Was soll ich mit meinem Proff machen?

      Was soll ich mit meinem Proff machen?

      Hmmmm

      Hab mich jetzt en bischen länger net blicken lassen. Mir ging es auch recht gut. Hab neues Studium angefangen das eigentlich auch total toll ist.
      Bis auf eine Ausnahme. Und die wird immer schlimmer.

      Ich habe einen Proff der sagen wir ein "Gottkomplex" hat. In seiner ersten Stunde erzählte er uns wie toll er ist. Was er schon für Patente für die und die Firma angemeldet hat, wie toll er schon am Anfang seines studiums war, und wie viel Geld er schon damals verdient hat... (Das ist alles net der exakte Wortlaut, aber Inhaltlicht kommt es sehr, sehr nahe)
      Jedenafalls war es sehr unangenehem zu hören was er alles tolles kann, und die indirekte Schlussfolgerung, das man ihn nicht erreichen kann.
      So weit so gut. Er hat halt in den ersten fünf Minuten jegliche sympathie verspielt.
      Aber nun ist es immer so. Er wiederholt jedesmal aufs neue was er für Brilliante Sachen er gemacht hat... Und jedesmal schafft er es mehr und mehr Minderwertigkeiten mir einzureden.
      Ich war doch so glücklich von einer Uni weg zu sein, in der ich immer wieder gedacht habe, ich bin dumm, kann nix, bin wertlos.
      Das hat mir sehr zu schaffen gamcht. Deswegen auch unter anderem der Wechsel. Aber nun sitz ich vor jemanden, der es wieder schafft mich kurz vor einen emotionalen Zusammenbruch zu drängen. Ich muss mehr Enrgie reinstecken, um mich unter kontrolle zu halten als dem Unterricht zu folgen. (Wo es auch noch leider gottes so ist, dass ich dieses Fach am wenigsten verstehe)
      Ich bin schon mehrmals Kreidebleich aus seinem Unterricht gegangen und fürchte mich immer mehr vor den Tagen an dem ich ihn ertragen muss. Und diese Angstzustände sind auch nicht das Beste. (Ich bin leider sehr anfällig für Angstzustände, was leider dazukommt v.v)
      Er ist streng und er wartet sehr viel. Für meine Begriffe zu viel -> Noch mehr Angst hab.
      Und das beste ist, reden hilft bei ihm auch net. Er hat schon von sich selber gesagt, das er ein A... ist, dass er aber auch nix dran änder will.

      Ich hoffe, dass es einigermaßen klar ist, woran ich gerade kanbber, und halb verrückt werde.
      Vielleicht, weis einer ein paar Tipps und Tricks, wie ich einigermaßen leicht ich mich unter Kontrolle halte und wie ich mit meiner Angst umgehe könnte... Ich weis, dass mir nix anders übrigbleibt, als da mich durchzukämpfen, aber ich will mich nicht wegen einer besch... Person mich Nacht für Nacht wieder in den Schlaf heulen. Daszu ging es mir zuletzt zu gut. Ich will einfach nicht noch weiter sinken...

      Schon mal vielen Danke fürs Lesen

      Halla
      Wie viel Leid kann eine Seele vertragen, bis sie zerbricht?

      Wie viel Schmerz kann ein Herz erdulden, bis es stirbt?

      Wie viel Glück muss ein Mensch haben, um es wahrzunehmen?
      Naja, es gibt wohl in jedem Fach den ein oder anderen Überflieger. Aber wenn sich jeder an diesen menschen messen würde, bräuchte wohl kaum noch jemand zu studieren, denn es sind eben Ausnahmen. Du bist sicher nicht die einzige Studentin im Fachbereich, die nicht in der Lage ist solche Leistungen wie er zu erbringen. Aber das musst du ja auch nicht, du kannst trotzdem gut sein.
      Niemand ist dumm, weil er mit einem (offensichtlichen) Überflieger nciht mithalten kann.

      Hey,
      für mich klingt das zum Teil so, als hätte der Proffessor eben genau das, was er sagt, nicht erreicht und ist völlig frustriert mit dem was er machen muss..
      Natürlich kann ich das anhand deines Textes nicht exakt einschätzen und ich mag völlig falsch liegen, aber ein bisschen deutet das für mich schon auf "Minderwertigkeitsgefühle" von ihm hin, die er an "Untergebenen" ausleben muss..
      Vielleicht hilft es dir, wenn du denkst, dass das was er sagt vielleicht garnicht stimmt und er groß auftragen will.
      Alles Gute,
      Seelenleben
      "What I've felt, what I've known, never shined through in what I've shown"
      Metallica - The Unforgiven
      @Seelenleben: Wenn er Professor ist wird er nicht sein ganzes Leben lang Däumchen gedreht haben. Und ich denke auch nicht, dass es weiter hilft, wenn man fremde eistungen oder nicht-Leistungen abwertet. Denn es wird immer irgendwen geben, der in irgendwas besser ist. Ein stabiles Selbstwertgeühl ist auf Dauer wohl sinnvoller.

