Zwang?

      Hallo zusammen!
      Weiß gar nicht wie ich an das Thema rangehen soll, ich weiß nur, dass ich Meinungen brauche von Menschen, die nicht total voreingenommen sind was svv etc angeht. mhh

      vorgeschichte:
      Ich hatte Ede 2004 angefangen mich selbst zu schädigen (sei es durch schneiden, Essen verweigern oder Rückzug aus meinem sozialen Umfeld).
      2006 bin ich dann in eine Klinik gegangen, wo ich frühzeitig nach 4 Monaten die Therapie abgebrochen hatte, weil ich, wegen unterlassener Hilfeleistung des Personals, kein Vertrauen mehr fassen konnte. Ich bin danach noch zu ein paar Sitzungen bei unterschiedlichen Psychologen gewesen, aber letzendlich hab ich mich dann selbstständig aus dem Loch gezogen und mich komplett von Alldem abgewendet.
      War superzufrieden und alles lief wieder glatt :)

      Jetzt zum eigentlichen Problem:
      Jeder hat wohl so seine kleinen Macken und Marotten ;) Wer kennt das nicht. Ich hab schon Ewigkeiten die Angewohnheit mhh ja wie kann ich das erklären. Ich hab das Gefühl, wenn ich mich "falsch" bewege, bin ich irgendwie "verwurschtelt". Es fühlt sich so an, als wenn ich ständig einen Faden oder eine Leine an mir hätte und wenn ich mich drehen würde und den Versuch starte loszugehen, klappt das natürlich nicht, weil ich mich "eingewickelt hab" Muss mich dann erst wieder "enddrehen".
      Hinzu kam ein leichter Hang zur Symmetrie, also wenn ich mit rechts etwas mache, "muss" ich es mit links genauso (und nicht anders^^) wiederholen. Das ist aber je nach Gemütslage mehr oder weniger schlimm.
      Boa klingt das psycho o__o

      Naja, es hielt sich immer in Grenzen, aber mittlerweile achte ich tagtäglich darauf und dieses "Entdrehen" und rumgefuchtel wird immer schlimmer. Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass ich mich furchtbar fühle, wenn ich was nicht rückgängig machen kann und "falsch" bleiben muss.
      Gestern hat es mich so fertig gemacht, dass ich mein altes Versteck mit den ganzen Klingen etc. ausgegraben und mich aus lauter Verzweiflung geschnitten hab. Nicht allzu doll vllt 5-6 mal, aber als ich es getan hab stand ich vorm Spiegel und hab gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd, also ob gerade was supertolles passiert wäre.

      Jetzt fühl ich mich noch schlechter o__o Vor allem, weil der Wiederholungsgedanke in meinem Kopf umherschwirrt.
      Es ist mir einfach superpeinlich, weil ich diesen Zwang manchmal nicht verstecken kann und ich dann echt blöd angesehen werde. Ganz abgesehen davon hab ich als Sportprofil Schwimmen/Badminton und ich kann ja schlecht langärmliges tragen beim schwimmen! Da hätt ich mir vorher mal Gedanken drüber machen sollen.

      Ich weiß garnicht, was ich genau für Antworten erwarte...vllt will ich auch nur hören, dass alles nicht so schlimm ist wie es den Anschein hat...hach kA
      Voll der Seelenstriptease o__o
      Hallo,

      ein "Tick" wird erst dann zum "Problem", wenn es dich oder dein Umfeld massiv stört oder schädigt. Zuerst habe ich deinen Beitrag gelesen und dachte: "Ja und? Ist vielleicht ein wenig merkwürdig aber doch erst mal nicht weiter schlimm" dann habe ich weiter gelesen und du schreibst, dass es dich schon massiv stört und einschränkt in deinem Leben.
      Und wenn das der Fall ist, dann solltest du für dich etwas tun. Sorry, aber ich kann nichts anderes schreiben, als dass du dir einen Therapeuten suchen solltest um ein Verhalten, dass dich stört, abzulegen. Wahrscheinlich ist dafür eine Verhaltenstherapie sinnvoll aber darüber solltest du dich genau informieren, denn ich bin Laie und kann dir da keine wirklich kompetenten Ratschläge geben.
      Vielleicht merkst du auch, dass die "Zwänge" immer schlimmer werden oder aber dass sie dich immer mehr stören. In diesem Fall solltest du nicht mehr all zu lange warten mit der Therapie. Es ist leichter, etwas zu bearbeiten, dass sich noch nicht zu stark manifestiert hat!

