Ärger auf der Arbeit

      Ärger auf der Arbeit

      Hallo...

      ich hatte in der Pupertät große Probleme mit Depressionen. Hab dann eine Therapie gemacht und es ging mir bis gestern seit Jahren echt gut.
      Hab eine Ausbildung angefangen, konnte dort sehr gut Kritik annehmen und war auch sehr belastbar. Das arbeiten hat mir wirklich viel spaß gemacht. Hab wirklich viel gelernt dort. Ich lern heilerziehungspflegerin.
      Jetzt bin ich grad kurz vor ende meiner Abschlussprüfungen, muss nur noch die mündliche machen. Und bin dabei mich zu bewerben. Sehr gerne hätte ich in der Einrichtung wo ich die Ausbildung mache noch weitergearbeitet. Hatte mich beworben und sollte gestern ein Bewerbungsgespräch mit meinem chef haben.
      Ich bin da hin und er sagt zu mir, dass wir garkein Gespräch führen brauchen, weil er sich bei meinen Kollegen erkundigt hat und alle, bis auf einen, gesagt haben sie würden nicht empfehlen mich einzustellen.
      Ich hab wirklich gedahct ich hör nicht recht. Ich hab immer nur gute beurteilungen gehabt. Und niemand, wirklich kein einziger der kollegen die sich beschwert haben hat jemals was an mir kritisiert.
      Es kam danach dann noch zu einem gespräch mit zwei der kollegen in dem sie mir die gründe aufgezählt haben. Ich hab wirklich gedacht ich hör nicht recht. Es waren schon sachen die ich hätte besser machen können, aber mir währen die jetzt nicht so schwerwiegend vorgekommen, dass man dann von einer anstellung abrät.
      Ich hab das letzte jahr dort so oft alleine gearbeitet und dabei noch auf praktikanten aufpassen müssen und dann heißt es "Ach nö, als Fachkraft dann lieber doch nicht"
      Aber kein wort vorher sagen, nichts, ich hab nichtmal geahnt dass sie unzufrieden sind. Wie soll ich denn was ändern wenn keiner sagt dass es ein problem gibt?
      Die bewerbung hat sich jetzt erledigt, hab gesagt bekommen dass sie so jemanden nicht einstellen.

      Danach kam die kollegin noch zu mir und wollte sich entschuldigen, der fehler nicht rechtzeitig was zu sagen hätten sie schon öfter gehabt bla bla und sie hätte ja niht gewusst was für auswirkungen das auf meine bewerbung hat. Ja ne, ist klar, wenn der chef kommt und fragt wie ich arbeite und man sagt dann dass sie nicht zufrieden sind und mich nicht als fachkraft auf der gruppe haben wollen, da kommt man ja nicht drauf dass das vielleicht auswirkungen auf die bewerbung haben könnte

      Mir gehts so scheiße seit gestern, bin so in ein loch gefallen. Hab das erste mal augf der arbeit geheult obwohl ich das nie machen wollte. Ich war heute morgen beim arzt und hab mich krankschreiben lassen. Ich kann da grad einfach nicht arbeiten gehen. Ich lag den ganzen tag im bett und hab die wand angestarrt, gegessen hab ich auch nichts. So schlimm ging es mir seit jahren nicht mehr. eigentlich konnte ich mit kritik wirklich immer gut umgehen, aber das gestern hat mich so umgehauen.ich weiß grad nicht weiter.eigentlich müsste ich für meine prüfungen lernen :(
      Hey!

      Wie wäre es denn, wenn du mit deinem Chef nochmal über die ganze Sache redest und ihm erklärst, wie es wirklich war? Das ist absolut unfair, was die gemacht haben. Ich hatte das in meiner Ausbildung auch in mehreren Referaten (Anm. zum besseren Verständnis: Referat ist hier im Sinne einer Arbeitsgruppe gemeint). Da habe ich sogar ganz direkt nachgefragt, ob man mit mir zufrieden ist oder ob es irgendwas gäbe, was nicht okay wäre. Und in manchen Referaten war es tatsächlich so, dass man mir gesagt hat "Wir sind vollsten zufrieden mit Ihnen" und in der Beurteilung haben sie mir dann eins rein gewürgt! Was hab ich gemacht? Denen 1. gesagt, dass ich das nicht okay finde und auch nicht verstehen kann, warum ich so eine schlechte Beurteilung bekommen habe, wenn man doch mit mir zufrieden war und es nicht zu beanstanden gab! Und 2. bin ich dann auch zu meiner Ausbildungsleiterin gegangen und hab ihr davon erzählt. Und sie hat mir Recht gegeben. Wie soll man sich bessern, wenn man kein konstruktives Feedback bekommt? Wenn die Leute sagen, dass man gute Arbeit verrichtet und es nichts zu beanstanden gibt, hat man doch auch keinen Anlass, sich zu ändern.

      Also, einen Versuch wäre es wohl wert. Und daraus lernen kann man ja auch: Immer ganz explizit fragen, ob die Vorgesetzen mit einem zufrieden sind und ruhig auch noch mal sagen, dass man mit Kritik umgehen kann. Viele haben vielleicht auch Angst davor, das "Arschloch" abgestempelt zu werden, wenn sie es wagen sollten, Kritik zu äußern. Aber konstruktive Kritik ist ja völlig legitim und eben auch sinnvoll!

      So far...
      Shii
      Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:
      "Lächle und sei froh - es könnte schlimmer kommen!"
      Und ich lächelte und war froh...
      Und es kam schlimmer...