      Hi.

      Ich denke, es geht genau um das von Chat_Chanelle angesprochene Selbswertgefühl.

      Und da hol ich einfach mal etwas aus ;)

      Wenn der Prof sich jede Vorlesung selbt damit brüsten muß, was er denn nu schon alles geleistet hat, was hat das für einen Sinn? Ich denke, nur den einen: er hat wohl Angst vor seinen Studenten und muß sich damit Mut zureden. So kam es mir zumindest vor, als ich das hier gelesen habe ;)

      @Halla: Red Dir also bitte nich ein, daß Du nix kannst. Sag Dir, daß Du sowas nicht nötig hast, was der Prof da abzieht. Denn Du allein weißt, was Du kannst (und das ist sicher eine ganze Mange!!!), und Du hast es doch um Himmels willen nich nötig, Dich damit vor anderen ins rechte Licht zu rücken, Dich selbst zu beweihräuchern. Du kannst etwas, und vor allem kannst Du mehr als dieser Typ: Du weißt, was Du kannst und mußt Dich vor niemandem dafür rechtfertigen. Und wenn er das nächste mal ansetzt zu seinem Programm, dann denk Dir einfach, wie armselig jemand sein muß, der sich vor Studenten, die eigentlich was von ihm lernen wollen, mit seinen bisher erreichten Leistungen stärken muß. Das ist doch lächerlich ;)

      Liebe Grüße, die Anke.
      "Ich möchte nicht erwachsen werden, für immer ein Kind bleiben.
      Die Sonne sehen wie ein Kind. Eine Sternschuppe sehen wie ein Kind.
      Einen Regenbogen sehen wie ein Kind. Nichts vom Warum wissen wollen.
      Wie ein Kind. Aber ich fürchte, ich bin schon zu weit, um umzukehren."
      Andreas Österle
      Hallo Halla,

      vieles wurde schon gesagt. Hinsichtlich des Arbeitens am Selbstwertgefühl kann ich mich dem Gesagten nur anschließen. Ich mag dir trotzdem noch mal meine Ansichten und Erfahrungen dazu schreiben.

      Ich meine, du "musst" das Ganze mit Distanz sehen. Z.B. in meinem Fachbereich gibt es viele erfolgreiche Profs. Sie haben größtenteils viele eigene Bücher und Artikel verfasst, ihre Aufsätze erscheinen in den Fußnoten der Literatur, sie waren im Ausland und an anderen Unis mit gutem Ruf im Süden, sie haben eigene Zeitschriften und man sieht sie zufällig auf N24 und anderen Sendern, wenn man den Fernseher einschaltet. Einer hält Vorträge, die sich auch mein Vater aus beruflichen Gründen anhören muss. Aufgrund des Faches, was ich studiere, waren viele Professoren vorher Richter - sogar des Oberlandesgerichts - oder arbeiten parallel dazu als Anwälte. Ein Hilfswissenschaftlicher, der 1982 geboren ist, hält schon - sehr souverän und selbstbewusst - eigene Vorlesungen im großen Hörsaal - und ist Chefredakteur einer Zeitschrift. Manche von ihnen reden ständig über ihre Leistungen und empfehlen ihre eigenen Bücher, wobei es eine gewisse Komik hat, zu lesen, dass ihre Meinungen in der Literatur als "absolute Mindermeinung" bezeichnet werden und man selbst feststellt, dass einem die Bücher deswegen nicht weiterhelfen, denn auch zu Leistungen gibt es immer unterschiedliche Ansichten. Andere tragen ihre Erfolge nach außen eher bescheidener. Man erfährt es nur am Rande oder wenn man mal einen Blick in die Lebensläufe wirft.

      Ich persönlich sehe da gar keinen Zusammenhang zu mir selbst. Ich bin eine junge Studentin - das sind größtenteils "alte Leute." Ich gehe feiern, kleide mich locker, will noch etwas erleben, bin chaotisch, erfülle die Klischees eines Studentenlebens, "darf" noch ein wenig unordentlich und unorganisiert sein, erlaube mir das und stehe dazu - sie sind dagegen streng und steif, haben all das schon gelebt...

