Essstörung - Nur schlimm wenn man dünn ist?

      Essstörung - Nur schlimm wenn man dünn ist?

      Vorneweg: Ich möchte niemanden angreifen und keinem der User etwas unterstellen.

      Ich habe - laut Arzt - eine Essstörung. Ich bin übergewichtig mit einzelnen bulimischen Phasen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Bei den Klinikaufenthalten habe ich das Thema öfter angesprochen, aber es ging eigentlich immer unter oder wurde abgetan. Die Leute mit einer ES die zu dünn waren, bekamen dagegen Essenspläne, Beratungsgespräche etc. nur so nachgeworfen. Mittlerweile getraue ich mich nicht mehr, darüber zu reden, weil dann nur ein erstaunter Blick auf meine Figur und so Sachen wie "Ist ja nicht schlimm, du bist nicht abgemagert" oder "Das gefährdet die Gesundheit ja nicht so, als wenn du zu dünn wärst" kommen. Erstaunlicherweise bewundern viele (zum Teil auch sehr intelligente und gebildete) Menschen die Disziplin einer Magersüchtigen. Ich dagegen stopf ja nur alles in mich rein, wie ekelhaft. Selbst schuld, ich hab halt keine Disziplin.
      Ich weiß, dass es sehr gefährlich ist, wenn man untergewichtig ist und ich will das jetzt auch gar nicht anders darstellen oder schönreden. Nur: Hab ich kein Recht auf Hilfe, weil ich dick bin? Bin ich selbst Schuld, weil ich keine Disziplin aufbringe (dass ich allerdings die Disziplin aufbringe mich nichtmehr zu v*rl*tz*n (schon 6 Monate)und nichtmehr ständig Alkohol zu trinken interessiert irgendwie niemanden?)? Schade ich mir damit nicht auch meiner Gesundheit? Leide ich nicht auch?
      Und dazu dieser ständige Gedanke, als Abschreckung für andere zu dienen á la "So will ich nie aussehen".

      Ich komme mir so anmaßend vor, wenn ich mir deshalb Hilfe suche. Bin ich überhaupt krank, oder einfach nur fett und faul?
      Ich ziehe demnächst um und beginne in ca. einem Monat dann auch eine Therapie bei einer neuen Therapeutin. Ist es sinnvoll das zur Sprache zu bringen? Ich hab solche Angst, nicht ernstgenommen zu werden, keine Hilfe in Sachen Essen zu bekommen.
      Huhu Seelenschrei...

      Hab gerade deinen beitrag gelesn, und irgenwie möchte ich was dazu schreiben- weiss aber nicht, ab das wirklich nützlich wird...

      Es hat mich sehr berührt, wie sehr du leidest, weil das kann man definitiv rauslesen.
      Also als erstes würde ich sicher sagen, dass du das thema- dein problem, die angst, nicht ernst genommen zu werden, bei deiner thera ansprechen solltest. Lerne die neue therapeutin vielleicht erstmal kennen, sodass du dich wohl fühlst bei ihr, und erklär ihr dann, was deine ängste sind. Weil das ist wichtig, dass sie das weiss und dir dann auch in der hinsicht helfen kann- auch wenn das sicher schwer fällt, sowas anzusprechen- im endeffekt hilfst du dir selbst damit.

      Des weiteren möchte ich nur noch sagen, dass es wichtig ist, wie du dich siehst- sprich- dass du weisst, dass du nicht magersüchtig bist, weil du "disziplin" hast, und nicht esssüchtig/essgestört bist, weil du keine "disziplin" hast. Ich mein, wieso bekommt eine magersüchtige mehr aufmerksamkeit, nur weil sie es schafft, sich selber so unter kontrolle zu halten, nichts zu essen?- meiner meinung nach nichts, worauf man stolz sein müsste. Du hast genauso das recht auf hilfe und auf unterstüzung, wie eine magersüchtige. Auch du möchtest gesund werden, du kannst nichts für deine krankheit. Du bist bestimmt nicht faul, und deswegen fett. Du hast an nichts schuld. Schlag dir das bitte aus dem kopf, und sei sattdessen stolz auf dich, es schon 6 monate ohne svv ausgehalten zu haben. :) Das ist nämlich toll.

