Julia Latchen-Smith - Papas kleiner Liebling

      Julia Latchen-Smith - Papas kleiner Liebling

      Möchte auch das Buch von Julia Latchem-Smith vorstellen.

      In dem Buch setzt sich die Autorin mit dem M*ssbr**ch, den sie in der Kindheit durch ihren Vater erleben musste, auseinander und beschreibt gleichzeitig ihr Leben. Ich finde das Buch sehr authentisch, da sie sich in einem Telefonat direkt an ihren Vater richtet und diesen nach dem "Warum" fragt. Ich erkenne meine bisherige Lebensgeschichte wider, nur dass ich es noch nicht geschafft habe, nach dem Warum zu fragen!

      Hier der Klappentext:

      Julias Familie wirkt nach außen hin wie aus dem Bilderbuch, doch hinter der gutbürgerlichen Fassade von Wohlstand und Anstand geschehen schreckliche Dinge. Denn im Alter von acht bis dreizehn Jahren wird Julia von ihrem Vater, den sie über alles liebte, immer wieder S*x**ll m*ssbr**cht. In diesem Buch spricht Julia Latchem-Smitz über ihre traurige Kindheit, aber auch über die späteren Jahre, in denen sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen und lernen musste, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.

      Achtung! Das Buch kann extrem triggern!
      Hey

      Hast du mal die Regeln zum Bücher-Thread gelesen, was hier rein soll und so?
      Ist zwar schon lobenswert, dass du die Triggerwarnung einfügtest, aber dafür fehlt der Rest. Ich erlaube mir jetzt einfach mal, das nachzuholen. :)


      Papas kleiner Liebling von Julia Latchen-Smith

      ISBN:
      978-3-89897-824-8
      Verlag: Weltbild
      Preis: 9,95€

      Beschreibung:
      Julias Familie wirkt nach außen hin wie aus dem Bilderbuch, doch hinter der gutbürgerluichen Fassade von Wohlstand und Anstand geschehen schreckliche Dinge. Denn im Alter von acht bis dreizehn Jahren wird Julia von ihrem Vater, den sie über alles liebte, immer wieder sexuell missbraucht. In diesem Buch spricht Julia Latchem-Smith über ihre traurige Kindheit, aber auch über die späteren Jahre, in denen sie scih mti ihrer Vergangenheit auseinandersetzeen und lernen musste, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.


      Ich habe auch noch einen Link für eine Leseprobe gefunden:

      LESEPROBE

      Die Ruhe vor dem Sturm Suzanne saß still auf ihrem Stuhl, während ich ihr Tee einschenkte. Großer Stolz erfüllte mich, als ich mit meinem Gast plauderte. Ich fühlte mich angenommen; ohneVorbehalte hörte sie mir zu und erwiderte meinen Blick. Ich strich eine Falte in Suzannes Kleid glatt und empfand dabei eine solche Liebe, dass es mir in der Brust wehtat. Schöner konnte ein Augenblick nicht sein. Und während ich diesen Moment genoss, fiel mir ein, dass sich diese Teeparty eigentlich gut mit einem Stück Kuchen oder ein paar Schokoladenkeksen abrunden ließe. Das nächste Mal würde ich dafür sorgen. Ein Plätschern riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte nicht bemerkt, dass die Teetasse schon voll war. Das Wasser lief über den Tisch. »Julia! Es ist Zeit, dass ich Teeservice und Puppen aufräume!«, drang die Stimme meiner Mutter aus der Küche. Der Augenblick war vorüber.

      Ich war sieben Jahre alt und glücklich, dass sie mir erlaubt hatte, mit richtigem Wasser zu spielen. Solche Freiheiten waren selten in unserem Haus. Ich würde Mami gehorchen, weil ich Angst hatte, dass es sonst nie wieder eine solche Ausnahme geben würde. Und so half ich ihr beim Aufräumen, ohne zu murren. Mann achtete darauf, dass es bei uns stets sauber und ordentlich war. In meinem Kinderzimmer gab es viele Dinge, die ich noch nie angerührt hatte. Abends im Bett betrachtete ich manchmal die Teddys, die, noch originalverpackt, in meinem Regal saßen. Oft überlegte ich, ob ich es wagen sollte, aufzustehen und sie anzufassen. Doch ich blieb liegen, denn ich fürchtete die Folgen, wenn ich dabei erwischt würde. Mami hasste es, wenn ich Sachen in die Hand nahm, weil ich dabei womöglich etwas kaputt machen würde. Wenn sie mich dabei ertappte, wie ich an Sachen »herumfuinmelte«, würde es ein großes Theater geben, und das war das Risiko nicht wert. Manche Spielsachen schienen lediglich zum Anschauen da zu sein. Andere waren aus unerklärlichen Gründen »gestattet«, und nur mit ganz wenigen durfte richtig gespielt werden. Und diese liebte ich heiß und innig. Wie eben Suzanne. Suzanne war meine Lieblingspuppe. Dass ihr Arm schon unzählige Male wieder angenäht worden war, störte mich nicht. Sie gehörte mir, und ich liebte sie so bedingungslos, wie eine Mutter meiner Meinung nach ihr Kind lieben sollte. Jeden Penny, alles Geld, das ich zum Geburtstag und zu Weihnachten bekam, gab ich für sie aus. Ich weiß noch, wie ich - ohne mich um die erstaunten Blicke der Angestellten zu kümmern - im Babygeschäft an der Kasse stand, nachdem ich sorgfältig ein Kleidchen ausgesucht hatte, das ihr stehen würde. Die Puppenkleider aus dem Spielzeugladen waren nicht gut genug für Suzanne, für sie kamen nur »richtige« Anziehsachen infrage. All die Jahre, die ich mit Suzanne spielte, sehnte ich den Tag herbei, an dem ich ein eigenes Kind haben würde. Welche Freude musste es sein, jemanden zu haben, den man verwöhnen, lieben und umsorgen konnte. Entsprechend fiel meine Antwort auf die wiederholten Fragen meiner Tanten und Onkel aus. »Was willst du denn mal werden, wenn du groß bist, Julia?« »Eine Mami ...«

