Facharbeit wagen?

      Facharbeit wagen?

      Hallo alle zusammen
      Ich besuche mittlerweile die 12 Klasse eines Gymnasiums.
      Bald (vorläufige Themenfestlegung ist im Dezember) muss ich eine Facharbeit schreiben.
      Schon seit langem habe ich mich entschieden diese im Fach Pädagogik/Erziehungswissenschaft zu schreiben.

      Jetzt überlege ich mir ob ich über SVV schreiben soll.
      Ich selbst habe SVV seit 2003 und habe es momentan auch dank Therapie gut unter kontrolle.
      Mir ist zwar bewusst, dass ich schluss endlich die entscheidung selbst treffen muss aber ich würd gerne mal die Meinung anderer dazu hören.
      Würdet ihr es wagen?

      LG deathinside
      N*rb*n erinnern uns an das was gewesen ist, aber sie definieren nicht unsere Zukunft

      Träume verleihen uns die Kraft, dort weiter zu machen, wo die Realität, der Verstand & die Hoffnung längst aufgegeben haben
      hey deathinside,
      die idee an sich ist gar nicht mal so schlecht. ich denke, da steht auch der gedanke des 'aufklären wollens' hinter, oder?
      ich würde es nur machen, wenn du voll und ganz stabil bist und dich durch das schreiben darüber nicht wieder selbst triggerst. das kann schnell passieren..
      und- ich weiß nicht wie das bei facharbeiten läuft-, du solltest dich stabil genug fühlen, um rückfragen dazu zu beantworten.
      dann ist das kein problem, denke ich.
      lg
      Lass es los und lass es frei . Lass es gehen, dann geht's vorbei...
      [Jupiter Jones- Fulda, Horasplatz]
      Moin Deathinside,

      ich persönlich würd es nicht machen. Die Gefahr, dass du statt einer wissenschaftlichen Arbeit einen Erfahrungsaustausch schreibst wäre mir persönlich zu groß. Ausserdem soll so eine Arbeit ja auch dazu dienen, seinen eigenen Horizont zu erweitern. Vermutlich wirst du über SVV alles wissen, was es zu wissen gibt, sodass das wenig spannend wird.
      Ich würde mir ein anderes Thema suchen, was dich interessiert. Vermutlich sogar weit weg, von irgendwelichen psychischen Krankheiten.
      Ausserdem schätze ich, dass man schneller Rückfällig wird, wenn man sich wochenlang mit dem Thema beschäftigt, jeden Tag damit zu tun hat, konfrontiert wird. Willst du das wirkrlich? Es wird bestimmt auch noch andere spannende Themen geben über die du schreiben kannst und die nicht deine eigene Krankheit sind.

      LG
      Feuer
      "..., denn ihr habt es ja so gewollt!"
      Hi Deathinside,
      ich steh grad vor dem selben 'Problem' :rolleyes:

      Es ist natürlich intressant und vielleicht auch ein bisschen 'einfach' darüber zuschreiben (man hat ja Informationstechnisch schon Vorarbeit geleistet).
      Andererseits hat Feuer der Hoffnung Recht, man rutscht zu leicht in etwas persönliches...

      Tja, wie man sieht ich hab mich auch noch nicht entschieden ;)

      Mich intressiert dieser Thread also auch brennend

      Alles Liebe
      Tink
      Es ist weder T*d noch Dunkelheit die wir fürchten es ist das Unbekannte das wir angesichts von T*d und Dunkelheit fürchten
      nach Rowling (HP 6)

      Leb, das du stündlich St*rb*n kannst, in Pflicht und Freude, Stark und Ehrlich,
      Nicht dich das Werk, das du begannst mach für die Menschheit unentbehrlich. (E. Mühsam)
      Hallo.

      Vieles haben meine Vorrednerinnen schon gesagt: die Idee ist ansich gut, aber die Triggergefahr und die Gefahr zu persönlich zu werden ist sehr sehr groß.

      Aber du solltest dir noch einen Aspekt überdenken: Wie ist der Lehrer bei dem du diese Arbeit schreibst? Kommst du gut mit ihm klar? Kannst du bei eventuellen Schwierigkeiten mit ihm darüber reden? Könntest du dir vorstellen, ihm von deinem SVV zu erzählen, damit er dir sagen kann wenn du zu persönlich wirst oder eine Sache zu einseitig schilderst?