      Schlussendlich ist es wichtig, dass du weisst, was in dir vorgeht, und du deine geaschichte kennst. So kann es dir vielleicht irgendwann mal bewusst werden, dass es nicht dein fehler ist und du nichts dafür kannst, weil auch du krank bist- eine essstörung hast, genauso wie magersüchtige. Vielleicht können so kommentare und reaktionen von aussen eher an dir abbprallen. Ich würde es mir wünschen für dich...

      Pass gut auf dich auf und alles liebe dir.

      moondust



      "Time will help you through; but it doesn't have the time
      to give you all the answers
      to the
      never-ending why..."
      --Placebo--
      Hallo Seelenschrei,

      ich möchte auch betonen, dass es wichtig ist, wie _du_ dich fühlst und dass es _dir_ damit eindeutig nicht gut geht und du deswegen Hilfe in Anspruch nehmen solltest.
      Es gibt so viele Menschen, die übergewichtig sind (übrigens ist das auch gefährlich, nicht nur Untergewicht) und es allein nicht schaffen. Und es ist keine Schande, wenn man sich dann Hilfe holt, ganz im Gegenteil.
      Auch eine gute Freundin von mir, hat wegen ihres Übergewichts eine Therapie angefangen und mit dieser Hilfe viele Kilos abgenommen und fühlt sich heute viel besser.

      Es ist schade, sehr schade, dass du es schon des Öfteren angesprochen hast und man dir nicht geholfen hast. Ich kann gar nicht verstehen warum, denn es geht um Therapie und somit auch um Veränderung. Und wenn das ein so wichtiges Anliegen nicht berücksichtigt wird, finde ich es sehr schade aber vielleicht lag das auch an der Klinik? Also daran, dass du wegen anderer Dinge da warst und es sich dabei ja um Wochen handelt, die man da ist und dafür vielleicht einfach nicht die Zeit war (was es natürlich nicht besser macht, war nur so ein Gedanke) Ich würde es bei der neuen Thera auf jeden Fall ansprechen und auch deine Ängste zwecks nicht ernst genommen werden würde ich auf jeden Fall gleich ansprechen.

      LG und viel Erfolg
      Melancolía

      P.S.: Du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du dich schon so lange nicht mehr verletzt hast und nicht mehr getrunken...das nenne ich Disziplin ;)
      Häufig wird in Kliniken oder Therapien allgemein auch darauf geachtet, was gerade wichtiger ist. Wenn du noch andere Probleme hast, die offensichtlich gefährlicher/unbgesünder/etc sind, dann werden normalerweise erst einmal die behandelt.

      Natürlich ist jemand, der Normalgewichtig/leich übergewichtig ist, nicht so akut beinahe Lebensgefährdet wie jemand, der eben zwischen Haut und Knochen nichts mehr hat und schon dabei ist, als Nahrung seine eigenen Organe zu nutzen.

      Aber nun, vielleicvht solltest du dies explizit ansprechen, wenn es dich denn so sehr belastet, oder sehe ich das falsch? Denn es obliegt deiner Verantwortung, jemandem klarzumachen, was du möchtest/brauchst/willst.

      lg
      Also, was mich persönlich immer schon sehr nervt, ist die Terminologie die in diesem Zusammenhang häufig verwendet wird. Oft heißt es, wenn Essüchtige im Zusammenhang mit Essstörungen überhaupt berücksichtigt werden, in einem Atemzug: "Bulimie, Magersucht und Adipositas".

      Adipositas? Hallooo? Das ist keine Essstörung, sondern beschreibt lediglich den Zustand des Übergewichts. Also wird da schon allein durch die Wortwahl unterschieden: Die "echten" Essgestörten einerseits und die einfach nur Dicken andererseits.

      Ich weiß von einer Frauenberatungsstelle in meiner Stadt, die genau so trennt: Es gibt eine Gruppe für Frauen mit Bulimie/Magersucht und eine Gruppe für Frauen mit zuviel Gewicht. Das die dafür zwei verschiedene Gruppen für sinnvoll halten, ist ja OK... aber schon wieder diese Wortwahl. In Büchern, Artikeln, bei Ärzten ist es oft dasselbe.

      Das Thema Esssucht beschäftigt mich seit etwa 12 Jahren (davor war ich zwar auch schon viele Jahre esssüchtig, wusste ja aber selbst nicht, dass es das gibt und dass ich eine Essstörung hatte.) Vor 12 Jahren habe ich nicht einmal die Diagnose "Esssucht" bekommen. Ich hatte ja "nur" Adipositas.

