Verzweiflung....

      Verzweiflung....

      Hey ihr Lieben!

      Ich weiß nicht mehr so recht weiter ich weiß auch nicht so recht was ich mir von diesem "post" erhoffe, irgendwie weiß ich im Moment gar nichts...und vor allem nicht was ich nur machen soll...

      Ich versuche kurz meine Situation zu schildern,
      2005 bin ich durch einen su*z*d -Versuch in die Psychatrie gekommen, nach 2 Wochen auf der "geschlossenen" habe ich dort eine 4- monatige stationäre Therapie begonnen und auch durchgezogen.
      Wohl das Einzige was ich in meinem Leben bisher wirklich zu Ende gebracht habe.
      Danach folgten dann 1 1/2 Jahre Heimaufenthalt- ich ging wieder zu Schule um meinen Realschulabschluss nachzuholen, ich hätte das locker geschafft, habe die Schule allerdings ein halbes Jahr bevor ich fertig gewesen wäre abgebrochen.
      Vom Heim aus zog ich dann zu meinem damaligen Freund mit dem ich zu der Zeit schon 5 1/2 Jahre zusammen war und verbrachte dort eine einigermaßen glückliche Zeit, kam zumindest mit meiner "Gedankenwelt" besser zu recht und mir ging es nur selten wirklich sehr schlecht, ich habe jedoch erneut etwas begonnen und wieder nicht zu Ende gebracht- meine 1. Ausbildung.
      Ich bereue es eigentlich nicht, diese Ausbildung hätte wohl auch jeder "normal" tickende Mensch abgebrochen. In dem Betrieb wurde geklaut, ich lernte ausschließlich Dinge die absolut nichts mit meinem "Berufsfeld" zu tun hatten u.s.w. Nunja, im November 2007 kam es dann zwischen meinem damaligen Freund und mir zur Trennung(Gründe tun ja hier nichts zur Sache), was für mich nach der langen Zeit sicher verdammt hart war, aber ich hatte das Gefühl trotzdem irgendwie klar zu kommen. Seitdem habe ich nun also eine eigene Wohnung, fing eine "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" über's Arbeitsamt an, in der es auch schon nicht immer glatt lief, viele Fehlzeiten, keine Motivation - alte Verhaltensmuster....von dort aus wurde ich in eine "überbetriebliche Ausbildung" vermittelt, ich weiß nicht ob euch das etwas sagt ...ich hatte dort halt einen Sozialpädagogen vor Ort an meiner Seite etc. Der Beruf war von vorne rein nicht das was ich wollte, aber ich wollte einfach diese Chance nutzen, denn bei meiner Vergangenheit (viele Schulwechsel,viele Fehlzeiten, viel abgebrochen, schlechter Abschluss) kann man ja auch nicht allzu viel erwarten.
      Aber dann kam irgendwie der Punkt wo mich irgendwie alles wieder eingeholt- ich hatte das Gefühl wie von einer Lawine meiner Vergangenheit überrollt zu werden ohne das ich entkommen kann. Habe wieder angefangen mich selbst zu v*rl*tzen bin mit meinem Leben total überfordert, kriege Dinge die für andere alltäglich sind nicht hin, habe Angstzustände- all das wovon hier wohl viele "ein Lied singen können".
      Tja und was ist? Ich habe meine 2. Ausbildung abgebrochen und niemand weiß bisher davon. Meine Familie wäre mehr als nur enttäuscht und ich? Ich zweifel seitdem jede Minute an mir selbst.
      Nun habe ich überlegt ob es vielleicht sinnvoll wäre in eine Tagesklinik zu gehen, weil ich weiß das ich Hilfe brauche ganz dringend sogar. Eine ambulante Therapie kommt für mich eigentlich nicht in Frage, da ich bisher nur negative Erfahrungen damit machte, die Gefahr das ich auch die wieder abbreche ziemlich hoch ist und ich glaube das es mir auch nicht umbedingt hilft um wieder eine gewisse Struktur in mein Leben zu bringen.
      Ich habe schon per mail Kontakt zu der Tagesklinik aufgenommen und müsste nun eigentlich mal anrufen, aber ich komme mir so dumm vor, so erbärmlich, so lächerlich...es ist doch auch so ein großer Schritt zurück... ich dachte das hört einfach irgendwann mal alles auf ....Ich werde morgen 22 und habe noch nichts hinbekommen im meinem Leben - nichts!
      Nun weiß ich nicht was ich machen soll...ich brauche die Hilfe aber ich kriege es nicht hin sie mir auch wirklich zu holen... weiß nicht was ich nur machen soll :(