      Wenn du mit deinem Lehrer nicht klar kommst, dann würde ich dir eher abraten davon.
      Viel Glück jedenfalls dabei.
      lg Gummibärli
      hallo

      ich schliesse mich voll und ganz meinen vorposterinnen, insbesondere feuer der hoffnung an.

      erziehungswissenschaften und paedagogik: da gibt es so viel interessantes, such dir etwas aus- aber beschaeftige dich mal mit etwas anderem als mit deiner krankheit.
      ich persoenlich bin der meinung dass einem das mehr hilft in ein normales leben zurueckzufinden (und da bist du ja auf dem bestem weg dazu), als auch noch eine facharbeit ueber das krankhafte verhalten zu schreiben.

      auch der andere grund finde ich wichtig: das mit dem 'selbst betroffene koennen es besser beschreiben' usw finde ich naemlich ueberhaupt nicht, im gegenteil, die koennen es naemlich, auch wenn sie es versuchen, nicht objektiv analysieren weil immer emotionen damit verbunden sind.


      such dir ein interessantes thema, aber kreis nicht um deine krankheit sondern tauch mal in ein anderes gebiet ein, autismus, schwerhoerigkeit, soziale faktoren fuer schulerfolg oder misserfolg, analyse von einer bestimmten lernmethode, integration behinderter kinder in normale schulklassen, bedeutung von sport in der schule im verlauf der zeit, ausarbeiten eines programms zur praevention von uebergewicht an einer schule...
      auch wenn ich ueberhaupt nicht in diesem bereich studiere oder arbeite mich kaemen so viele sachen in den sinn.. toll dass du selber auswaehlen kannst.

      wuensch dir viel erfolg und spass bei der arbeit
      lomé
      "Dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit
      den mächtigen Stein besiegt - du verstehst, das Harte unterliegt."

      Bertolt Brecht; aus: "Die Legende von der Entstehung des Buches Tao-te-king"

      "..schnapp' dir einen dieser liebenswerten narkosemenschen.."
      Hi Du.

      Ich kann mich den anderen teilweise anschließen.

      ich weiß jedoch nicht, was eine Facharvbeit ist und wie die Bewertung abläuft. Mußt Du danach einen Vortrag halten? Werden die anderen wissen, über welches Thema Du schreibst? Wirst Du Dich quasi den anderen "stellen" müssen? Dann würd ich Dir abraten, weil die Triggergefahr wirklich enorm hoch ist.

      Wenn Du die Arbeit allerdings im stillen Kämmerlein schreibst und nur der Lehrer sie zu lesen bekommt und auch sicher ist, daß andere nicht mitbekommen werden, worüber Du schreibst, dann mach es...

      Ich drück die Daumen!

      Liebe Grüße, die Anke.
      "Ich möchte nicht erwachsen werden, für immer ein Kind bleiben.
      Die Sonne sehen wie ein Kind. Eine Sternschuppe sehen wie ein Kind.
      Einen Regenbogen sehen wie ein Kind. Nichts vom Warum wissen wollen.
      Wie ein Kind. Aber ich fürchte, ich bin schon zu weit, um umzukehren."
      Andreas Österle
      Also nach langem ringen hab ich mich dazu entschlossen über SVV zu schreiben.

      Zunächst wollte ich über "einsamkeit im altern" schreiben aber dazu gibt es kaum material und zum anderen will ich das aus persönlichen gründen jetzt nicht mehr.

      Da das ganze eine wissenschaftliche arbeit ist und ich mich immer auf seiten oder bücher beziehen muss ist die gefahr das ich zu persönlich finde ich nicht so groß.

      Ich werde es z.B versuchen mit Freud und Erikson (beides Psychoanalytiker) zu erklären.

      Die anderen aus meiner Stufe können es insofern erfahren dass wir uns gegenseitig erzählen worüber schreiben.
      Da aber auch ander z.B über Bulimie schreiben falle ich da absulut nicht auf.

      ggf. werde ich noch kliniken anschreiben um dort infos zu kriegen ...

      Die gefahr des Triggern schließe ich nicht aus wäre auch falsch dies zu tun aber ich fühle mich momentan relativ sicher das ich es auch ohne schaffe.
      Ich habe seit Juni erst einmal geritzt und selbst wenn ich in letzter Zeit dachte es geht nicht mehr anderes dann ging es doch....

      trotzdem danke allen die mir geantwortet haben.
      deathinside
      N*rb*n erinnern uns an das was gewesen ist, aber sie definieren nicht unsere Zukunft

      Träume verleihen uns die Kraft, dort weiter zu machen, wo die Realität, der Verstand & die Hoffnung längst aufgegeben haben
      Hallo!

      Die Idee, über SvV eine Facharbeit zu schreiben, finde ich gar nicht schlecht, aber ich würde an deiner Stelle auf neuere Literatur zurückgreifen und nicht auf veraltete psychoanalytische "Klassiker".

      Ein paar Leute hier im Forum haben sicherlich schon wissenschaftliche Arbeiten über SvV geschrieben und könnten mal erzählen, welche Literatur sie dafür benutzt haben. Es gibt jedenfalls genug gute neuere Arbeiten, die man heranziehen könnte. :)

      Miserere

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Miserere“ ()

      ich finds auch gut, das du darüber schreibst....
      allerdings würde ich mich bei der präsentation auf die frage "warum ausgrechnet dieses thema" einstellen...die frage hat unsre lehrerin uns damals jeden einzelnen gestellt...lg und viel erfolg
      ...you can run but you cannot hide...you're a two second brother when your hipes collide...you know who we're talking about...no doubt...the Little Young Nasties....no doubt.......i turned on the radio that morning...but could not believe what my ears seemed to hear..but deep in my heart i knew that is was you who disappeared...and i hope you're ok...wherever you may be...whatever you may do at this moment...and i hope you're ok my lil baby...
      4 L Y N
      Original von Gummibärli
      Vieles haben meine Vorrednerinnen schon gesagt: die Idee ist ansich gut, aber die Triggergefahr und die Gefahr zu persönlich zu werden ist sehr sehr groß.