      Ich habe beobachtet, dass sich in den letzten Jahren etwas zu verändern begonnen hat: Das "Kind" hat einen Namen bekommen (Binge Eating Disorder). Ob man nun auf Anglizismen steht oder nicht: Dieser Name macht wenigstens deutlich, dass es sich um eine ernstzunehmende Essstörung handelt und man läuft nicht mehr mit dem Etikett "nur übergewichtig" herum.

      "Binge Eating Disorder" steht heute offiziell auf dem Befund meiner Hausärztin, auf der Notwendigkeitsbescheinigung meiner Therapeutin und auf der Website der Klinik, in die ich in Kürze gehen werde.

      Worauf ich hinaus will: Ich denke mal, dass heute (im Vergleich zu vor 12 Jahren) unter Fachleuten das Bewusstsein recht verbreitet ist, dass Esssucht eine ernstzunehmende Essstörung ist. Daher sollte man durchaus einfordern, damit auch ernstgenommen zu werden. Deshalb würde ich dich durchaus ermutigen wollen, das Thema samt deinen Ängsten anzusprechen. Solltest du dich bei einer Therapeutin auch danach damit nicht ernstgenommen fühlen, wäre es es vielleicht sinnvoll, sich jemand anderes zu suchen.

      Disclaimer: Ich will mit meinem Beitrag nicht behaupten, dass jeder Übergewichtige eine "Binge Eating Disorder" (oder überhaupt eine Essstörung) hat. Zudem gibt es im Bereich "Essstörungen" ja so viele Mischformen und unspezifische Störungen, die sich keiner Kategorie recht zuordnen lassen.

      Edit: Rechtschreibung

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „weißnix“ ()

      Guten Morgen!

      Das grosse Problem ist eben auch das in unserer Gesellschaft das Wort Essstörung immer direkt mit Mager in Verbindung gebracht wird , das es aber durchaus noch andere Formen der ES gibt sieht dabei erstmal keiner und das finde ich sehr gefährlich , Bulimie ja gut wird teilweise auch noch Ernst genommen auch bei Normal und Übergewichtigen. Aber was ist mit der Fresssucht /Sportbulimie /Sportsucht usw usw usw all diese Sachen gehören da auch mit rein und können genauso schlimme Folgeerscheinungen haben wie die Magersucht an sich auch.

      Das es natürlich auch in Kliniken dann so unbeachtet bleibt das du an einer ES leidest finde ich noch viel schlimmer. Du bist genauso gefährdet gesundheitliche Schäden zu nehmen, zu stehst genauso unter dem Leidensdruck wie andere auch , an einer ES zu leiden heisst nunmal nicht immer gleich mager zu sein , nur noch Haut und Knochen. Ich kann dir sagen ich habe die Diagnose Magersucht bekommen und ich sehe sicher so nicht aus , ganz im Gegenteil ich würde mich jetzt (mal objektiv betrachtet bzw. durch andere gesagt) als normalgewichtig bezeichnen (ok ich sehe es sicher so nicht muss mich ja auf andere Meinungen verlassen) , aber ich kann dein Gefühl sehr gut nachvollziehen mir gehts da nicht anders. Wie blind ist die Gesellschaft geworden ..... *kopfschüttel*

      Versuch die Hilfe zu bekommen und sprich es bei deiner neuen Therapeutin unbedingt an , vielleicht ist die ja kompetenter als die Klinikärzte. Es wäre wirklich wichtig denn du brauchst genauso die Hilfe wie andere Menschen mit ES auch.

      Alles Liebe Filou
      Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen,
      als man umgeworfen wurde

      (Churchill)
      soll ich dir was sagen du sprichst mir aus der seele ich war jetzt das zweite mal stationär in therapie dort waren zu meiner zeit 2 ganz extrem magersüchtige die wurden versorgt haben essenspläne bekommen usw ich musste um alles kämpfen genau wie die atypisch magersüchtige oder die andere bulimische
      es geht immer nur alles ums aussehn und deswegen ist es mir auch egal irgendwann werd ich auch mal die hilfe bekommen die ich brauche und nicht immer um hilfe kämpfen müssen nur weil ich nicht den bmi hab
      ich hab das gefühl es gibt ne grenze beim bmi wo man hilfe bekommt und wo nicht bzw kämpfen muss(ich weiss dass das nicht so ist aber so kommt es rüber)
      immer bin ich die starke die kann essen sieht man doch die hat ja noch genug auf den rippen aber es sieht keiner was in meinem kopf vorgeht hätte ich nichts gesagt ständ ich immer noch alleine da
      ich verstehe dich soo gut
      sry ich musste das einfach mal loswerden ich hab das gestern auch mit der atypisch magersüchtigen besprochen sie musste auch immer um hilfe kämpfen
      How could this happen to me?
      I made my mistakes Got no where to run The night goes on
      As I'm fading awayI'm sick of this lifeI just wanna scream