      Ich hoffe man steigt durch mein Wirrwarr einigermaßen durch....
      wieder ein "post" von mir der eigentlich viel zu lang gewurden ist :(

      Liebe Grüße
      die ratlose Lost_in_myself
      Hallo Lost!
      Das mit der abbrechen von ausbildungen etc. hohe fehlzeiten habe ich auch hinter mir. Ich habe dann gut nen jahr lange ne sozipädagogin zu seite bekommen was mir sehr hilfreich war so hatte ich ne Person die ich ansprechen konnte egal was war. Dann habe ich nen Ortswechsel gemacht vom Norden in den Süden. In ner gegend wo ich mich wohl fühle und arbeite in nem restaurant wofür ich jeden morgen/mittag gerne für aufstehe. und seitdem geht es bei mir von ganz alleine.
      Und du hast doch auch schon ne gute lösung gefunden, du must nur noch anrufen!!! Was soll schon passieren?
      Viel Glück
      Lg DarkAngel
      Wollte ich leben und sterben wie ein Toastbrot im regen?
      Wie ein betrunkener Hund im Zorn ohne Grund?
      Hallo Lost_in_myself!

      Ich habe schon per mail Kontakt zu der Tagesklinik aufgenommen und müsste nun eigentlich mal anrufen, aber ich komme mir so dumm vor, so erbärmlich, so lächerlich...es ist doch auch so ein großer Schritt zurück... ich dachte das hört einfach irgendwann mal alles auf ....Ich werde morgen 22 und habe noch nichts hinbekommen im meinem Leben - nichts!


      "Großer Schritt zurück".... sehe ich nicht so. Du übernimmst gerade die Verantwortung für dich, dafür dass es dir in Zukunft besser geht und du dein Leben nach deinen Vorstellungen auf die Reihe bekommst.
      Ein großer Schritt zurück wäre, wenn du nun resignierst, dich aufgibst.

      An der Vergangenheit kannst du nun nichts mehr ändern.

      Doch dass du den Schritt gegangen bist, schon zu einer Tagesklinik Kontakt aufzunehmen, ist ein Anfang für deinen Weg in die Zukunft.

      Und schließlich hast du keine zwei Ausbildungen abgebrochen, weil du morgens aufgewacht bist und gedacht hast: "och... heute breche ich meine Ausbildung mal ab, habe ich gerade Bock drauf."
      Sondern du hast ja Probleme, welche dazu geführt haben. Nimm dich ernst, nimm deine Probleme ernst. Bringt es etwas, diese Probleme nun wieder wegzuschieben, in den Hintergrund zu drängen, erneut eine Ausbildung o.Ä. zu beginnen und diese wieder abbrechen zu müssen?

      Und nebenbei... ich bin auch 22, und habe bisher bis auf meinen Schulabschluss sozusagen "nichts" erreicht (beruflich).
      Manchmal ist es ein längerer Weg, ein anderer Weg als andere ihn gehen. Aber solange du weitermachst und kämpfst (und dass würdest du mit dem Schritt in die Tagesklinik definitiv tun) ist es doch "okay" (blödes Wort in dem Zusammenhang, hab grad kein anderes...) - oder?


      Wünsch dir alles Gute,
      plasticine

      "Großer Schritt zurück".... sehe ich nicht so. Du übernimmst gerade die Verantwortung für dich, dafür dass es dir in Zukunft besser geht und du dein Leben nach deinen Vorstellungen auf die Reihe bekommst. Ein großer Schritt zurück wäre, wenn du nun resignierst, dich aufgibst.