      Der Kontrapunkt ist aber auch ein Pro-Aspekt.


      Mir persönlich hat es sehr sehr gut getan, eine wissenschaftliche Arbeit über das Thema zu schreiben. Dadurch war ich gezwungen, mich mit Distanz und auf wissenschaftlicher Basis damit auseinander zu setzen. Ich bin noch trigger-resistenter geworden, da ich eine angenehme Distanz zu dem Thema aufbauen konnte, die mir heute noch öfter hilft :).
      Viel Glück!
      Grüße

      r.
      Wir wollen weiße Raben sein in unseren Gedanken .
      Und mir sprießen Rabenfedern...
      Denk an mich, ich komme wieder.
      Denk an mich, hälst du sie in der Hand.
      ASP - Krabat

      danke nochmal für die antworten

      @Miserere: ich muss auf freud oder ähnliches zurückgreifen
      natürlich werde ich auch neuere einbeziehen

      und zu der trigger gefahr muss ich sagen natürlich ist ein gewisse gefahr da aber ich habe zum einen einige wochen zeit so dass ich nicht dann wenn es mir schlecht geht schreiben muss
      zum anderen ich würde nicht drüber schreiben wenn ich nicht wie momentan sogut wie nie ritze
      Aber es ist schön zu hören dass die hoffnung die ich habe nämlich einmal es rein wissenschaftlich betrachtenzu müssen auch positive konsequenzen hat
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      Träume verleihen uns die Kraft, dort weiter zu machen, wo die Realität, der Verstand & die Hoffnung längst aufgegeben haben
      für mich stellt sich immer noch die frage, ob du zu der facharbeit ein referat halten musst (sorry, falls ich das jetzt ganz dumm überlesen hab und du das schon gesagt hast).

      wenn ja, dann finde ich abgesehen von triggergefahr etc viel wichtiger, dass du dir darüber im klaren bist, wie schnell man im laufe einer diskussion über gerade so ein thema persönlich wird. und ob du es willst oder nicht, es kann schneller als gedacht passieren, dass man sich auf einmal durch eine winzig kleine bemerkung outet.
      vielleicht kann dir das nicht passieren, weil du generell nicht "stark" betroffen bist, das kann ich nicht einschätzen, aber ich wollte es nur zu bedenken geben.

      lg, anaemia
      The past isn´t quaint while you´re in it. Only at safe distance, later, when you can see it as décor, not as the shape your life´s been squeezed into.

      (Margaret Atwood - Cat´s Eye)
      Hallo,

      also ich habe damals meine Facharbeit ebenfalls in Päda über das Thema SVV geschrieben. Ich war zu der Zeit auch recht frei von Verletzungsgedanken. Aber die extreme Beschäftigung mit diesem Thema hat vieles wieder aufgewühlt, hat mich teilweise stark getriggert und im Endeffekt fingen die Verletzungen wieder an. Wie es dann bei dir ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber ob du es kannst, ist fraglich. Meiner Meinung nach solltest du dir das sehr genau überlegen.

      Shalom
      Wer anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät!

      Denken ist schwer, darum urteilen die meisten. C.G. Jung

      Gucken Sie wenigstens so als ob ihr Leben einen Sinn ergeben würde.

      Die Sklaverei läßt sich bedeutend steigern, indem man ihr den Anschein der Freiheit gewährt.
      @anaemia: ich muss kein referat halten

      natürlich kann es passieren dass mich die facharbeit aufwühlt aber ich kann immer zu meiner Thera gehn

      Nur ich verletze mich seit 2003 ich will lernen mit dem thema endlich "normal" umzugehn ´
      ich will nicht nur das persönliche sehen sondern auch mir nochmal bewusst machen das ich nicht allein den scheiss machen
      N*rb*n erinnern uns an das was gewesen ist, aber sie definieren nicht unsere Zukunft

      Träume verleihen uns die Kraft, dort weiter zu machen, wo die Realität, der Verstand & die Hoffnung längst aufgegeben haben
      Also wenn du denkst, dass du stabil genug ist - mach es!

      Ich habe letztes Jahr meine Facharbeit über Borderline geschrieben und mir hat es sehr geholfen, dass Kapitel abzuschließen. Man kann sowas auch trotz aller persönlichen Betroffenheit objektiv gestalten und es gibt viel Literatur. Und man hängt mit mehr Herzblut daran, sodass die Arbeit auch besser wird, als wenn man ein Thema wählt, das einen gar nicht berührt-
      The rest is still unwritten
      so ich bin hier auch nochmal...

      Ich hab es gewagt und auch wenn es schwer war es war die richtige entscheidung. und es hat sich gelohnt hab eine 1 bekommen *freu*
      N*rb*n erinnern uns an das was gewesen ist, aber sie definieren nicht unsere Zukunft

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