      Viele Grüße
      Feejaa
      "Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht
      und denkt, es sind ja nur Tiere."

      Theodor W. Adorno
      Also nach einer einfachen Marotte oder eine Angewohnheit hört sich dein Verhalten meiner Meinuung nicht mehr an. Ich würde sagen, beides sind eher Verhaltensweisen, die man duchführt, um sich danach besser zu fühlen und die man auch ohne größere Probleme wieder ablegen bzw. zur Not kurzeitig aussetzen kann. Eine Handlung hingegen durchzuführen, obwohl sie von dir als störend und vorallem auch sinnlos empfunden wird, hört sich schon verdächtig nach einem Zwang an. Wobei ich das erste Mal höre, dass jemand das Unwohlsein, das nach dem Nichtfolgeleisten eines Zwangsgedanken aufkommt, durch SVV kompensieren kann.

      Darf ich fragen, was deine genauen Befüchtungen sind, die eintreten, wenn du eine Zwangshandlung nicht durchführst bzw. diese dann auch nicht durch SVV negieren würdest ... vor was hast du dann Angst?

      Bei mir z.B. fing alles damit an, dass ich Dinge auf meinem Schreibtisch sortieren und beständig die Heizung kontrollieren musste, weil ich ursprünglich die Angst hatte, dass durch eine aktivierte Heizung wichtige Dinge in meinem Zimmer (damals wohnte ich noch bei den Eltern) schmelzen würden bzw. dass ich durch die Unordnung auf meinem Schreibtisch nicht rechtzeitig am nächsten Morgen aufstehen könnte. Bei beidem war mir die Unsinnigkeit der Handlungen bewusst ... aber ich konnte es trotdem nicht lassen. Nach einer Weile habe ich dagegen zwar angekämpft, jedoch sind damit die Zwänge nicht verschwunden, sondern sie haben sich im Laufe der Zeit nur gewandelt ... und das leider bis zu einem Punkt, an dem ich mich außer Stande sehe, alleine etwas dagegen unternehmen zu können.

      Auch wenn ich nie gedacht hätte, jemals jemandem dazu zu raten, aber solange es noch relativ unausgeprägt ist, solltest du dir besser einen Therapeuten suchen. Ich habe leider über 2 Jahre damit gewartet (und ohne liebe Hilfe aus dem Forum, hätte es auch jetzt nicht geklappt) und mein Therapeut hat mir gleich klar gemacht, dass eine vollständige Heilung nun nicht mehr möglich ist. Tja, meine Schuld.

      Nimm die Anzeichen also bitte Ernst. :(
      Der Egoismus rettet alles – absolut alles –, was wir hassen, was wir lieben. [...] Wir gehen mit Worten Kompromisse ein.
      Es hilft uns auch nicht weiter. Es ist wie ein Wald, in dem niemand den Weg kennt. Man ist verloren, während man noch ruft: „Ich bin gerettet!“

      Joseph Conrad

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wingless“ ()

      hallu wunderkind,

      mich verfolgen die worte " [..] einen Faden oder eine Leine an mir hätte [..] weil ich mich "eingewickelt hab" Muss mich dann erst wieder "enddrehen"."

      das klingt schon ziemlich merkwürdig.. es klingt auch so als würdest du festgehalten werden, oder nicht? wenn du dich eingewickelt fühlst, dann kann man sich nicht bewegen.. mit einer leine oder einem faden hängst du fest.. man kann dich ziehen..
      wieso hast du das an dir, wieso denkst du das?
      könntest du in deiner vergangenheit anzeichen dafür finden, wieso du genau so ein "problem" hast? wieso es sich genau so anfühlt? denn vielleicht muss man die dinge genau nehmen um zu erfahren wieso du das machst und wie du davon los kommst..

      ich habe ähnliche gefühle mit dem "sich-falsch-anfühlen".. und das mit der symmetrie kenne ich auch.. da deine jedoch eine relativ auffällige handlung erzwingen solltest du dich vielleicht darum kümmern.. wenn du dir nicht helfen kannst, dann kannst du dir doch hilfe suchen.
      ich vermute dir gefällt die vorstellung eines thera nicht, aber ich denke wenn nichts hilft solltest du dich trotzdem an jemanden wenden, der sich damit auskennt.. hm?

      ich hoffe ich konnte dir helfen..

      viel erfolg..
      b.
      es gibt noch wunder, mein liebes herz

      getröste dich

      erlöste dich

      noch nie ein stern
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