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „blupp“ ()

      Ich bin erstmal überrascht über so viele konstruktive Antworten, danke.

      @moondust
      Des weiteren möchte ich nur noch sagen, dass es wichtig ist, wie du dich siehst- sprich- dass du weisst, dass du nicht magersüchtig bist, weil du "disziplin" hast, und nicht esssüchtig/essgestört bist, weil du keine "disziplin" hast.

      Ja, aber so fühlt es sich irgendwie an bzw. so scheint es doch zu sein?
      Übrigens: Danke für die lieben Worte.

      @melancolia
      Ja, der Auslöser für die Klinikaufenthalte (immerhin 4 an der Zahl, irgendwann hätte man da schonmal Zeit für das Thema gehabt), waren eben Depressionen, SVV und akute Selbstgefährdung. Aber das hing auch alles mit dem Essen zusammen. Gerade bei SVV spielen bei mir so viele Faktoren/Gründe/Auslöser mit rein und ich finde die sollte man beachten, wenn man das SVV wegkriegen will.
      Und danke für das Lob :D

      @Gandalf
      Wie oben geschrieben: Zeit wäre dafür gewesen und es hätte sicherlich auch geholfen, das SVV wegzubekommen wenn man mir mit dem Essen geholfen hätte.
      Natürlich ist jemand, der Normalgewichtig/leich übergewichtig ist, nicht so akut beinahe Lebensgefährdet wie jemand, der eben zwischen Haut und Knochen nichts mehr hat und schon dabei ist, als Nahrung seine eigenen Organe zu nutzen.

      Ja das ist klar, das hab ich ja auch versucht im Eröffnungsthread so zu sagen. Und eben deshalb bin ich mir auch unsicher, ob ich wirklich Hilfe brauche?
      Aber nun, vielleicvht solltest du dies explizit ansprechen, wenn es dich denn so sehr belastet, oder sehe ich das falsch? Denn es obliegt deiner Verantwortung, jemandem klarzumachen, was du möchtest/brauchst/willst.

      Angesprochen habe ich das Thema mehrmals. Aber vermutlich hast du Recht und ich hätte das mit mehr Nachdruck tun sollen. Nur: Ist halt schwer, wenn du ohnehin nicht sicher bist ob du die Hilfe "verdient" hast.

      @filou
      Ja, das ist eben der Punkt. Irgendwie hab ich den Eindruck, man darf erst Hilfe in Anspruch nehmen, wenn man die Rippen zählen kann. Ich schäme mich sowieso schon so und dann für was zu kämpfen...
      Allerdings ist die neue Thera ja eine Frau. Bis jetzt war ich nur bei Männern (hat sich irgendwie so ergeben) und ich hoffe, dass sie da etwas mehr Verständnis hat bzw. sich mit dem Thema besser auskennt.

      @blupp
      dort waren zu meiner zeit 2 ganz extrem magersüchtige die wurden versorgt haben essenspläne bekommen usw ich musste um alles kämpfen genau wie die atypisch magersüchtige oder die andere bulimische

      So ähnlich gings mir auch. Nur: Wenn ich dann was gesagt hab, haben sie gefragt, was ich denn eigentlich will und das konnte ich nicht genau sagen, weil ich nicht weiß wie man sowas behandelt (kriegt man dann auch Essenspläne und ein Sportprogramm oder so?).


      Ich werd das mit der neuen Thera auf jeden Fall versuchen zu besprechen.
      Original von Seelenschrei
      So ähnlich gings mir auch. Nur: Wenn ich dann was gesagt hab, haben sie gefragt, was ich denn eigentlich will und das konnte ich nicht genau sagen, weil ich nicht weiß wie man sowas behandelt (kriegt man dann auch Essenspläne und ein Sportprogramm oder so?).