      Man kann die Leistungen jener Menschen anerkennen. Man kann aber auch gleichzeitig der Meinung sein, dass eine Vorlesung - selbst wenn derjenige, der sie hält sich mit den Inhalten gut auskennt - didaktisch schlecht ist, wenn der Prof alles nur abliest, sich ständig wiederholt oder sich nur mit wenig vertretenen Ansichten und Randproblemen befasst. So in etwa meine ich das, dass ich eine Distanz schaffe.

      Ich denke, solche Menschen werden dir immer begegnen - ob nun im eigenen Fachbereich oder generell im Leben, ob sie nun ihre eigenen Leistungen in den höchsten Himmel loben oder weniger arrogant damit umgehen. Der Unterschied ist nur, dass du bei ersterem dauernd damit konfrontiert wirst. Über die Größe der Leistungen sagt das nach Außen Tragen wenig aus.

      Ferner meine ich, es ist irrelevant, ob dieser Mensch wirklich so erfolgreich ist oder seine Leistungen mehr großredet und auch, ob er diese Angeberei vielleicht nötig hat, weil es im privaten Bereich bei ihm nicht so gut läuft - auch wenn der Gedanke ein wenig zum Schmunzeln bringt...

      Liebe Grüße
      Sonnenstürmerin
      "Bei Nacht, bei Nacht siehst du ein Licht
      Du hörst die Worte, die du zu uns sprichst
      Morgen dann, wenn der Tag uns begrüßt
      Sind wir bereit für das launige Glück
      "

      (Deine Lakaien - Bei Nacht)
      Wenn du genau das erreichen willst, was dein Prof erreicht hat, dann setz dich auf den Hosenboden und arbeite. Etwas anderes hat der auch nicht getan.
      Rumheulen hilft da gar nichts.

      Oder entscheide dich dafür, dass dein Leben nach deinen eigenen Regeln läuft, dass du der Held deiner Geschichte bist und auch du bestimmst was Erfolg ist.

      Sch**ß doch auf die anderen. Die sind einfach nicht wichtig!!!
      ich habe auch so einen prof, der sich anscheinend für gott, albert einstein UND chuck norris hält.
      es gibt einige bücher wo sein name draufsteht, als herausgeber oder auch als autor. meistens dann zusammen mit mehreren anderen leuten, z.B. studenten...
      wenn man sich das mal antut zu seinen vorlesungen zu gehen ist man schockiert. das, was er da redet, hat weder hand noch fuß. es ist entweder ungenaues halbwissen (wikipedia weiss mehr als er), oder teilweise auch schlicht und einfach falsch!
      ich weiss nicht, wie er es zur professur gebracht hat. vielleicht kannte er einfach die richtigen leute. irgendwie hat er es jedenfalls geschafft. außerdem fährt er ein schickes auto und hat einen riesigen, teuren flachbildschirm in seinem büro. darauf bildet er sich einiges ein, ist also so eine art angeber. dahinter steht allerdings nichts.
      vor solchen leuten muss man keine angst haben (gut, vor den noten vielleicht. da muss man denen dann eben ein bisschen nach dem mund reden...). eher mitleid.
      [..als mein gelber wellensittich aus dem fenster flog hackte eine schar von spatzen auf ihn ein
      denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie und das geht in spatzenhirne nicht hinein..]
      gerhard schöne - wellensittich und spatzen
      Hallo halla,

      egal, ob der Prof nun wirklich so toll ist, oder nicht. Und egal ob er es (danach klingt es jedenfalls schon) aus irgendwelchen Gründen nötig hat, das immer wieder zu betonen.
      Warum vergleichst du dich mit ihm? Willst du auch unbedingt eine total tolle Professorin werden, ist das dein höchstes Lebensziel? Oder verfolgst du mit deinem Studium eher andere Ziele, für die es ausreicht, normale oder gute Leistungen zu erbringen?
      Ich vermute mal das zweite. Und dann spielt es eigentlich gar keine Rolle für dich, was dieser Mensch schon geleistet hat.
      Ich kenne ähnliche Gefühle aus einer anderen Situation: Kommilitonen, die tolle Sachen machen, schneller und erfolgreicher sind usw.
      Manchmal zieht mich das auch ziemlich runter, wenn sie davon erzählen. Aber ich denke, man muss versuchen, sich als Individuum zu betrachten. Jeder geht eben einen anderen Weg, und nicht jeder kann und muss ein Überflieger sein. Nur weil man das nicht ist, ist man noch lange nicht "schlecht".
      Wenn schon vergleichen, dann sollte man sich fair vergleichen. Also mit dem Durchschnitt der Kommilitonen im gleichen Semester vielleicht. Aber weder mit dem Prof, noch nur mit den besten oder ähnliches.
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)