Essstörung - Nur schlimm wenn man dünn ist?

      Original von Seelenschrei
      Ich kann nichtmehr essen, ohne danach total fertig zu sein, zu heulen und ich muss ständig skillen, skillen mein Alltag besteht gerade nur aus Ablenkung und Skillen. Selbst, wenn ich eine normale Portion esse.


      Ich versteh gut, wie anstrengend das ist und dass das natürlich kein Dauerzustand werden kann, aber ich wollte nur mal anmerken, dass du da doch schon viel kannst. Etwas, was du nicht erst noch lernen musst in der Therapie. Das ist gut. (Ja, auch loben ist manchmal gut)


      Original von Seelenschrei
      Ich hab Angst, dass man mir dann sowieso nur wieder sagt, dass es anderen schlechter geht, dass ich jetzt nicht so tun sollte


      Dann geht es anderen eben schlechter. Es gibt immer welche, denen es schlechter geht, das heißt aber ja nicht, dass man mit seinen Problemen alleine dastehen muss und diese sich lösen, weil man sich einfach mal zusammenreißt. Du hast Probleme, dich belastet das, also holst du dir Hilfe. Du sorgst für dich. Genau das Richtige also.


      Original von Seelenschrei
      Ich setze gerade sehr hohe Erwartungen in die neue Thera. Zu hohe?


      Erwartungen an eine Thera sind gut. Denn wenn du Thera machen würdest, ohne überhaupt zu wissen, was du dir erhoffst, dann wird es schwer. Am Anfang wird ja eh besprochen, warum du kommst, was du dir erhoffst, was du erwartest, evtl was kurz- und was langfristige Ziele von dir sind.

      Ich wünsche dir, dass du ernst genommen wirst und da die Hilfe bekommst, die du brauchst.


      Lg
      Zwerg
      Ich möcht jetzt auchmal was dazu schreiben.
      Ich selbst hab alle drei Arten von ES Phasenweise, also mal ein Jahr hungern, dann wieder zwei Jahre binge eating usw. Und ich hab (leider) die Erfahrung gemacht, dass es so ist, dass einem, wenn man Anorektisch ist/hungert einem die Hilfe gradezu "nachgeschmissen/aufgerdängt" wird, dass einem auch gegen seinen (kranken) Willen geholfen wird. Das ist ja an sich auch richtig so, schließlich ist hungern ja Lebensgefärlich.
      Aber, oft wird/wurde mir zB bnicht geglaubt, dass es mir schlecht ging, wenn ich nicht gehungert habe. Wenn man es dem Körper angesehen hat, das abmagern, dann kam von allen Seiten Hilfe (Ich spreche hier jetzt über die Erfahrungen mit betreuern udn Ärzten/Therapeuten, also durchaus Fachmenschen), aber wenn ich gegessen/gefressen hab, dann wurde ich einfach oft nicht wirklich ernst genommen. So nach dem Motto "du wiegst ja nicht zuwenig, dann kann es so schlimm nicht sein".
      Das es mir in solchen Phasen aber teilweise schlechter ging als in hungerphasen, das wurde nicht gesehn, das wurde nicth ernst genommen, obwohl ich oft genaus das, was ich hier schreibe, gesagt hab.

      Von daher kann ich den Gedanken "wenn ich Hilfe will, muss ich abmagern" durchaus verstehn. Also nicht gutheißen, aber verstehn. es ist der falsche Weg, sich so Hilfe zu holen, aber er ist nicht so verletzend, nicht so beschämend, wie wenn man um Hilfe betteln muss udn einem trotzdem nicht geglaubt wird.
      Nicht alle Fachleute sind so, zum Glück, aber doch einige.
      @klirr
      Danke.

      @melancolia
      Hattest du es verdient beispielsweise bei deinem SsV Hilfe zu bekommen? Warum hast du dich da nicht einfach zusammengerissen? Warum hast du das nicht einfach wieder sein gelassen? Warum hast du das nicht allein geschafft?

      Hm, da hast du recht...Wobei es da am Anfang auch so war, dass ich dachte, die Hilfe nicht verdient zu haben. Aber da haben Ärzt/Therapeuten/Betreuer so lang auf mich eingeredet, bis ich mich schließlich nichtmehr entlassen wollte. Mittlerweile seh ich das auch so wie die.

      @zwerg
      Danke für das Lob. Sowas tut gut. Ich hoffe mal, dass die Therapeutin mir bei dem formulieren der Ziele hilft, weil zur Zeit hab ich definitiv die falschen (á la "ich will gar nichts mehr essen müssen können").

      @persephone
      aber er ist nicht so v*rl*tzend, nicht so beschämend, wie wenn man um Hilfe betteln muss udn einem trotzdem nicht geglaubt wird

      Ja, so seh ich das auch und deswegen hab ich auch Angst davor.


      Ich werd jetzt "einfach" mal die ersten Therastunden abwarten und schauen, dass ich die Zeit bis dahin irgendwie einigermaßen gesund rumkrieg. Ich werd ihr das alles sagen, mit dem Essen und wenn sies nicht versteht, geh ich zu einer anderen (hab jetzt noch ein Probe-/Erstgespräch bei einer anderen Therapeutin vereinbart, nur um sicher zu gehen, falls die andere "doof" ist).
      Nochmal danke für eure Hilfe.
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