      In der Klinik wo ich war wurden die Essgestörten (egal ob nun Anorexie, Bulimie, Binge Eating oder Adipositas) alle relativ gleich behandelt. Natürlich gab es bei den Magersüchtigen andere Bedingungen und Ziele als bei den Adipösen z.B., aber der Aufbau einer regelmäßigen und ausreichenden und angemessenen (nicht zuwenig, nicht zuviel) Ernährung war bei allen gleich.

      Genaue Essenspläne gab es nicht. Es gab einen Zettel, wo Richtlinien für "normale" Mengen draufstanden, aber man musste sich nicht daran halten.

      Ich kenne das aber auch, dass man manchmal für etwas wirklich kämpfen muss und immer wieder mit Nachdruck ansprechen und um etwas bitten muss. Also nicht aufgeben. Denn solange dich irgendwas belastet ist es wichtig anzusprechen und etwas daran zu ändern. Da ist es egal, ob man abgemagert, normal- oder übergewichtig ist.


      Lg
      Zwerg
      Ich kann mich blupp nur anschließen.

      Während meinem ersten Klinikaufenthalt wurde ich, genauso wie meine Magersucht ernst genommen. Andere Themen wurden natürlich auch besprochen.Doch meine ES stand hauptsächlich im Mittelpunkt und das war auch richtig so.

      Bei meiner zweiten stationären Thera war es anders. Ich hatte zwischenzeitlich sehr viel zugenommen, sodass ich zu beginn meinr zweiten ther Normalgewichtig war.
      Ich weiß nicht ob es daran lag oder daran, dass ich auch wegen Bulimie und Selbstverletzung dort war. Auf jeden Fall wurde dem Essen keine große Aufmerksamkeit geschenkt.
      Aber das hatte ich am dringendsten nötig.
      Klar, woher wollten die das wissen.schließlich hatte ich NG und wer NG hat, kann auch essen.
      Das dieses Gewicht durch FA und kotzphasen gekennzeichnet war schien sie nicht großartig zu interessieren...wobei ich zugeben muss, dass es auch Betreuerabhängig war. Einige haben wirklich begriffen, dass ich damit unheimlich Probleme hatte (auf Grund der Vorgeschichte mit der Magersucht+krankenhaus+ klinik etc.pp)

      genau dasselbe Problem hatte ich danach in meiner ambulanten Thera.
      Das Problem "Essen" wurde lange ignoriert...
      Bis ich es zu einem gewissen Zeitpunkt ausgesprochen habe und sich diesbezüglich einiges geändert hat.

      was bleibt uns übrig?
      Entweder hinnehmen, ansprechen oder sich auf UG runterhungern und sich dann erst in eine Thera wagen damit man ernst genommen wird*ironie*
      (wobei ich das ehrlich gesagt manchmal als einzige Lösung sehe)
      Sage nie all dass, was du weist. Wisse aber immer, was du sagst!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „dolore1987“ ()

      ich sehe es nicht so ironisch es ist imom das einzige wo ich noch kraft zu habe soweit nach unten zu gehn und dann auch mal so hilfe bekommen ich will endlich das alle sehn es geht mir nicht gut im gegenteil mir gehts scheisse das alle sehn ich hab ein problem mit essen und nicht immer dieses du schaffst das alles nicht so schlimm
      genau wie der letzte aufenthalt ich wollte hilfe musste kämpfen um überhaupt in die klinik zu gehn und?? was passiert? nach sieben wochen werde ich entlassen obwohl die belastung nicht geklappt hat ich wurde nur entlassen weil die dachten die macht das extra um nicht nach hause zu müssen was in meinem kopf vorging hat keinen interessiert
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      Stop Mal. Ich kann euer Problem nicht nachvollziehen, das schreibe ich gleich. Ich war nie übergewichtig und ich bin magersüchtig und war stark untergewichtig. Trotzdem: "Nur" um gesehen und ernst genommen zu werden sollte man sich nicht in eine Krankheit stürzen (in eine andere) und sich somit selbst schaden. Das KANN und DARF nicht der Weg sein. Wer das so macht, nun gut, da sag ich dann nur noch viel Spaß und so weiter. Ich kann verstehen, dass man zu drastischen Mitteln greifen will, sehr gut, aber das ist keine Lösung.

