlechte Laune haben, nicht rumzicken, immer gute Note schreiben, nicht auffällig sein und nach außen hin immer pefekt.Um es mal gaaaaanz kurz zusammenzufassen.

      Zu meiner Mum hatte ich und habe ich keinen richtigen Draht.Wir können nur über oberflächliche dinge miteinander reden und auch diesbezüglich geraten wir oft aneinander weil wir einfach total unterschiedliche Meinungen haben und meine Mum prinzipiell gegen meine ist und wir somit immer im Streit enden.
      Ich will nicht so werden wie sie.
      Ich habe meine Meinung, meine ansichten wie Dinge verlaufen sollten und diese werde ich auch immer haben und mir beispielsweise nicht von meinem Mann nehmen lassen indem ich unscheinbar, ja mich fast unsichtbar mache und immer ja und amen sage.

      Ich weiß meine Antwort ist grad sehr kurz. Aber ich könnte diesbezüglich so viel schreiben...mich auskotzen.Aber ich kann es grad nicht.Wühlt zu viel auf und macht mich traurig.

      Also ganz kurz: Ja natürlich habe ich mit meiner Mum "Probleme"....
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!
      Hallo,

      Nur mal so kurz anmerken will....

      Original von dolore1987 natürlich habe ich mit meiner Mum "Probleme"....


      ...womit Du den Gruenden fuer Deine Probleme ein Stueck weit auf der Spur bist. So ich das mal. Was meinst Du? Erkennst Du die Gruende, kannst Du auch lernen alternativ damit umzugehen.
      Klar, das ist einfach gesagt und schwer gemacht. Aber jedes Mal, wo Du es versuchst, kannst Du letztlich nur draus lernen. Und sei es das, wie Du mit nahen Angehoerigen oder Bekannten umgehst und sie mit Dir (Grenzen zeigen!!!).

      LG

      CU A.
      Is there anybody out there??
      Ich war heute bei meinem alten Thera.
      Der hat mir dringend zu einer neuen Therapie geraten.
      Werde mich nun umschauen müssen!

      @Hanna: 80%Ja und 20% nein weil die Krankheit mir in gewisser Weise Halt gibt.Aber ich glaub du weißt ganz gut was ich meine.
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!