      Dann lachten sie, amüsiert über mein kindliches Gemüt. Ich hatte keine Ahnung, was Muttersein wirklich bedeutete. Wenn ich für einen Tag zu meiner Oma fuhr, nahm ich Suzanne oft mit. Ich verbrachte viel Zeit bei der Mutter meiner Mutter. Manchmal, wenn sie Suzanne nur aus dem Augenwinkel sah, schnappte sie erschrocken nach Luft, weil sie glaubte, ein echtes Kind würde auf dem Fußboden liegen. Zwar amüsierte es mich, dass Oma die Puppe für lebendig hielt, aber gleichzeitig war ich wütend, dass jemand die Echtheit meines armen Babys anzweifeln konnte. Damals lebten wir in der Church End Lane in Runwell, einem kleinen Dorf in Essex. Oma wohnte nur wenige Kilometer von uns entfernt, und meine Eltern brachten mich oft zu ihr. Ich fühlte mich dort sehr geborgen, und sie empfing mich stets mit offenen Armen. Ich liebte den Geruch von Minzsoße, der aus ihrer Küche drang, wenn sie das Sonntagsessen kochte. Bei ihr fühlte ich mich mehr zu Hause als bei meinen Eltern. Meine Eltern hatten 1970 geheiratet, als meine Mutter gerade 18 war. Paul, mein älterer Bruder, wurde 1979 geboren, und 16 Monate später kam ich auf die Welt.

      Mami war also 36 Jahre alt, als ich sieben war. Und zu dieser Zeit beginnt meine Geschichte. Sie war eine nervöse Frau, die sich leicht aus der Ruhe bringen ließ. Nachdem sie meinen Vater auf dem College kennengelernt hatte, ging sie nur noch kurze Zeit arbeiten, und gleich nach der Hochzeit wurde sie Hausfrau. Paul und mich behandelte sie ziemlich distanziert. Sie war nicht der Typ, der sich zu uns auf den Boden hockte, mit uns Fangen spielte oder mit uns herumalberte wie Papi. Doch als ich klein war, nahm ich sie so, wie sie war. Umso mehr genoss ich die grenzenlose Begeisterung, die mein Vater für mich an den Tag legte. Papi war 40, als ich sieben war. Damals arbeitete er bereits bei einem Finanzdienstleister und beriet seine Kunden in Fragen von Geldanlagen und Investitionen.

      Anders als Mami war er leicht beleibt. Und im Unterschied zu ihr ging er mit uns Kindern völlig unbefangen um. Am Wochenende kam er zum Spielen in Pauls Zimmer. Außerhalb von Mamis Reichweite hatten wir viel Spaß miteinander. Während meine Mutter kaum Zärtlichkeit zeigte, war er sehr liebevoll. Papi hatte keine Hemmungen, uns zu küssen und mit uns zu schmusen. Er war mein Held. Kein anderer Vater konnte sich mit ihm messen. Ich hatte den besten Papi der Welt.

      Auch meinen großen Bruder bewunderte und vergötterte ich. Paul wollte später einmal Astronaut werden, und ich weiß noch, wie Papi dazu aus dem Stegreif ein Lied komponierte, bei dem wir uns alle vor Lachen bogen. »Ich hab' einen jungen, Paul heißt mein Sohn, und eines Tages fliegt er in den Weltraum davon. Er steigt in die Rakete und düst zu den Sternen. Er kommt nicht zurück und winkt nur aus den Fernen!« Das war typisch für ihn. Er hatte das Talent, mühelos Verse zu verfassen, die uns immer wieder zum Lachen brachten. Ich selbst war ein glückliches kleines Mädchen, das gern zur

      Schule ging und viele Freunde hatte. Als ich sieben war, starb mein Opa, der Vater meiner Mutter.

      © Verlagsgruppe Weltbild GmbH

      Übersetzung: Barbara Steckhan und Katharina Förs


      Silent :)
      Live for today, because yesterday is over
      & tomorrow may never come
      .
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      All those scars on her arms dont worry!
      She says, they are little notes to remind her,
      How many times you broke her heart...
      Tut mir leid, habe das erste Mal hier geschrieben...

      Aber so´n bissl freundlicher geht´s vllt auch. Hättest mir ja erst mal ne PN schreiben können. Den Rest, sprich alles andere einfügen, hätte ich dann doch gerne selbst gemacht!

      Trotzdem: Danke... ;)