      Das geht jetzt nicht an jemanden Bestimmtes, mir war das nur wichtig zu sagen.
      Hanna,

      du hast ja völlig recht, dass es Quatsch wäre, sich in andere Krankheiten zu "stürzen". Das Problem ist aber dennoch nicht von der Hand zu weisen:

      Wenn ich statt "Binge Eating" Magersucht hätte, hätte ich nicht erst Mitte dreißig werden müssen, bis mir mal klipp und klar jemand sagt, dass ich dringend einen Klinikaufenthalt brauche und mir da geholfen werden kann. Dann hätte ich diese Hilfe schon irgendwann in den ersten Jahren meiner Essstörung als Teenager bekommen, als ich sie bereits so dringend brauchte.

      Heute kämpfe ich also gegen eine Essstörung, die Jahrzehnte Zeit hatte, um sich zu verfestigen, und mein Gewicht hat ein Niveau erreicht, dass mich mittlerweile genauso umbringen kann wie das Untergewicht eine Magersüchtige.


      Das alles wäre sicher nicht nötig gewesen, wenn irgendjemand mal früher bei mir die Essstörung diagnostiziert hätte und frühzeitig mit der Behandlung begonnen worden wäre. Aber statt dessen habe ich halt nur zu hören bekommen, dass ich mich ja einfach mal zusammenreißen könnte. Die einzige "Hilfe", die ich bekommen habe, waren die Diätvorschläge meiner Mutter. Und so habe ich mich halt nur verzweifelt gefragt, was denn mit mir nicht stimmt, dass ich mich eben nicht so wie andere zusammenreißen kann.

      Natürlich ist es Quatsch, Magersüchtigen ihre Krankheit zu "neiden". Aber die Unterstützung, die sie bekommen, um wieder gesund zu werden, die neide ich ihnen schon irgendwie.

      Edit: letzten Satz im vierten Absatz ergänzt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „weißnix“ ()

      Original von weißnix

      Natürlich ist es Quatsch, Magersüchtigen ihre Krankheit zu "neiden". Aber die Unterstützung, die sie bekommen, um wieder gesund zu werden, die neide ich ihnen schon irgendwie.


      das meine ich ja ich beneide sie mit sicherheit nicht um die krankheit ich weiss wie schwer das ist oder kann es ahnen(ich hab bulimie)
      ich beneide sie um die hilfe und um die tatsache das ihr innerlicher schmerz zu sehn ich sitz öfters rgendwo und denk hilfe wann seht ihr denn endlich das es mir schlecht geht ich schreie innerlich wie oft hab ich gehört man siehst du glücklich und gesund aus als ich zu besuch in der klinik war ..... und es war gnau das gegenteil der fall
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „blupp“ ()

      Wenn man gesehen werden will und ernst genommen werden will auch ohne es direkt nach außen zu zeigen, dann muss man seinen Mund aufmachen. Zur Not auch 100x und immer wieder, bis jemand einen ernst genommen hat. Es deutlich machen. Immer wieder betonen, _wie_ schlecht es einem damit geht.
      Das ist möglich. Da muss man nicht erst ins Untergewicht rutschen.