      Das möchte ich nur nochmal unterstreichen. Sehe ich ganz genau so!

      Und langfristig wäre es vielleicht auch wichtig, dass du herausfindest, was du wirklich willst - also beruflich. Denn es hört sich so an, als wären die zwei Ausbildungen die du angefangen hast einfach auch nicht das wahre für dich gewesen.
      Natürlich ist es nicht ganz so einfach, wenn du schon viel abgebrochen hast. Aber mit 22 bist du noch nicht so wahnsinnig alt, um etwas neues anzufangen.
      Aber das Thema kannst du ja wahrscheinlich viel besser und mit höheren Erfolgschancen angehen, wenn es dir allgemein psychisch besser geht.
      Was dafür als nächstes zu tun ist, hast du ja selber schon geschrieben (Tagesklinik anrufen) *zum Telefon schubs*
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)
      Hallo ihr Lieben,
      vielen lieben Danke für eure Antworten!
      Die letzten Tage waren ziemlich stressig, ich war so gut wie gar nicht zu Hause und "erfreue" mich zusätzlich an einer netten Grippe, also verzeiht es mir das ich mich erst jetzt wieder melde.

      Ich habe immer noch nicht bei der Tagesklinik angerufen...irgendwie weiß ich auch wirklich gar nicht was ich da am Telefon sagen soll... -.-

      Wenn jemand hier im Forum so etwas geschrieben hätte wie ich, dann würde ich wahrscheinlich das Gleiche antworten wie ihr, bei anderen würde ich es genau so sehen...aber wenn es um mich geht dann denke ich irgendwie anders. Dann sehe ich es halt als Schritt zurück - als "schon wieder versagt" - ich weiß nicht warum das so ist.

      Ich weiß auch das ihr letzendlich nicht mehr tun könnt, als mir Mut zu machen dort anzurufen (schließlich kann das ja keiner von euch übernehmen) und dafür bin ich euch auch schon sehr, sehr dankbar.

      Ich weiß nur wirklich nicht was ich dort sagen soll ...mag den ja auch nicht meine ganze Lebensgeschichte am Telefon erzählen.

      Ganz liebe Grüße
      Lost_in_myself
      dass du es als Rückschritt empfindest kann ich sehr wohl nachvollziehen. Das würde mir wahrscheinlich ganz genauso gehen.
      Das ändert aber nichts daran, dass es keiner ist :)
      Und weil du nicht weißt was du am Telefon sagen sollst: wozu genau ist denn der Anruf? Weil ich meine das macht da ja einen Unterschied. Wenn sie dir per Mail geschrieben haben, dass du anrufen sollst, könntest du zB einfach das sagen. Also dass du dich ja dort melden solltest...die werden dann bestimmt schon ansprechen, was sie von dir wissen wollen.
      Und vielleicht hast du ja auch irgendwelche Fragen.
      Vielen hilft es ja auch, vorher aufzuschreiben, was sie am Telefon dann sagen wollen. Mich verwirrt das meistens nur noch mehr, aber das wäre ja vielleicht einen Versuch wert?
      Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
      (Marc Aurel)
      Der Weg entsteht beim Gehen, aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
      (Chinesisches Sprichwort)
      hi Lost_in_myself,

      Ich weiß nur wirklich nicht was ich dort sagen soll ...mag den ja auch nicht meine ganze Lebensgeschichte am Telefon erzählen.


      Das würde mich sehr sehr wundern, wenn die am Telefon gleich ein Gespräch mit dir führen möchten... ;)
      Ich denke, es geht "leidglich" darum, einen Termin für ein persönliches Gespräch auszumachen.
      Und selbst wenn es am Telefon schon zu privat werden sollte, kannst du immer noch sagen, dass du diese Dinge lieber persönlich besprechen möchtest. Trau dich ruhig, anzurufen.


      Viel Erfolg.... und gute Besserung ;)

      lg
      plasticine.