      Wenn man gesagt bekommt, wie glücklich man aussieht, dann muss man sagen "Vielleicht sehe ich so aus, aber ich bin es nicht". Wenn man nichts sagt oder aufgibt, weil es erst nicht wahrgenommen wird, dann erkennt es auch keiner.
      Zusammenfassend: Ich habe nicht die Absicht, abzumagern, damit man mein Problem sieht (das könnte ich sowieso nicht :rolleyes: ).
      Ja, ich weiß, ich muss mich selbst kümmern, muss aufmerksam machen. Nur: Hab ich es verdient? Warum reiß ich mich nicht einfach zusammen, warum schaff ich das nicht? Ich hab Angst, belächelt zu werden von Ärzten und Therapeuten.
      Ich hab solche Angst, da in was reingerutscht zu sein, was ich selbst nicht versteh, wie soll ich es da jemand anderem erklären?
      Ich kann nichtmehr essen, ohne danach total fertig zu sein, zu heulen und ich muss ständig skillen, skillen mein Alltag besteht gerade nur aus Ablenkung und Skillen. Selbst, wenn ich eine normale Portion esse.
      Außerdem fühle ich mich so...so unverschämt und aufmerksamkeitsgeil wenn ich _ständig_ darauf hinweiße, wie schlecht es mir geht. Ich hab Angst, dass man mir dann sowieso nur wieder sagt, dass es anderen schlechter geht, dass ich jetzt nicht so tun sollte (und ja, das wurde mir auch schon von Klinikpersonal und Therapeuten gesagt).
      Ich setze gerade sehr hohe Erwartungen in die neue Thera. Zu hohe? Werde ich wieder enttäuscht/enttäuschen?
      Sehr verwirrtes Geschreibsel, tschuldigung, aber es tut gut, es schreiben zu können und ich würd mich über Antworten freuen.
      wenn das so einfach wär mit dem mund aufmachen würd ichs ja amchen meinste nicht auch?? und wie seelenschrei schon meint diese angst vorm nicht verstnaden werde belächelt zu werden oder blöde kommentare abzubekommen
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      Ich denke be ieinem fähigen Therapeuten werden durchaus auch die leisen Töne verstanden, und man muss nicht ständig und kontinuierlich auf sein Recht pochen.
      Aber: Ohne irgnedein Anzeichen und irgendeine Information über die ES kann der Therapeut auch nichts davon wissen. Und dies ist bei MAgersüchtigen eben doch einfacher, denn die physischen Auswirkungen sind ziemlich leicht zu entdecken. Übergewicht - auch starkes - ist häufig eben auch nicht krankhaft, von daher muß dem Therapeuten das nicht auffallen.
      Ein paar Worte sollten da genügen. Oder eben auch so etwas wie ein Brief an den Thera :)
      Ich denke man sollte sich nun dem eigentlichen Thema widmen, denn interessanterweise passiert hier genau das, was Seelenschrei eigentlich anmerkte: Sie sagt etwas, aber irgendwie wird über das wesentliche hinweggesehen. Deswegen wäre es schön, wenn man sich nun nicht weiter an dem "Einfdach mal den Mund aufmachen" festbeißen würde, sondern ein paar andere, wichtige Dinge aufgreift. Wie sie ja inzwischen schon mehrmals versicherte, _hat_ sie oft genug etwas gesagt.
      Und da das hier auch der Thread von Seelenschrei ist, wäre es auch schön näher auf ihre Belange einzugehen und nicht ihren letzten Post untergehen zu lassen, weil ein anderer nach ihrem stand.

      Gruß, k.


      edit: Buchstaben korrigiert, es ist noch zu früh.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      Seelenschrei,

      Hattest du es verdient beispielsweise bei deinem SsV Hilfe zu bekommen? Warum hast du dich da nicht einfach zusammengerissen? Warum hast du das nicht einfach wieder sein gelassen? Warum hast du das nicht allein geschafft?

      Ich denke, du verstehst, was ich dir damit sagen möchte ;)

      Ich kann deine Angst belächelt zu werden verstehen. Aber wenn es wirklich gute Ärzte/Therapeuten sind, dann tun sie das nicht. Genausowenig wie sie dir dann sagen werden, dass es anderen schlechter geht als dir. Es gibt immer Menschen, denen es schlechter geht aber dieses Gefühl ist immernoch subjektiv und sollte genauso behandelt werden.
      Es ist offensichtilich, dass es dir nicht gut geht und du Hilfe brauchst. Und es ist alles andere als unverschämt und aufmerksamsgeil, wenn man Probleme hat und sich Hilfe sucht. Im Gegenteil.
      Ich denke nicht, dass man zu hohe Erwartungen an eine Therapie setzen kann. Schließlich hat man Probleme und erwartet Hilfe. Allerdings würde ich mich nicht zu sehr an diese eine hängen und wenn du (was ich nicht hoffe) wieder schlechte Erfahrungen mit ihr machen solltest, würde ich wechseln. Ich weiß, wie lange Wartezeiten sein können aber mein Wohlbefinden, wäre es mir Wert zu warten bzw. die Wartezeit mit z. B. einer Beratungsstelle zu überbrücken.
      Aber wie gesagt, wenn es eine gute Theapeutin ist und sie was von ihrem Job versteht, wird sie dir helfen und dich nicht einfach nur belächeln oder ähnliches. Und ich denke auch dafür ist eine Therapie da, Dinge zu verstehen und/oder auch erklärt zu bekommen. Man kann nicht davon ausgehen, dass du verstehst woher deine Probleme kommen und du genau weißt, wie du es besser machen kannst. Wozu dann Therapie?

      LG